Das Tor zur Dunkelheit - Das Schwert der Wahrheit (eBook)

Eine Novelle

(Autor)

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2021
416 Seiten
Penhaligon Verlag
978-3-641-26480-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Tor zur Dunkelheit - Das Schwert der Wahrheit - Terry Goodkind
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Ohne einen Weg zurück tritt er durch das Tor zur Dunkelheit - das packende Finale von »Die Kinder von D'Hara«!
Richard Rahl, der Herrscher von D'Hara, ist endlich mit seiner schwangeren Frau Kahlan und seinen Gefährten der Falle in seinem eigenen Palast entkommen. Er muss Kahlan zur Feste der Zauberer bringen, da sie nur dort in Sicherheit ist. Doch auf dem Weg erfährt er, was hinter den Angriffen auf das Leben seiner ungebohrenen Kinder steckt. Es geht um die Prophezeiung einer Hexe - und ihre Anhänger sind ihm näher, als er ahnt ...
Die Kinder von D'Hara bei Penhaligon:
1. Die goldene Göttin
2. Die Vorboten des Todes
3. Im Labyrinth des Zauberers
4. Der Bann der Hexe
5. Das Tor zur Dunkelheit

Terry Goodkind (*1948; ?2020) wurde in Omaha, USA, geboren und war nach seinem Studium zunächst als Rechtsanwalt tätig. 1994 erschien sein Roman »Das erste Gesetz der Magie«, der weltweit zu einem sensationellen Erfolg wurde und den Auftakt zu einer der erfolgreichsten Fantasy-Sagas aller Zeiten bildet. Er lebte bis zu seinem Tod in Maine, USA.

1


Kahlan kam wieder zu sich, als Hände sie sanft vom Boden hochhoben. Nicht vollständig, aber doch so weit, dass sie die roten Lederanzüge einer Gruppe von Mord-Sith gewahrte, die um sie herumstanden. Auch den Schmerz nahm sie wahr. Diesen fürchterlichen, tief sitzenden Schmerz, der ihr verriet, dass ihre Schwangerschaft ernstlich in Gefahr war.

Überlagert wurde dieser Schmerz von einem Gefühl hilfloser Panik, dass sie nichts dagegen tun konnte.

Mit ihrem getrübten, benommenen Blick sah sie Shale sich näher beugen. Kahlan packte ihren Ärmel.

»Die Ungeborenen … geht es ihnen gut?«

Die anderen, die sie trugen, indem sie die Ränder der Decke festhielten, auf der sie lag, blieben stehen, als Kahlan sich verzweifelt in Shales Ärmel krallte. Sogar in ihrem halb bewussten Zustand bekam sie die Seitenblicke mit, die die Zauberin einigen der Mord-Sith zuwarf.

»Beeilt Euch und schafft sie nach drinnen«, wandte sie sich an die anderen.

Als sie sich erneut in Bewegung setzten, sah Kahlan sich um. Obwohl ihr Blick gelegentlich trüb wurde, konnte sie erkennen, dass sie sie in eine Art primitiven Unterstand trugen. Die Mord-Sith legten sie vorsichtig auf ein Bett aus Gräsern und Farnwedeln. Der gesamte Unterschlupf war grob aus allem zusammengezimmert, was gerade zur Hand war, aber wenigstens bot er ihr Schutz vor dem kalten Wind.

Cassia kniete neben ihr nieder und warf eine zusätzliche Decke über die eine, die sie bereits wärmte. Trotz der Kälte draußen war Kahlan heiß. Ihr war schon jetzt so heiß, dass sie schwitzte. Sie musste den Schweiß aus den Augen blinzeln.

Im nächsten Augenblick wurde sie von einem Schüttelfrostanfall überwältigt. Die Schweißschicht auf ihrem Gesicht fühlte sich plötzlich an, als wäre sie aus Eis. Wenigstens half der Anbau, die Wärme zurückzuwerfen, jetzt, da sie auf einmal fror.

Nur Augenblicke später jedoch wurde die Hitze erneut erdrückend. Wieder lief ihr der Schweiß übers Gesicht und brannte in ihren Augen. Als sie gerade glaubte, nicht mehr aushalten zu können, wie heiß ihr war, ließ ein erneuter Schüttelfrostanfall sie zittern. Der Lufthauch, der bis in den Unterschlupf vordrang, fühlte sich eisig an.

