John Sinclair Großband 4 (eBook)
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7325-6684-6 (ISBN)
10 gruselige Folgen der Kultserie zum Sparpreis in einem Band!
Mit über 250 Millionen verkauften Romanen und Taschenbüchern, sowie 5 Millionen verkauften Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horror-Serie der Welt.
Begleite John Sinclair auf seinen gruseligen Abenteuern und ziehe mit ihm in den Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit. Erlebe mit, wie John Sinclair zum Schrecken der Finsternis wurde und die Serie Kultstatus erreichte.
Tausende Fans können nicht irren - über 640 Seiten Horrorspaß garantiert!
Dieser Sammelband enthält die Folgen 31 - 40.
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Mit einem raubtierhaften Satz hechtete mein Partner vor und bekam mich gerade noch zu fassen, ehe ich vollends in der Schachtöffnung verschwand.
Hart riss mich mein chinesischer Freund und Partner zurück. Ich landete auf dem Rücken und überschlug mich mehrere Male, während aus dem Schacht eine Horrorgestalt auftauchte. Bei ihrem Anblick lief es mir eiskalt den Rücken herunter.
Die Gestalt war ein qualliges Wesen und sah aus wie eine wabernde, kugelförmige Masse. Sie schimmerte grünlich gelb, war teilweise durchsichtig, und unter dieser geleeartigen Haut zogen sich dicke Aderstränge kreuz und quer wie das Netz einer Spinne. Ein Gesicht hatte das Wesen nicht, und wenn, dann zerfloss es von einer Sekunde zu anderen und formte immer neue Gebilde.
Überlange Arme reichten bis zum Boden. Wenn sie Kontakt hatten, sonderten sie eine Flüssigkeit ab, die organische Substanzen aufnahm und verdaute.
Zum Beispiel Käfer und Hasen. Vielleicht auch Wölfe – und Menschen.
Ja, auch Letztere.
Denn dieses Wesen war ein Ghoul!
Es gehörte zu den schlimmsten Dämonen, die man sich vorstellen konnte. Ghouls wurden selbst von den eigenen Mitgliedern der Dämonenfamilien verstoßen. Man ließ sie nur unwillig am Leben, und sie hausten meist auf alten Friedhöfen, tief unter der Erde, wo sie sich Gänge von einem Grab zum anderen gruben.
Wovon sie sich ernährten, brauche ich nicht zu schreiben. Jedesmal, wenn ich einen Ghoul sah, schüttelte es mich. Ja, ich hatte meine Erfahrungen mit den schlimmsten dieser Dämonen schon hinter mir. Vor Jahren war ich selbst in das Höhlensystem eines Ghouls eingedrungen. Unter der Friedhofserde hatte ich sie gejagt. Es war eines meiner schlimmsten Abenteuer gewesen.1
Seit dem Zeitpunkt hasste ich die Ghouls.
Dort wo mich die Klaue berührt hatte, brannte meine Haut, als hätte man sie mit Säure übergossen. Die Taschenlampe hatte ich bei dem Sturz verloren. Sie lag neben einem schiefen Grabstein und brannte weiter.
Aber ich hielt noch meine Beretta in der Hand.
Pffft!
Das Geräusch klang hinter mir auf, und ich wusste, dass Suko mit seiner Druckluftwaffe geschossen hatte.
Er traf die Mitte des Körpers, doch der Ghoul schluckte den Eichenbolzen und ging weiter.
Ich war sein Ziel.
Die Gestalt des schleimigen Monsters wurde von den Nebelschwaden umspielt. Die bizarren Wolken tanzten geisterhaft um sie herum. Eine Schleimspur löste sich von den klumpigen Füßen des Ghouls und rann auf mich zu.
Im Liegen schoss ich.
Zweimal bellte die Beretta auf.
Beide Silberkugeln trafen genau ins Ziel. Ghouls – so schrecklich sie auch waren – gehörten zur unteren Kartegorie der Dämonen. Sie waren gegen geweihtes Silber nicht gefeit.
Und auch dieser nicht.
Seine unförmige Gestalt sank zusammen, wurden von innen heraus zerstört. Sie degenerierte zu einem breiigen Schlamm, der langsam im Boden versikkerte.
Der Ghoul, der wahrscheinlich die Jahrhunderte in Rumäniens ungeweihter Erde verbracht hatte, hauchte sein dämonisches Leben endgültig aus.
Ich hatte dafür gesorgt.
