Rupert undercover - Ostfriesische Mission (eBook)

Spiegel-Bestseller
Kriminalroman
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
384 Seiten
S. Fischer Verlag GmbH
978-3-10-491193-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Rupert undercover - Ostfriesische Mission -  Klaus-Peter Wolf
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Der erste Auftrag für Hauptkommissar Rupert, Ann-Kathrin Klaasens beliebtem Kollegen, von Nummer-1-Bestsellerautor Klaus-Peter Wolf. Schon immer wollte Rupert zum BKA. Doch die haben ihn nie genommen. Jetzt aber brauchen sie ihn, denn er sieht einem internationalen Drogenboss zum Verwechseln ähnlich. Für Rupert ist das die Chance seines Lebens: Endlich kann er beweisen, was in ihm steckt. Eine gefährliche Undercover-Mission beginnt. Ganz auf sich allein gestellt merkt er schnell, dass nichts so ist, wie es scheint und die Sache gefährlicher als gedacht. Kann er ohne seine ostfriesischen Kollegen überhaupt überleben? 'Ein begnadeter Erzähler und genialer Schreiber, der seinen Figuren wunderbar Tiefe verleiht!' Rolf Kiesendahl/Sylvia Lukassen, WAZ

Klaus-Peter Wolf, 1954 in Gelsenkirchen geboren, lebt als freier Schriftsteller in der ostfriesischen Stadt Norden, im selben Viertel wie seine Kommissarin Ann Kathrin Klaasen. Wie sie ist er nach langen Jahren im Ruhrgebiet, im Westerwald und in Köln an die Küste gezogen und Wahl-Ostfriese geworden. Seine Bücher und Filme wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Bislang sind seine Bücher in 26 Sprachen übersetzt und über fünfzehn Millionen Mal verkauft worden. Mehr als 60 seiner Drehbücher wurden verfilmt, darunter viele für »Tatort« und »Polizeiruf 110«. Der Autor ist Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland. Die Romane seiner Serie mit Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen stehen regelmäßig mehrere Wochen auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste, derzeit werden mehrere Bücher der Serie prominent fürs ZDF verfilmt und begeistern Millionen von Zuschauern.

Klaus-Peter Wolf, 1954 in Gelsenkirchen geboren, lebt als freier Schriftsteller in der ostfriesischen Stadt Norden, im selben Viertel wie seine Kommissarin Ann Kathrin Klaasen. Wie sie ist er nach langen Jahren im Ruhrgebiet, im Westerwald und in Köln an die Küste gezogen und Wahl-Ostfriese geworden. Seine Bücher und Filme wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Bislang sind seine Bücher in 26 Sprachen übersetzt und über fünfzehn Millionen Mal verkauft worden. Mehr als 60 seiner Drehbücher wurden verfilmt, darunter viele für »Tatort« und »Polizeiruf 110«. Der Autor ist Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland. Die Romane seiner Serie mit Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen stehen regelmäßig mehrere Wochen auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste, derzeit werden mehrere Bücher der Serie prominent fürs ZDF verfilmt und begeistern Millionen von Zuschauern.

Ein fesselnder Krimi mit einem schrulligen Schnüffler.

Wolfs Plots sind rasant, Orte und Szenen wechseln häufig, Cliffhanger verraten den preisgekrönten Drehbuchschreiber.

Ostfriesen-Charme erobert Leserherzen

Einfach spannend.

Der Leser [ist] am Ende vor allem nach einem süchtig: nach dem nächsten Rupert-Roman.

Es wäre ein Leichtes für ihn gewesen, sie zu töten, aber das war nicht seine Aufgabe. Noch nicht.

Er sollte sie einkassieren. Doch sie war nie alleine. Dieser Typ war immer bei ihr. Beide waren bewaffnet.

Eine Polizistin zu kidnappen war sowieso immer ein Problem. Er hatte es schon zweimal gemacht. Keine hatte überlebt. Das war auch diesmal so geplant. Aber leider musste er sie zunächst lebend unter Kontrolle bekommen.

