Es war alles am besten! (eBook)
320 Seiten
Goldmann Verlag
978-3-641-25886-3 (ISBN)
Jürgen Drews ist einer der erfolgreichsten und beliebtesten Schlagersänger im deutschsprachigen Raum. Geboren wurde er am 2. April 1945 bei Berlin. Er interessierte sich schon früh für Musik, spielte in lokalen Bands und gewann mit 15 Jahren den Preis als bester Banjo-Spieler Schleswig-Holsteins. 1969 lernte er den Musiker Les Humphries kennen, der ihn für seine 'Les Humphries Singers' engagierte. Mit der Band tourte er durch die ganze Welt. Seine beispiellose Solokarriere startete Drews in den frühen Siebzigern und erschuf mit Megahits wie 'Ein Bett im Kornfeld', 'Barfuß durch den Sommer' und 'Wir ziehn heut Abend aufs Dach' echte Schlager-Kult-Klassiker. In den Achtzigern lebte Drews die meiste Zeit in den USA und veröffentlichte auch dort erfolgreich Platten. 1989 feierte er sein Comeback in Deutschland, 1995 sang er mit Stefan Raab eine neue, funky Version von 'Ein Bett im Kornfeld' mit Rap-Einlagen, die besonders bei der jungen Generation gut ankam. In dieser Zeit startete Drews eine neue Karriere als Partysänger, tritt seitdem regelmäßig auf Mallorca auf und eröffnete dort sogar ein eigenes Café. 2009 schafft er es mit 'Ich bau dir ein Schloss' in die Top 10 der Single-Charts. Weitere hervorragende Chartplatzierungen folgen!Ans Aufhören denkt Jürgen Drews auch 2020 noch nicht - und das ist gut so!
Was einmal war das kommt nie wieder
(Single aus dem Jahr 2020)
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
es freut mich sehr, dass ihr euch für mein Buch interessiert.
Wenn es euch nichts ausmacht, würde ich euch gern duzen. Ich nehme an, ich bin hier sowieso der Älteste, deshalb darf ich euch auch das Du anbieten. Außerdem macht es mir das Erzählen einfacher.
In meinem ganzen Leben hätte ich mir nicht vorstellen können, dass ich mal ein Buch schreiben werde. Und nun ist es so weit. Aber es hat Spaß gemacht. Für mich war es wie eine Reise durch die verschiedenen Stationen meines Lebens. Und auf diese Reise möchte ich euch jetzt gerne mitnehmen. Ich bin mir sicher, dass ihr in diesem Buch einiges über mich erfahren werdet, was ihr bisher noch nicht gewusst habt.
Über mich selbst sage ich immer gern: »Ich bin der Erfolgreichste der Erfolglosen dieser Branche.« In dem Satz lasse ich natürlich gerne meine Selbstironie sprechen. Und ich finde sowieso, dass man lieber mit einem Augenzwinkern durchs Leben gehen sollte, als alles verkniffen auf die Waagschale zu legen. So habe ich es jedenfalls immer gehalten, und mir ist dadurch vieles leichter gefallen. Auch wenn es vielleicht nach den vielen Geschichten, die aus den Medien von mir bekannt sind, unglaubwürdig klingt, aber ich war früher tatsächlich ein schüchterner und verklemmter Typ (mein Vater nannte mich manchmal sogar lachend »Klein-Klemmi«). Erst die Musik hat mir auf ihre Weise zu mehr Selbstbewusstsein verholfen. Sie war schon immer mein Motor. Sie war meine Medizin und meine Therapeutin.
Wahrscheinlich habe ich deshalb auch nach all den vielen Jahren niemals den Spaß und den Ehrgeiz bei meiner Musik verloren. Jeden Tag, wenn ich nicht gerade auf Tour bin, arbeite ich mit Freude an neuen Song-ideen. Immer auch in der Hoffnung, dass vielleicht mal wieder ein ganz großer Hit entstehen könnte.
Ja, mein Musikerherz spielte immer schon eine wichtige Rolle in meinem Leben und hat es in vielerlei Hinsicht beeinflusst. Letztlich waren es ja meine Songs, die meine berufliche Laufbahn gesteuert haben. Ich möchte sogar behaupten, meine Songs haben mein Handeln und Verhalten in der Öffentlichkeit beeinflusst. Und ohne Umhang und Krone wäre der Song »Ich bin der König von Mallorca« wohl kaum so aufgefallen!
