Planet der Raumpiraten -  Alfred Bekker

Planet der Raumpiraten (eBook)

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2019 | 1. Auflage
120 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-2722-1 (ISBN)
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Planet der Raumpiraten von Alfred Bekker Raumpiraten haben ein irdisches Raumschiff gekapert. An Bord des in Not geratenen Schiffs befinden sich der Sohn und die Ex-Geliebte von Martin Takener, dem Commander der NOVA GALACTICA. Takener folgt den Raumpiraten zu deren Heimatwelt und stößt auf ein kosmisches Geheimnis... Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Conny Walden, Sidney Gardner, Jonas Herlin, Adrian Leschek, John Devlin, Brian Carisi, Robert Gruber und Janet

Ein gelber Stern von der 1,2-fachen Größe und Leuchtkraft Sols tauchte vor ihnen auf.

„Da wäre es also – das Ziel unserer Reise!“, meinte Takener, nachdem sich Raumjäger 002 bis auf ein halbes Lichtjahr den Zielkoordinaten genähert hatte.

Die Ortungssysteme des Raumjäger arbeiteten auf Hochtouren.

„Fünfzehn Planeten, davon ähnelt Nummer vier der Erde“, stellte Ryder mit Blick auf die Anzeigen fest. „Das muss die Heimatwelt der Corsairs sein.“

„Einstweilen können wir sie ja Tortuga nennen“, meinte Takener. „Du weißt doch, nach dem alten Piratenhafen in der Karibik!“

„Schön, dass du deinen Sinn für Humor trotz allem nicht verloren hast!“

„Galgenhumor. Sonst nichts. Der Gedanke daran, dass Rhonn etwas zugestoßen sein könnte ...“ Martin Takener sprach nicht weiter, sondern schüttelte nur stumm den Kopf. Don Ryder verstand sehr gut, was jetzt in seinem langjährigen Freund und Weggefährten vor sich ging.

Ich werde aufpassen müssen, dass ihm bei dieser Mission nicht die Gäule durchgehen!, ging es ihm durch den Kopf.

Tausende von Raumschiffen sammelten sich einerseits im Orbit von „Tortuga“ und andererseits an der Peripherie des Systems, einige Lichtminuten jenseits der Umlaufbahn von Planet XV, einem pockennarbigen Eisklumpen von doppelter Erdgröße, der von zwei bläulich leuchtenden Monden umkreist wurde und daher gut zu erkennen war. Er schien auch den eintreffenden Corsair-Flotten als Orientierungspunkt zu dienen.

Fast konnte man den Eindruck gewinnen, dass die Rückkehrer-Schiffe jeweils am Rand des Systems und im planetaren Orbit der erdähnlichen Nummer III eine Wartezeit überbrücken mussten, ehe es ihnen gestattet wurde, auf der Planetenoberfläche zu landen.

„Gehen wir näher heran und warten ab, wie gut unser Tarnschutz ist“, meinte Takener.

„Sei trotzdem vorsichtig, Martin!“, forderte Ryder. „Wenn wir entdeckt werden, hilft das deinem Sohn am allerwenigsten!“

„Du kennst mich doch!“

„Eben!“

Der Tarnschutz bedeutete nämlich keineswegs, dass der Raumjäger 002 unsichtbar war. Es wurden zwar sämtliche Abstrahlungen, Emissionen und physikalischen Parameter unterdrückt, die eine Fernortung ermöglichten, aber für optische Ortungssysteme blieb das zylinderförmige Kleinraumschiff weiterhin sichtbar.

Ohne Risiko war der Weg durch die Corsair-Armada daher keineswegs.

Andererseits war die Wahrscheinlichkeit, dass ein derart kleines Objekt tatsächlich von den Corsair-Einheiten aus gesehen wurde, verschwindend gering.

Martin Takener steuerte den Raumjäger mutig durch die Ansammlung der Kegel- und Zylinderraumer hindurch, die sich am Rand des Tortuga-Systems gebildet hatte und zu der aus den Tiefen des Alls immer weitere Einheiten stießen. Manchmal in kleineren Verbänden, hin und wieder aber in gewaltigen Flotten, die jeweils Hunderte oder gar Tausende von Einheiten zählten. Sie tauchten aus dem Hyperraum ins normale Einsteinuniversum, steuerten im Unterlichtflug die Umlaufbahn von Planet XV an und sammelten sich anschließend zu kugelförmigen, schwarmartigen Formationen. Eine kleinere Anzahl von Schiffen brach von dort aus in mehreren Strömen Richtung Planet III auf.

Das Ganze wirkte außerordentlich gut koordiniert.

Takener suchte mit Hilfe der Ortung nach einer kleinen Kaperflotte oder einzelnen Schiffen mit Gefechtsspuren, die möglicherweise für den Angriff auf die MARADASH verantwortlich waren. Aber es war in dieser unüberschaubaren Armada einfach unmöglich.

Die Verantwortlichen für das Schicksal der MARADASH würde er so nicht finden, das wurde ihm schnell klar.

Gleichzeitig machte sich ein Gefühl der Verzweiflung in im breit.

Auf jedem dieser unzähligen Schiffe könnten Loana und mein Sohn jetzt sein!, ging es ihm durch den Kopf. Und natürlich auf dem Heimatplaneten der Corsairs selbst!

Mochten die Chancen etwas zu finden auch schlecht stehen – die Suche wurde fortgesetzt.

Takener und Ryder und drangen schließlich in den inneren Bereich des Systems vor.

Hier schaltete Takener auf RMD-Impulsantrieb um und drosselte langsam die Geschwindigkeit.

