Das Planeten-Netz 16 - Zielplanet Tarrem III (eBook)
190 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-3892-0 (ISBN)
27. OKTOBER 2052 = TIPOR Gaarson beschert der Menschheit den nach ihm benannten GAARSON-Effekt - als schier unerschöpfliche Energiequelle.
13. Januar 2091 = In den Annalen der Menschheit vermerkt als der Todestag des Genies Tipor Gaarson. Aber was niemand auf der Erde bemerkt: Im gleichen Moment, als Tipor Gaarson stirbt, erscheinen in einer fernen Galaxis, auf den Ruinenwelten des untergegangenen so genannten Prupper-Reiches verteilt, sämtliche 18 Milliarden Menschen, die auf der Erde leben. Sozusagen von einem Augenblick zum anderen. Aber es sind nicht die »Originale«, sondern exakte Klone. Ihre Nachfahren nennen die Macht, die dies vollbrachte, ihren »Pruppergott«.
13. November 2452 = Die von den Astro-Ökologen prophezeite Gaarson-Katastrophe tritt ein - und ausgerechnet sie, die 400 Jahre lang als die Erzfeinde der Menschheit galten, retten die Erde, indem sie mit eigens dafür heimlich gebauten so genannten GAARSON-GATES das energetische Gleichgewicht erneuern und damit den endgültigen Raum-Zeit-Kollaps verhindern. Aber ab diesem Zeitpunkt befindet sich die Erde in einer Zone der veränderten Naturgesetze, innerhalb derer die GAARSON-GATES wie Transmitter fungieren, aber die bisherige Raumfahrt nicht mehr möglich ist (lediglich Raumfahrt auf PSI-Basis). Diese Zone breitet sich unaufhaltsam mit Lichtgeschwindigkeit aus.
2453 irdischer Zeitrechnung = Drei Menschenklone entdecken eine Spur zum Pruppergott - und erreichen das »Zentrum aller Universen«. Drei Dinge erfahren sie hier:
1. Die Gaarson-Gates werden eines Tages weiter entwickelt - so weit, dass keine pyramidenförmigen Gitterkäfige mehr nötig sind, sondern lediglich eine Art Projektoren, die außerdem auch dort funktionieren, wo die Naturgesetze noch nicht entsprechend verändert sind, also auch schon auf der Erde vor dem 13. November 2452. Solche Projektoren wurden von einer uralten Rasse bereits gebaut.
2. Der Pruppergott ist in Wirklichkeit das ominöse »Konglomerat der Mächtigen« und verfolgte mit dem Schaffen des »NEUEN IMPERIUMS« aus Menschenklonen eine noch undurchsichtige Absicht.
3. Dass es ausgerechnet Menschen klonte, liegt an einem einzigen, ganz bestimmten Menschen, der im zwanzigsten Jahrhundert ihre Aufmerksamkeit erregte. Er hieß Maximilian Junker - und sie erleben seine Geschichte nach, als wären sie selber »Max«. Bis dieser persönlich bei ihnen auftaucht, gemeinsam mit seiner Gefährtin Ipas...
DER STERNENVOGT
»Jetzt habe ich aber endgültig die Nase voll!«, schrie Max außer sich. »Gestrichen voll!«, bekräftigte er.
Die vier Männer vor ihm schreckten unwillkürlich zusammen und schauten ihn unsicher an.
Die Gedankenstimme von vorhin meldete sich wieder - angeblich die Stimme des riesigen Raumschiffes, das hinter ihm schwebte.
Auch Ipas, seine Gefährtin, zeigte sich allerdings erbost, doch sie sagte nichts, weil sie jetzt zum ersten Mal ebenfalls die Gedankenstimme vernahm: »Nur Gemach, Max, du bist gerade dabei, das sprichwörtlich falsche Schwein zu schlachten!«
»Na, hör mal!«, plusterte sich Max auf. »Ich bin aus Frankfurt, kapiert? Also, ich reise nach Ägypten. Das liegt auf der Erde. Dort betrete ich leichtsinniger Weise eine Pyramide zu einem Zeitpunkt und in einer Art, wie es leider ziemlich verboten ist. Ein komischer Käfer fällt mir auf, wie er in einem kleinen Loch verschwindet. Ich stochere in diesem Loch herum - weiß der Geier, welcher Teufel mich dabei reitet... Da öffnet sich die Wand vor mir - und der Rest ist ziemlich beschissen, weil ich nämlich nur so ein Ding in die Hand zu nehmen brauche, um in einer mir völlig fremden Welt zu landen. Und die muss ich dann auch noch als angeblicher Auserwählter vor dem Untergang retten. Na, bravo! Als man mich zum Dank anschließend zurück zur Erde schicken will, lande ich ausgerechnet hier. Und da wundert sich hier auch nur eine Nase, dass ich stinksauer bin?«
Einer der Männer, ganz offensichtlich der Älteste, lächelte ein wenig verkrampft, als er entgegnete: »Hör mal, Max, wir alle hier kennen deine Geschichte, weil wir sie soeben erst nacherlebt haben und können durchaus nachvollziehen...«
»Nichts kannst du, Alter, aber wirklich gar nichts, denn ICH habe das erlebt, kapiert? Nicht du oder er oder er...« Er stach mit dem Zeigefinger auf sie ein, als wollte er sie damit aufspießen.
