Dragon Love - Manche liebens heiß (eBook)

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2012 | 1. Aufl. 2012
336 Seiten
Lyx.digital (Verlag)
978-3-8025-8971-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Dragon Love - Manche liebens heiß - Katie MacAlister
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Aisling Grey hat sich inzwischen mit ihrer geheimen Identität als Hüterin des Höllentors abgefunden. Um mehr über ihre magischen Fähigkeiten in Erfahrung zu bringen, besucht sie einen Kongress für übernatürliche Wesen in Budapest. Und wen trifft sie vor Ort im Tagungshotel? Natürlich den Werdrachen Drake Vireo, bei dessen Anblick sie stets weiche Knie bekommt. Drake scheint besessen von dem Gedanken, dass Aisling seine Seelengefährtin ist, und setzt alles daran, um sie zu überzeugen, dass sie füreinander bestimmt sind. Kann es Aisling gelingen, sich seinem feurigen Charme zu entziehen?



<p>Katie MacAlister begann ihre Karriere als Schriftstellerin mit einem Sachbuch über Software. Da sie darin jedoch weder witzige Dialoge noch romantische Szenen unterbringen durfte, beschloss sie, von nun an nur noch Liebesromane zu schreiben. Seither sind über fünfundzwanzig Romane aus ihrer Feder erschienen, die regelmäßig die amerikanischen Bestsellerlisten stürmen.</p>

Katie MacAlister begann ihre Karriere als Schriftstellerin mit einem Sachbuch über Software. Da sie darin jedoch weder witzige Dialoge noch romantische Szenen unterbringen durfte, beschloss sie, von nun an nur noch Liebesromane zu schreiben. Seither sind über fünfundzwanzig Romane aus ihrer Feder erschienen, die regelmäßig die amerikanischen Bestsellerlisten stürmen.

1

„Man sollte doch annehmen, dass in Ungarn das Problem des Passivrauchens bekannt ist, meinst du nicht? Ich habe auf der Fahrt vom Flughafen mindestens dreißig Prozent meiner Lungenkapazität verloren.“

Ich würdigte die kräftige schwarzhaarige Gestalt, die neben mir hertrottete, keines Blickes, als wir in einer Wolke von Zigarettenrauch aus dem Zug stiegen, sondern zischte ihr nur zu: „Nicht sprechen.“

Zwei große braune Augen wurden überrascht aufgerissen.

„Hör auf damit“, flüsterte ich und blickte mich rasch um, um zu sehen, ob uns irgendjemand gehört hatte. Um uns herum drängte sich die Hälfte der ungarischen Bevölkerung, aber glücklicherweise schien niemand auf einen großen schwarzen Hund und seine unauffällige Begleiterin zu achten. Ich packte Jims Lederleine fester und zog mit der anderen meinen großen Koffer hinter mir her.

„Ach ja, ich vergaß. Ich nix sprechen. Wauwau! Bell bell.“

Ich warf dem Neufundländer einen finsteren Blick zu, während wir uns durch das Gewühl auf dem Budapester Ostbahnhof Keleti pu kämpften. Wir kamen jedoch nur langsam voran, was zum Teil damit zu tun hatte, dass es immer zu Verstopfungen führt, wenn eine größere Menge Menschen gezwungen ist, sich durch einen einzigen schmalen Ausgang zu drängen.

Jim zog die Augenbrauen hoch. „Was hast du denn?“

„Du sprichst!“, stieß ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Hunde sprechen nicht, also halt endlich den Mund!“

„Na ja!“ Jim schniefte beleidigt. Ich wusste, auch ohne ihn anzusehen, dass mein kleiner, im wahrsten Sinn des Wortes dickfelliger Dämonenfreund jetzt die Märtyrermiene aufgesetzt hatte, die er in der relativ kurzen Zeit, die wir uns kannten, perfektioniert hatte. „Das war doch kein richtiger Befehl! Da hast ja nicht gesagt: ‚Verdammt noch mal, Jim, du sollst dein sabberndes Maul halten!‘ Das wäre nämlich ein echter Befehl gewesen, den ich hätte befolgen müssen. So, wie du ihn normalerweise gibst, wenn du richtig sauer bist. Und deshalb würde ich gern wissen, ob das ‚Halt den Mund!‘ tatsächlich ein Befehl ist oder nur einem hoffnungsvollen Wunsch Ausdruck verleihen sollte.“

Ich stand mitten im Gedränge von Hunderten von Menschen auf dem Budapester Bahnhof – netten, normalen Leuten, die an Dinge wie Dämonen, Dämonenfürsten, Hüter und all die anderen seltsamen Wesen, die das Au-delà, die Anderswelt, bevölkern, noch nie auch nur einen Gedanken verschwendet hatten – und überlegte zum hundertsten Mal, ob ich Jim nicht doch in die tiefsten Tiefen der Hölle zurückschicken konnte.

