Ein Vampir kommt selten allein (eBook)

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2010 | 1. Aufl. 2010
352 Seiten
Lyx.digital (Verlag)
978-3-8025-8410-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ein Vampir kommt selten allein - Katie MacAlister
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Ein Leben in der Vorstadt mit Ehemann und Kindern? Für manche ein Albtraum, aber für Pia Thomason der Stoff ihrer Tagträume. Nun naht ihr vierzigster Geburtstag, und der Traummann ist immer noch nicht in Sicht. Pia entschließt sich zu einem radikalen Schritt: Sie bucht eine Single-Tour durch das romantische Europa. Leider sind die wenigen Männer, die an der Reise teilnehmen, nicht nach ihrem Geschmack. Im Gegensatz zu den beiden attraktiven Männern, denen Pia in einem isländischen Städtchen begegnet. Sie ahnt jedoch nicht, dass die mysteriösen Fremden in Wahrheit Vampire sind ...



<p>Katie MacAlister begann ihre Karriere als Schriftstellerin mit einem Sachbuch über Software. Da sie darin jedoch weder witzige Dialoge noch romantische Szenen unterbringen durfte, beschloss sie, von nun an nur noch Liebesromane zu schreiben. Seither sind über fünfundzwanzig Romane aus ihrer Feder erschienen, die regelmäßig die amerikanischen Bestsellerlisten stürmen.</p>

Katie MacAlister begann ihre Karriere als Schriftstellerin mit einem Sachbuch über Software. Da sie darin jedoch weder witzige Dialoge noch romantische Szenen unterbringen durfte, beschloss sie, von nun an nur noch Liebesromane zu schreiben. Seither sind über fünfundzwanzig Romane aus ihrer Feder erschienen, die regelmäßig die amerikanischen Bestsellerlisten stürmen.

 
 

6

„Unterschreiben Sie!“

„Nein, das mache ich nicht!“

Kristoff packte mich am Hals. „Unterschreiben Sie, sonst breche ich Ihnen das Genick!“

Er würgte mich derart, dass ich nur mit größter Mühe schlucken konnte. „Ich verstehe überhaupt nicht, warum Sie mich heiraten wollen …“, krächzte ich.

„Ich würde lieber eine Viper heiraten“, fiel er mir ins Wort. „Alec wollte diesen Part eigentlich übernehmen, aber da er ja praktischerweise letzte Nacht verschwunden ist, als ich mich um die Papiere gekümmert habe, muss ich mich jetzt notgedrungen opfern.“

Was für eine Unverschämtheit! „Also, ich kann Sie auch nicht besonders gut leiden! Alec ist viel, viel netter als Sie. Er kann sogar richtig lächeln!“

„Unterschreiben Sie die verdammten Papiere, damit wir von hier verschwinden können“, knurrte Kristoff mich an und wies auf die Formulare, die er in doppelter Ausfertigung aus dem Hut gezaubert hatte.

Ich hatte inzwischen festgestellt, dass er die Wahrheit über den alten Geistlichen gesagt hatte. Er war nicht nur taub für meine flehentlichen Bitten, sondern führte auch, wie ich befürchtete, eine Trauungszeremonie durch, während ich den Verrückten an meiner Seite zur Vernunft zu bringen versuchte. „Das ist doch absurd! Wir schreiben das Jahr 2008. Man kann niemanden zu einer Heirat zwingen. Es gibt schließlich Gesetze!“

„Und es gibt Bestechung, und da ich die Nacht damit zugebracht habe, die richtigen Papiere zu besorgen und meinen alten Freund hier zu bitten, die Zeremonie durchzuführen, ist die Heirat rechtsgültig und verbindlich. Sobald Sie unterschrieben haben.“

„Aber ich bin gar keine isländische Staatsbürgerin! Da gibt es garantiert tonnenweise Formalitäten zu erledigen, bevor so eine Heirat rechtsgültig ist. Und wegen des Trauscheins müsste ich doch sicher auch persönlich bei der Gemeinde vorsprechen!“

„Es gibt Mittel und Wege“, entgegnete er grimmig. „Und jetzt unterschreiben Sie endlich!“

„Nein“, sagte ich und verschränkte die Hände vor der Brust. „Und wenn Sie sich auf den Kopf stellen! Sie können mich umbringen, wenn Sie wollen, aber ich werde nicht unterschreiben.“

Kristoff knurrte etwas Unflätiges, auf das ich lieber nicht eingehen wollte, und zog etwas Blaues aus der Tasche.

