Die Seele des Wächters (eBook)
400 Seiten
Drachenmond Verlag
978-3-95991-891-6 (ISBN)
Stephan R. Bellem hat schon früh die Liebe zum geschriebenen Wort entdeckt. Sein erstes Wort war Füller und sein zweites Papier. Er lebt in einem hohen Turm, aus dem er sporadisch durch einen halb durchsichtigen Vorhang auf die Welt hinabblickt und über die Irrungen der Menschen sinniert.Er Was für ein gestelzter Unsinn!Okay, ich schreibe wahnsinnig gern. Habe mir schon immer gerne Geschichten ausgedacht. 1981 geboren, verbrachte ich meine Kindheit mit Lego, Nintendo und frischer Luft. Witzigerweise habe ich erst als Teenager viel gelesen, aber dann nicht mehr aufgehört.Ich teile wie man aus der Danksagung weiß mein Leben mit einer wundervollen Frau, wundervollen Freunden und einer ebenso tollen Familie. Ich liebe Comicverfilmungen, den Herrn der Ringe und so ziemlich alles geekige da draußen. Und ich lasse mich da auch von niemandem beirren.In meiner Freizeit koche ich gerne, verbringe Zeit mit oben genannten wundervollen Menschen, gehe mit der Kamera auf Fotojagd und sammle Ideen für die nächste Geschichte.Kurz, ich kann mich sehr glücklich schätzen. Und dafür bin ich jeden Tag dankbar.Dass ich das tun darf, was ich am meisten liebe.
Stephan R. Bellem hat schon früh die Liebe zum geschriebenen Wort entdeckt. Sein erstes Wort war Füller und sein zweites Papier. Er lebt in einem hohen Turm, aus dem er sporadisch durch einen halb durchsichtigen Vorhang auf die Welt hinabblickt und über die Irrungen der Menschen sinniert.Er Was für ein gestelzter Unsinn!Okay, ich schreibe wahnsinnig gern. Habe mir schon immer gerne Geschichten ausgedacht. 1981 geboren, verbrachte ich meine Kindheit mit Lego, Nintendo und frischer Luft. Witzigerweise habe ich erst als Teenager viel gelesen, aber dann nicht mehr aufgehört.Ich teile wie man aus der Danksagung weiß mein Leben mit einer wundervollen Frau, wundervollen Freunden und einer ebenso tollen Familie. Ich liebe Comicverfilmungen, den Herrn der Ringe und so ziemlich alles geekige da draußen. Und ich lasse mich da auch von niemandem beirren.In meiner Freizeit koche ich gerne, verbringe Zeit mit oben genannten wundervollen Menschen, gehe mit der Kamera auf Fotojagd und sammle Ideen für die nächste Geschichte.Kurz, ich kann mich sehr glücklich schätzen. Und dafür bin ich jeden Tag dankbar.Dass ich das tun darf, was ich am meisten liebe.
1
Weil Schweben nicht Fliegen ist
Er atmete erleichtert auf, als er das Plateau erreichte und sah, dass Rhaflit noch nicht begonnen hatte.
»Hilf mir, ihn davon abzubringen«, begrüßte Kerellic den gnomischen Ingenieur. Der Zwergenschmied war einer von Rhaflits engsten Freunden und hatte bisher jeden Plan des Gnoms unterstützt. Mit seinem aktuellen Vorhaben war er jedoch absolut nicht einverstanden.
Rhaflit schenkte ihnen keinerlei Beachtung. Der frühmorgendliche Wind schnitt ihm ins Gesicht und der Gnom schirmte seine Augen gegen die aufgehende Sonne ab, als er das östliche Tal überblickte.
Hier oben fühlte sein Freund sich am wohlsten, wusste Duibel. Wenn die Sonne sich über dem Horizont erhob, die Bergkämme wie in Bronze gegossen erscheinen ließ und der kalte Nachtwind langsam den milderen Temperaturen des Tages wich.
Rhaflits Blick streifte in der Ferne die Umrisse eines Adlerhorstes und der Ingenieur schmunzelte. Er drehte sich zu seinen Begleitern um und bedachte sie mit einem bedeutungsvollen Nicken seines rundlichen Kopfes, wodurch ihm eine schwarze Haarsträhne über das rechte Auge fiel, die er sich mit einer fahrigen Handbewegung wieder aus dem Gesicht strich. »Ich denke, heute wird es gehen«, sagte er voller Vorfreude.
Eine Freude, die Duibel ganz und gar nicht teilte. Von allen gnomischen Ingenieuren – die alle einen leichten Hang zum Größenwahn hatten – war Rhaflit der »monumentalste Visionär«, wie er sich selbst gern bezeichnete. Duibel warf einen besorgten Blick zur Seite und zweifelte einmal mehr am Vorhaben seines Freundes.
