Verrat der Welten (eBook)

Ein Roman aus dem Ringwelt-Universum
eBook Download: EPUB
2018 | 1. Aufl. 2018
544 Seiten
beBEYOND (Verlag)
978-3-7325-6713-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Verrat der Welten - Larry Niven, Edward M. Lerner
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Das Volk der Puppenspieler ist überaus ängstlich. Während ihrer Flucht vor der Supernova im Zentrum der Galaxis haben sie viele Gefahren nur knapp überlebt. Sie ahnen nicht, dass ihnen die größte Katastrophe erst noch bevorsteht ... die endgültige Auslöschung durch einen mächtigen Feind. Der vierte Roman im 'Fleet of Worlds'-Zyklus innerhalb des Known Space - Larry Nivens episches Ringwelt-Universum! eBooks von beBEYOND - fremde Welten und fantastische Reisen.

Larry Niven wurde 1938 in Los Angeles, Kalifornien geboren. 1956 schrieb er sich am Institute of Technology in Kalifornien ein, um es ein Jahr später wieder zu verlassen. Ein halbes Jahr später entdeckte er einen alten Buchladen voll mit bereits gelesenen Science-Fiction Magazinen, die ihn inspirierten, selbst etwas zu schreiben. Nachdem er sein Mathematik-Psychologie-Studium 1962 an der Washburn University, Kansas, beendet hatte, begann Larry Niven nun endgültig sich seiner Leidenschaft hinzugeben. Seine erste veröffentlichte Geschichte 'The Coldest Place' erschien in der Dezember-Ausgabe von 1964 Worlds of If. Larry Niven gehört zu den großen Altmeistern des Genres. Er hat im Laufe seiner Karriere mehrmals die bedeutendsten Preise der Science Fiction, den Hugo- und den Nebula-Award, gewonnen, unter anderem für den Roman 'Ringwelt', der als ein Meilenstein der modernen fantastischen Literatur gilt. Mit der Romanserie um das 'Ringweltuniversum' hat er wahrscheinlich die populärste SF-Serie aller Zeiten geschaffen. Edward M. Lerner wurde 1949 in den USA geboren. Er hat mehr als dreißig Jahre für diverse namhafte Firmen in der Luftfahrt- und IT-Industrie gearbeitet. Nebenbei schrieb er Science-Fiction-Geschichten. Seit seinem ersten Vertrag mit Bean Books im Jahre 2004 arbeitet er hauptberuflich als SF-Autor.

Larry Niven wurde 1938 in Los Angeles, Kalifornien geboren. 1956 schrieb er sich am Institute of Technology in Kalifornien ein, um es ein Jahr später wieder zu verlassen. Ein halbes Jahr später entdeckte er einen alten Buchladen voll mit bereits gelesenen Science-Fiction Magazinen, die ihn inspirierten, selbst etwas zu schreiben. Nachdem er sein Mathematik-Psychologie-Studium 1962 an der Washburn University, Kansas, beendet hatte, begann Larry Niven nun endgültig sich seiner Leidenschaft hinzugeben. Seine erste veröffentlichte Geschichte "The Coldest Place" erschien in der Dezember-Ausgabe von 1964 Worlds of If. Larry Niven gehört zu den großen Altmeistern des Genres. Er hat im Laufe seiner Karriere mehrmals die bedeutendsten Preise der Science Fiction, den Hugo- und den Nebula-Award, gewonnen, unter anderem für den Roman "Ringwelt", der als ein Meilenstein der modernen fantastischen Literatur gilt. Mit der Romanserie um das "Ringweltuniversum" hat er wahrscheinlich die populärste SF-Serie aller Zeiten geschaffen. Edward M. Lerner wurde 1949 in den USA geboren. Er hat mehr als dreißig Jahre für diverse namhafte Firmen in der Luftfahrt- und IT-Industrie gearbeitet. Nebenbei schrieb er Science-Fiction-Geschichten. Seit seinem ersten Vertrag mit Bean Books im Jahre 2004 arbeitet er hauptberuflich als SF-Autor.

1


Es war unheimlich still im Dschungel.

