Das Paket (eBook)

Spiegel-Bestseller
Psychothriller | SPIEGEL Bestseller Platz 1 | 'Sebastian Fitzek hat ein Paket gepackt, das es in sich hat: eine irre Story, Grusel und Spannung bis zur letzten Zeile.' dpa
eBook Download: EPUB
2016 | 1. Auflage
368 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-44008-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Paket -  Sebastian Fitzek
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Schneller Bestseller-Psychothriller vom Meister des Wahns Aus dem harmlosen Alltag wird ein gefährlicher Alptraum: Seit die junge Psychiaterin Emma Stein in einem Hotelzimmer vergewaltigt wurde, verlässt sie das Haus nicht mehr. Sie war das dritte Opfer eines Psychopathen und Serienmörders, den die Presse den »Friseur« nennt - weil er den misshandelten Frauen die Haare vom Kopf schert, bevor er sie ermordet. Emma, die als Einzige mit dem Leben davonkam, hat große Angst, der »Friseur« könnte sie erneut heimsuchen, um seine grauenhafte Tat zu vollenden. In ihrer Paranoia glaubt sie in jedem Mann ihren Peiniger wiederzuerkennen, dabei hat sie den Täter nie zu Gesicht bekommen. Nur in ihrem kleinen Haus am Rande des Berliner Grunewalds fühlt sie sich noch sicher - bis der Postbote sie eines Tages bittet, ein Paket für ihren Nachbarn anzunehmen. Einen Mann, dessen Namen sie nicht kennt und den sie noch nie gesehen hat, obwohl sie schon seit Jahren in ihrer Straße lebt ... Wahn oder Wirklichkeit? - Dieser Psychothriller hat es in sich! Auf mehreren Zeitebenen spielt Sebastian Fitzek ein grandioses Verwirrspiel: Ein Serienmörder ist auf der Jagd nach seinem entkommenen Opfer und die Grenze zwischen Realität und Wahn verschwimmt. »Sebastian Fitzek - Mann für die Bestseller!« (sueddeutsche.de) »Deutschlands bester Thriller-Autor Sebastian Fitzek ist ein Garant für schlaflose Nächte« DONNA

Sebastian Fitzek, geboren 1971 in Berlin, ist Deutschlands meistverkaufter Autor. Er studierte Jura, promovierte im Urheberrecht und arbeitete als Programmdirektor für verschiedene Radiostationen in Deutschland. Seit 2006 schreibt Fitzek Psychothriller, die allesamt zu Bestsellern wurden. Sein erster Roman 'Die Therapie' eroberte innerhalb kürzester Zeit die Bestsellerliste und wurde als bestes Krimidebüt für den Friedrich-Glauser-Preis nominiert.   Fitzeks Bücher wurden bisher in 36 Sprachen übersetzt und weltweit über 20 Millionen Mal verkauft. Viele davon sind inzwischen erfolgreich verfilmt - so wurde 'Die Therapie' als sechsteilige Miniserie für Prime Video produziert und stieg sofort auf Platz 1 der meistgesehenen deutschsprachigen Sendungen ein. Zudem ist Sebastian Fitzek ist für seine spektakulären Buchvorstellungen bekannt, die er als Shows inszeniert.  2017 wurde er als erster deutscher Autor mit dem Europäischen Preis für Kriminalliteratur ausgezeichnet. Er ist Preisstifter des Viktor Crime Awards und engagiert sich als Schirmherr für den Bundesverband 'Das frühgeborene Kind' e.V. Sebastian Fitzek lebt mit seiner Familie in Berlin.   www.sebastianfitzek.de www.facebook.de/sebastianfitzek.de Insta @sebastianfitzek    
Spiegel-Bestseller

