Jagd auf die Bestie (eBook)

Thriller | Blut, blutiger, Chris Carter: Der nervenaufreibende Thriller vom Nummer-Eins-Bestsellerautor

*****

(Autor)

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2019 | 1. Auflage
432 Seiten
Ullstein (Verlag)
978-3-8437-2057-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Jagd auf die Bestie -  Chris Carter
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Der grausamste Killer, den das FBI je gejagt hat. Lebenslang in Sicherheitsverwahrung. Doch er ist entkommen. Sein Name: Lucien Folter. Robert Hunter wird nicht ruhen, bis er ihn wieder gefasst hat. Robert Hunter weiß, wie Mörder denken. Der Profiler des LAPD jagt die grausamsten Killer. Der schlimmste von allen war Lucien Folter - hochintelligent und gewaltverliebt. Als Lucien aus der Sicherheitsverwahrung ausbricht, folgt Hunter seiner blutigen Spur. Und der Killer lockt den Widersacher mit einem perfiden Spiel in seine Nähe: Wer ist der Klügere? Wer wird gewinnen? Der 10. Thriller mit Profiler Robert Hunter und seinem Partner Garcia. 

Chris Carter wurde 1965 in Brasilien als Sohn italienischer Einwanderer geboren. Er studierte in Michigan forensische Psychologie und arbeitete sechs Jahre lang als Kriminalpsychologe für die Staatsanwaltschaft. Dann zog er nach Los Angeles, wo er als Musiker Karriere machte. Mittlerweile lebt Chris Carter als Autor in London. Seine Thriller um Profiler Robert Hunter sind allesamt Bestseller.

Chris Carter wurde 1965 in Brasilien als Sohn italienischer Einwanderer geboren. Er studierte in Michigan forensische Psychologie und arbeitete sechs Jahre lang als Kriminalpsychologe für die Staatsanwaltschaft. Dann zog er nach Los Angeles, wo er als Musiker Karriere machte. Mittlerweile lebt Chris Carter als Vollzeit-Autor in London. Seine Thriller um Profiler Robert Hunter sind allesamt Bestseller.

4


Zu dem Zeitpunkt, als Direktor Kennedy die Nachricht von Lucien Folters Flucht aus dem Gefängnis erhielt, hatte dieser bereits die Grenze zwischen Virginia und Tennessee überquert und näherte sich mit hoher Geschwindigkeit der Stadt Knoxville. Sein Ziel, wenigstens fürs Erste, war eine kleine Holzhütte im abgelegenen Marschland des südlichen Louisiana. Doch ihm war klar, dass er vorsichtig sein musste. Einfach kopflos immer weiterzufahren war so ziemlich das Dümmste, was er tun konnte. Der Alarm im Lee-Hochsicherheitsgefängnis war längst ausgelöst worden. FBI und Justizministerium waren über seinen Ausbruch in Kenntnis gesetzt, vermutlich hatte man auch bereits das United States Marshals Office mobilisiert. Sein Fahndungsfoto war höchstwahrscheinlich noch nicht in den Morgennachrichten gezeigt worden, dafür war es noch zu früh, aber es würde nicht mehr lange dauern, bis die ersten Eilmeldungen zu seiner Flucht gesendet wurden, und spätestens zur Mittagszeit wäre sein Konterfei im ganzen Land zu sehen. Bevor er an irgendetwas anderes denken konnte, musste er zunächst sein Aussehen verändern, und dafür benötigte er einige Dinge, die sich in einer Stadt von der Größe Knoxvilles leicht besorgen ließen.

Doch eins nach dem anderen. Bevor er Knoxville erreichte, musste er zunächst einmal den silbernen Chevrolet Colorado loswerden, den er gerade fuhr. Der Pick-up-Truck gehörte dem Gefängniswärter Manuel Vargas, dessen Kleider und Autoschlüssel Lucien bei seiner Flucht aus dem Krankenflügel an sich genommen hatte. Sobald der Alarm ausgelöst worden war, würde man schnell dahinterkommen, dass Lucien in einem der Privatfahrzeuge der Wachen geflohen sein musste. Höchstwahrscheinlich lief die Fahndung nach dem Colorado bereits. Jeder Cop im ganzen Land würde nach dem Wagen Ausschau halten. Er musste ihn gegen einen anderen austauschen, und zwar so schnell wie möglich.

Während er noch darüber nachdachte, wie sich das am besten bewerkstelligen ließe, hatte das Schicksal ein Einsehen mit ihm. Auf der rechten Seite des Highways, etwa zweihundert Meter voraus, kam ein Rastplatz in Sicht, auf dem ein einzelnes Auto parkte – ein noch relativ neuer mitternachtsschwarzer Audi A6. Die ideale Gelegenheit.