Nach den restlichen Vampiren brauchten wir erst gar nicht zu schauen. Der Ghoul hatte sie getötet …
Trotzdem nahm ich meine Lampe und leuchtete in den Schacht. Irgendwo in der Tiefe glaubte ich, bleiche Gebeine schimmern zu sehen. Ich konnte mich aber auch getäuscht haben.
Hinter mir sprachen der alte Marek und Suko. Marek wusste nicht, welch ein Ungeheuer uns attackiert hatte.
Suko klärte ihn auf.
Ich aber steckte meine Waffe weg, griff zu den Zigaretten und zündete mir ein Stäbchen an. Nachdem der Ghoul vergangen war, hatte auch das Brennen auf meiner Haut nachgelassen. Ich setzte mich auf einen Grabstein und dachte nach.
Was hatten wir bisher erreicht?
Einen Teilerfolg, mehr nicht.
Durch eine schicksalhafte Fügung waren Suko und ich nach Rumänien gekommen. Den Weg hierzu hatte mir mein Kreuz gewiesen, dessen geheimvolle Zeichen ich noch nicht enträtselt hatte. Sie glühten eines nachts plötzlich auf, strahlten eine Hitze ab, die mich regelrecht fertigmachte. Irgendetwas war passiert. Da ahnte ich jedoch nicht, dass genau zu diesem Zeitpunkt, als die Zeichen aufglühten, ein Vampir namens Kalurac wieder in sein untotes Leben zurückgerufen worden war. Im fernen Rumänien hatte Petroc Jurc es geschafft, aus der Asche des Vampirs einen neuen Vampir entstehen zu lassen.2
Kalurac war schon Jahrhunderte tot. Mutige Männer hatten ihn damals gepfählt, aber seine Asche nicht in alle vier Winde verstreut, sondern sie in einem Sarkophag tief unter der Burg des Schwarzen Grafen aufgebahrt. Dieser Fehler hatte sich nun gerächt. Das Zeichen des Kreuzes wies mir den Weg nach Rumänien, in den kleinen Ort Petrila.
Und dort lernte ich Marek, den Pfähler kennen, einen Mann, der ein schweres Erbe übernommen hatte. Einer seiner Vorfahren hatte dafür gesorgt, dass Kalurac gepfählt wurde. Seit der Zeit trugen alle männlichen Mareks den Beinamen der Pfähler. Den Eichenpfahl hielt Marek jahrelang in einer alten Truhe auf dem Speicher seines Hauses versteckt. Erst als er merkte, dass Kalurac zum Leben erweckt wurde, da holte er den Pfahl hervor, um den Vampir abermals zu töten. Er kam zu spät. Kalurac war schon verschwunden und hatte sein erstes Opfer gefordert. Er hatte den Mann, der ihn befreite, ebenfalls zum Blutsauger gemacht. Marek musste Petroc Jurc töten, um weiteres Unheil zu verhindern.
Und noch etwas ärgerte ihn. Er besaß das geheimnisvolle Kreuz nicht mehr, das seinerzeit seine Vorfahren wie ihren Augapfel hüteten. Auf vielen Umwegen war das Kreuz nach England gelangt und in meine Hände. Ich hatte es vor Jahren von einer in London lebenden Rumänin namens Vera Monössy bekommen, kurz bevor sie starb. Nun, ich trug das Kreuz immer bei mir, und oft genug hatte es sich schon als Lebensretter erwiesen.
Suko und ich fuhren nach Rumänien. Doch der Schwarze Graf war nicht untätig geblieben. Er hatte die Familie Varescu im Schlaf überfallen und den Keim des Bösen gesät.
Suko, Marek und ich jagten die Varescus. Die Spur führte zu einem alten Friedhof, wo wir das Versteck der Vampire zu finden hofften. Wir hatten es gefunden.
Es war der alte Schacht, in dem auch der Ghoul lebte und uns die Arbeit abgenommen hatte.
Doch der Initiator all dieser Vorfälle war entkommen. Wo sich Kalurac aufhielt, war uns unbekannt. Deshalb war ich mehr als besorgt. Hätte ich allerdings gewusst, dass sich Dalurac mit einer österreichischen Vampir-Familie verbündet hatte und sich mit ihr zurzeit in London aufhielt, dann hätte ich auf der Stelle meine Sachen gepackt und wäre geflogen. So aber vermuteten wir ihn immer noch in Rumänien.
In Wirklichkeit jedoch hatte D. Kalurac ganz andere Ziele. Er wollte eine Allianz des Blutes gründen, das heißt, alle Vampire unter seine Fittiche vereinigen.