„Hey! Wo haben Sie den her?“ Ich versuchte, ihm meinen Pass zu entreißen, aber er hielt ihn von mir weg und blätterte darin, bis er meine Unterschrift fand.

„Der liebe Alec hat ihn mir rausgereicht, als Sie geschlafen haben“, erklärte er und drückte mir den Stift in die Hand. Bevor ich ihn wegwerfen konnte, packte er mich von hinten, umklammerte meine Hand und warf einen prüfenden Blick in den Pass.

„Lassen Sie mich!“, schrie ich und versuchte, mich zu befreien, während er mich zwang, eine ziemlich krakelige Version meiner Unterschrift unter das Dokument zu setzen. „Das ist rechtswidrig! Das können Sie doch nicht tun!“

„Und ob“, entgegnete er und zwang mich, auch das zweite Schriftstück zu unterzeichnen, bevor er mich losließ. Ich wich vor ihm zurück und rieb mir die schmerzende Hand.

„Aber Sie haben keine Zeugen, Sie Schlauberger!“, bemerkte ich. „Ihr Kumpel hier hat zwar diese Farce von einer Zeremonie durchgeführt, und Sie haben auch meine Unterschrift erzwungen, aber es gab keine Zeugen, und ich bin sicher, dass man auch hier in Island Trauzeugen braucht.“

Kristoff steckte zwei Finger in den Mund und gab einen schrillen Pfiff von ohrenbetäubender Lautstärke von sich.

Zwei Männer traten aus einer Tür im hinteren Teil der Kirche. Sie beäugten mich neugierig, als sie auf uns zukamen, und unterhielten sich in einer Sprache, die ich nicht verstand.

„Spricht jemand von Ihnen zufällig Englisch?“, fragte ich freundlich.

„Der links ist mein Bruder Andreas. Der andere ist mein Cousin Rowan“, sagte Kristoff und grinste beinahe süffisant angesichts meiner bestürzten Miene. „Sie sprechen beide ein Dutzend Sprachen, natürlich auch Englisch.“

Ich hätte ihm am liebsten eine geknallt, aber ich beherrschte mich.

„Ich nehme an, es nützt mir nichts, wenn ich Ihnen sage, dass Ihr Bruder verrückt ist“, sagte ich zu Andreas. Er sah Kristoff nicht besonders ähnlich, aber auch er war ein Mann, der Frauen den Kopf verdrehen konnte.

„Er ist nicht verrückter als jeder andere von uns“, entgegnete Andreas und setzte seine Unterschrift unter die Dokumente.

Mir rutschte das Herz in die Hose, als auch der zweite Mann unterschrieb. Dann redeten die drei leise miteinander, während ich überlegte, was ich tun konnte. Weglaufen war keine Option, denn abgesehen davon, dass Kristoff mich immer noch am Arm festhielt, hätte ich keine Chance gegen die anwesenden Männer gehabt, außer vielleicht gegen den Geistlichen, und selbst der wirkte für sein Alter ungewöhnlich rüstig.

Als die Männer über irgendetwas lachten, fiel mir etwas auf, das mir seltsam vorkam.

„Haben Sie eigentlich keine … Sie wissen schon … Vampirzähne?“, fragte ich Kristoff und legte die Zeigefinger an meine Oberlippe, um lange Eckzähne anzudeuten. „Wie Dracula?“

Die drei Männer starrten mich an, als hätte ich mich gerade in ein riesiges Schlittschuh laufendes Faultier verwandelt.

„Also nicht, oder wie? Dann ist das mit den Zähnen nur ein Mythos?“

Kristoffs ungläubiger Gesichtsausdruck war es beinahe wert, dass ich in diese Situation geraten war.

Rowan brach in Gelächter aus. Andreas runzelte die Stirn und sagte etwas, das für meine Ohren italienisch klang.

