Festival der Sommermörder 2020: 12 Krimis großer Autoren -  Alfred Bekker,  Horst Friedrichs,  Richard Hey,  Bernd Teuber,  Wolf G. Rahn,  A. F. Morland,  Earl Warren

Festival der Sommermörder 2020: 12 Krimis großer Autoren (eBook)

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2020 | 1. Auflage
1000 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-4209-5 (ISBN)
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Dieser Band enthält folgende Krimis: Alfred Bekker: Die toten Frauen Horst Friedrichs: Jesse Trevellian und die Domina Alfred Bekker: Döner macht nicht schöner Horst Friedrichs: Borgmann unter Beschuss Wolf G. Rahn: HK Greiff - Der Verräter schläft nie! Earl Warren: Wer entführte Rhena Parker? Alfred Bekker: Berliner Indianerküche Horst Friedrichs: Jesse Trevellian und die Mafia-Cops Bernd Teuber/Richard Hey: Die Welt ist kein gerechter Ort A.F.Morland: Trevellian jagte den toten Boss A.F.Morland: Ein Cop sieht rot Alfred Bekker: Ein harter Knochen für Kubinke Kriminalrat Borgmann vom BKA soll die Entführung des Bundestagsabgeordneten Brackwedel untersuchen, doch ob es wirklich eine Entführung gab, steht noch längst nicht fest. Als jedoch auf der Straße ein Mordanschlag auf den Beamten unternommen wird, stellt sich die Sache schon ganz anders dar.

Jesse Trevellian und die Domina


Krimi von Horst Friedrichs


Der Umfang dieses Buchs entspricht 141 Taschenbuchseiten.


Das New Yorker Mafia-Oberhaupt Anthony Varese hat eine Schwäche für Sadomaso-Behandlungen. Mithilfe einer Domina, die sich >Hexe von Dartmoor< nennt und angeblich aus England stammt, will das FBI dem Don geheime Informationen entlocken, um dem gesamten Mob das Handwerk zu leben. Bei der Domina handelt es sich jedoch um die FBI-Agentin Josy O'Leary, die von der Psychologin Joanna Devally unterstützt werden soll, eine neue Kollegin, frisc h von der FBI-Akademie in Quantico. Doch bevor die Spezialagentin ihren Job tun kann, wird sie von einem von Vareses Mobstern entführt einem Psychopathen, der völlig unberechenbar ist …



Copyright


Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker.

© by Author

© dieser Ausgabe 2018 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Alle Rechte vorbehalten.

www.AlfredBekker.de

postmaster@alfredbekker.de



1


Die Kellner waren die reinsten Lastenträger. Auf riesigen Tabletts schleppten sie heran, was die italienische Küchenkunst hergab, von Antipasti bis Zabaione, von Vitello Tonnato bis Saltimbocca alla romana. Es duftete nach Basilikum und Oregano und ofenfrischen Brötchen aus Pizzateig, die als Vorspeise mit Knoblauchbutter gereicht wurden.

Der Maitre hatte Joanna und mir einen Tisch für zwei Personen zugewiesen. Wir saßen unterhalb einer Mahagonibalustrade, die die tiefer gelegene Hälfte des großen Lokals von der Empore trennte.

Wir studierten die Speisekarte, die Kellner schleppten und schleppten, und ich wurde dieses leichte Unbehagen nicht los. Es plagte mich schon den ganzen Abend.

Dabei war Joanna bildhübsch, charmant und klug. Grob geschätzt, beneidete mich mindestens jeder zweite männliche Gast in dem Restaurant.

Doch die Sache hatte einen Haken.

Joanna war eine Kollegin.

Spezialagentin des FBI.

Privates und Dienstliches zu verbinden, war normalerweise nicht meine Art. Grundsätze, die schon in den Anfangszeiten des FBI gegolten hatten, sprachen dagegen, dienstliche Bekanntschaften für private Zwecke auszunutzen.

