Sternkreuzer Proxima - Verräterische Signale (eBook)

Folge 2
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
120 Seiten
beBEYOND (Verlag)
978-3-7325-8099-6 (ISBN)

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Sternkreuzer Proxima - Verräterische Signale - Dirk van den Boom
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Vom Flottendepot im Doros-System erhofft sich die Crew der Proxima dringend benötigte Ersatzteile und Vorräte. Doch der Stützpunkt wird von Kolonialen angegriffen! Captain Zadiya Ark bleibt nur ein raffiniertes, aber riskantes Manöver, um sich und ihre Crew zu retten - doch vorher muss sie sich um den Verräter in ihren Reihen kümmern.

ÜBER DIE SERIE

Odyssee durch ein Imperium am Abgrund!

Die Terranische Republik zerbricht. Ehemalige Kolonien erklären ihre Unabhängigkeit und stürzen die Galaxis ins Chaos. In einer katastrophalen Schlacht kann sich der terranische Sternkreuzer Proxima gerade noch aus der Kampfzone retten. Auf dem Rückzug kämpft die Proxima ums bloße Überleben und wird zum Spielball in einem unübersichtlichen Krieg. Doch Captain Zadiya Ark und ihre Crew ahnen nicht, dass das Schicksal noch weitaus härtere Schläge für sie bereithält ...

Sternkreuzer Proxima: die neue Military-SF-Serie von Dirk van den Boom - als eBook und digitales Hörbuch.

eBooks von beBEYOND - fremde Welten und fantastische Reisen.



<p>Dirk van den Boom (geboren 1966) hat bereits über 100 Romane im Bereich der Science-Fiction und Fantasy veröffentlicht. 2017 erhielt er den Deutschen Science Fiction Preis für seinen Roman "Prinzipat". Zu seinen wichtigen Werken gehören der "Kaiserkrieger-Zyklus" (Alternative History) und die Reihe "Tentakelkrieg" (Military SF). Dirk van den Boom ist darüber hinaus Berater für Entwicklungszusammenarbeit, Migrationspolitik und Sozialpolitik sowie Professor für Politikwissenschaft. Er lebt mit seiner Familie in Saarbrücken.</p>

Dirk van den Boom (geboren 1966) hat bereits über 100 Romane im Bereich der Science-Fiction und Fantasy veröffentlicht. 2017 erhielt er den Deutschen Science Fiction Preis für seinen Roman "Prinzipat". Zu seinen wichtigen Werken gehören der "Kaiserkrieger-Zyklus" (Alternative History) und die Reihe "Tentakelkrieg" (Military SF). Dirk van den Boom ist darüber hinaus Berater für Entwicklungszusammenarbeit, Migrationspolitik und Sozialpolitik sowie Professor für Politikwissenschaft. Er lebt mit seiner Familie in Saarbrücken.

2


»Wie sieht es aus?«

»Das Schiff ist ruhig«, sagte Vara und beantwortete Arks Frage damit viel unpersönlicher, als diese sie gemeint hatte. Daran, dass er über sein eigenes Befinden eher keine Auskunft gab, hatte sie sich mittlerweile gewöhnt. Er war nicht notwendigerweise ein verschlossener Mann, er sprach nur nicht gerne über Themen, die ihm gerade nicht so wichtig erschienen. Und sich selbst hielt er selten für wichtig.

Sie würde ihn aber wieder fragen. Sie kannte Männer wie Vara. Sie waren in vielerlei Hinsicht altmodisch und sturköpfig. Männer, die gerne Dinge in sich hineinfraßen, bis sie daran zerbrachen. Das führte dann zu Verletzungen, die sich nicht so leicht heilen ließen.Wie so vieles anderes verschob Ark das Gespräch auf später, nahm sich aber fest vor, es nicht zu vergessen.

»Wie lange noch?«, fragte der Marineoffizier.

Ark kannte die Antwort auswendig. Die Sekunden fielen in ihrem Kopf wie Dominosteine.

»Zehn Minuten«, sagte sie mit belegter Stimme. »Ich fühle mich, als wäre ich nicht vorbereitet. Über zweitausend absolvierte Hyperetappen auf schlimmeren Schiffen als diesem, und ich komme mir wie eine Anwärterin auf ihrem ersten richtigen Flug vor. Albern, oder?«

»Mittlerweile komme ich zu dem Schluss, dass man nie richtig vorbereitet ist. Wenn, dann ist es oft Einbildung. Aber die Crew vertraut Ihnen, soweit ich das sehe. Alle sind voller Hoffnung.«

Ark nickte. Sie schwiegen. Hoffnung. Das Wort hatte mittlerweile einen etwas schalen Nachklang. Wenn man ein Gefühl zu oft strapazierte, nutzte es sich irgendwann ab.

Sie saßen schweigend da, während die Sekunden quälend langsam vergingen.

Irgendwann meldete sich Simeon leise. Er klang beinahe vorsichtig, so als wollte er sie eigentlich gar nicht stören.

