Weltenwandler (eBook)

Ein Roman aus dem Ringwelt-Universum
eBook Download: EPUB
2018 | 1. Aufl. 2018
622 Seiten
beBEYOND (Verlag)
978-3-7325-6711-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Weltenwandler - Larry Niven, Edward M. Lerner
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Sigmund Ausfaller ist Geheimagent der ARM, der Polizei der vereinten Nationen. Und er hat ein Problem: Er ist chronisch paranoid. Dumm nur, dass sein Job darin besteht, Verschwörungen unter den außerirdischen Völkern aufzudecken. Doch was tut ein Paranoiker, wenn ihm niemand glaubt ... und er tatsächlich von lauter Verschwörungen umgeben ist? Der zweite Roman im 'Fleet of Worlds'-Zyklus innerhalb des Known Space - Larry Nivens episches Ringwelt-Universum! eBooks von beBEYOND - fremde Welten und fantastische Reisen.

Larry Niven wurde 1938 in Los Angeles, Kalifornien geboren. 1956 schrieb er sich am Institute of Technology in Kalifornien ein, um es ein Jahr später wieder zu verlassen. Ein halbes Jahr später entdeckte er einen alten Buchladen voll mit bereits gelesenen Science-Fiction Magazinen, die ihn inspirierten, selbst etwas zu schreiben. Nachdem er sein Mathematik-Psychologie-Studium 1962 an der Washburn University, Kansas, beendet hatte, begann Larry Niven nun endgültig sich seiner Leidenschaft hinzugeben. Seine erste veröffentlichte Geschichte 'The Coldest Place' erschien in der Dezember-Ausgabe von 1964 Worlds of If. Larry Niven gehört zu den großen Altmeistern des Genres. Er hat im Laufe seiner Karriere mehrmals die bedeutendsten Preise der Science Fiction, den Hugo- und den Nebula-Award, gewonnen, unter anderem für den Roman 'Ringwelt', der als ein Meilenstein der modernen fantastischen Literatur gilt. Mit der Romanserie um das 'Ringweltuniversum' hat er wahrscheinlich die populärste SF-Serie aller Zeiten geschaffen. Edward M. Lerner wurde 1949 in den USA geboren. Er hat mehr als dreißig Jahre für diverse namhafte Firmen in der Luftfahrt- und IT-Industrie gearbeitet. Nebenbei schrieb er Science-Fiction-Geschichten. Seit seinem ersten Vertrag mit Bean Books im Jahre 2004 arbeitet er hauptberuflich als SF-Autor.

Larry Niven wurde 1938 in Los Angeles, Kalifornien geboren. 1956 schrieb er sich am Institute of Technology in Kalifornien ein, um es ein Jahr später wieder zu verlassen. Ein halbes Jahr später entdeckte er einen alten Buchladen voll mit bereits gelesenen Science-Fiction Magazinen, die ihn inspirierten, selbst etwas zu schreiben. Nachdem er sein Mathematik-Psychologie-Studium 1962 an der Washburn University, Kansas, beendet hatte, begann Larry Niven nun endgültig sich seiner Leidenschaft hinzugeben. Seine erste veröffentlichte Geschichte "The Coldest Place" erschien in der Dezember-Ausgabe von 1964 Worlds of If. Larry Niven gehört zu den großen Altmeistern des Genres. Er hat im Laufe seiner Karriere mehrmals die bedeutendsten Preise der Science Fiction, den Hugo- und den Nebula-Award, gewonnen, unter anderem für den Roman "Ringwelt", der als ein Meilenstein der modernen fantastischen Literatur gilt. Mit der Romanserie um das "Ringweltuniversum" hat er wahrscheinlich die populärste SF-Serie aller Zeiten geschaffen. Edward M. Lerner wurde 1949 in den USA geboren. Er hat mehr als dreißig Jahre für diverse namhafte Firmen in der Luftfahrt- und IT-Industrie gearbeitet. Nebenbei schrieb er Science-Fiction-Geschichten. Seit seinem ersten Vertrag mit Bean Books im Jahre 2004 arbeitet er hauptberuflich als SF-Autor.