Hinter ein bisschen Deckung aus allzu lichtem Grün lag Nathan Graynor. Er presste sich dicht an den unebenen Boden. Über den Rand der Schlucht spähte er hinunter auf die unbefestigte Straße, die am Grund des steilen, engen Canyons dessen sanftem Auf und Ab folgte. Beide Sonnen, ein gelber und ein orangefarbener Ball, standen hoch über Nathan am Himmel. Jemand, der vom Grund des Canyons die steilen Wände hinaufblickte, sähe nichts außer gleißendem Licht.

Der perfekte Zeitpunkt und Ort für einen Hinterhalt.

Es war kühl am heutigen Tag; eine stete Brise wehte. Dennoch rann Nathan der Schweiß über das Gesicht. Die Nerven, sagte er sich selbst. Dabei wusste er ganz genau, dass das höchstens die halbe Wahrheit war.

Mit dem Lauf seines Lasergewehrs schob er eine Art Farnwedel beiseite, um einen besseren Blick hinunter zu haben. (Es war sicher ein Farn, grün, eindeutig terrestrischen Ursprungs. Auf der anderen Seite der zerklüfteten Felsschlucht, dort wo die zweite Gruppe Rebellen versteckt lag, war die Vegetation rot-golden und ebenso eindeutig heimisch auf dieser Welt.) Die Straße im Canyon war primitiv, übersät von Schlaglöchern und zerfurcht von Wagenrädern: kein Hindernis für ein Anti-Grav-Fahrzeug, aber kaum zu befahren für alles, was Räder hatte.

Es war nicht Angst, die Nathan Graynor ins Schwitzen brachte, jedenfalls nicht so direkt. Angst hätte vorausgesetzt, dass er voll und ganz davon überzeugt gewesen wäre, dies alles passiere wirklich, dass er wahrhaftig hier wäre und auf diese Schlucht hinabblickte.

Das Leben fühlte sich jetzt genau so an: surreal. Das war es, seit der Lenkflugkörper auf der Clementine eingeschlagen war. Die Haltegurte seines Pilotensessels hatten Nathan gerettet. Alle anderen an Bord waren ums Leben gekommen, als das Schiff zerbrach. Die Widerstandskämpfer hatten das Wrack als Erste erreicht. Zweifellos in einem tiefen Schockzustand war er ihnen willig gefolgt.

Nathan nahm kleine Schlucke aus seiner Feldflasche. Er atmete tief durch. Als weder das eine noch das andere ihn zu beruhigen vermochte, blickte er in die Klarheit des Himmels, um dort Gelassenheit zu finden. Dort segelten Vögel und die einheimischen Äquivalente: Sie ließen sich von den Aufwinden über den Ebenen hoch hinauf ins Blau tragen. Auch dieser Anblick half Nathan nicht.

Im Lager der Widerständler hatte Nathan jede Menge verstohlener Blicke auf sich gezogen. Die Rebellen trauten ihm nicht so ganz – und trotzdem war er jetzt hier. Vielleicht hatten sie es vorgezogen, ihn lieber nicht unbewacht im Lager zurückzulassen. Vielleicht aber hatte sich ihr Misstrauen ihm gegenüber ja auch gelegt. Oder vielleicht wollten sie einfach ausprobieren, ob er in den Dschungel flüchten würde, hätte er die Gelegenheit dazu. (Ob sie ihn gehen lassen würden? Nathan war alles andere als überzeugt davon.)

Wie auch immer: Seine Anwesenheit hier war ein Test.

Da – aus der Ferne drang, noch nur eine Andeutung, das Dröhnen von Motoren und das Klirren von Metall an Nathans Ohr. Dann konnte er in der Tiefe eine schmutzig braune Staubwolke ausmachen, die über der Ebene vor der Schlucht hing, ganz weit weg noch, dort, wo der Dschungel die Straße verschluckte.

Das Ziel näherte sich.

Die Aristokraten, die führenden Familien auf Wunderland, hatten den Raum um den Planeten mit jedem Tag, der verging, mehr im Griff. Nathan – und vor allem die Besatzung seines ehemaligen Schiffes – hatten das auf die harte Tour lernen müssen. Spionage-Satelliten vermochten selbst das kürzeste Getuschel über Funk aufzufangen und nachzuverfolgen. Daher war jetzt links von Nathans Position, dort, wo Logan, der Anführer der Partisanen-Gruppe verborgen lag, eines der elementarsten Signale zu hören, das es seit Menschengedenken gab: das leise Pfeifen eines Vogels.