Sie war ein besonders schwieriger Fall. Ihre Nahkampfausbildung war hervorragend. Sie galt als bestens durchtrainiert. Sie wusste, dass sie gefährdet war, und sie verhielt sich klug. Es war schwierig, sich ihr ungesehen zu nähern. Aber er war Profi und wollte auf keinen Fall an dieser Aufgabe scheitern. Er hatte einen Ruf zu verlieren.

Sein VW-Transporter war innen zu einem schalldichten Raum umgestaltet worden. Handschellen, Ketten, Betäubungsspritze, alles lag bereit. Aber er musste sie erst allein erwischen. Einmal hatte sie ihm direkt ins Gesicht gesehen. Das durfte nicht noch mal passieren.

Sie war gerade mit dem Typen, der an ihr klebte wie ein Schatten, in der Polizeiwache verschwunden.

Das konnte dauern.

Er setzte sich in Norden auf den Marktplatz vor den Pavillon und bestellte sich ein Mineralwasser und einen Cappuccino. Neben der Tasse lag ein kleiner Keks. Auf den Milchschaum war ein Herzchen aus Kakao gepudert worden. Er zerstörte es mit seinem Löffel.

Viel lieber wäre er mit ihr alleine gewesen, um ihr Angst einzujagen und Schmerzen zu bereiten. Er genoss es, wenn sie jammerten und flehten. Andere gingen in die Oper. Er mochte die klagenden Töne, die aus echtem Schmerz entstanden.

Ein kleiner frecher Spatz hüpfte von einer Stuhllehne auf den Tisch und näherte sich vorsichtig dem Keks.

Von dir kann ich etwas lernen, dachte er. Du kommst so harmlos daher. Man schaut dir gerne zu und ist ohne Argwohn, dabei verfolgst du zielsicher deinen Plan. Du willst den Keks, so wie ich diese gottverdammte Polizistin will.

Er sah zur Polizeiinspektion hoch. Hinter einem dieser Fenster musste sie sitzen. Am liebsten wäre er reingegangen, hätte sie an den Haaren herausgezerrt und in seinen Transporter geworfen. Wenn es doch nur so einfach wäre …

Er musste sich mehr verhalten wie dieser Spatz, der gerade mit dem Keks floh, der eigentlich viel zu schwer für ihn war. Sollte er wirklich versuchen, sich ihr freundlich zu nähern, sich einzuschleimen und ihr Vertrauen zu gewinnen?

Der Spatz verlor den Keks. Gleich waren drei andere da, die sich darum stritten. Er sah sich um. Gern hätte er eine Möwe erlebt, die den Spatzen die Beute streitig machte. Aber hier auf diesem friedlichen Marktplatz gab es nicht einmal Möwen. Er mochte diese Raubvögel mit dem stechenden Blick und den gelben Augen. Er fütterte sie gern, indem er Fleischwurst in die Luft warf. Er mochte es, wenn sie darum kämpften. Es war leicht, ihre Killerinstinkte zu wecken.

Er hatte den Wagen clever geparkt. Wenn sie Mittagspause hatte, vielleicht einen kleinen Spaziergang durch den schattigen Park hinter der Kirche machte und dann zu ten Cate ging, um eine Kleinigkeit zu essen, war die Möglichkeit, dass sie an seinem Transporter vorbeiging, relativ hoch.

Er würde sie einfach schnappen und hinten reinwerfen. Am helllichten Tag. Er wog ab, was dafürsprach, oder gab es eine Gelegenheit, sie rauszulocken? Er scheute nicht das Risiko. Was er hasste, war diese elende Warterei.

Komm endlich raus, dachte er, komm, lass uns beginnen …

Rupert hatte sich zum Geburtstag einen Laubbläser gewünscht. Nicht irgendeinen Laubbläser, sondern einen besonders langen, mit dreifach verstellbarem Teleskop-Blasrohr.