KAPITEL 1


Als Sigmund Ausfaller erwachte, zitterte er am ganzen Leib; reglos lag er auf einem kalten Boden. Sein Schädel hämmerte. Mit schwarzem Klebeband war er an Handgelenken und Knöcheln an Plastahlketten gefesselt.

Er hatte schon immer gewusst, dass es einst ein schlimmes Ende nehmen würde. Nur wann, wo, wie, warum und durch wessen Hand, das war ihm bislang nicht bewusst gewesen.

Und genau dieser Schleier lüftete sich allmählich.

Wie war er hierhergekommen – wo auch immer ›hier‹ eigentlich sein mochte? Wie aus weiter Ferne beobachtete Sigmund sich selbst dabei, nach Erinnerungen an die jüngsten Ereignisse zu forschen. Warum war das so anstrengend?

Er erinnerte sich daran, wie er über die Fußgängerpromenade eines Freiluft-Einkaufszentrums geschlendert war; rings um ihn drängten sich Kauflustige. Sie waren in allen Farben des Regenbogens geziert: in der Kleidung, im Haar, auf der Haut; es gab jede erdenkliche Kombination und alle zu bewundern. Hoch über ihm zogen Wolken über den blauen Himmel hinweg. Warm schien die Sonne ihm aufs Gesicht. Ausnahmsweise hatte er die Arbeit zur Seite gelegt. Er war zufrieden gewesen.

Glückseligkeit ist der Erbfeind der Wachsamkeit. Wie hatte er nur so unvorsichtig sein können?

Sigmund zwang sich, die Augen zu öffnen. Er befand sich in einem völlig einförmigen Raum, in dem es fast nichts zu erkennen gab. Wände, Boden und Decke bestanden aus widerstandsfähigem Plastik. Das Licht drang aus einer der Wände. Ich könnte überall sein, dachte Sigmund – und dann fielen ihm zwei kleine Details gleichzeitig auf.

Nicht alle Wände des Raumes waren völlig gerade: Die Wand, von der das Licht ausging, war ein wenig geschwungen.

Und in Wände, Boden und Decke waren Haltegriffe eingelassen.

Panik stieg in Ausfaller auf. Er befand sich an Bord eines Raumschiffs! War die Schwerkraft hier eine Winzigkeit stärker, als er es gewohnt war? Oder schwächer? Er konnte es nicht sagen.

Dumpf klapperten die Plastikketten, als Sigmund sich aufsetzte. Er hatte genügend alte Filme gesehen, um zu erwarten, dass sie klirren würden. Noch während der Raum sich plötzlich zu drehen begann und dann alles in absoluter Schwärze versank, fand Ausfaller die Kraft, sich betrogen zu fühlen.

Kaltes Plastik wurde Sigmund gegen die Wange gepresst. Einen Spalt breit öffnete er die Augen und sah wieder den gleichen, spartanisch eingerichteten Raum.

Doch dieses Mal, so bemerkte er, war eines der Glieder seiner Kette mit einem der eingelassenen Handgriffe an Deck verbunden.

War er ohnmächtig geworden? Nach einem Angstanfall? Wo war er eigentlich?

Sigmund zwang sich, langsam und gleichmäßig durchzuatmen, bis die neuerlich aufsteigende Panik sich ein wenig legte. Angst würde hier nur sein Denkvermögen beeinträchtigen. Noch tiefer durchatmen.

Noch nie zuvor war ihm vor Angst schwarz vor Augen geworden. Er konnte einfach nicht glauben, dass diese Ohnmacht hier mit seiner Angst zusammenhing! Ja, er hatte das Bewusstsein verloren, kaum dass ihm der Gedanke gekommen war, er könne sich an Bord eines Raumschiffs befinden. Und außerdem hatte er sich kurz vorher gerade aufsetzen wollen. Und Sigmund konnte sich auch daran erinnern, dass ihm zuvor sämtliche seiner Gedanken völlig verschwommen erschienen waren. Jetzt wirkten sie ungleich deutlicher und klarer.

Man hatte ihn betäubt! Zugedröhnt und noch im Halbschlaf hatte er zu schnell versucht, sich aufzusetzen. Und deswegen hatte er das Bewusstsein verloren!