Macht euch bereit!

Nathan pfiff, so gut es ging, eine Bestätigung zurück. Er wusste ja nicht einmal, was er da gerade zu imitieren versuchte. Noch mehr so genanntes Vogelgezwitscher war rechts von ihm zu hören und von jenseits der Schlucht. Über ihren improvisierten Panzerungen trugen die Partisanen Tarnanzüge. Selbst mit Hilfe der Pfiffe war es Nathan nicht möglich, auch nur einen der Kämpfer auszumachen. Nathans Pfiff mitgerechnet hatte es sieben Bestätigungen gegeben.

In dieses Kreuzfeuer zu geraten wäre sicherlich tödlich.

Nathan ging noch einmal durch, was er während des Trainings gelernt hatte – kaum mehr als »Wenn was reflektiert, schieß ja nicht« und »Wenn du den Gegner sehen kannst, geh davon aus, dass er dich auch sehen kann«. Nathan hob das Lasergewehr an die Schulter. (Es hatte auch eine Trainingseinheit gegeben, wo man gezeigt bekam, wie man mit Improvisationstalent Bomben aus haushaltsüblichen Chemikalien herstellen konnte. Bomben herzustellen war für Nathan der blanke Horror gewesen. Er hatte alles darangesetzt, die Lektion dieser Trainingseinheit Theorie bleiben zu lassen. Seine Hände hatten so gezittert, dass andere die Bomben zusammengemischt hatten, die jetzt tief unten in der Schlucht verborgen lagen.) Durch das Zielfernrohr folgte Nathans Blick der Straße. »Straße« war eine Übertreibung. Eigentlich war da nämlich kaum mehr als ein Pfad, der sich durch das Felsgewirr am Grunde der Schlucht schlängelte. Wo die Straße im Dschungel verschwand, wiegten sich Beinahe-Bäume im Wind.

Die ersten Fahrzeuge tauchten auf: Zugmaschinen, Lastschweber, Pritschenwagen. Alles Zivilfahrzeuge. Menschen saßen dicht gedrängt auf den Ladeflächen oder hockten, eine bedenklich instabile Sitzposition, auf den Kanten der Pritschenseitenwände. Viele trotteten zu Fuß neben den Fahrzeugen her. Nur ein paar Minuten noch, und der Konvoi bewegte sich in den Canyon hinein. In die Falle.

Vögel folgten dem Konvoi hoch in der Luft, im gleißenden Sonnenlicht nur undeutlich zu erkennen. Ihre Anwesenheit hatte nichts zu bedeuten, zumindest vielleicht nicht.

In Nathans Augen waren es Geier.

Nathan maximierte den Vergrößerungsfaktor und sah mehr Frauen und Kinder als Männer im Konvoi. Ängstlich blickten alle immer wieder über die Schulter den Weg zurück, den sie gekommen waren. Nathan entdeckte ein paar Hunde und sogar ein Pferd mit einem Senkrücken. Hier und da sah Nathan jemanden ein Jagdgewehr umklammern. Aber das alles machte diese Menschen nicht zum Feind. Wer schon würde sich in diese Wildnis unbewaffnet hineinwagen?

Nathan zoomte noch näher heran und blickte in müde Gesichter. Die Hälfte der Erwachsenen wirkte alt. Boosterspice gab es im Überfluss, allerdings nur zu gepfefferten Preisen. Alt auszusehen bedeutete daher, arm zu sein. Die meisten Männer im Konvoi hatten einen Stoppelbart. Asymmetrische Barttracht, die eine Gesichtshälfte mit Spitzbart, die andere mit sorgfältig gestutztem Dreitagebart, sah Nathan nicht. Nur Wunderlands Aristokraten ließen sich mit dieser lächerlichen Bartmode sehen, eine Vorliebe, die viel Zeit beanspruchte und daher als Symbol für Müßiggang und ein Leben im Überfluss galt.

Das konnte nicht der Nachschub-Konvoi für die Garnison sein, von dem die Rede gewesen war. Nathan erwartete den Befehl zum Rückzug. Stattdessen kam von seiner Linken ein kurzes Trillern.