»Du weißt, wir sind nicht dafür gemacht«, formulierte er vorsichtig seine Bedenken, die sein Freund wie jedes Mal nur mit einer gelangweilten Handbewegung beiseitewischte.
»Das ist alles nur eine Frage der Berechnung«, sagte Rhaflit schließlich mit einem Grinsen.
Duibel zuckte bei diesem Satz unwillkürlich zusammen, denn er konnte sich nur viel zu gut an Rhaflits letzte Versuche auf dem Berggipfel erinnern. Der Traum vom Fliegen beschäftigte den Ingenieur nun schon seit knapp siebzehn Jahren. Selten zuvor hatte ein Gnom so lange an einer Erfindung gebastelt und noch seltener war ein Gnom so häufig und spektakulär gescheitert wie Rhaflit. Aufgeben gehörte zu keinem seiner vielen Charakterzügen und so hatte er unermüdlich weitere Berechnungen aufgestellt und war ein ums andere Mal hier oben gestanden und hatte versucht, sich diesen Traum zu erfüllen.
Ein wütendes Schnauben ließ Duibel erschrocken aufblicken.
»Ich frage dich noch einmal«, forderte Kerellic entnervt, als er sich zu ihnen gesellte. Er hatte zuvor noch mit den drei Gebirgsläufern gesprochen, die bereitstanden, um Rhaflit zu bergen, falls er abstürzte.
Duibel wagte kaum daran zu denken, aber die Vergangenheit hatte zu oft und zu deutlich gezeigt, dass diese Absicherung mehr als nötig war.
»Wird es diesmal funktionieren?« Der Schmied war immer an Rhaflits Erfindungen beteiligt, da er das Metall nach den Vorgaben des gnomischen Ingenieurs formte. Duibel dachte kurz darüber nach, ob dies schon immer so gewesen war, und kam zu dem Schluss, dass sich das Leben in Invar – der großen zwergischen Bergfestung – in den letzten Jahrhunderten wohl nicht verändert hatte. Die Gnome Invars machten die Erfindungen und die Zwerge setzten sie um.
Zwerge waren durch ihre Statur für handwerkliche Arbeiten – worunter nach zwergischer Meinung auch das Kriegshandwerk gehörte – besser geeignet als Gnome. Aus diesem Grund blieben die Gnome stets im Hintergrund, erfanden im Stillen neue Kriegsmaschinen oder neue Metalllegierungen und die Zwerge setzten sie zu beiderseitigem Nutzen ein.
Jeder Gnom hoffte, die eine bahnbrechende Idee zu verwirklichen, die ihm zu ewigem Ruhm in den Annalen der Zwerge und Gnome verhelfen würde.
Duibels Vater hatte die größte Erfindung der letzten dreihundert Jahre gemacht: die Armbrust. Diesem unscheinbaren Gerät verdankten die Zwerge noch immer ihre militärische Überlegenheit, da kein anderes Volk es bisher geschafft hatte, sich effektiv gegen sie zu schützen und selbst etwas Besseres zu erfinden. Nicht den bloßen Mechanismus, dieser war leicht zu durchschauen; aber die richtigen Materialien in die Gesamtkomposition zu bringen, das war die Kunst. Die gnomische Armbrust feuerte fast ebenso weit und genau wie ein Bogen, bot dabei aber eine viel höhere Durchschlagskraft. Zudem eignete sich die Armbrust vortrefflich für den Kampf in den beengten Gängen des Minenkomplexes.
Durch diesen Umstand genoss Duibel in der Gesellschaft der Gnome wie auch der Zwerge ein hohes Ansehen. Allerdings lastete auf ihm auch ein enormer Erwartungsdruck, denn jeder rechnete damit, dass er die Erfindung seines Vorfahren noch übertreffen würde.
»Wird es funktionieren, Rhaflit?« fragte Kerellic nun noch lauter und riss Duibel aus seinen Gedanken.
»Ich sagte doch bereits, mein lieber Freund«, versuchte Rhaflit ihn zu beschwichtigen, »es hängt von so vielen verschiedenen Faktoren ab, die ich unmöglich alle kontrollieren kann. Es müsste diesmal funktionieren, ja.«
»Garantiere es«, forderte Kerellic. »Ich habe weder die Zeit noch die Lust, dich und deinen Drachen von der Bergwand abzukratzen. Geschweige denn das ganze Drachenleder zu flicken, das wir für die Flügel benutzt haben.«
»Es müsste funktionieren«, wiederholte Rhaflit mit einem entwaffnenden Lächeln.
»Ich hasse es, wenn du das sagst.« Kerellic stöhnte und schlug die Hände über dem Kopf zusammen. Duibel grinste breit – meist endeten ihrer Unterhaltungen auf diese Art.