Erneut, und dieses Mal deutlich vorsichtiger, versuchte Sigmund sich in eine halbwegs aufrechte Position zu setzen. Sein Schädel hämmerte. Sachlich analysierte er die Art des Schmerzes. Längst nicht mehr so allumfassend wie vorhin, entschied er. Vielleicht ließ die Wirkung des Betäubungsmittels allmählich nach.

Ein winziger Teil seines Verstandes schämte sich für diese Angstanfälle. Bei den meisten Erdgeborenen war diese Flatland-Phobie ungleich stärker ausgeprägt als bei ihm, und warum sollte es auch anders sein? Gewiss, er war auf der Erde geboren, aber seine Eltern hatten den gesamten Bekannten Weltraum bereist. Aus unerfindlichen Gründen hatten sie Freude an sonderbaren Gerüchen, ungewohnten Nachthimmeln und falscher Schwerkraft.

Aus Prinzip hatte Sigmund zweimal den Mond aufgesucht. Er musste es einfach wissen: Würde er die Erde verlassen können, sollte es wirklich jemals erforderlich werden? Die zweite Reise hatte er nur unternommen, um ganz sichergehen zu können, dass er beim ersten Mal nicht einfach nur Glück gehabt hatte.

Jetzt lauschte er aufmerksam: das leise Surren eines Ventilators. Sprachfetzen, völlig unverständlich. Sein eigener Herzschlag. Nirgends das Hintergrundsummen des Triebwerks, wie er es von den Raumschiffen kannte, die er jemals betreten hatte. Und soweit seine Sinne das beurteilen konnten, fühlte sich die Schwerkraft einfach normal an.

Fakten verarbeiten, Muster erkennen, Schlussfolgerungen ziehen … das alles gelang ihm, aber nur sehr langsam, als müssten sich seine Gedanken immer noch quer durch eine zähflüssige Masse kämpfen. Offensichtlich noch Nachwirkungen dieses Betäubungsmittels. Ausfaller zwang sich dazu, sich zu konzentrieren.

Wenn das hier wirklich ein Schiff war, dann musste es sich immer noch auf der Erde befinden. Irgendjemand wollte ihn hier ganz bewusst in Angst und Schrecken versetzen, schlussfolgerte Sigmund. Jemand wollte hier irgendetwas von ihm. Und bis diejenigen das bekamen, würden die ihn wahrscheinlich noch leben lassen.

Die.

Soweit sich Sigmund zurückerinnern konnte, hatte es schon immer irgendwelche Die gegeben, um die man sich Sorgen machen musste.

Doch noch während Sigmund dieser Gedanke durch den Kopf ging, wusste er, dass ›immer‹ nicht ganz richtig war …

Am Anfang waren Die unzweideutig genug gewesen: die Kzinti.

Der Dritte Kzin-Krieg brach 2490 aus, in dem Jahr, in dem Sigmund geboren worden war. Sigmund war fünf Jahre alt gewesen, als er erfuhr, was ein Kzin überhaupt war: Man konnte diese Wesen ziemlich gut als aufrecht gehende, orangefarbene Katzen beschreiben, größer und ungleich massiger als ein Mensch, mit einem nackten, rattenartigen Schwanz. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Menschen diese Aliens bereits besiegt. Als Reparationszahlung trat das Kzinti-Patriarchat zwei ihrer Kolonialwelten an die Menschheit ab. Mittlerweile hatte Sigmund drei weitere Angriffe der Kzinti gegen die Welten der Menschen miterlebt. Auch diese Kriege hatten die Kzinti verloren.

Fafnir war eine der Welten, die nach dem Dritten Krieg den Besitzer gewechselt hatten. Sigmunds Eltern litten unter ständigem Fernweh, und die Flatland-Phobie war ihnen völlig unbekannt. Sie ließen ihn in der Obhut einer Tante und brachen im Jahr 2500 nach Fafnir auf, um auf Abenteuersuche zu gehen.

Und ein Abenteuer fanden sie auch.

In diesem Jahr brach der Konflikt zwischen den Menschen auf Fafnir und den dort zurückgebliebenen Kzinti-Siedlern aus. Sigmunds Eltern verschwanden – in Feindseligkeiten, die nie das Ausmaß erreichten, in den offiziellen Statistiken über die Kzin-Kriege überhaupt mitgezählt zu werden. Sie wurden als ›Grenzzwischenfall‹ abgetan.

