Vampire Earth - Tag der Finsternis - E. E. Knight

Vampire Earth - Tag der Finsternis

Roman

(Autor)

Buch | Softcover
464 Seiten
2009
Heyne, W (Verlag)
978-3-453-52618-1 (ISBN)
8,95 inkl. MwSt
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Die Zukunft: Vampire beherrschen die Erde...


...und sie machen Jagd auf uns!


Wir schreiben das Jahr 2065. Aliens haben die Erde verwüstet. Die blutsaugenden Invasoren herrschen über den letzten Rest einer Menschheit, die sich in undurchdringliche Dschungel zurückgezogen hat. Denn sobald das Dunkel hereinbricht, kommen die Bestien auf die Erde herab, um sich zu nähren- bis eine kleine Gruppe von Rebellen beschließt, dem grausigen Regime ein Ende zu setzen.


E. E. Knight studierte Geschichte und Politikwissenschaften an der Northern Illinois University, bevor er sich ganz dem Schreiben von Science-Fiction- und Fantasy-Romanen zuwandte. Seine Serie Vampire Earth war in den USA und in Großbritannien ein großer Erfolg. Der Autor lebt und arbeitet in Chicago.

Im Norden von Louisiana, im März des dreiundvierzigsten Jahres der kurischen Herrschaft: Die grüne Weite, die einmal als Kisatchie-Wald bekannt war, verschlingt langsam alle Spuren der Menschen. Es ist nur dem Namen nach ein Wald; tatsächlich handelt es sich eher um einen Dschungel mit feuchtheißem Klima und abgestandener Luft, ein fauliges Feuchtgebiet aus Sümpfen, verschlammten Flussarmen und totem Wasser. Das Gewölbe aus miteinander verflochtenen Zypressenästen, umhüllt von bartflechtenartigen Tillandsien, ist so dicht, dass selbst in der Mittagszeit nur Zwielicht herrscht. In diesem trüben Licht verfallen Raststätten am Straßenrand in von Ranken erstickte Isolation, während sie auf Reisende warten, die nicht mehr zurückkehren werden. Eine lange Reihe von Menschen bewegt sich zu den Rufen erschrockener Vögel vorbei an moosbedeckten Stämmen. Am Anfang und am Ende der Reihe gehen Männer und Frauen in Hirschleder, deren Gesichter von Sonne und Wind zur gleichen bräunlichen Farbe gegerbt wurden wie ihre Lederkleidung. Sie tragen Gewehre in Futteralen, und alle sind bereit, diese Waffen beim ersten Anzeichen von Gefahr zu benutzen, um die fünf Familien zu verteidigen, die in der Mitte der Reihe gehen und in schlecht sitzende zitronengelbe Overalls gekleidet sind. Flecken hellerer Farbe unter den Armen und an der Innenseite der Oberschenkel lassen vermuten, dass die Kleidung einmal von einem leuchtenderen Gelb war und nun vom vielen Gebrauch verblasst ist. Fünf Packmaultiere folgen ihnen unter der Aufsicht von jugendlichen Abbildern der älteren Krieger. Am Anfang der Kolonne, hinter zwei lautlosen Spähern, sieht sich ein junger Mann um. Er hat noch etwas von der Schlaksigkeit der Jugend an sich, aber in seinen dunklen Augen zeigen sich Scharfsinn und Tiefe. Sein schulterlanges schwarzes Haar ist im Nacken zusammengebunden und glänzt selbst im schummrigen Licht wie das Gefieder eines Raben. Mit seiner dunklen Haut und der Hirschlederkleidung sieht er aus wie ein Eingeborener dieser Region vor drei Jahrhunderten, vielleicht wie der Sohn eines französischen Trappers und einer Choctaw. Seine schlanken Hände wandern über den schweren Gürtel, von der Pistole im Halfter zu einem Fernglas, berühren den Griff des Parangs mit der breiten Klinge und dann den Wasserbehälter an der Taille. Ein zerkratzter, verbeulter Kompasskasten hängt an einer schwarzen Nylonschnur um seinen Hals, und eine feste lederne Landkartenröhre zeichnet sich an seinem Rücken unter dem Hemd ab. Anders als seine Leute trägt er keine Kopfbedeckung. Hin und wieder dreht er sich um, um die Position seiner Soldaten zu überprüfen und in die Gesichter seiner gelb gekleideten Schützlinge zu schauen, als wollte er abschätzen, wie viele Kilometer noch in ihren müden Beinen stecken. Aber sein ruheloser Blick verharrt nicht lange auf dem Pfad. Wenn sie kommen, dann heute Nacht. Während die Sonne hinter dem Horizont verschwand, kreisten Lieutenant David Valentines Gedanken immer wieder um diese Vorstellung. Er hatte gehofft, seine Schutzbefohlenen vor Anbruch