Rheinsberg
Dabei war der Erfolg der kleinen Erzählung ja nicht vorauszusehen. Viele Verlage lehnten das Manuskript wegen angeblicher Frivolität ab, bevor es 1912 schließlich im Axel Juncker Verlag erschien.
Angelegt als Wochenendfahrt der Liebenden Claire und Wolfgang ins märkische Rheinsberg, setzt sich Tucholsky mit kecker Leichtigkeit über die Prüderie der wilhelminischen Zeit hinweg. Das unverheiratete Paar, der Monotonie des Berliner Alltags entfliehend, verlebt drei Tage in spielerischer Unbeschwertheit.
Sie zanken, amüsieren und lieben sich, wobei es hauptsächlich Albernheiten sind, die Wolfgang und Claire in stark umgangssprachlichem Kauderwelsch austauschen. Es erhöht die Komik der Erzählung noch, dass die Steifheit einzelner Vertreter der bürgerlichen Gesellschaft von den bissigen Kommentaren der jungen Leute nicht verschont bleibt.
Der Autor bekannte später: »Was in dem Buch da ist: das weiß ich schon. Eine bessere Zeit, und meine ganze Jugend.«
Kurt Tucholsky (Pseudonyme: Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger, Ignaz Wrobel), 9. 1. 1890 Berlin – 21. 12. 1935 Göteborg/Schweden. Kaufmannssohn. 1899–1907 Gymnasium in Berlin. 1907–12 Jura-Studium in Berlin, Jena, 1910 Genf, 1915 Dr. iur. Seit 1913 Mitarbeiter der ›Schaubühne‹ (ab 1918 ›Weltbühne‹). Im 1. Weltkrieg im Schipper-Bataillon, 1918–20 Chefredakteur der Beilage ›Ulk‹ im ›Berliner Tageblatt‹, 1923 kurz Bankvolontär in Berlin. 1924 Korrespondent in Paris. 1926/27 nach S. Jacobsohns Tod Herausgeber der ›Weltbühne‹ danach Mitarbeiter von C. v. Ossietzky. 1929 Emigration nach Hinda˚s bei Göteborg/Schweden. 1933 Ausbürgerung und Bücherverbrennung in Deutschland. Beging aus Verzweiflung über die Erfolge der Nationalsozialisten Selbstmord.
Antje Rávic Strubel wurde 1974 geboren und lebt in Berlin. Sie veröffentlichte die Romane ›Offene Blende‹ (2001), ›Unter Schnee‹ (2001), ›Fremd Gehen. Ein Nachtstück‹ (2002), ›Tupolew 134‹ (2004) und ›Vom Dorf. Abenteuergeschichten zum Fest‹ (2007). Ihr Werk wurde mit zahlreichen Preisen geehrt, ›Kältere Schichten der Luft‹ (2007) war für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert und wurde mit dem Rheingau-Literatur-Preis sowie dem Hermann-Hesse-Preis ausgezeichnet, ›Sturz der Tage in die Nacht‹ stand auf der Longlist des Deutschen Buchpreises. Antje Rávic Strubel wurde mit einem Stipendium in die Lion-Feuchtwanger-Villa in Los Angeles eingeladen sowie als erster Writer-in-residence 2012 an das Helsinki Collegium for Advanced Studies.
RHEINSBERG
Vorrede zum fünfzigsten Tausend
RHEINSBERG
Weltbühne 1921
RHEINSBERG
Ein Bilderbuch für Verliebte
NACHWORT
von Antje Rávic Strubel
Erscheint lt. Verlag | 10.2.2015 |
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Reihe/Serie | textura |
Vorwort | Antje Rávic Strubel |
Sprache | deutsch |
Maße | 130 x 205 mm |
Gewicht | 125 g |
Einbandart | Paperback |
Themenwelt | Literatur ► Comic / Humor / Manga ► Humor / Satire |
Literatur ► Klassiker / Moderne Klassiker | |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | Deutschland • Erotik • Erzählung • Ironie • Liebesgeschichte • Literatur • Rheinsberg • Rheinsberg, Geschichte; Romane/Erzählungen • Tucholsky • Wilhelminische Zeit |
ISBN-10 | 3-406-67539-5 / 3406675395 |
ISBN-13 | 978-3-406-67539-3 / 9783406675393 |
Zustand | Neuware |
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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