Ich verscheuchte die störenden Gedanken und lächelte meiner Kollegin über den Rand der Speisekarte hinweg zu. Joanna erwiderte mein Lächeln, doch ich hatte das Gefühl, dass in ihrem Blick zugleich etwas Forschendes lag. Das war bei ihr fast immer so, und die Ursache war mir von Anfang an klar gewesen.

Joanna hatte Psychologie studiert.

Logisch also, dass sie jedem Menschen bis auf den Grund seiner Seele zu schauen versuchte.

Sie hatte sich rechtzeitig beim FBI beworben und nach Abschluss des Studiums sofort einen Platz in Quantico bekommen.

Wir kannten uns erst seit Anfang der Woche. Am Montag, um acht Uhr morgens, hatte sie sich bei Jonathan D. McKee, unserem Chef, zum Dienst gemeldet. Pünktlich, wie es sich für eine frischgebackene Absolventin der FBI-Akademie Quantico gehörte.

Und seit Montag, halb neun, war Special Agent Joanna Devally Milo und mir als Dienstpartnerin auf Zeit zugeteilt worden. Zur Einarbeitung in den Dienst beim FBI-Distrikt New York. Gleichzeitig hatte sie erste Fälle übernommen. Psychologische Betreuung von Festgenommenen, die im Zellentrakt des FBI-Distriktgebäudes saßen und darauf warteten, dem Haftrichter vorgeführt zu werden.

Es hieß, Joanna habe besondere Fähigkeiten.

Aber damit prahlte sie nicht.

Schon während des Studiums hatte sie sich mit der altchinesischen Kunst der Gesichtsdeutung befasst, ebenso mit der Analyse der Körpersprache.

Jeder Mitmensch musste für sie eine Art offenes Buch sein.

Ich konzentrierte mich wieder auf die Menüs, umgeben vom Summen des Stimmengewirrs und von Geschirr- und Besteckklappern. Gelegentlich, wenn es zufällig einmal etwas stiller wurde, war ein Mandolinenorchester mit sizilianischen Volksweisen aus den Lautsprechern zu hören. Die Boxen steckten unter den Dekorationen aus leeren Bastflaschen, Fischernetzen und Knoblauchsträngen.

Große Propellerventilatoren drehten sich lautlos unter der Decke und quirlten die heiße Luft. Es war Anfang Juli, und die Wetterfrösche im Fernsehen hatten die erste richtige Hitzewelle des Jahres für die nächste Woche angekündigt.

Die ganz in elegantes Schwarz gekleideten Kellner befanden sich in einem unaufhörlichen Pendelverkehr zwischen Küche und Restaurant. Es kam mir vor, als würden die Gäste Unmengen an Speisen verschlingen und literweise Wein aus teuer aussehenden Flaschen in sich hineinschütten.

New York City musste total ausgehungert sein an diesem Freitagabend um elf. Ich vermutete stark, dass es in den zigtausend anderen Restaurants der Stadt ähnlich zuging wie hier im >Montalba< an der West 46th Street in Manhattan, im Herzen des Theaterdistrikts und nur ein paar Schritte vom berühmt-berüchtigten Times Square entfernt.

Joanna entschied sich für ein gegrilltes Schwertfischsteak als Hauptgang und Tomaten mit Mozzarella vorweg. Ich wählte Pasta und Pizza, wie meistens. Gemeinsam orderten wir einen Chianti Classico. Da wir beide dienstfrei hatten und mit einem Taxi gekommen waren, würde uns der Alkohol keine Probleme bereiten.

»Tja«, sagte Joanna, nachdem der Kellner die Speisekarten eingesammelt hatte. Ihre blauen Augen strahlten mich an. »Jetzt bist du mir ausgeliefert.«

Ich beschloss, der Überlegene zu sein, und entgegnete herausfordernd: »Wenn du das meinst, woran ich denke, würde es mir gefallen.« Joanna hatte Humor, das wusste ich. Mit ihrem sportlich kurzen Haar, mittelblond, und den kecken Sommersprossen in der Nasengegend sah sie nicht nur aus wie ein Kumpel fürs Pferdestehlen, sie war es auch. Das wussten Milo und ich von Mr. McKee. Er hatte ihre Beurteilungen aus Quantico gelesen.