Ich bin mir ziemlich sicher, dass viele von euch gar nicht wissen, warum und wie ich zu der Bezeichnung und dem dazugehörigen Titel »König von Mallorca« gekommen bin. Viele Medien schreiben heute noch: der selbst ernannte König von Mallorca. Doch so war das gar nicht. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, mich selbst so zu nennen. Es war letztlich Zufall. Wie so vieles in meinem Leben. Davon werde ich euch gern im Kapitel »König von Mallorca« mehr erzählen.
Ich habe schon viele verrückte Sachen gemacht, die sich wahrscheinlich kein anderer getraut hätte. Aber es hat mir manchmal auch schlicht diebische Freude bereitet, gegen den Stachel zu löcken, auch wenn es vielleicht bei dem ein oder anderen ein Naserümpfen ausgelöst hat. Und vieles davon werde ich in diesem Buch offenbaren. Ich habe meine Erfahrungen gesammelt, habe mich weiterentwickelt, aber auch alte Sichtweisen verändert. Letztlich war für mich alles Geschehene zu der jeweiligen Zeit richtig und wichtig, sodass ich heute sagen kann: Es war alles am besten!
Ich bin echt dankbar, dass ich genau dieses Leben führen darf, und wenn es da oben jemanden im Himmel gibt, der seine Hand über mich gehalten hat, dann sage ich ihm aus tiefstem Herzen: DANKE!
Meine Karriere war alles andere als gradlinig und schon gar nicht geplant. Ich erzähle euch nachher in einem Kapitel noch über meinen Song »Ein Bett im Kornfeld«. Der ist ja damals richtig erfolgreich gelaufen. Ich hatte aber das Pech, dass genau zur selben Zeit der Kassettenrekorder mit Aufnahmefunktion auf den Markt kam. Ihr könnt euch vorstellen, was passierte? Alle haben diese Aufnahmefunktion genutzt und dadurch den Titel nicht mehr gekauft. Dazu später mehr.
Auch in meinem Leben gab es Höhen und Tiefen, und manche Hürden galt es zu überwinden. Na klar, es lief nicht immer alles glatt, ich habe viele Fehler gemacht, die ich mir und anderen im Nachhinein gerne erspart hätte. Aber gerade diese Tiefen und auch die Fehler haben mich um wertvolle Erfahrungen reicher gemacht und mir letztlich die Augen für das Bessere, das andere oder das Neue geöffnet. Meine Frau sagt immer: »Du bist wie ein Stehaufmännchen. Fallen, Krone richten, weiterlaufen!«
Ja, so bin ich wirklich. Ich resigniere nicht. Ich schaue mir meine Fehler an und versuche es dann besser zu machen, auch wenn ich mich dabei nicht immer wohl in meiner Haut fühle. Gerade wenn es schwierig wird, sagt mir meine innere Stimme: Jetzt erst recht! Aufgeben gibt es für mich nicht.
Diesen Kampfgeist haben mir meine Eltern vererbt. Darüber bin ich sehr froh. Generell haben mir meine Eltern Bodenständigkeit beigebracht. Sie sagten immer: »Merke dir eines: Hochmut kommt vor dem Fall. Geh lieber bescheiden durchs Leben.«
Und von daher kommt vielleicht auch meine Aversion gegen Bezeichnungen, die manche Medien gern benutzen, wie »Star« oder »Schlagerstar«. Ich finde, das hört sich ziemlich hochgestochen an, und das habe ich nie gemocht. Im Gegenteil, wenn ich über mich als Sänger spreche, dann sage ich schon mal: Ach, ich bin doch nur ein kleiner »Heiopei« oder »Schlagerfuzzi«. Immer mit einem kleinen Lächeln, aber ein bisschen Wahrheit liegt da schon drin.
Zum Glück nehme ich mich nicht allzu ernst. Ich bin einfach ein Mensch wie jeder andere auch, und mein Job ist es, Musik zu machen und die Leute damit zu unterhalten. Im Grunde genommen ein Dienstleister. Und das mit dem Dienst leisten, das nehme ich verdammt ernst. Ich bin von Haus aus ein richtiger Workaholic. Mittlerweile habe ich dank meiner Frau ein gutes Maß für die Arbeit gefunden, aber früher war ich in der Hinsicht echt verrückt. Ramona meinte mal, ich hätte ein Leben auf der Überholspur geführt. Und wenn ich es aus heutiger Sicht betrachte, bin ich nicht nur im übertragenen Sinne mit Scheuklappen über die Autobahn gerast (siehe Kapitel »Abenteuer«), um bloß alles mitzunehmen, was mir angeboten wurde. Es ist gut, dass ich das geändert habe. Da bin ich mit zunehmendem Alter besonnener und vorsichtiger geworden. Schließlich möchte ich noch viel Zeit mit meiner Familie verbringen können. Das ist früher leider häufig zu kurz gekommen.