Er wusste genau, dass Frauen von so etwas keine Ahnung hatten, deswegen ließ er für Beate demonstrativ einen Prospekt herumliegen, in dem er den richtigen Laubbläser dick angekreuzt hatte. Ja, genau den wünschte er sich!

Es kam nämlich nicht nur auf die Blaskraft an, sondern vor allen Dingen auf den satten Sound. Dieses peinliche Geknattere, das der erbärmliche Laubbläser seines Nachbarn links von ihm machte, wollte er nicht. Auch so ein heiseres Flüstern wie ein Damenhaarföhn fand Rupert total doof.

Es gab ja neuerdings elektrobetriebene, lärmgebremste Laubbläser mit Akku, also praktisch mit Schalldämpfer. Aus Ruperts Sicht wurden solche Teile für eierlose Warmduscher und Beipackzettelleser gebaut.

Rupert fand, das Röhren der Luft sollte lauter sein als das Brummen des Motors und sich deutlich davon unterscheiden. Nur ein benzinbetriebener Motor garantierte dieses Harley-Gefühl beim Laubblasen.

Aber dann bekam er von Beate doch nur eine neue Gartenharke geschenkt, mit einem rosa Schleifchen dran und den besten Wünschen, weil ihm die Gartenarbeit körperlich bestimmt guttäte.

Er versuchte sich zu freuen, aber es gelang ihm nicht wirklich. Mit dieser Harke bewaffnet, konnte er den Kampf gegen seinen Nachbarn nicht aufnehmen. Der pustete nämlich immer, wenn Rupert mit der Verbrecherjagd beschäftigt war, heimlich das Laub seiner mickrigen Birnen- und Kirschbäume samt dem Rasenschnitt unter der Hecke durch in Ruperts Garten.

Das eigentliche Geburtstagsgeschenk erhielt Rupert aber, als er zum Dienst in Aurich in der Polizeiinspektion erschien. Entgegen der Annahme der Bevölkerung hatten nämlich die ostfriesischen Kripoleute keineswegs an ihrem Geburtstag einen bezahlten Urlaubstag. Trotzdem hielt sich dieses Gerücht seit Jahren.

Im Büro wartete die Leitende Kriminaldirektorin Liane Brennecke vom BKA auf Rupert. Ihr Spitzname war »die feurige Liane«. Sie kam in heikler Mission und unterhielt sich mit Ann Kathrin Klaasen darüber, wie diese Ruperts psychische Verfassung einschätzte.

»Äußerst robust« hatte Ann Kathrin ohne Zögern geantwortet. »Sie müssen ihn sich als eine primitive Frohnatur vorstellen. Er ist nicht die hellste Kerze auf der Torte, aber er ist stets loyal.«

»Ist er für kleine Geschenke anfällig?«

Ann Kathrin fixierte ihre Kollegin vom BKA. »Sie meinen, ob er bestechlich ist?«, präzisierte Ann Kathrin die Frage. »Nein, das ist er ganz sicher nicht.«

Die Antwort gefiel Liane Brennecke.

Rupert ging durch den Flur und schnüffelte. Es roch hier nach Erdbeeren. Hatte jemand frische Erdbeeren gekauft?

Als Rupert hereinkam und die Besucherin sah, erstrahlte sein Gesicht. Liane Brennecke erinnerte ihn an Sharon Stone in »Basic Instinct«. Und genauso saß sie auch da, mit diesen endlos langen Beinen und den glatten blonden Haaren, die sie offen trug und deren Spitzen bis zu ihren Ellbogen herabreichten. Er bekam gleich einen trockenen Mund.

Ann Kathrin war ihm jetzt nur noch im Weg. Er hatte sich in einem nicht ganz seriösen Dating-Portal als »Dieter Deckhengst« angemeldet, um mal wieder die eine oder andere attraktive Frau kennenzulernen.