»Aber hallo«, sagte Lucien und richtete sich in seinem Sitz auf. Er drosselte das Tempo und lenkte den Truck auf den Rastplatz. Als er sich dem parkenden Auto näherte, sah er, dass eine Frau darin saß und telefonierte. Kein Beifahrer, keine Kinder auf der Rückbank.

»Perfekt.«

Lucien parkte vier Stellplätze entfernt und sah sich rasch um – nur zur Sicherheit, falls es doch einen Beifahrer gab, der sich zum Pinkeln in die Büsche geschlagen hatte. Als er niemanden entdeckte, lächelte er. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder der Frau im Audi zu. Sie musste etwa vierzig Jahre alt sein und hatte ein Profil, das man fast als schön hätte bezeichnen können – wäre das Kinn nicht ein wenig zu spitz und die Nase ein wenig zu rund gewesen. Sie hatte schwarze Haare, einen gepflegten Kurzhaarschnitt und trug eine leichte braune Lederjacke. Sämtliche Fenster ihres Wagens waren geschlossen.

Um keinen Verdacht zu erregen, stieg Lucien aus und tat so, als wolle er die Reifen auf der Fahrerseite überprüfen. Die nächsten zwanzig Sekunden lang beobachtete er die Frau unauffällig aus der Distanz. Weil ihre Hand mit dem Telefon im Weg war, konnte er ihren Mund nicht sehen, aber ihre Miene, die Bewegung ihrer Augenbrauen und die Art, wie sie gestikulierte, suggerierten, dass sie mit jemandem stritt.

Lucien umrundete den Truck, um sich nun auch die Reifen auf der Beifahrerseite vorzunehmen, während er die ganze Zeit wachsam Ausschau hielt, ob sich auch kein weiteres Fahrzeug dem Rastplatz näherte. Er hatte Glück. Als er wenig später den Blick wieder auf den Audi richtete, stellte er fest, dass die Frau aufgelegt hatte. Sie saß nach vorn gebeugt, den Kopf am Lenkrad, die Augen geschlossen. Offensichtlich hatte der Streit kein gutes Ende genommen.

Das war seine Chance.

Lucien wischte sich die Hände ab, prüfte sein Spiegelbild in einem Fenster des Trucks und ging dann zögerlich auf den Audi zu.

Er war eins fünfundachtzig groß und musste sich ein Stück herunterbeugen, damit die Frau sein Gesicht sehen konnte.

»Ma’am? Entschuldigung?«

Lucien war ein begnadeter Imitator. Er konnte auf Kommando jede beliebige Stimmfarbe, jeden Dialekt, jeden Sprachduktus nachahmen. Jetzt hatte er sich für eine tiefe, samtige, beinahe hypnotische Stimme mit einem lupenreinen Tennessee-Akzent entschieden.

Die Frau rührte sich nicht und schlug auch die Augen nicht auf. Lucien fiel ihr linker Ringfinger auf – der schmale Streifen hellerer Haut dort, wo einmal ein Ring gesessen hatte.

Keine Antwort.

»Ma’am?«, sagte Lucien erneut und klopfte mit dem Knöchel vorsichtig gegen die Scheibe.

Die Frau fuhr zusammen. Ihre Schultern zuckten, sie schnappte nach Luft und fuhr unelegant in die Höhe. Erschrocken drehte sie den Kopf nach links und sah Lucien aus tränenfeuchten blauen Augen an.

»Ist alles in Ordnung, Ma’am?«, fragte er in besorgtem Ton und mit ebensolcher Miene.

»Was?«, fragte die Frau verwirrt, ohne die Scheibe herunterzulassen. Sie wirkte verärgert, weil ein Fremder sie gestört hatte.

»Es tut mir sehr leid«, entschuldigte sich Lucien höflich. »Ich möchte mich wirklich nicht einmischen, aber ich habe gesehen, wie Sie mit dem Kopf am Lenkrad dagesessen haben, und jetzt fällt mir auf, dass Sie geweint haben. Ich wollte mich bloß vergewissern, dass alles in Ordnung ist. Geht es Ihnen gut? Brauchen Sie vielleicht ein Glas Wasser?«

Die Frau musterte den Fremden an ihrem Autofenster eine Zeit lang schweigend. Er war zweifellos ein attraktiver Mann – groß, muskulös, mit hohen Wangenknochen, vollen Lippen und einem markanten Kinn. Seine dunkelbraunen Augen wirkten freundlich und hatten einen klaren, scharfen Blick, den sie automatisch mit Intelligenz und Erfahrung assoziierte. Seine dunkelbraunen Haare reichten ihm bis über die Ohren, sein Bart war dicht, aber gepflegt.