»Fünf Minuten bis zum Austritt.«

Ark holte tief Luft.

»Bitte lösen Sie den Gefechtsalarm aus, Lieutenant.«

Das Jaulen der Sirenen folgte unmittelbar, doch die übliche Hektik blieb aus. Die Besatzung war vorbereitet, und alle befanden sich da, wo sie sein sollten. Ark winkte Simeon zu, der verstand und die Sirenen nach einem letzten Aufjaulen wieder abschaltete. Der formalen Notwendigkeit war Genüge getan.

Die Sekunden liefen in ihrem Kopf weiter ab. Es war ein unangenehmes pochendes Gefühl, so als wäre die Zeit eine körperliche Präsenz. Ark rieb sich die Nasenwurzel. Dadurch wurde es leider nicht besser.

»Eintritt in einer Minute«, meldete Simeon. Es war ein Ritual, das man als unnötig abtun konnte, aber es verlieh der Arbeit auf der Brücke eine gewisse Routine. Vor allem nach dem Chaos der verlorenen Schlacht legte Ark großen Wert darauf.

Sie spürte den kalten Klumpen aus Angst in ihrem Bauch. Nach all den Jahren machten sie diese Situationen immer noch nervös. Das war menschlich, gewiss. Und die Nervosität half ihr dabei, sich besser zu konzentrieren und aufmerksam zu bleiben. Aber es war auch sehr, sehr unangenehm.

»Lassen Sie die Sekunden weg, Lieutenant«, murmelte sie leise, als sie sah, wie Simeon den Mund öffnete. Sie hatte richtig gelegen. Er schloss ihn wieder und starrte auf die Schirme und den Kartentank. Es würde eine Weile dauern, bis dieser die Situation im Doros-System abbildete. Die Daten kamen mit Lichtgeschwindigkeit rein, und das Flottendepot war drei Lichtstunden entfernt, also würde jede neue Erkenntnis mit entsprechender Verzögerung zu ihnen gelangen. Da das Depot schon vorher nicht auf ihre Rufe reagiert hatte, würde sich das jetzt möglicherweise nicht ändern, vor allem wenn die Ursache für das Schweigen direkt vor Ort zu finden war.

Sie mussten also wahrscheinlich selbst nachsehen.

»Normalraum, Normalraum. Alle bereit machen für den Eintritt.«

Der Übergang war lautlos, aber es gab immer dieses kurze, unerklärliche Gefühl, als würde sich ihr Inneres nach außen stülpen. Es war wie ein mysteriöser Protest ihres Unterbewusstseins gegen eine Reise, für die der menschliche Körper eigentlich nicht geschaffen war. Natürlich stülpte sich gar nichts, aber die vorübergehende Wahrnehmung war da, und Ark war nicht die Einzige, die davon berichtete. Bei einigen war das Gefühl so stark, dass sie Psychopharmaka einnahmen, um es unter Kontrolle zu halten. Die Wirkung der Medikamente wurde jedoch mit jedem Mal schwächer.

Ark nahm diesmal keine Pillen. Sie blinzelte nur, sonst merkte man ihr nichts an. Dann richtete sie den Blick auf den Kartentank.

»Eintritt problemlos erfolgt. Nähere Umgebung sicher, keine feindlichen Schiffe, keine Minen, keine Transponderbojen. Keine Kontakte, wiederhole: keine Kontakte. Die Achat meldet Bereitschaft.«

Simeons Stimme war voller Erleichterung. Zumindest für den Moment wollte ihnen niemand an den Kragen. Das war beruhigend und eine willkommene Abwechslung. Dass ihre Verfolger ihnen auf den Fersen bleiben würden, war zu erwarten, nur wussten sie nicht, wohin sie unterwegs waren. Falls es keinen zweiten Peilsender an Bord gab … oder ihre Feinde einfach nur Glück beim Raten hatten.

»Alle Scanner aktivieren!«, befahl sie. »Wir schauen uns erst einmal in Ruhe um. Kurs auf die Position des Depots setzen. Tun wir Thomson einen Gefallen und schonen die Triebwerke für den Moment. Aber bewegen müssen wir uns. Ich möchte auf jeden Fall mobil bleiben. Halber Schub.«

Sie sagte es fast leutselig, da sie keine unnötige Spannung aufkommen lassen wollte. Alle lächelten und waren so froh darüber, in Frieden in das System vordringen zu können. Ark war manchmal eine Spielverderberin, das gehörte zur Jobbeschreibung, aber jetzt verkniff sie es sich.

Ihre Befehle wurden aufgenommen, die Logik dahinter akzeptiert, und alles wurde ausgeführt. Ark erklärte ihr Vorhaben laut, denn sie wollte, dass die sehr unerfahrene neue Brückencrew ihre Beweggründe verstand und anfing mitzudenken. Das war normalerweise ein langjähriger Prozess. Jetzt musste alles schneller gehen.