Mit einer geheimnisvollen »Lederlady«, die zunächst kein Foto von sich preisgeben wollte, es aber geschafft hatte, mit einem heißen Flirt aus ihm seinen richtigen Namen und seinen Dienstgrad herauszukitzeln, hatte er sich verabreden wollen. Die geheimnisvolle Dame hatte ihm versprochen: »Ich mag keine Festlegungen. Aus so etwas Schönem wie einer Liebesgeschichte darf man doch keinen Termin im Kalender machen … Ich finde dich, und dann werden all deine Träume wahr. Lass dich überraschen.«

Da saß sie also nun vor ihm. Vielleicht fünfunddreißig, höchstens vierzig Jahre alt. Ein Prachtweib. Sie stellte sich als Profilerin Liane Brennecke vom BKA vor.

»Ich habe etwas mit Ihnen zu besprechen. Die Angelegenheit erfordert äußerste Geheimhaltung.« Sie fixierte Ann Kathrin Klaasen. »Darf ich Sie bitten, uns allein zu lassen? Dies ist ein vertrauliches Gespräch.«

Rupert grinste breit und zwinkerte Liane Brennecke zu. Sie spielte ihre Rolle gut, fand er. Trotzdem konnte er kaum glauben, wie leicht die berühmte Kommissarin sich reinlegen ließ.

Ann Kathrin fiel tatsächlich darauf herein. Pikiert stand sie auf, nahm eine Akte, klemmte sie sich unter den Arm und sagte: »Eigentlich ist dies hier mein Büro, aber bitte …«

Ann Kathrin verließ das Büro und warf ihre langen Haare schnippisch zurück. Rupert lehnte sich zu Liane Brennecke vor: »Du darfst jetzt ruhig Dieter zu mir sagen. Wir sind ja allein.«

Sie guckte ihn verständnislos an, überspielte die Situation mit einem Lächeln und schlug ihre atemberaubenden Beine übereinander.

»Ich bin zwar gern dein Deckhengst, Süße, aber heute erwischst du mich auf dem falschen Fuß«, erklärte Rupert. »Meine Frau und meine Schwiegermutter haben eine Geburtstagsparty für mich vorbereitet. Aber morgen Abend kann ich mir mühelos freinehmen … Ich kenne da ein hübsches kleines Hotel in Leer, mit Blick auf die Leda.«

»Daraus wird nichts«, sagte sie hart. »Es muss heute sein. Wenn, dann sofort oder gar nicht.«

Rupert griff sich an den Kragenknopf. Es war, als würde sein Hemd am Hals zu eng. Mein Gott, dachte er, ist das Weib heiß! Schon waren ihm Ehefrau und Schwiegermutter egal. Etwas würde ihm schon einfallen. Ein akuter Fall ließ sich doch immer vorschieben. Dann waren sie wütend auf seinen Beruf, auf die Dienststelle, aber nicht auf ihn.

»Du bist richtig notgeil, was, meine süße kleine Lederlady?«, freute er sich und leckte den Zeigefinger seiner rechten Hand an. Damit berührte er sie dann an der Schulter und machte ein zischendes Geräusch, als würde Fleisch verbrennen. »Dein Deckhengst steht Gewehr bei Fuß«, prophezeite Rupert.

Sie war den Umgang mit Spinnern gewohnt und blieb ganz ruhig. »Also zur...

Erscheint lt. Verlag 18.6.2020
Reihe/Serie Rupert
Rupert
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Ann Kathrin Klaasen • Aurich • Bundeskriminalamt • Drogenmafia • Frank Weller • Köln • Norderney • Ostfriesen-Krimi • Ostfriesland • Regionalkrimi • Rupert • Ubbo Heide • Undercover-Agent • Urlaubskrimi • Wangerooge
ISBN-10 3-10-491193-2 / 3104911932
ISBN-13 978-3-10-491193-9 / 9783104911939
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