Auf mein Signal hin!

Schwachsinn! Das waren doch nur Zivilisten, Flüchtlinge, mehr nicht! Arme Bauern ihrem Aussehen und dem Aussehen ihrer Transportmittel nach. Warum, tanj noch mal, die in einen Hinterhalt locken? Nathan räusperte sich.

»Still!«, zischte Logan.

Zum ersten Mal, seit Nathan auf Wunderland gestrandet war, fragte er sich, ob die eine Seite wirklich besser war als die andere.

Lüg doch nicht!, schalt er sich. Okay, gut: zum zweiten Mal. Das erste Mal hatte ihn diese Frage beschäftigt, als zwei Partisanen eine aus den eigenen Reihen aus dem Lager hinaus in den Dschungel geführt hatten, eine Frau, das Gesicht von Blutergüssen übersät, die Abzeichen, die sie als Angehörige der Partisanen auswiesen, von der Uniformjacke gerissen. Nur die beiden Männer waren zurückgekommen. Mit grimmigen Gesichtern.

Nathan hatte es vorgezogen, sich einzureden, sie hätten die Frau fortgeschickt. Die Partisanen hatten ihn schließlich aus dem Wrack seines Schiffes gezogen, hatten ihn in aller Eile fortgeschafft, hatten ihn dem Zugriff des Staatsschutzes entzogen. Er schuldete den Partisanen alles, vom Hemd, das er auf dem Leib trug, bis hin zu seinem Leben.

Jetzt fragte er sich, ob er mit dieser Schuld würde leben wollen.

Während das Dröhnen der Motoren zunahm, dachte Nathan fieberhaft nach. An dem Gemetzel teilnehmen? Nie und nimmer! Danebenstehen, nichts tun und zusehen? War das vielleicht besser?

Es musste einen anderen Weg geben! Einen Warnschuss abgeben, um die Zivilisten unten vor dem Eingang zur Schlucht aufzuschrecken? Nein. Der Laserstrahl zwischen ihrem Standort unten auf der Ebene und seinem hier oben am Rand zur Canyonsteilwand würde auf ihn als Schützen zurückverweisen. Diese Frau, die damals im Dschungel vor dem Lager geblieben war … Nathan hatte eine recht klare Vorstellung davon, wie der Widerstand mit denen verführe, die mit der Gegenseite sympathisierten. Oder …

Höchstwahrscheinlich schaute keiner der Partisanen hoch hinauf in den Himmel. Nathan zielte mit dem Lauf himmelwärts und schoss. Der Gleitflug eines Vogels in der Schussbahn endete abrupt mit einem letzten Krächzer. Die Gravitation war hier nicht einmal halb so hoch wie die, an die Nathan gewöhnt war. Der Vogel, den es so ziemlich in zwei Teile zerlegt hatte, fiel daher in Zeitlupe vom Himmel.

Splatsch!, landete der Kadaver genau...

Erscheint lt. Verlag 11.12.2018
Reihe/Serie Known-Space-Roman
Known-Space-Roman
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Betrayer of Worlds
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Abenteuer • Award • Bannsänger • Brenda Cooper • Brennans Legende • Der Krieg der Puppenspieler • Der Splitter im Auge Gottes • Die Flotte der Puppenspieler • Die Welt der Ptavv • Dyson-Sphäre • Edward M. Lerner • Ein Geschenk der Erde • Extraterrestrial • Fleet of Worlds • Hard SF • High-Tech • Hochtechnologie • HUGO • Hüter • Ingenieure • Jerry Pournelle • Klassiker • Known Space • Komet • Kult • Kzin • locus • Louis Wu • michael flynn • Myriaden • Nebula • PAK • Philip José Farmer • Prequel • Protector • Puppenspieler • Reihenfolge • Ringworld • Schicksal • Science-fiction • Science Fiction • Science Fiction Romane • SciFi • Sexismus • SF • Steven Barnes • Terraforming • Thron • Verfilmung • Verrat der Welten • Weltall • Welt der tausend Ebenen • Weltenwandler • Weltraum • Zukunft • Zyklus
ISBN-10 3-7325-6713-3 / 3732567133
ISBN-13 978-3-7325-6713-3 / 9783732567133
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