Rückblickend kann ich doch sehr glücklich über den Verlauf meines Lebens sein. Ich sage das auch immer wieder gern: Für vieles, was mir in meinem Leben widerfahren ist, kann ich einfach nichts. Alles ist einfach irgendwie passiert. Durch Zufall oder Schicksal? Wie auch immer. Ich habe immer alles so genommen, wie es kam, und entsprechend darauf reagiert.
Dass ich jetzt dieses Buch schreibe, hat sich auch einfach so ergeben. Ich habe nach der Verlagsanfrage erst einmal überlegt, ob ich überhaupt ein Buch schreiben möchte. Da ich aber schon häufig meiner Familie, Freunden, Kollegen, den Medien und auch Menschen, die gerne meine Musik hören, Geschichten aus meinem Leben erzählt habe, manchmal stundenlang, habe ich mir gedacht, dass ich diese Geschichten eigentlich auch aufschreiben kann. Somit habe ich mich dann doch dazu entschlossen, dieses Buch zu schreiben, denn »Was einmal war das kommt nie wieder«. Und ich habe wirklich viel zu erzählen, was man über mich bisher bestimmt nicht wusste.
Oder wusstet ihr, dass ich privat ein eher in mich gekehrter Mensch bin? Ja, tatsächlich! Ich kann mich gut allein beschäftigen. Wenn wir bei einer TV-Produktion sind oder bei einem Job und ich im Backstagebereich warten muss, beschäftige ich mich gerne am Laptop mit meinen Songs. Ich sitze dann völlig in Gedanken versunken mit meinem Latte macchiato am Tisch.
Manche Kollegen machten sich sogar schon Sorgen um mich und dachten, es ginge mir nicht gut, weil ich dabei offenbar manchmal einen sehr eigenartigen Gesichtsausdruck annehme. Aber das ist einfach meine Denkmimik! Wenn ich mich konzentriere, sehe ich vielleicht ernster aus, als man mich sonst kennt.
Deshalb passiert es manchmal, dass mich Menschen, die mich nicht kennen, sogar für arrogant halten. Ich bin vielleicht ein komischer Typ, aber ganz bestimmt nicht arrogant. Meine Mimik spielt mir da leider manchmal einen Streich. Also Leute, wenn ihr mich mal so hochkonzentriert oder gedankenversunken sehen solltet, am Laptop, keine Panik! Es geht mir gut! Sprecht mich ruhig an. Ich freue mich darüber und spiele dann auch gleich einen Song von mir vor. (Eine fürchterliche Unart von mir!)
Manchmal bin ich auch einfach ein wenig verpeilt, begreife Dinge erst später als andere. Ich kann mir auch keine Namen merken, das wird noch häufiger ein Thema sein. Damit habe ich schon in meiner Schulzeit Probleme gehabt. Und selbst wenn ich jemanden über viele Jahre hinweg kenne, begegne ich ihm irgendwann bei einer Produktion, stehe vor ihm, weiß genau, dass wir uns kennen, aber der Name … der fällt mir einfach nicht ein. Das tut mir in dem Moment leid, aber ich kann wirklich nichts dafür. Diese Schwäche begleitet mich schon mein ganzes Leben lang.
Vielleicht bin ich mitunter ein komischer Typ, aber einer mit viel Herz. Und im Herzen bin ich manchmal noch »das Männlein« (wie mich meine Eltern zu meinem Leidwesen immer genannt haben) mit dem Schleswiger Dialekt und einer kleinen Portion Schalk im Nacken. Ich liebe, was ich tue. Und das aus tiefstem Herzen.
Jetzt steigt ein. Wir machen einen Ausflug in die verschiedenen Abschnitte meines Lebens. Ich freue mich,...
Erscheint lt. Verlag | 17.8.2020 |
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Zusatzinfo | farb. Bildteil |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Biografien / Erfahrungsberichte |
Schlagworte | Biografie • Biographien • eBooks • Ein Bett im Kornfeld • König von Mallorca • Kunst • Les Humpries Singers • Musik • Onkel Jürgen • Ramona • Schlager • Schlagersänger • ZDF Hitparade |
ISBN-10 | 3-641-25886-3 / 3641258863 |
ISBN-13 | 978-3-641-25886-3 / 9783641258863 |
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