»Nun«, räusperte sich ein anderer, »der Käfer war kein Zufall, wie du dir inzwischen denken kannst. Du bist tatsächlich der Auserwählte gewesen. Und deshalb hat man dir anschließend diesen Käfer auch in den Kopf verpflanzt, zu deiner Unterstützung.«
»Was denn, dieses eklige Ding war der Skarabäus?«, wunderte sich Max jetzt ehrlich und vergaß für mindestens eine Sekunde, dass er eigentlich furchtbar wütend sein wollte.
»Und außerdem sind wir alle hier Opfer - falls man diesen Begriff überhaupt anwenden sollte«, sagte der Dritte im Bunde. »Ich heiße Sin Bennister, sehe aus wie ein Mensch, wurde auch genauso geboren, aber ich bin ein Prupper-Mensch - und Prupper-Menschen sind nur Kopien von echten Menschen. Glaubst du denn, ich habe mir das selber ausgesucht?«
»Wie denn?« Max schaute ihn mit geweiteten Augen an. Eigentlich hätte er gedacht, bei allem, was er durchgemacht hatte, könnte ihn absolut nichts mehr aus der Fassung bringen. Aber jetzt das... Der will mich nur verscheißern!, klagten seine Gedanken.
»Dass du mich ein ekliges Ding nennst, das tut echt weh«, beschwerte sich eine weinerliche Gedankenstimme in seinem Schädel: Der Skarabäus! »Ist das jetzt der Dank dafür, dass ich der perfekte Dolmetscher für dich war und dir stets mit Rat und Tat...?«
»Stets?«, brüllte Max aus Leibeskräften. Es war ihm egal, ob die ihn jetzt für verrückt hielten, weil sie die Gedankenstimme des Skarabäus nicht vernahmen.
»Na, doch ziemlich häufig!«, schränkte der Skarabäus ein wenig kleinlauter ein.
»Du hast gewaltig genervt - so gewaltig, dass ich dich mir am liebsten aus dem Schädel gerissen hätte, eigenhändig, ganz ohne Chirurg!«
»Äh, was? Das tut mir leid, dass du das jetzt so siehst, nun... War ja nie so gemeint von mir, das alles... Klar, ich habe da so meine Art, aber...«
»Er ist Werkzeug, nichts weiter!«, sagte der Alte und trat vor. »Genauso wie wir alle. Ach, weniger noch sind wir: Winzige Rädchen in einem unvorstellbaren Gefüge, das sich Multiversum nennt. Und du bist jetzt mitten drin, Max, im Zentrum der Universen. Herzlich willkommen - und sei uns nicht böse, denn wir können wahrlich nichts dafür, dass du mit Ipas her geholt wurdest, anstatt dich auf die Erde zu lassen.«
»Wer seid ihr?«, stöhnte Max.
»Ich heiße Tipor Gaarson, mein Freund. Dich hat es im Jahr 1968 in jene seltsame Welt entführt, die du inzwischen gerettet hast. Der echte Tipor Gaarson wurde beinahe dreiunddreißig Jahre später erst geboren, nämlich am 1. Januar 2001. Er starb am 13. Januar 2091 - am selben Tag, da ES mich geschaffen hat, als sein vollkommenes Abbild.«
Max schaute von einem zum anderen und spürte die Hand von Ipas, die seine zitternd umschloss.
»Abbild?«
»Ja, wir sind alle vier nur Abbilder von echten Menschen. Das heißt, bei mir gab es ein direktes Vorbild, das Original nämlich des genialen Tipor Gaarson. Sin Bennister hier hatte zwar leibliche Eltern, aber seine Vorfahren waren ebenfalls perfekte Kopien von damals lebenden Menschen und...«
»Moment mal!«, unterbrach ihn Max barsch und hob wie abwehrend die Hand. »Geboren im Jahr 2001? Ein Abbild im Jahr 2091? Die Erde?«
Tipor Gaarson nickte traurig. »Siehst du, Max, es wäre nicht unbedingt gut für dich, genau dort zu landen, wo deine Odyssee damals begann. Du wärst jetzt auf der Erde von heute und...«
»Damals?«
»Na, eben im Jahr 1968! Das ist nun mal längst Vergangenheit.«
»Und welches Jahr... schreiben wir heute?«, kam die bange Frage über Max' bebende Lippen.
»2453!«, war die prompte und sehr knappe Antwort.
Max hatte das Gefühl, jemand würde ihm die Beine weg reißen.
Ipas musste ihn stützen, und sie sagte mit deutlichem Mitleid in der Stimme: »Dann ist deine Erde auch schon lange Vergangenheit, genauso wie meine!«
Tatsächlich! Er schaute sie überrascht an. Ja, Ipas stammte aus dem alten Ägypten. Es hatte sie vor Jahrtausenden entführt, aber sie war nur Jahrzehnte gealtert.
»Ich war doch soeben noch dort - und jetzt bin ich...?« Max brach ab.
»Es stimmt, was du sagst, Max, aber du warst tatsächlich so lange weg, obwohl nur Wochen für dich vergangen sind. Es liegt einfach daran, weil sich die Welt, von der du vorhin erst gekommen bist, in einer anderen Zeitebene befindet.«
»Eine andere...?« Seine Stimme versagte schon wieder ihren Dienst.
»Du bist doch naturwissenschaftlich...
Erscheint lt. Verlag | 29.3.2020 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Science Fiction |
ISBN-10 | 3-7389-3892-3 / 3738938923 |
ISBN-13 | 978-3-7389-3892-0 / 9783738938920 |
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