Die Anspannung fiel von ihr ab. Mangels einer direkten und unmittelbaren Bedrohung würde sich jede weitere Katastrophe rechtzeitig ankündigen, vor allem jetzt, da sie ihre Augen und Ohren weit offen hielten. Nach einem weiteren prüfenden Blick auf die eintreffenden Ortungsdaten beendete Ark den Gefechtsalarm. Es war unnötig, die Leute so unter Spannung zu halten, und es würde noch etwas mehr Lächeln verursachen.

»Die vorbereiteten Funksprüche wurden gesendet«, meldete Sara, die Schiffs-KI. »Sie werden erst in etwa drei Stunden empfangen.«

»Zeit genug, um sich umzusehen. Was für Schiffsbewegungen haben wir?«

Die drei Stunden alten Ortungsdaten wurden verarbeitet.

»Mehrere Kreuzer in der Nähe des Depots mit hohen Energiewerten. Alles deutet auf einen Kampf hin.«

Abbildungen der jüngeren Vergangenheit zeichneten sich vor Arks Augen ab. Die Interpretation der KI war zutreffend, und der Mut der Kommandantin sank. Der Krieg war auch ins Doros-System gekommen, wie sie es befürchtet hatte. Die Kolonialen hatten die Niederlage der Republikanischen Flotte zur Gegenoffensive genutzt. Ark hätte sich gewünscht, dass sie sich damit ein wenig mehr Zeit gelassen hätten, aber dies war nicht der Moment, in dem ihre Wünsche in Erfüllung gingen.

»Wie viele Einheiten zählen wir?«

Sie räusperte sich. Ihre Stimme klang belegt.

»Klar identifizierbar sind drei kleinere Schiffe, die das Depot mit Fernwaffen beschießen. Es gibt kein Transpondersignal, aber die Freund-Feind-Erkennung errechnet eine achtzigprozentige Wahrscheinlichkeit, dass es sich um Korvetten handelt.«

Ark verspürte wieder Erleichterung. Drei Korvetten, das waren Gegner, mit denen sie es im Notfall würden aufnehmen können. Ark würde nur ungern kämpfen, aber ein Sieg war trotz ihrer begrenzten Vorräte an Fernwaffen nicht unmöglich. Auch die drei kolonialen Schiffe mussten ihre Magazine bereits teilweise geleert haben, denn das Flottendepot war offenbar immer noch aktiv. Die Emissionen aus der Vergangenheit wiesen jedenfalls darauf hin, dass die Abwehr noch feuerte und Raketen aus dem All abfing. Vor drei Stunden hatte also noch Gegenwehr stattgefunden.

Es war noch nicht alles verloren. An diesem Gedanken klammerte sie sich fest.

Die Zeitverzögerung würde sich nun, da sich die beiden Neuankömmlinge auf das Depot zubewegten, langsam reduzieren. Bald würden sie wissen, ob dieses noch ein lohnendes Ziel darstellte oder ob es besser wäre, ihr Heil in erneuter Flucht zu suchen. Warten, warten, warten. Das war im Krieg sicher das, was am intensivsten an den Nerven aller Beteiligten zerrte, und Ark bildete da absolut keine Ausnahme.

Sie nahm Verbindung mit Thomson auf, und der Chefingenieur erschien auf dem Schirm. Er wirkte müde und abgekämpft, aber nicht mehr so erregt und am Rande des Nervenzusammenbruchs wie zuletzt. Er hatte sicher auch einige Stunden Schlaf bekommen.

»Captain, die Spule hat die Reise einigermaßen gut überstanden«, meldete er das, was sie ohnehin hatte fragen wollen. »Ich mache mir weiterhin Sorgen wegen der Mikrorisse und würde mich sehr über einen ausgedehnten Werftaufenthalt freuen. Alternativ nehme ich auch eine fabrikneue Ersatzspule oder noch besser zwei.«

»Ich weiß nicht, ob ich Ihnen diese Wünsche erfüllen kann«, antwortete Ark wahrheitsgemäß. »Aber ich versuche mein Möglichstes. In der Zwischenzeit richten Sie sich auf die Eventualität ein, dass wir auch ohne Werft und Ersatz wieder in eine Hyperetappe wechseln müssen.«

Thomson verzog das Gesicht....

Erscheint lt. Verlag 29.5.2020
Reihe/Serie Proxima
Proxima
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte action • Aliens • Aufstand • Außerirdische • David Weber • episch • first contact • Honor Harrington • Hörbuch • Imperium • John Ringo • Krieg • Militär • Military SF • nimue alban • Odyssee • Politik • Rebellen • Reihe • Schlacht • Science Fiction Romane • Serie • Space Opera • Strategie • Taktik • Weltraumoper • Zusammenbruch
ISBN-10 3-7325-8099-7 / 3732580997
ISBN-13 978-3-7325-8099-6 / 9783732580996
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