Ein ungeheurer Plan. Europa sollte unter einer Vampirflut ersticken! Damit jedoch die Voraussetzungen dazu gegeben waren, mussten eventuelle Gegner schon vorher ausgeschaltet werden.
Suko und ich befanden uns in Rumänien. Für die Vampire stellten wir momentan keine Gefahr dar.
Aber ich hatte Freunde, die ebenso gegen die Mächte der Finsternis kämpften.
Bill Conolly, zum Beispiel – oder Jane Collins, die blondhaarige Privatdetektivin.
Die wollten Kalurac und seine Gehilfen ausschalten. Wie schon erwähnt, davon ahnten weder Suko noch ich etwas.
Mit dem Absatz drückte ich die Zigarette aus. Die anderen sahen darin so etwas wie ein Startzeichen und kamen langsam auf mich zu.
Ich stand auf. »Wo könnte sich Kalurac noch aufhalten?«, fragte ich und wandte mich dabei an den alten Marek.
»Vielleicht ist er auf seine Burg zurückgekehrt.«
»Wir sollten nachschauen«, meinte Suko.
Ich überlegte, ob es Sinn hatte, stimmte dann aber zu. Ich wollte mir nicht nachsagen lassen, nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft zu haben.
»Wie weit ist es?«
Marek hob die Schultern. »Wir könnten in einer halben Stunde dort sein. So gegen Mitternacht.«
Ich war einverstanden.
Wieder machten wir uns auf den Weg, trotteten durch die Nebelbrühe und mussten achtgeben, nicht mit dem Kopf gegen irgendwelche Bäume und tiefhängende Äste zu stoßen.
Es sollte zwar ein Saumpfad zur Burg hochgehen, aber den fand Marek in der Nebelbrühe nicht. So quälten wir uns weiter durch den Wald und taten etwas für die Kondition.
Einmal huschte ein Nachtvogel dicht über meinen Kopf hinweg, und ich erschrak heftig.
Wir wateten durch feuchtes Laub, das oft glitschig war wie eine Eisfläche und wir manchmal auf dem steil nach oben führenden Weg zurückrutschten.
Schließlich verließen wir den Wald und standen auf einer Lichtung. Der Nebel hing vor uns wie eine Wand aus Watte.
Nur allmählich schälten sich die Umrisse aus dem Dunst, als wir näher kamen.
Ich erkannte, dass die Burg schon ziemlich verfallen war. Sie musste eine wechselvolle Geschichte hinter sich haben. Durch große Löcher in den Außenmauern krochen lange Nebelschleier und wehten wie Fahnen über den Innenhof.
Marek führte uns dorthin, wo auch er in das Verließ gestiegen war. Wir gingen den gleichen Weg. Meine Lampe leuchtete die Dunkelheit aus. Ein fauliger Geruch strömte uns entgegen. Dann hatten wir das Verlies erreicht, in dem der Pfähler Petroc Jurc getötet hatte.
Der Mann lag noch immer da.
»Ich … ich … hatte einfach noch keine Möglichkeit gefunden, ihn zu begraben«, entschuldigte er sich. »Ich werde mich aber später darum...
Erscheint lt. Verlag | 14.8.2018 |
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Reihe/Serie | John Sinclair Großband |
Verlagsort | Köln |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Fantasy |
Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Horror | |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | 2017 • 2018 • Abenteuer • alfred bekker • Anthologie • Bastei • Bestseller • Box • Bundle • Collection • Dämon • Dämonenjäger • dan-shocker • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • e-bundle • eBundle • Extrem • Fortsetzungsroman • Frauen • Geist • Geisterjäger • Gespenst • Gespensterjäger • Großband • grusel-geschichten • Gruselkabinett • Grusel-Krimi • Grusel-Roman • Horror • Horror-Roman • horrorserie • Horror-Thriller • Julia-meyer • Kindle • Krimi • Kurzgeschichten • larry-brent • Lovecraft • Macabros • Männer • morland • neue-fälle • Paket • Paranomal • professor-zamorra • Professor Zamorra • Psycho • Reihe • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • Slasher • spannend • Splatter • Spuk • Staffel • Stephen-King • Terror • Thriller • Tod • Tony-Ballard • Top • Vampir • Werwolf |
ISBN-10 | 3-7325-6684-6 / 3732566846 |
ISBN-13 | 978-3-7325-6684-6 / 9783732566846 |
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