Sebastian Fitzek, geboren 1971 in Berlin, ist Deutschlands meistverkaufter Autor. Er studierte Jura, promovierte im Urheberrecht und arbeitete als Programmdirektor für verschiedene Radiostationen in Deutschland. Seit 2006 schreibt Fitzek Psychothriller, die allesamt zu Bestsellern wurden. Sein erster Roman "Die Therapie" eroberte innerhalb kürzester Zeit die Bestsellerliste und wurde als bestes Krimidebüt für den Friedrich-Glauser-Preis nominiert.   Fitzeks Bücher wurden bisher in 36 Sprachen übersetzt und weltweit über 20 Millionen Mal verkauft. Viele davon sind inzwischen erfolgreich verfilmt – so wurde "Die Therapie" als sechsteilige Miniserie für Prime Video produziert und stieg sofort auf Platz 1 der meistgesehenen deutschsprachigen Sendungen ein. Zudem ist Sebastian Fitzek ist für seine spektakulären Buchvorstellungen bekannt, die er als Shows inszeniert.  2017 wurde er als erster deutscher Autor mit dem Europäischen Preis für Kriminalliteratur ausgezeichnet. Er ist Preisstifter des Viktor Crime Awards und engagiert sich als Schirmherr für den Bundesverband "Das frühgeborene Kind" e.V. Sebastian Fitzek lebt mit seiner Familie in Berlin.   www.sebastianfitzek.de www.facebook.de/sebastianfitzek.de Insta @sebastianfitzek    

Prolog


Als Emma die Tür zum Schlafzimmer ihrer Eltern öffnete, ahnte sie nicht, dass sie dies zum letzten Mal tun würde. Nie wieder würde sie sich, mit einem Stoffelefanten bewaffnet, nachts um halb eins an ihre Mutter kuscheln, vorsichtig bemüht, Papa beim Ins-Bett-Krabbeln nicht aufzuwecken, der im Traum mit den Füßen strampelte, zusammenhanglose Worte murmelte oder mit den Zähnen knirschte.

Heute strampelte, murmelte oder knirschte er nicht. Heute wimmerte er nur.

»Papa?«

Emma tapste von der Dunkelheit des Flurs ins Schlafzimmer. Das Licht des Vollmonds, der über Berlin in diesen Frühlingsnächten wie eine Mitternachtssonne thronte, fiel mit einem quecksilbrigen Schimmer durch die zugezogenen Gardinen.

Mit zusammengekniffenen Augen, über denen Emmas Pony wie ein kastanienbrauner Vorhang hing, konnte sie die Umgebung erahnen: die Rattantruhe am Fußende, die gläsernen Nachttische, die das ausladende Bett flankierten, den Schrank mit den Schiebetüren, in dem sie sich früher manchmal versteckt hatte.

Bis Arthur in ihr Leben trat und ihr das Versteckspielen verleidete.

»Papa?«, flüsterte Emma und tastete nach dem nackten Fuß ihres Vaters, der unter der Bettdecke hervorstach.

Sie selbst trug nur eine einzelne Socke, und auch die hing ihr kaum noch an den Zehen. Die andere hatte sie im Schlaf verloren, irgendwo auf dem Weg vom Einhorn-Glitzerschloss zum Tal der silbergrauen Flugspinne, die ihr im Traum manchmal Angst einjagte.

Aber nicht so viel Angst, wie ich sie vor Arthur habe.

Obwohl der ihr immer wieder versicherte, er wäre nicht böse. Aber konnte sie ihm vertrauen?

Emma presste sich den Elefanten stärker an die Brust. Ihre Zunge fühlte sich an wie ein trockener Kaugummi, der am Gaumen klebte. Sie hatte ihre dünne Stimme selbst kaum gehört, also versuchte sie es noch einmal:

»Papa, wach auf.« Emma zupfte ihn am Zeh.

Während ihr Vater den Fuß zurückzog, drehte er sich wimmernd zur Seite. Dabei lupfte er kurz die Decke, und sein unverwechselbarer Schlafgeruch stieg Emma in die Nase. Sie war sich sicher, ihren Vater allein am Duft mit geschlossenen Augen aus einem Dutzend Erwachsener heraus erkennen zu können. An dieser erdigen Mischung aus Tabak und Eau de Cologne, die ihr so vertraut war. Die sie so gerne roch.