Und jeder wusste, dass die Kzinti ihre Opfer auffraßen.

Also waren Die lange Zeit eben die Kzinti gewesen. Sigmund hasste diese Rattenkatzen abgrundtief, und jeder hatte dafür vollstes Verständnis. Und Sigmund hasste seine Eltern – dafür, dass sie ihn damals im Stich gelassen hatten. Die Psychosozialberater für Trauerarbeit erklärten seiner Tante, das sei völlig normal. Und Sigmund hasste seine Tante, so sehr sie ihn auch an seine Mom erinnern mochte – oder vielleicht gerade deswegen –, schließlich hatte sie Mom und Dad damals ermöglicht, ihn bei ihr zurückzulassen.

Im gleichen Jahr, in dem seine Eltern verschwanden, tauchten die Puppenspieler auf – von irgendeinem Ort jenseits des von Menschen besiedelten Weltraums. Eine Spezies, die noch weniger mit den Kzinti vergleichbar gewesen wäre, ließe sich nicht einmal vorstellen. Puppenspieler sahen aus wie zweiköpfige, dreibeinige, flügellose Strauße. Die Köpfe auf den wendigen Hälsen erinnerten Ausfaller an Sockenpuppen. Ihr Gehirn, so erklärte ihm Tante Susan, war unter der gewaltigen Mähne verborgen, die zwischen den massigen Schultern wucherte.

Also gehörten zu Denen jetzt auch diese anderen Aliens, diese so harmlos wirkenden Neuankömmlinge, weil Sigmund einfach nicht an Zufälle glaubte. Und dann gehörten zu Denen schnell einfach alle Aliens – denn, ganz ehrlich, konnte man es denn je wissen?

Zu diesem Zeitpunkt brachte Tante Susan ihn zu einem Psychotherapeuten. Sigmund erinnerte sich daran, wie verblüfft sie ihn nach seiner ersten Sitzung angestarrt hatte. Er erinnerte sich daran, dass sie, alleine in ihrem Schlafzimmer, die ganze Nacht geweint hatte.

Er litt an einer Krankheit, oder an mehreren Krankheiten gleichermaßen, die er nicht einmal hätte buchstabieren können, geschweige denn begreifen: paranoide Persönlichkeitsstörung. Monothematische Wahnvorstellungen mit wahnhaftem Missidentifikationssyndrom. Er wusste nicht, ob er an den Silberstreif am Horizont wirklich glauben solle: Es hieß, das alles sei heilbar.

Doch das andere, was Dr. Swenson Tante Susan zum Trost noch anvertraute, das glaubte Sigmund sofort: Paranoia ist eine Krankheit, die fast ausschließlich bei Hochbegabten auftritt.

Nach und nach verstand Sigmund das alles besser: Ein Trauma kann Stress auslösen, Stress kann zu...

Erscheint lt. Verlag 11.12.2018
Reihe/Serie Known-Space-Roman
Known-Space-Roman
Übersetzer Ulf Ritgen
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Juggler of Worlds
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Abenteuer • Arm • Award • Bannsänger • Brenda Cooper • Brennans Legende • Der Krieg der Puppenspieler • Der Splitter im Auge Gottes • Die Flotte der Puppenspieler • Die Welt der Ptavv • Dyson-Sphäre • Edward M. Lerner • Ein Geschenk der Erde • Extraterrestrial • Fleet of Worlds • Hard SF • High-Tech • Hochtechnologie • HUGO • Hüter • Ingenieure • Jerry Pournelle • Klassiker • Known Space • Komet • Kult • Kzin • locus • Louis Wu • michael flynn • Myriaden • Nebula • PAK • Philip José Farmer • Prequel • Protector • Puppenspieler • Reihenfolge • Ringworld • Schicksal • Science-fiction • Science Fiction • Science Fiction Romane • SciFi • Sexismus • SF • Sigmund Ausfaller • Steven Barnes • Terraforming • Thron • Verfilmung • Verrat der Welten • Weltall • Welt der tausend Ebenen • Weltenwandler • Weltraum • Zukunft • Zyklus
ISBN-10 3-7325-6711-7 / 3732567117
ISBN-13 978-3-7325-6711-9 / 9783732567119
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