Geschichten zum Einschlafen (eBook)

für Erwachsene

, (Autoren)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
160 Seiten
Ullstein (Verlag)
978-3-8437-2436-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Geschichten zum Einschlafen -  Ithar Adel,  7Mind
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Endlich gut einschlafen und durchschlafen!  Allein in Deutschland sind 34 Millionen Menschen von Schlafstörungen betroffen, und die Krankenkassen schlagen Alarm. Deshalb schreibt Autor Ithar Adel Geschichten zum Einschlafen. Damit schuf er eine wirksame Hilfe zum Einschlafen und Durchschlafen, die sich zu jeder Zeit, an jedem Ort der Welt, auf Reisen und zu Hause anwenden lässt.  Bewusst nicht mit aufregender Spannung und Action versehen, erzählen seine Geschichten von sicheren, idyllischen Orten und harmonischen Begebenheiten. So verhelfen sie den Leserinnen und Lesern zu einem nachhaltig gesunden Schlaf.  'Habe ich meine Leserschaft spätestens auf der zweiten Seite verloren, dann habe ich alles richtig gemacht.' Geschickt in die Erzählungen eingewoben sind klassische Meditationstechniken wie Atemübungen und Bodyscan. Ein Buch nicht nur für Ruhelose, sondern auch als Geschenk für Menschen, deren Gesundheit und Ausgeglichenheit einem am Herzen liegt.

Ithar Adel, geboren in Bagdad, studierte Philosophie in München. Als Kommunikationsberater half er Unternehmen und Start-Ups dabei, ihre Geschichten authentisch zu erzählen. Seit einer Asienreise 2015 setzt er sich intensiv mit der Achtsamkeitslehre auseinander und vertiefte seitdem seine Praxis in mehreren Aufenthalten in Schweigeklöstern. Er gibt einführende Mindfulness-Workshops und hilft Menschen dabei, mehr innere Ruhe zu finden.

Ithar Adel, geboren 1988 in Bagdad, studierte Philosophie in München. Als Kommunikationsberater half er Unternehmen und Start-Ups dabei, ihre Geschichten authentisch zu erzählen. Seit einer Asienreise 2015 setzt er sich intensiv mit der Achtsamkeitslehre auseinander und vertiefte seitdem seine Praxis in mehreren Aufenthalten in Schweigeklöstern. Er gibt einführende Mindfulness-Workshops und hilft Menschen dabei, mehr innere Ruhe zu finden.

Der Nachtzug


Lena sah den dunkelblauen, altmodischen Zug langsam am Bahnhof einfahren und merkte, wie Vorfreude in ihr aufkam.

Sie war auf der Reise zum Ferienhaus der Großeltern, und sie wusste: Keine Zugstrecke war so schön wie diese. Den restlichen Abend und die gesamte Nacht würde sie in diesem Zug verbringen und morgen früh entspannt an der Endhaltestelle ankommen, in dem kleinen Ferienort am Meer, den sie seit ihrer Kindheit jedes Jahr besuchte.

Der Zug kam so zum Halt, dass Lena vor dem Wagen stand, in dem sie ihren Schlafplatz reserviert hatte. Die Tür öffnete sich automatisch, und Lena stieg erwartungsvoll ein. Der Waggon kam ihr bereits vertraut vor.

Der Zug war eines jener antiken, liebevoll eingerichteten Modelle, wie sie Lena aus alten Filmen kannte. Das Licht im Waggon war warm und gedimmt. Von draußen schien die Abendsonne herein. An diesem kühlen Frühsommerabend war es hier im Zug angenehm warm und gemütlich.

Lena ging einige Meter bis zu dem leeren Abteil, an dem sie ihre Platznummer entdeckte. Sie betrat das Abteil, setzte sich ans Fenster und stellte ihren kleinen Koffer auf den Boden, um sich erst einmal in Ruhe umzuschauen. Sie strich sanft mit der Hand über den burgunderrot bezogenen Sitz neben ihr. Die Plätze waren geräumig, und ihrer fühlte sich sehr bequem an.

Der Boden war mit dunklem, tannengrünem Teppich belegt, der dem Abteil eine behagliche und wohnliche Atmosphäre verlieh. Die Wände des Zuges waren aus edlem Mahagoniholz. Links und rechts von dem großen Fenster, durch das die Abendsonne fiel, hingen dunkelbraune Stoffvorhänge. Sie würden das Abteil während des Schlafens angenehm dunkel halten, freute sich Lena.

Lena legte den Koffer nun auf die Gepäckablage und nahm Platz. Sie vernahm, wie sich im Hintergrund leise die Türen schlossen. Dann fuhr der Zug gemächlich los.

Schon wenige Minuten später trat eine sympathische Schaffnerin ins Abteil ein und begrüßte Lena freundlich.