„Nein“, beantwortete er meine unausgesprochene Frage. „Du hast dreimal versucht, mich zurückzuschicken. Beim letzten Mal habe ich dabei sogar einen Zeh eingebüßt. Zudem noch meinen Lieblingszeh. Ich begreife ja nicht, wie du einen Zeh von meinem Fuß verschwinden lassen kannst, aber ich werde ganz bestimmt keinen weiteren Zeh riskieren. Ich bleibe bei dir, bis du einen Mentor gefunden hast und die Prozedur des Zurückschickens wirklich beherrschst.“

„Hör auf, Fragen zu beantworten, bevor ich sie gestellt habe, hör auf, mir zu sagen, was ich tun soll, und vor allem, hör endlich auf zu reden!“

Es war zwar voll und laut auf dem Bahnsteig, aber meine Worte hallten trotzdem von den hohen Wänden wider.

Einige Köpfe drehten sich zu uns um, und ich lächelte grimmig. In Jims braune Augen trat ein verletzter Ausdruck, und er schnüffelte mit vorgetäuschter Gleichmütigkeit an den Hinterteilen des Paares vor uns.

Wir rückten ein paar Schritte weiter vor.

„War das denn jetzt ein Befehl?“

Seufzend gab ich mich geschlagen. Mir war heiß, ich war müde und litt an einem Jetlag von dem Flug von Portland über Amsterdam nach Budapest, und um ehrlich zu sein, war Jims Anwesenheit eine große Beruhigung für mich, wenn ich mir überlegte, wer sich zur selben Zeit außer mir noch auf diesem Kontinent befand.

Die Erinnerung an glitzernde grüne Augen, in denen unverhülltes Begehren stand, stieg in mir auf und konnte nur mit größter Mühe zurückgedrängt werden. „Nein, das ist kein Befehl“, sagte ich sanft. „Zumindest nicht, bis wir diese vielen Menschen hinter uns haben. Hier kann dich sowieso keiner sehen, und dass sich dein Maul bewegt, schon gar nicht.“

Die Menge bewegte sich wieder ein Stück vorwärts. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und spähte an dem großen Sonnenhut der Frau vor mir vorbei, um zu sehen, was uns aufhielt. Am Ende des Bahnsteigs, wo sich der Durchgang auf einen offenen Ausgang zur Halle hin verengte, hielten einige uniformierte Sicherheitsbeamte die Menge auf, damit ein paar VIPs zum Ausgang geleitet werden konnten.

„Was ist los?“, wollte Jim wissen. „Eine Leiche? Hat sich jemand vor den Zug geworfen? Liegen überall Leichenteile herum? Hast du auch deine Digitalkamera dabei?“

„Du hast wirklich eine sehr kranke Fantasie, Dämon. Es gibt keine Leichenteile. Es sind nur“ – ich reckte meinen Hals – „nur eine Frau und ein paar Typen in echt teuren Designer-Klamotten. Wahrscheinlich sind sie Filmstars oder Politiker oder so.“ Die Menge geriet wieder in Bewegung, als ein zweiter Ausgang geöffnet wurde, und teilte sich, als ein Teil der Leute auf diesen Ausgang zustrebte. Der Schweiß lief mir über den Rücken, und die Haarsträhnen, die sich aus meinem Pferdeschwanz gelöst hatten, klebten mir am Hals. Langsam wurde mir schwindlig von der Hitze, dem Druck so vieler Körper und dem Schlafmangel der letzten zwölf Stunden. Ich musste unbedingt raus hier.

„Komm. Ich glaube, ich habe eine Lücke entdeckt.“ Ich schob Jim zu der schmalen Öffnung neben zwei Jugendlichen in Gothic-Outfits, die sich gegenseitig die Zunge aus dem Hals saugten, wobei ich mich nach rechts und links entschuldigte, als ich andere anrempelte. „Ich begreife nicht, warum ich es für so eine tolle Idee hielt hierherzukommen.“

„Ich aber“, erwiderte Jim ein wenig zerstreut, da er alle Gerüche um sich herum gleichzeitig aufnehmen wollte. Die Menschentraube löste sich auf, nachdem wir erst einmal das Nadelöhr der Ausgänge überwunden hatten. „Du brauchst eine Ausbildung, und die findet in Budapest statt. He, wann essen wir eigentlich mal was?“

„Ich hätte so nett Urlaub auf den Bahamas machen können, aber nein, ich musste ja unbedingt …“ Ich blieb abrupt stehen. Mir traten die Augen aus dem Kopf, mein Herz hörte auf zu schlagen, und mein Gehirn, normalerweise ein zuverlässiges, vertrauenswürdiges Organ, stellte seine Arbeit ein. Da niemand mir mehr die Sicht versperrte, konnte ich die Gruppe von Personen, die direkt vor den deckenhohen Glastüren auf der Westseite des Bahnhofs stand, genau erkennen.