Als die Zauberin nah genug vorbeiging, packte Kahlan erneut ihren Ärmel. »Shale, sprecht mit mir. Eben noch glühe ich, im nächsten Augenblick wird mir eiskalt. Was geht hier vor?«

»Ihr habt ein leichtes Fieber.«

»Aber geht es meinen Ungeborenen gut?«

Shale tätschelte ihre Schulter und zeigte ihr kurz ein Lächeln. »Ihr müsst Euch ausruhen. Das ist das Beste, was Ihr im Augenblick für sie tun könnt. Bitte, Mutter Konfessor, Ihr müsst still liegen.«

Anstatt die Anweisungen zu befolgen, versuchte Kahlan, sich aufzurichten. Sofort war die Zauberin zur Stelle und drückte sie auf das Kissen zurück, das aus einer zusammengefalteten Decke bestand.

»Das dürft Ihr nicht, Mutter Konfessor. Liegt einfach still. Versucht, wieder einzuschlafen.«

»Ich werde erst wieder einschlafen, wenn Ihr mir sagt, was hier vor sich geht. Geht es meinen Ungeborenen gut?«

Shale überlegte, ob sie darauf antworten sollte oder nicht. Sie wechselte Blicke mit Kahlans anderen Bewacherinnen.

»Shale?«

»Ihr habt ein paar Probleme. Allerdings nichts, was sich nicht geradebiegen ließe.«

Geradebiegen?

»Wo ist Richard?«, fragte sie unvermittelt.

Shale seufzte. Der wirren Panik in Kahlans Stimme entnahm sie, dass sie sich mit weniger als der Wahrheit nicht zufriedengeben würde.

»Nun, Ihr habt ein paar Probleme mit Eurer Schwangerschaft.«

So viel hatte Kahlan bereits mitbekommen. »Was für Probleme?«

»Ihr lauft Gefahr, eine Fehlgeburt zu erleiden.«

Kahlan blinzelte verständnislos. »Aber ich darf sie nicht verlieren.«

Shale zog die Decke ein kleines Stück hoch und steckte sie unter Kahlans Kinn. »Lord Rahl und Vika sind unterwegs, um eine Pflanze zu finden, die ich benötige, um Euch zu heilen – Eure Ungeborenen zu retten. Sobald er mit dem Kraut zurückkommt, werde ich eine Medizin für Euch bereiten, die Euch wiederherstellen sollte.«

Das Wörtchen »sollte« hatte Kahlan deutlich mitbekommen. Es war kein Wort, das Vertrauen erweckte.

»Was für eine Pflanze?«

»Sie wird Mutterkraut genannt.«

Kahlan war im Palast der Konfessorinnen und in der Burg der Zauberer aufgewachsen. Abgesehen von dem, was Richard ihr beigebracht hatte, wusste sie nicht viel über den Wald und die Pflanzen. Auch die Zauberer hatten ihr in jungen Jahren ein wenig über Kräuter beigebracht. Sie konnte sich nicht erinnern, jemals von Mutterkraut gehört zu haben.

»Demnach wird er also bald zurück sein?«

Shale lächelte sichtlich gezwungen.

»Sobald er etwas Mutterkraut für mich findet, damit ich Euch wieder ganz gesund machen kann. Bis dahin müsst Ihr still liegen. Wenn Ihr Euch zu viel zu bewegen versucht, macht Ihr es für Eure Kinder nur schlimmer. Im Augenblick helft Ihr ihnen am besten, wenn Ihr still liegen bleibt.«

Plötzlich befürchtete Kahlan, sie womöglich zu verletzen, wenn sie sich aufsetzte, und ließ sich auf das behelfsmäßige Lager zurücksinken. Die Auskunft, dass Richard auf der Suche nach einer Heilpflanze war, bewirkte tatsächlich, dass sie sich besser fühlte. Er kannte sich gut mit Heilkräutern aus. Sie wusste die Anwesenheit der Mord-Sith und der Zauberin zu schätzen, aber eigentlich wünschte sie sich Richard an ihrer Seite, der ihr versprach, alles werde wieder in Ordnung kommen.

Sie starrte das Dach aus Kiefer- und Föhrenzweigen an und versuchte, den Mut für eine schreckliche Frage aufzubringen.