»Du hast doch den Ring vom Elfenkönig, mit dem du schweben kannst. Wieso reicht dir das nicht?«, unternahm Kerellic einen letzten Versuch und spielte damit auf das Geschenk von König Pellaréion an.
Der Elfenkönig hatte Rhaflit als Dank für die Erfindung eines neuartigen Schiffes einen Levitationsring geschenkt und damit ungewollt Rhaflits Traum vom Fliegen geboren.
Duibel wusste, was sein Freund nun sagen würde, formte die Worte bereits mit den Lippen und bewegte seine Hand wie ein Puppenspieler, der einen kleinen Holzkopf zum Sprechen brachte. Rhaflit holte tief Luft, ehe er laut in den Wind rief: »Weil Schweben nicht Fliegen ist! Fliegen wird die Welt verändern!«
»Lass es gut sein, Kerellic.« Duibel stellte sich neben den Schmied und blickte ihm aufmunternd ins Gesicht. »Vielleicht schafft er es ja diesmal.«
»Und vielleicht kracht er wieder gegen den Berg«, antwortete Kerellic trocken und erinnerte Duibel damit nur zu deutlich an Rhaflits letzten Versuch, der bereits ein Jahr zurücklag.
Kurz nach dem Start hatte Rhaflit die Kontrolle über seinen Drachen verloren und war gegen die steile Bergwand getrieben worden. Nach seiner Rettung war er mehrere Monate an sein Bett gefesselt gewesen und selbst heute noch ertappte Duibel ihn dabei, dass er mit dem linken Bein leicht hinkte, wenn er zu viel gelaufen war. Aber der Gnom beschwerte sich nicht. Er hatte sich so viele Knochen gebrochen und Schnittwunden erlitten, dass man ihn schon fast für einen zwergischen Veteranen halten konnte. Auch seiner Vision hatte es keinen Abbruch getan. Stattdessen hatte er sich sein Krankenlager in seiner Werkstatt eingerichtet und sofort mit neuen Berechnungen begonnen. Für den beharrlichen Gnom war der Unfall nicht mehr als ein »kleiner« Rückschlag gewesen.
»Dann halte dich besser bereit«, warnte Duibel und seine Worte ließen den um einen Kopf größeren Zwerg zusammenzucken.
Kerellic seufzte. »Ich wünschte, er hätte einen anderen Traum.«
»Ich wünschte, er würde wenigstens diesen hier aufgeben«, erwiderte Duibel.
»Nein! Aufgeben ist eine Schwäche der Menschen oder anderer niederer Völker. Ihr Gnome seid fast schon Zwerge«, fügte er mit einem Augenzwinkern hinzu, »also benehmt euch auch wie wir.«
Duibel verstand, worauf Kerellic anspielte. Zwerge waren sehr stoische Zeitgenossen, deren Stolz sich darin begründete, über alle Maßen tapfer und entschlossen – manchmal sogar starrsinnig – zu sein. Und diese Eigenschaften bei einem Gnom zu sehen, erfüllte Kerellic mit Freude, sagte man den Gnomen bisweilen nach, sie seien Feiglinge – oder schlimmer noch: Pazifisten.
Rhaflit schenkte dem Treiben um ihn herum nicht die geringste Beachtung. Er zog den letzten Gurt fest, der das Drachengestell mit seinem Rücken verband, und prüfte ein weiteres Mal die Windrichtung, indem er den Zeigefinger in den Mund steckte und danach in die Luft hielt.
Er nickte entschlossen, um sich selbst noch ein wenig Mut zu machen, dann spurtete er los. Seine kurzen Beine machten kleine, schnelle Schritte und die Tragkraft der Flügel ließ ihn bereits winzige Hopser auf dem Stück bis zur Felskante machen.
Rhaflit konzentrierte sich einzig auf diesen Punkt. Er wollte so viel Anlauf wie möglich nehmen, um dann kräftig von der Kante abzuspringen.
Noch fünf Schritte, dann hätte er sie erreicht. Noch drei, noch zwei: Er drückte sich mit aller Kraft vom Boden ab und sprang in die große Leere des Abgrunds.
Er spürte den Wind, der ihn sofort...
Erscheint lt. Verlag | 6.10.2018 |
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Verlagsort | Hürth |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Fantasy |
Schlagworte | Erfinder • Fantasy • Fantasy ebook • Fliegen • Flugmaschiene • Frieden • Gnom • gome • Held • Hilfe • Hofffnung • Krieg • Magie • Magische Völker • Orks • Verantwortung • Vernichtung • Wächter |
ISBN-10 | 3-95991-891-7 / 3959918917 |
ISBN-13 | 978-3-95991-891-6 / 9783959918916 |
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