Emma überlegte kurz, ob sie es besser bei ihrer Mutter versuchen sollte. Die war immer für sie da. Papa schimpfte oft. Meistens wusste Emma gar nicht, was sie angestellt hatte, wenn mal wieder die Türen flogen, so laut, dass das ganze Haus erzitterte. Mama sagte dann später, ihr Vater wüsste es selbst nicht so genau. Er wäre ein »Chorlirika« oder so ähnlich und es täte ihm hinterher leid. Und manchmal, ganz selten, sagte er ihr das dann sogar selbst. Kam zu ihr ins Zimmer, berührte ihre tränennasse Wange, strich ihr übers Haar und erklärte ihr, dass es nicht so einfach sei, erwachsen zu sein, wegen der Verantwortung und der Probleme und so. Für Emma waren diese handverlesenen Momente die glücklichsten auf Erden, und nach genau so einem Moment sehnte sie sich jetzt.

Gerade heute würde es ihr so viel bedeuten.

Wo ich doch solche Angst habe.

»Papa, bitte, ich …«

Sie wollte zum Kopfende treten, um seine Stirn zu berühren, dabei stolperte sie über eine Glasflasche.

Oh nein …

In ihrer Aufregung hatte sie vergessen, dass Mama und Papa stets eine Wasserflasche neben dem Bett stehen ließen, für den Fall, dass einer von beiden in der Nacht Durst bekam. Als sie umfiel und übers Parkett kullerte, hörte es sich für Emma an, als rollte ein Güterzug durch das Schlafzimmer. Der Lärm schien ohrenbetäubend, als würde die Dunkelheit Geräusche verstärken.

Das Licht ging an.

Auf der Seite ihrer Mutter.

Emma stieß einen spitzen Schrei hervor, als sie plötzlich im Hellen stand.

»Mäuschen?«, hörte sie ihre Mutter fragen, die im Kegel ihrer Leselampe wie eine Heilige aussah. Wie eine Heilige mit zerzausten Haaren und Kissenfalten im Gesicht.

Aufgeschreckt, riss nun auch Emmas Vater die Augen auf.

»Was, verdammt, was …« Er sprach laut, sein Blick irrte umher, suchte nach einer Orientierung. Es war offensichtlich, dass er aus einem bösen Traum erwacht war, vielleicht sogar noch in ihm steckte. Er setzte sich auf.

»Was hast du, Süße?«, wollte ihre Mutter wissen. Bevor Emma ihr antworten konnte, wurde ihr Vater laut.

»Verdammte Scheiße!«

»Thomas!«, wies die Mutter ihren Ehemann zurecht.

Er schrie noch lauter, fuchtelte in Emmas Richtung. »Scheiße, wie oft habe ich dir gesagt …«

»Thomas!«

»… dass du uns nachts in Ruhe lassen sollst!«

»Aber mein … mein … mein Schrank …« Emma begann zu stottern, und ihre Augen füllten sich mit Tränen.

»Nicht schon wieder«, fluchte ihr Vater weiter. Die Beschwichtigungsversuche ihrer Mutter schienen ihn nur noch wütender zu machen.

»Arthur«, erklärte Emma trotzdem. »Der Geist. Er ist wieder da. Im Schrank. Ihr müsst mitkommen, bitte. Sonst tut er mir vielleicht weh.«

Ihr Vater atmete schwer, der Blick verdunkelte sich, seine Lippen zitterten, und für einen kurzen Moment sah er aus, so wie sie sich Arthur vorstellte: wie ein kleiner, schwitzender Teufel, mit dickem Bauch und kahlem Kopf.

»Einen Dreck müssen wir. Emma, hau sofort ab, oder ich tu dir weh. Nicht vielleicht, sondern garantiert!«

»Thomas!«, hörte sie ihre Mutter erneut ausrufen und taumelte zurück.

Die Worte hatten Emma getroffen. Härter als die Tischtenniskelle, die sie letzten Monat beim Sport aus Versehen ins Gesicht bekommen hatte. Tränen schossen ihr in die Augen. Es war, als habe ihr Vater sie geohrfeigt. Ihre Wange brannte, obwohl er nicht einmal die Hände gehoben hatte.

»So kannst du doch nicht mit deiner Tochter reden«, hörte Emma ihre Mutter sagen. Ängstlich, mit leiser Stimme. Fast flehentlich.

»Ich rede mit ihr, wie es mir passt. Sie muss endlich lernen, nicht jede Nacht hier reinzuplatzen …«

»Sie ist ein sechsjähriges Mädchen.«

»Und ich bin ein vierundvierzigjähriger Mann, aber meine Bedürfnisse zählen in diesem Haus wohl gar nichts?«

Emma ließ ihren Elefanten fallen und bemerkte es nicht einmal. Sie drehte sich zur Tür, verließ das Zimmer wie von einer unsichtbaren Marionettenschnur gezogen.