Nachdem sie Lenas Ticket kontrolliert hatte, informierte sie sie darüber, dass dieser Zug ganz ohne Zwischenstopp bis zur Endhaltestelle durchfahren würde. Lena wusste dies bereits von ihren früheren Fahrten und liebte diese Strecke genau dafür. Sie bedankte sich lächelnd bei der Schaffnerin und wünschte ihr einen schönen Abend und eine gute Nacht. Als die Schaffnerin das Abteil verlassen hatte, schaltete Lena ihr Handy aus und verstaute es in ihrem Koffer. Sie wusste, dass sie es die restliche Fahrt nicht mehr brauchen würde und dass sie die Fahrt so am besten genießen könnte.

Lena hatte eine lange Woche hinter sich und freute sich, den Abend ganz für sich zu haben. Sie merkte, wie ein Gefühl der Dankbarkeit in ihr aufkam – dafür, dass sie diesen Abend in vollständiger Ruhe und Gemütlichkeit verbringen konnte. Sie lehnte sich in ihren Sitz, atmete tief ein und ließ mit dem Ausatmen die Anspannungen in ihrem Körper los.

Wie immer auf dieser Fahrt hatte sich Lena eine flauschige Decke und ein großes, weiches Kissen mitgenommen. Sie machte es sich in ihrem geräumigen Sitz bequem. Das Kissen legte sie hinter ihren Kopf, die Decke über den ganzen Körper. Die Decke duftete frisch gewaschen, sie war weich und warm. Lena drehte ihren Kopf und schaute entspannt aus dem Fenster, wo sie die Eindrücke der vorbeirauschenden Außenwelt wahrnahm:

Der Zug hatte die Stadt bereits hinter sich gelassen und fuhr nun an kilometerlangen Weizenfeldern vorbei. Am Horizont erschien ein weitflächiger Nadelwald. Die langsam untergehende Sonne warf ihr Licht auf die vielen Bäume und hüllte den gesamten Wald in einen goldenen Schleier.

Noch weiter entfernt am Horizont erstreckte sich ein breites Bergpanorama. Die Berge, die man nur blass erkennen konnte, waren an der Spitze mit Schnee bedeckt und blieben hinter den Bäumen des Waldes, an denen der Zug vorbeifuhr, gänzlich unbewegt im Hintergrund. Der Himmel gedämpftes Blau, bestückt mit einem leuchtenden Wolkenmeer.

Bald wichen die Weizenfelder einem verträumten Weiher. An seinem Rand wiegten sich die Zweige groß gewachsener Trauerweiden im Wind. Sie ragten mehrere Meter in den Himmel. Ihre ausladenden Baumkronen ragten über den Weiherrand. Manche ihrer hängenden Äste berührten sanft die Wasseroberfläche.

Auf der Wasseroberfläche des Weihers spiegelte sich das Blau des dunkler werdenden Abendhimmels. Die Abendsonne legte einen orangefarbenen, leuchtenden Schimmer auf das Gewässer, dessen Oberfläche der sanfte Wind in leichte Wellen legte. Die Wasseroberfläche funkelte golden. Auf einer Seite des Weihers waren auch die Bäume in das Abendlicht gehüllt.

Am Rande des Gewässers ragte vereinzelt wildes Schilfrohr aus dem Boden. Ringsherum pickten ein paar braungraue Enten in gelassener Geschäftigkeit mit ihren gelben Schnäbeln im Wasser herum. Unter ihnen waren auch einige Küken, die eifrig die älteren Tiere nachahmten und ihnen überallhin folgten. Einige Enten trieben unbekümmert auf dem Wasser, mit geschlossenen Augen, ihre Köpfe friedlich auf dem Federkleid abgelegt. Sie schienen die Wärme der letzten Sonnenstrahlen zu genießen.

Lenas Blick blieb bei den schlafenden Enten. Sie drehte ihren Kopf mit ihnen, während der Zug langsam an den possierlichen Tieren vorbei weiterrollte. Die ruhenden Enten strahlten Frieden und Gelassenheit aus, die Lena in diesem Moment auch in sich spüren konnte.

Lena horchte in sich hinein. Sie fühlte eine Ruhe im Brustbereich, die sie seit langer Zeit nicht mehr so klar gespürt hatte. Sie nahm wahr, wie sich ihre Bauchdecke mit dem Einatmen langsam auf … und mit dem Ausatmen langsam ab bewegte.

Auf … und ab …

Mit der wohligen Wärme unter ihrer Decke überkam Lena ein tiefes Gefühl der Zufriedenheit, und sie ließ sich für einen erholsamen Moment in dieses Gefühl hineinfallen.

Langsam griff sie in ihren Rucksack und holte eine silberne Thermoskanne heraus, in die sie sich ihren geliebten Gutenachttee gefüllt hatte. Sie öffnete den Deckel der Kanne und nutzte ihn als Tasse. Aus der Kanne dampfte die warme Flüssigkeit und verteilte im Abteil den wohligen Geruch von Lavendel. Sie schenkte sich eine Tasse ein und nahm einen Schluck. Der Tee schmeckte genau so, wie sie ihn liebte. Er wärmte erst ihren Hals, dann ihren Bauch und innerhalb weniger Momente ihren ganzen Körper. Lena trank fast jeden Abend vor dem Zubettgehen noch einen Lavendeltee und fühlte sich so auch hier im Zug fast wie zu Hause vor dem Schlafengehen.