Der Blick der Frau wanderte von Luciens Gesicht weiter zu seinen Kleidern. Er trug eine dunkelblaue, leicht militärisch anmutende Uniform. Am rechten Ärmel des Oberteils war eine Art Wappen aufgenäht, allerdings konnte sie nicht erkennen, was für eins. Oberhalb seiner Brusttasche befand sich ein weiterer Aufnäher. M. Vargas stand darauf. Um die Hüfte trug er einen dicken schwarzen Ledergürtel.

»Sind Sie ein Cop?« Die Frau war immer noch verwirrt und argwöhnisch.

Lucien sah seine Chance gekommen, sie zum Herunterlassen der Scheibe zu bewegen. Er zeigte auf sein Ohr und schüttelte leicht den Kopf, als könne er sie aufgrund des geschlossenen Autofensters und des Verkehrslärms vom Highway nicht richtig hören.

»Tut mir leid, wie war das?«, sagte er.

Es funktionierte – wenigstens teilweise, denn die Frau ließ die Scheibe bis knapp zur Hälfte herunter, ehe sie ihre Frage wiederholte.

Lucien lächelte scheu. »Nein, nicht direkt, Ma’am.« Dann drehte er sich zur Seite, sodass sie das Logo an seiner rechten Schulter sehen konnte. »Ich bin Wärter in einem Bundesgefängnis. Ich arbeite in der Lee-Justizvollzugsanstalt. Meine Schicht ist gerade zu Ende.« Er gab ihr keine Gelegenheit, etwas zu erwidern. »Wieso? Benötigen Sie die Hilfe der Polizei, Ma’am? Haben Sie deswegen hier angehalten? Wenn Sie möchten, kann ich die Kollegen von meinem Truck aus per Funk verständigen. Dann sind sie viel schneller hier, als wenn Sie sie anrufen.«

Luciens fürsorgliche, anteilnehmende Art führte dazu, dass die Frau allmählich Zutrauen zu ihm fasste.

»Nein«, antwortete sie, »ich brauche keine Polizei, danke.« Plötzlich klang sie bedrückt. »Ich habe nur angehalten, um ein Telefonat zu führen.« Sie zuckte mit den Schultern. »Ein ziemlich unangenehmes. Und ich konnte schlecht gleichzeitig fahren, reden und … heulen.«

Lucien schenkte der Frau ein weiteres kleines Lächeln, hauptsächlich als Belohnung dafür, dass sie trotz ihres Kummers ihren Sinn für Humor nicht verloren hatte.

»Das tut mir wirklich leid, Ma’am. Kann ich denn sonst irgendwas für Sie tun? Möchten Sie etwas Wasser trinken? Oder vielleicht einen Schokoriegel? Manchmal hilft Zucker. Ich habe welche in meinem Truck.« Er zeigte mit dem Daumen über seine rechte Schulter.

Die Frau ließ die Scheibe vollständig herunter und musterte Lucien aufs Neue. Dieser wusste, dass er so gut wie gewonnen hatte. Sie betrachtete ihn nicht länger als Bedrohung. Warum auch? Er war attraktiv, höflich und konnte sich gut ausdrücken. Er hatte sich um ihr Wohlergehen gesorgt. Er arbeitete als Justizvollzugsbeamter in einem Bundesgefängnis, also gewissermaßen für die Regierung der Vereinigten Staaten. Und er hatte ihr angeboten, die Polizei zu rufen.

Die Frau zog die Augenbrauen hoch. »Im Moment könnte ich was Stärkeres als Wasser vertragen.«

Wieder schmunzelte Lucien. »Verstehe. Leider habe ich außer...

Erscheint lt. Verlag 26.7.2019
Reihe/Serie Ein Hunter-und-Garcia-Thriller
Ein Hunter-und-Garcia-Thriller
Übersetzer Sybille Uplegger
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte 2019 • Amerikanischer Thriller • Andreas Gruber • beste thriller • Bestseller • Bestseller USA • blutig • Blutrausch • Brutal • Chris Carter • Ermittler • ermittler mit scharfsinn • FBI • Fitzek • Geschenk für Männer • gutharter Thriller • HART • harter Thriller • Hunter und Garcia • LAPD • Leserliebling • Liebling • Mörderisch gut • Nervenkitzel • neu in 2019 • Nr. 1 Bestseller • Polizei Los Angeles • Profiler • Psychokiller • Psychothriller • Robert Hunter • Sebastian Fitzek • serial_killer • Serie • Serienkiller • Showdown • spannend • Spannung • Thriller • thrillerautor • Thrillerserie
ISBN-10 3-8437-2057-6 / 3843720576
ISBN-13 978-3-8437-2057-1 / 9783843720571
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