„Wissen Sie, normalerweise bin ich ein ziemlich zurückhaltender Mensch“, sagte ich zu Andreas. „Aber nachdem ich heute Morgen eine Tote in meinem Bad gefunden habe, vor der Polizei geflüchtet bin, von einem Vampir entführt und zu einer fingierten Trauung gezwungen wurde, habe ich so gut wie keine Hemmungen mehr. Sie werden es mir sicherlich nachsehen, wenn ich Ihnen sage, dass es sehr unhöflich ist, sich in einer Sprache zu äußern, die nicht alle Anwesenden verstehen können.“

Rowan lachte nur noch lauter.

Andreas’ Miene verfinsterte sich einen Moment, doch dann lächelte er plötzlich. Obwohl er nicht annähernd so harte, kantige Gesichtszüge hatte wie Kristoff, war auch sein Lächeln furchterregend. „Ich habe meinem Bruder gesagt, er hätte Sie einfach töten sollen, statt Sie zu heiraten!“

„Wir sind nicht verheiratet“, widersprach ich und verschränkte die Arme vor der Brust, was, wie ich hoffte, resolut und unerschrocken wirkte. Von drei großen, äußerst gut aussehenden, blutsaugenden Finsterlingen umgeben, fühlte ich mich zwar alles andere als stark, aber das wollte ich mir um keinen Preis anmerken lassen. „Die Trauung ist nicht rechtskräftig!“

Die beiden sahen Kristoff fragend an.

Er bedachte mich mit einem grimmigen Blick. „Sie ist absolut rechtskräftig.“

„Das stimmt nicht! Ich habe kein Wort von dem verstanden, was der Priester gesagt hat, und zugestimmt habe ich dem schon gar nicht! Wer weiß, was er erzählt hat – vielleicht hat er mir sogar die Sterbesakramente erteilt!“

„Nein, aber dafür könnte ich sorgen“, entgegnete Kristoff drohend.

Ich hob den Kopf. Ich bin vielleicht nicht die Tapferste auf Erden, aber ich konnte es noch nie ausstehen, derart drangsaliert zu werden. „Sie haben mich ja nicht einmal geküsst! Die Trauungszeremonie endet immer mit einem Kuss!“

Schweigen breitete sich in der Kirche aus, bevor Kristoff mich mit einem Grollen, das aus der Tiefe seiner Brust zu kommen schien, an sich zog.

„Knurren Sie mich etwa an …?“, konnte ich gerade noch sagen, dann küsste er mich.

Mein Gehirn, das nicht unbedingt das verlässlichste meiner Organe ist, wenn ich unter Stress stehe, schaltete einfach ab, und ich konnte nur noch hilflos mit den Armen fuchteln. Dieser Kuss hatte nichts Hingebungsvolles; er war aggressiv und kam einer Bestrafung gleich, einem regelrechten Übergriff. Kristoff wartete gar nicht erst darauf, eingelassen zu werden – seine Zunge drängte einfach in meinen Mund und ergriff selbstherrlich von ihm Besitz. Nicht einmal Alec hatte mich mit einem solchen Ungestüm geküsst!

Ich stemmte die Hände gegen Kristoffs Brust, entwand mich seiner Umklammerung und wischte mir den Mund mit dem Handrücken ab. „Wenn Sie das jemals wieder tun, bei Gott, dann werde ich … ich werde … ich weiß nicht, was ich tun werde, aber Sie können Ihren Arsch darauf wetten, dass es furchtbar sein wird!“

„Die Trauung ist vollzogen“, konstatierte Kristoff ungerührt und drückte mir einen der unterschriebenen Trauscheine in die Hand. Seine blauen Augen leuchteten von innen heraus und wirkten viel heller, als ich sie in Erinnerung hatte. „Und sogar mit einem Kuss...

Erscheint lt. Verlag 19.7.2010
Reihe/Serie Dark Ones
Dark Ones
Dark Ones
Übersetzer Antje Görnig
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Zen and the Art of Vampires (Dark Ones)
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Auserwählte • Blutsauger • capital region • Dämonen • Dämonenjäger • Fantasy • Fantasyliteratur • Fantasyroman • Fantasy Romance • Gestaltenwandler • Gestaltwandler • Island • Liebesroman • Liebesromane • Paranormal • Reykjavík • Romance • Romantische Fantasy • Romanze • Schattenwelt • Übersinnlich • Übersinnliche • Urban Fantasy • Vampir • Vampire • Vampirroman • Vampirromane • Werwolf
ISBN-10 3-8025-8410-4 / 3802584104
ISBN-13 978-3-8025-8410-7 / 9783802584107
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