»Thomas …«

»Hör mir auf mit Thomas«, äffte ihr Vater in ihrem Rücken. »Ich hab mich erst vor einer halben Stunde aufs Ohr gelegt. Wenn ich morgen früh nicht fit im Gericht bin, wenn ich diesen Prozess verliere, dann war es das mit der Kanzlei, und dann kannst du dir alles hier in die Haare schmieren: das Haus, dein Auto, das Baby.«

»Ich weiß …«

»Nichts weißt du. Emma frisst uns jetzt schon die Haare vom Kopf, aber du wolltest ja unbedingt einen zweiten Balg, der mich dann überhaupt nicht mehr schlafen lässt. Scheiße. Ich bin hier der Alleinverdiener, wie dir vielleicht nicht entgangen ist. Und ICH BRAUCHE MEINEN SCHLAF

Emma hatte schon die Hälfte des Flurs durchquert, doch die Stimme ihres Vaters wurde nicht leiser. Nur die ihrer Mutter. »Schhhh, Thomas. Liebling. Entspann dich.«

»WIE SOLL ICH HIER ENTSPANNEN

»Lass mich. Bitte. Ich kümmere mich jetzt um dich, okay?«

»KÜMMERN? Seitdem du wieder schwanger bist, hast du dich nur noch um dich …«

»Ich weiß, ich weiß. Das ist mein Fehler. Komm, lass mich nur machen …«

Emma schloss ihre Zimmertür und sperrte die Stimmen ihrer Eltern aus.

Zumindest die aus dem Schlafzimmer. Nicht die in ihrem Kopf.

Hau sofort ab! Oder …

Sie wischte sich die Tränen aus den Augen und wartete darauf, dass das Rauschen in den Ohren verschwinden würde, aber das tat es nicht. Ebenso wenig, wie sich das Mondlicht aus ihrem Zimmer zurückzog, das hier heller als bei ihren Eltern schien. Ihre Raffrollos waren aus dünnem Leinen, zusätzlich schimmerten die aufgeklebten Leuchtsterne an der Decke über ihrem Bett.

Mein Bett.

Emma wollte sich dort verkriechen und unter der Decke weinen, aber das konnte sie erst, wenn sie sich sicher war, dass der Geist nicht mehr in seinem Versteck hockte. Dass er sie nicht während des Schlafs ansprang, sondern wieder verschwunden war, so wie jedes Mal, wenn Mama mit ihr nachschauen ging.

Der alte Bauernschrank war ein Ungetüm mit groben Schnitzereien in den Eichenholztüren, die beim Öffnen das knarzende Lachen einer alten Hexe imitierten.

So wie jetzt.

Bitte lass ihn verschwunden sein.

»Hallo?«, sprach Emma in das schwarze Loch vor ihren Augen. Der Schrank war so groß, dass ihre Sachen nur die linke Seite einnahmen. In der anderen Hälfte war Platz für die Handtücher und Tischdecken der Mutter.

Und für Arthur.

»Hallo«, antwortete der Geist mit der tiefen Stimme. Wie immer hörte es sich an, als hielte er sich eine Hand vor den Mund. Oder ein Tuch.

Emma stieß einen spitzen Schrei aus. Seltsamerweise aber fühlte sie nicht diese tiefe, alles umfassende Furcht wie vorhin, als es zum ersten Mal im Schrank gerumpelt hatte und sie nachsehen gegangen war.

Vielleicht ist Angst wie eine Tüte Gummibärchen, dachte sie. Ich hab sie schon im Schlafzimmer meiner Eltern verbraucht.

»Du bist noch da.«

»Natürlich. Denkst du, ich lasse dich allein?«

Ich hatte es mir gewünscht.

»Was, wenn mein Papa nachgesehen hätte?«

Arthur lachte leise....

Erscheint lt. Verlag 26.10.2016
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
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ISBN-10 3-426-44008-3 / 3426440083
ISBN-13 978-3-426-44008-7 / 9783426440087
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