Auch Jim blieb stehen und blickte mich fragend an.

Ich blinzelte, um mich zu vergewissern, dass ich keine Erscheinung hatte, mein Magen schlug Purzelbäume, und fasziniert verfolgte ich das Geschehen vor dem Bahnhof.

Jim drehte sich um und folgte meinem Blick. „Na so was! Was macht der denn hier in Budapest?“

Das Atmen tat mir weh. Das Denken tat mir weh. Alles tat mir weh. Es reichte jetzt. Ich hatte das Gefühl, seit Stunden schon als Punching Ball benutzt worden zu sein. Jedes Atom meines Körpers war so angespannt, dass ich glaubte, zerspringen zu müssen.

Draußen stand eine kleine Gruppe von Leuten vor einer auf Hochglanz polierten, superlangen schwarzen Limousine, mit der anscheinend die VIPs abgeholt werden sollten. Es waren drei Männer und eine Frau – alle Asiaten, alle in Rot und Schwarz gekleidet. Die Männer trugen schwarze Hosen und Hemden in unterschiedlichen Rottönen, während die Frau so aussah, als sei sie gerade vom Cover der Pekinger Vogue gestiegen. Sie war groß und gertenschlank, hatte lange, glatte, glänzend schwarze Haare, die ihr bis zur Taille reichten, und trug einen schwarzen Minirock und ein rotes Lederbustier. Sie bewegte sich mit jener mühelosen Anmut, wie sie nur nach jahrelanger Übung in teuren Schweizer Internaten erworben werden kann.

Aber meine ganze Aufmerksamkeit galt einem der Männer, die die VIPs begrüßten. Der Wind glitt über sein dunkelgrünes Seidenhemd, sodass seine muskulösen Arme und sein herrlich gebauter Oberkörper gut zu sehen waren. Und derselbe Wind zerzauste sein dunkles Haar, das länger war, als ich es in Erinnerung hatte. Trotz der Hitze des Augustnachmittags trug er eine Lederhose – eine sehr enge Lederhose –, die in der Sonne wie Lack schimmerte, als sei sie auf seine langen Beine und sein hinreißendes Hinterteil aufgemalt.

„Drake“, stieß ich hervor, und mein ganzer Körper prickelte plötzlich, als seien alle Glieder auf einmal eingeschlafen gewesen. Allein der Klang seines Namens sensibilisierte meine Lippen, die ihn seit vier Wochen nicht mehr ausgesprochen hatten.

Vier Wochen? Mir kam es eher wie ein ganzes Leben vor.

Jim musterte mich prüfend. „Du fängst jetzt aber bitte nicht an, über die verbotene Liebe zu jammern, die nicht sein darf! Wenn du das nämlich tust, suche ich mir einen neuen Dämonenfürsten. Liebe kann ich ja noch verkraften, aber Schmachten und Klagen steht nicht in meinem Vertrag.“

Ich bewegte mich langsam auf die große Glastür zu. Ich konnte nicht anders. Mein Körper bestand auf einmal nur noch aus einer einzigen erogenen Zone, die sich danach sehnte, von Drakes Händen berührt zu werden. Von...

Erscheint lt. Verlag 5.4.2012
Reihe/Serie Dragon-Love-Reihe
Dragon-Love-Reihe
Dragon-Love-Reihe
Übersetzer Margarethe van Pée
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Fire me up (Aisling Grey)
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Amulett • Anderswelt • Dämonen • Drache • Drachen • Drachenherz • Dunkelheit • Europa • Fantasy • Fantasyliteratur • Fantasyroman • Fantasy Romance • Gefährte • Hüterin • Paranormal • Romance • Romantische Fantasy • Schatten • Science Fiction • Übersinnlich • Übersinnliche • Ungarn • Unterwelt • Urban-Fantasy • Urban-Fantasyromane • Vampirromane • Wehrdrache
ISBN-10 3-8025-8971-8 / 3802589718
ISBN-13 978-3-8025-8971-3 / 9783802589713
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