der Dunkelheit auf der alten Interstate noch weiter nach Norden bringen zu können, aber sie waren an diesem Tag - ihrem vierten seit Red River Crossing - nicht gut vorangekommen. Er und seine Wölfe schützten siebenundzwanzig Männer, Frauen und Kinder, die die Flucht in die Freiheit gewagt hatten. Die Familien waren nun an die Entbehrungen der Wanderschaft gewöhnt und befolgten die Befehle anstandslos. Aber sie kamen auch aus einer Welt, in der Ungehorsam Tod bedeutete, also war das nur zu verständlich. Wären sie allein unterwegs gewesen, dann hätten die Wölfe bereits das Freie Territorium erreicht. Aber Valentine war dafür verantwortlich, diese Landarbeiter vom Red River sicher nach Norden zu bringen. Vier Stunden zuvor hatte die gelb gekleidete Gruppe die letzte Grenze hinter sich gebracht: die Straße mit der Eisenbahnlinie, die Dallas bei Vicksburg mit dem Mississippi verband. Dann hatte Valentine sie noch drei Kilometer weiter getrieben. Nun hatten sie nicht mehr viel Kraft. Es fiel ihm schwer, ruhig zu bleiben, denn er hatte bei seinem ersten unabhängigen Kommando in der kurischen Zone an so vieles zu denken, aber sich zu beruhigen, die Lebenszeichen zu dämpfen, war buchstäblich eine Frage von Leben und Tod, wenn es dunkel wurde. Ein Wolf zu sein, verlangte ebenso geistige wie körperliche Disziplin, denn die Schlächter spürten die Aktivität eines menschlichen Geistes, besonders, wenn jemand ängstlich und angespannt war. Die Wölfe waren darin ausgebildet, ihr Bewusstsein so weit zu dämpfen, dass es nach außen hin dem eines wilden Tieres glich. Aber die neue Verantwortung belastete Valentine, und während die Nacht über den Wald hereinbrach, musste er angestrengt gegen die Sorgen ankämpfen, die in seinem Kopf sprossen wie giftiges Unkraut. Die Schlächter konnten Lebenszeichen bei Nacht besser erkennen. Seine Schutzbefohlenen strahlten genug davon ab, um selbst tief im Kisatchie noch meilenweit wahrnehmbar zu sein. Zusammen mit den Lebenszeichen seiner Wölfe würden diese geistigen Aktivitäten die Schlächter anziehen wie ein Lagerfeuer die Motten. Ein trillernder Ruf von vorn riss ihn aus seinen nervösen Gedanken. Valentine hob den Arm zum Zeichen, dass die Kolonne stehen bleiben sollte. Garnett, einer seiner Späher, winkte ihm zu. "Wasser, Sir, in einem kleinen Graben da drüben", berichtete der Späher, als Valentine näher kam. "Sieht einigermaßen sicher aus." "Gut. Wir werden eine Stunde Rast machen", sagte Valentine laut genug, dass alle es hören konnten. "Nicht länger. Wir sind immer noch zu nahe an der Straße, um ein Lager aufzuschlagen." Die Nacht wurde immer dunkler, aber die Gesichter der Bauernfamilien hellten sich auf, als sie aus der Quelle tranken, deren Wasser an der Seite des flachen Grabens hinunterlief. Einige zogen die Schuhe aus und rieben sich die schmerzenden Füße. Valentine schraubte seine Plastikwasserflasche auf, aber er wartete, bis seine Männer und die Familien Gelegenheit zum Trinken gehabt hatten. Aus dem Süden war ein leises Kläffen zu hören. Die Wölfe duckten sich hinter Bäume und umgestürzte Stämme. Die gelb gekleideten Familien, die das Bellen nicht einmal gehört hatten, zuckten bei der plötzlichen Bewegung erschrocken zusammen. Sergeant Patel, Valentines dienstältester Unteroffizier, erschien neben ihm. "Hunde? Das wäre wirklich Pech, Sir. Oder ..." Valentine, dessen Gedanken sich bereits überschlugen, hörte nur die Hälfte von Patels Worten. Die Familien begannen, laut aufeinander einzureden. "Ruhe!", zischte Valentine die Zivilisten ungewohnt barsch an. "Sergeant, wer kennt sich in dieser Gegend am besten aus?"

Erscheint lt. Verlag 3.12.2009
Reihe/Serie Heyne Bücher
Vampire Earth
Übersetzer Winter Winter Translations Inc.
Sprache deutsch
Original-Titel Vampire Earth - Way of the Wolf
Maße 118 x 187 mm
Gewicht 376 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Horror • Science Fiction • Vampire • Vampir; Romane/Erzählungen
ISBN-10 3-453-52618-X / 345352618X
ISBN-13 978-3-453-52618-1 / 9783453526181
Zustand Neuware
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