Joanna lachte leise. Sie trug eine rote Bluse und ein leichtes, leinenfarbenes Kostüm. Sie verstand sich auf dezente Eleganz. Wenn sie in Jeans, weißer Bluse und sakkoähnlicher Jacke zum Dienst erschien, sah sie nicht weniger elegant aus als an diesem Abend.

Sie wechselte zu gespieltem Ernst. »Ich glaube nicht, dass du der Typ bist, der ständig nur an das eine denkt.«

»Dabei habe ich noch nicht mal bei dir auf der Couch gelegen, Miss Freud.«

»Ich habe keine Praxisräume«, konterte sie. »Und auf meiner privaten Couch veranstalte ich alles andere als Psychotherapien.«

Ich stieß einen leisen Pfiff aus. »Das hört sich verrucht an.«

»Soll es auch. Ich versuche, dich aus der Reserve zu locken, weil du nicht der Chauvi bist, den du mir vorspielen möchtest.«

»Danke für deine Offenheit, aber ich spiele dir nichts vor.«

Sie lehnte sich zurück und legte die gefalteten Hände auf die Tischkante, zwischen Messer und Gabel. »Ich glaube zu ahnen«, sagte sie sanft und gedehnt, »dass du erst über deinen Schatten springen musstest, als du unsere Verabredung für heute Abend annahmst.«

»Es war wegen Milo«, behauptete ich. »Du sagtest, es sollte ein Arbeitsessen sein, gewissermaßen. Zur Vertiefung unserer dienstlichen Kontakte. Also müsste Milo auch hier sein.«

»Ausrede!« Joanna schmunzelte. »Das mit dem Arbeitsessen habe ich vorgeschoben, um dir die Entscheidung leichter zu machen. Mit Kolleginnen und Mitarbeiterinnen trifft man sich nicht privat. Das ist ein eiserner Grundsatz, stimmt's?«

»Stimmt.«

Sie beugte sich vor und sah mich verschmitzt durchbohrend an. »In den wenigen Tagen meiner Anwesenheit habe ich mitgekriegt, dass sämtliche New Yorker G-Men keine Gelegenheit auslassen, um eine gewisse Linda aus der FBI-Telefonzentrale anzubaggern. Ich habe sie kennengelernt. Eine Schönheit.« Joanna lehnte sich wieder zurück. »Wenn die Lady nicht so standhaft wäre, hätte sie jeden von euch abschleppen können – wohin sie wollte.«

»Hm ...« Ich zog die Schultern hoch. »Vielleicht ist das mit Linda nur so eine Art Sport.«

»Sport?«

»Eher Wortspielereien. Ich wette, Linda sieht es auch so. Wortgeplänkel, das den Alltag versüßt.«

»Okay, das könnte ich akzeptieren. Aber angenommen, wir beide würden in einer Bank arbeiten, oder ich wäre Krankenschwester und du der Chefarzt, dann würden wir uns doch auch privat treffen. Weshalb sollte es beim FBI anders sein?«

»Weil unser Job anders ist als alle anderen. Bei uns geht es nicht selten um Leben oder Tod.«

»Bei dem Chefarzt auch. Und im Fall der Bankleute kann es um Sein oder Nichtsein gehen, wenn sie ihren Kunden die falschen Aktien empfehlen.«

»Joanna«, sagte ich eindringlich. »Wir können dieses Wortgeplänkel noch stundenlang fortsetzen. Aber du kommst nicht an der Tatsache vorbei, dass unsereiner, wenn er im Dienst einen Fehler begeht, leicht der Erste sein kann, der sein Leben verliert. Und das kann...

Erscheint lt. Verlag 4.7.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7389-4209-2 / 3738942092
ISBN-13 978-3-7389-4209-5 / 9783738942095
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