»Werde ich meine Kinder verlieren?«

Das Gesicht angespannt vor Sorge, beugte Shale sich vor. »Nein. Nein, Mutter Konfessor, ich möchte nicht, dass Ihr so etwas denkt. Ich bin bei Euch, und Lord Rahl wird zurückkommen und mitbringen, was Ihr braucht. Das Beste, was Ihr tun könnt, jetzt, wo wir Euch aus dem kalten Wind in diesen Unterschlupf gebracht haben, ist, Euch auszuruhen, bis er wiederkommt. Für die Ungeborenen ist es wichtig, dass Ihr Euch jetzt nicht bewegt. Wisst Ihr, aus irgendeinem Grund versuchen die Ungeborenen, vor der Zeit auf die Welt zu kommen. Es ist zu früh. Den Grund dafür kenne ich nicht. Ich habe dies auch früher schon bei Frauen beobachtet, denen ich damals, im Nördlichen Ödland, beigestanden habe. Die Wahrheit ist, wenn sie jetzt geboren werden, werden sie wohl innerhalb weniger Minuten sterben, so sie denn überhaupt lebend auf die Welt kommen. Aber so schwierige Situationen wie diese jetzt hier bei Euch habe ich vielleicht sechs- oder achtmal erlebt.«

Kahlan blickte erwartungsvoll auf. »Und – habt Ihr helfen können? Konntet Ihr die Ungeborenen retten?«

Sie hielt Kahlans Blick stand und schüttelte langsam den Kopf. »Ich fürchte, trotz meiner Bemühungen hat in keinem dieser Fälle auch nur eines der Ungeborenen überlebt.«

Kahlan unterdrückte ihre Angst. »Und die Mütter?«

Wieder schüttelte Shale mit ernster Miene den Kopf. »Auch von den Müttern hat keine überlebt.«

Kahlans Muskeln erschlafften. Schwer sank sie zurück. Die Welt schien sich zu drehen.

Das war also das Ende, das Ende von allem?

Shale legte ihr sanft eine Hand auf die Schulter. »Es gibt aber einige Dinge zu unseren Gunsten, die mir in keiner dieser Situationen zur Verfügung standen.«

Kahlan sah auf. »Was denn für Dinge?«

»In jedem dieser Fälle musste mich erst jemand holen, weshalb ich nicht von Beginn an dabei war. In Eurem Fall war ich von Anfang an zugegen, sodass ich versuchen konnte, die Situation gleich zu Beginn mit meiner Gabe zu stabilisieren – ehe es zu spät war, wie bei diesen anderen Frauen.«

»Dann könnt Ihr mich heilen? Die Zwillinge heilen? Ihr könnt etwas für uns tun?«

»Bevor ich aus dem Nördlichen Ödland hierhergekommen bin, hätte ich dies verneint, denn es lag nicht im Bereich des Möglichen. Aber seit meiner Ankunft habe ich Dinge gesehen, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Ich habe Lord Rahl Verletzungen heilen sehen, die eigentlich unheilbar waren. Ich habe Lord Rahl Dinge tun sehen, bei denen ich mir früher sicher war, dass sie unmöglich sind. Wenn Ihr und Lord Rahl mich eins gelehrt habt, dann, dass wir niemals verzweifeln, uns niemals geschlagen geben dürfen, dass wir niemals aufgeben sollten. Ich bin fest entschlossen, Euch und die Zwillinge zu retten, auch wenn ich so etwas vorher noch nie getan habe. Das ist der langen Rede kurzer Sinn. Ich werde Euch alle drei am Leben erhalten, bis Lord Rahl mit dem Heilkraut zurückkommt, das imstande ist, rückgängig zu machen, was derzeit geschieht, sodass Ihr die Zwillinge austragen könnt, bis es an der Zeit ist, dass sie geboren werden.«

»Danke«, hauchte Kahlan.

Shale beugte sich vor, legte ihr eine Hand auf die Stirn und die andere auf ihren gerundeten Leib.

»Ich werde Euch jetzt in einen tiefen Schlaf versetzen, um das Geschehen zu verlangsamen. Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um die Zwillinge in der Geborgenheit Eures Leibes zu belassen, bis Euer Gemahl mit dem Mutterkraut zurückkommt. Wenn er dies tut, wird es Euch kurieren. Bis dahin müsst Ihr schlafen. Wenn Ihr das nächste Mal aufwacht – und ich die Zauberin bin, für die ich mich selbst halte, ich die Frau bin, die zu sein Ihr mich gelehrt habt –, werdet Ihr bereits auf dem Weg der Besserung sein.«

Kahlan wollte...

Erscheint lt. Verlag 27.9.2021
Reihe/Serie Die Kinder von D’Hara
Die Kinder von D’Hara
Übersetzer Caspar Holz
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Into Darkness (The Children of D'Hara, Episode 5)
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Das Schwert der Wahrheit • Die Goldene Göttin • eBooks • Ende der Serie • Fantasy • Finale der Serie • Heroische Fantasy • High Fantasy • letzter Band der Serie • New-York-Times-Bestsellerautor • Nicci • Novelle • Rahl • Richard und Kahlan
ISBN-10 3-641-26480-4 / 3641264804
ISBN-13 978-3-641-26480-2 / 9783641264802
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