8 Minuten und 19 Sekunden
Literaturverlag Droschl
978-3-85420-948-5 (ISBN)
In Georgi Gospodinovs Erzählungen begegnen wir hinterwäldlerischen Dorfbewohnern
auf dem südlichen Balkan, einem Kind, das nacheinander verschiedene Väter adoptiert,
einem Autor, der ganz Lissabon nach einer unbekannten Schönen absucht, und
zahlreichen simplen oder auch raffinierten Ehebrüchen; einige Geschichten werfen
Blicke in die kommunistische Vergangenheit des Landes und andere in die Zukunft der
Menschheit.
Wie in der Titelgeschichte die Zeit, die das Licht von der Sonne zur Erde braucht,
gerade das bisschen Zeit ist, die der Autor dem Leser zur Lektüre des Textes einräumt,
so lauern in vielen Texten Gospodinovs Weltuntergangsgedanken, Sorgen und Trauer
um die Unzuverlässigkeit der Menschen.
Verspielt, elegant und mit allen Wassern der Postmoderne gewaschen, breitet Gospodinov eine Welt vor uns aus, wie wir sie aus seinen beiden Romanen schon kennen - eine Welt, die zwar detailgenau und oft sehr komisch diesseitig ist, aber dennoch mehr den Einfällen und Eskapaden der Phantasie als den Gesetzen der Realität folgt.
Georgi Gospodinov wurde 1968 in Jambol in Bulgarien geboren, studierte Bulgarische Philologie in Sofia, redigierte eine Literaturzeitung und arbeitet am Literaturinstitut der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften. 1992 debütierte Gospodinov mit dem Lyrikband "Lapidarium"; eine Auswahl aus seinen Gedichtbänden ist 2010 auf deutsch erschienen, "Kleines morgendliches Verbrechen". Er veröffentlichte Erzählungen, Drehbücher, Essays und eine graphic novel; von seinem "Natürlichen Roman" (1999) liegen mittlerweileÜbersetzungen in 23 Sprachen vor (deutsch bei Droschl 2007), und über seinen zweiten Roman "Physik der Schwermut" (Droschl 2014) schrieb die NZZ: »Gospodinow katapultiert sich selbst in die erste Liga europäischer Autoren mit einem Buch, dessen ebenso komplexer wie komischer ›Teilchenphysik der Trauer‹ kaum mehr mit Kritik, sondern nur noch mit Begeisterung beizukommen ist.« Gospodinov war Gastautor des Berliner Künstlerprogramms des DAAD 2008, Fellow am Wissenschaftskolleg in Berlin (2012) und hatte im Sommersemester 2015 die Siegfried Unseld Gastprofessur an der Humboldt-Universität inne.
»Ein grandioser Geschichtenerzähler und -sammler« (Sandra Kegel, FAZ)
»Ein Meister der tragischironisch-grotesken Erzählverschlingung. (…) Es sind Minutengeschichten, schnell zu lesen, schnell zu verstehen, nicht unbedingt schnell zu vergessen.« (Jörg Plath, NZZ)
»Jedes Buch dieses grandiosen Geschichtenerzählers wird zu einem Lese-Abenteuer. So auch 8 Minuten und 19 Sekunden.« (Cornelia Zeztsche, BR) Hier der Beitrag
»Ein bitterschokoladiges Lesevergnügen.« (Hubert Hutfless, Bücher Hikade)
»Sanft erzählt Gospodinov, lakonisch und mit jener Ironie, wie sie Menschen zu eigen ist, die zwar um die Vergeblichkeit wissen, dieses Wissen aber nicht allzu wichtig nehmen.« (Ingrid Mylo, Badische Zeitung)
»Die literarischen Gustostückerln des Bulgaren Georgi Gospodinov sind nicht nur ein intellektuelles Vergnügen.« (Sebastian Fasthuber, Falter)
»Unkonventionelle Unterhaltung, ab mittleren Beständen sehr empfohlen.« (Dorothea Trottenberg, ekz Bibliotheksservice)
»Gospodinov surft quer durch die Wellen, die vom literarischen Zeitgeist jeweils an Land laufen. Das Wichtigste ist ein entrückter Aussichtspunkt jenseits von Zeit und Ort, dann erzählen sich mit Hilfe des Lesers die Geschichten von selbst, und wie!« (Helmuth Schönauer, Buchkultur)
Erscheinungsdatum | 29.02.2016 |
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Übersetzer | Alexander Sitzmann |
Sprache | deutsch |
Maße | 130 x 210 mm |
Gewicht | 285 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | Balkan • bulgarischer Kommunismus • Erzählungen • Hotel • Lissabon • Melancholie • Moderne und zeitgenössische Belletristik • Sofia • Weltende |
ISBN-10 | 3-85420-948-7 / 3854209487 |
ISBN-13 | 978-3-85420-948-5 / 9783854209485 |
Zustand | Neuware |
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