Dann richtete Lena ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Szenerie außerhalb des Zuges. Sie hatten den Weiher hinter sich gelassen. Vor ihren Augen eröffnete sich ein neues Panorama. Weite, flache, sattgrüne Felder erstreckten sich über Kilometer hinweg.

Der Zug näherte sich einer Kurve und verlangsamte seine Fahrt. In diesem Tempo konnte Lena die Felder besonders genau betrachten.

Das Gras wuchs wild auf unebenem Boden und war hier und da von Büscheln aus Gänseblümchen, Brennnesseln und Löwenzahn durchzogen. Der Löwenzahn hatte sich bereits in Pusteblumen mit weißen, wollig runden Köpfen verwandelt und wiegte sich leicht im Wind.

Bei genauerem Hinsehen entdeckte Lena einen Feldhasen, der über die Wiese hoppelte. Sein Fell war braun mit dunklen Spitzen. Seine Löffelohren waren länger als bei einem Kaninchen, und an den Spitzen waren sie ebenfalls dunkel. Sein runder Stummelschwanz war weiß und flauschig.

Der Hase blieb stehen und mümmelte genüsslich im Gras.

Für Lena war es ein beruhigender Anblick, ein Tier in ungestörter Freiheit zu erleben.

Dann hoppelte er weiter und verschwand hinter einem kleinen Busch. Eine Weile lang konnte Lena noch seine Löffel hinter dem Gestrüpp erspähen, bis das Tier irgendwann gänzlich verschwunden war.

Es war mittlerweile schon etwas dunkler geworden, und an den Farben außen konnte Lena sehen, dass die Sonne schon sehr tief stand. Das dunkle Grün der Felder war an den Stellen, an denen die Sonne darauffiel, in ein sattes, schimmerndes Dunkelorange gehüllt.

Für ein paar Augenblicke tauchte Lena komplett in die Szenerie ein und nahm sie in vollen Zügen in sich auf.

Lena schaute wieder verträumt auf die Felder und bemerkte vereinzelt violette Farbtupfen, die aus dem Gras ragten. Bei genauerem Hinsehen erkannte sie, dass es Lavendel war. Je weiter der Zug vor sich hin fuhr, desto mehr war der Boden mit Lavendelbüschen übersäht. Es wurden immer mehr. Bald waren die Felder weit und breit voll mit Lavendel, ebenmäßig verteilt wie ein Teppich. Das Licht der Abendsonne ließ das Violett des Lavendels besonders warm erscheinen.

Hinter dem Lavendelfeld ragte ein Hügel empor, auf dem ein paar Dutzend Häuser eng aneinander standen. Sie zeigten in verschiedene Richtungen und waren auf unterschiedlichen Höhen verteilt, vom Fuße bis zur Spitze des kleinen Berges. Die Häuser waren in rosafarbenen Pastelltönen gestrichen, von den Fassaden bis über die Türen, und selbst ihre Ziegeldächer leuchteten in sattem Rosa.

Zwischen den einzelnen Häusern des Dorfes blühten Kirschbäume. Die Baumkronen leuchteten in Pink und Weiß und sahen aus der Entfernung aus wie Zuckerwatte. Die...

Erscheint lt. Verlag 31.8.2020
Illustrationen Katharina Bitzl
Zusatzinfo 4c Illustrationen
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Entspannung / Meditation / Yoga
Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Esoterik / Spiritualität
Schlagworte Achtsamkeit • Angst • Angststörung • Angststörungen bekämpfen • App • Atemübung • Atmen • ausgeglichen • Ausgeglichenheit • ausgeruht • ausgeruht sein • Balance • bekämpfen • Bodyscan • Corona • die langweiligsten Geschichten der Welt • durchschlafen • Einschlafhilfe • Emotional • Emotionale Intelligenz • Entschleunigung • fear of missing out • FOMO • fremdbestimmt • Garten • Gartengestaltung • gegen Langeweile • Geschichte • Geschichten zum Einschlafen • Geschichten zum Vorlesen • Gesund • gesunder Schlaf • Gute • Gutenachtgeschichte • Harmonie • Homeoffice • Innenansicht • Innere • innere Balance finden • Innere Stärke • Intelligenz • JOMO • joy of missing out • Krise • Krisen • Langeweile • langweilig • Meditation • meditation achtsamkeit • Meditationsapp • meditation zum einschlafen • meditieren • Nacht • richtig • richtig atmen • Ruhelosigkeit • Ruhelosigkeit bekämpfen • ruhig • ruhig schlafen • Schlaf • Schlafen • Schlafstörung • Schlafstörungen Corona • Schlafstörungen Covid19 • Schlafstörungen durch Homeoffice • Selbstliebe • stark • stark durch Krisen • Stärke • Traumdeutung • Vorlesen
ISBN-10 3-8437-2436-9 / 3843724369
ISBN-13 978-3-8437-2436-4 / 9783843724364
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