In dem Gebiet, das Takener und Ryder nun durchflogen, war die Schiffsdichte sehr viel kleiner als am Rand. Abseits der der offenbar genau festgelegten Flugrouten zwischen den Flotten im Randbereich und dem Orbit von Planet IV waren so gut wie keine Schiffe unterwegs. Und selbst auf den vorgeschrieben Flugrouten herrschte nur mäßiger Verkehr. Verbände von maximal 20 bis 30 Raumern lösten sich in regelmäßigen Abständen aus der gewaltigen Armada am Systemrand und machten sich auf den Weg zur Heimatwelt der Corsairs, in deren Orbit sie abermals zu warten hatten. Das geschah mit der Präzision eines Uhrwerks.

Takener verlangsamte weiter den Flug, je näher er der Umlaufbahn von Planet IV kam und ging schließlich auf unter ein Drittel der Lichtgeschwindigkeit.

Die Ortungsinstrumente liefen noch immer auf Hochtouren. Sie sollten insbesondere nach statistischen Gesichtspunkten aus der Masse der Corsair-Raumschiffe Verbände herausfiltern, die jener kleinen Flotte ähnelten, die den unter der Führung des Industriellen Sillaw neu errichtetem Staat auf dem Planeten Paradise stehenden Raumer TREASURE überfallen hatten. Die NOVA GALACTICA war der TREASURE zu Hilfe geeilt, und die Angreifer hatten in die Flucht geschlagen werden können. Bei dieser Gelegenheit hatte Takener die Ausschleusung jener Sonde befohlen, die den Corsairs bis in ihr Heimatsystem gefolgt war und dessen Koordinaten übermittelt hatte.

Aber auch diese Suche blieb erfolglos.

Je weiter sich Raumjäger 002 der Umlaufbahn Tortugas näherte, desto mehr Ortungsdaten trafen über den Planeten selbst ein.

„Offenbar gibt es auf Tortuga eine Vielzahl von Siedlungen jeder Größe“, stellte Ryder fest, der die Ortungsergebnisse auf seinen Anzeigen ebenfalls ablesen konnte. „Vom Dorf bis zur Großstadt ...“

„Ja, aber nur ein Teil dieser Städte und Dörfer ist auch tatsächlich besiedelt“, erwiderte Takener. „Mehr als die Hälfte stand offenbar für einige Zeit leer.“

„Wieder ein Beleg dafür, dass wir Zeuge einer gigantischen Rückführung sind!“, schloss Ryder.

„Nichts dagegen, dass die Corsairs ihre alte Heimat wieder in Besitz nehmen, aber warum mussten sie ausgerechnet die MARADASH überfallen?“, fragte Takener. „Ein harmloses Raumschiff, ohne militärischen Auftrag oder wertvolle Fracht.“

„Das werden wir sicher noch herausbekommen, Martin!“

„Ja, das werden wir!“, kündigte Takener an.

Aus seinem Mund klingt das fast wie Drohung!, überlegte Ryder, der die finsterere Entschlossenheit Martin Takeners spürte.

Inzwischen hatte Takener die Geschwindigkeit von Raumjäger 002 bis auf ein Drittel der Lichtgeschwindigkeit gedrosselt und bremste das zylinderförmige Beiboot der NOVA GALACTICA weiter ab.

In einem eleganten Flugmanöver kurvte Takeners Raumjäger zwischen den unzähligen Corsair-Raumschiffen herum, die im Orbit von Tortuga darauf warteten, endlich auf dem Planeten landen zu dürfen.

Takener umrundete Tortuga einmal. Die ganze Zeit über sammelten die Ortungssysteme Daten über einzelne Schiffe und glichen sie ab.

Das Ergebnis blieb negativ.

Selbst wenn eine genaue ID-Kennung eines jener Schiffe vorläge, die die MARADASH oder die TREASURE überfallen haben, wäre es wohl vollkommen aussichtslos, sie in diesem unübersichtlichen Gewirr aus Corsair-Raumern zu finden!, erkannte Takener schließlich. Eine verzweifelte Hoffnung ließ ihn diese Suche aber dennoch fortsetzen. Jede noch so gering erscheinende Chance musste genutzt werden, mochten die Ergebnisse zunächst auch deprimierend sein.

„Ich möchte auf Tortuga landen“, eröffnete Takener schließlich. „Hier im Orbit werden wir nichts über den Angriff auf die MARADASH herausbekommen.“

Takener hatte von Anfang an daran gedacht, sich aber gescheut, sie Ryder gegenüber offen zu benennen, da er dessen Reaktion vorausgesehen hatte.

„Schon dieser Flug ins Orbit ist der reinste Wahnsinn, Martin!“, gab Ryder zu bedenken.

„Bis jetzt funktioniert unsere Tarnung doch vorzüglich. Und die Raumkontrolle der Corsairs – so sie überhaupt schon wieder installiert ist – hat offensichtlich anderes zu tun, als auf die optischen Sensoren auf ein vergleichsweise winziges und kaum auszumachendes Objekt wie Raumjäger 002 hin zu fokussieren ...“

„Auf der Oberfläche wird das anders aussehen!“, war Ryder überzeugt. „Aber so, wie ich dich kenne, werde ich dich wohl kaum von diesem verrücken Plan abbringen können.“

„Don, versteh mich doch!“

„Natürlich verstehe ich dich. Aber das muss ja noch lange nicht bedeuten, dass ich dein Vorhaben auch nur ansatzweise für...

Erscheint lt. Verlag 27.3.2019
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
ISBN-10 3-7389-2722-0 / 3738927220
ISBN-13 978-3-7389-2722-1 / 9783738927221
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