Amtsgericht Memmingen -  Bernd Schubert

Amtsgericht Memmingen (eBook)

Landgericht Memmingen
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
288 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7562-4910-7 (ISBN)
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Andauernd muss ich Anzeigen bei der Polizei machen, weil Ruhestörung im Wohnblock stattfindet, Rücksichtlose Autofahrer herumfahren und Leute beim Einkaufen z. B. beim Feneberg nicht mehr durchschaubar sind. Ich für meine Person komme damit und noch mit anderen Dingen nicht mehr zurecht.

Schubert ist Namenskollege mit Franz Schubert aus Österreich, der im 17. Jahrhundert lebte und erfolgreicher Komponist war. Schubert ist sportlich und macht jeden Tag Fahrradtouren.

Kapitel 1 Bank


Es begann alles mit einem Anstellungsvertrag bei einer kleineren ländlichen Bank. Mir wurde dort eine Eingabe von Überweisungen in den PC gezeigt. Da ich am Kundenservice nicht so geschult war und auch deshalb, weil der Abteilungsleiter der Bank mich nicht ins Bankwesen eingewiesen hat, wurde ich nach einem halben Jahr in die Kasse der ländlichen Bank versetzt. In der Kasse der Bank übernahm ich Ein- und Auszahlungen von deutschem und ausländischem Geld. Reiseschecks sowie Gold- und Silbermünzen durfte ich bestellen und an die Kunden ausgeben. Mit dem Kassenverkehr war auch das Scheck-Codieren mit einer dafür vorgesehenen Maschine verbunden, aber auch das Füllen des Geldautomaten. Im Geldautomaten waren so ca. 90.000 DM, nachdem der Automat von mir gefüllt worden war. Den Tresor durfte ich führen. Dazu gehörte auch das Rollieren von sämtlichen Münzen sowie das Füllen von Geldsäcken mit Restmünzen. Je nachdem, ob von den Bankkunden Münzen oder Münzrollen gefragt waren, sie wurden von mir in den Geldsäcken im Banktresor, in den man hineinlaufen konnte, gelagert. Großgeld wurde in Bündeln ebenfalls dort verwahrt. Diese große Verantwortung durfte ich tragen.

Nachdem eine Fusion von meiner kleinen ländlichen Bank, in der ich beschäftigt war, mit einer etwas größeren Bank, die sich in der Nähe befand, im Gespräch war, hatte ich die Möglichkeit, zu einer Zweigstelle meiner noch kleineren Bank zu wechseln. In dieser Filiale war der Personalchef der ländlichen Bank beschäftigt. Der Personalchef dieser kleinen Bank, bei der ich mein Arbeitsleben als Bankangestellter startete, delegierte dann das Bedienen der Bankkunden, das Einsortieren der Bankkontoauszüge und das Eingeben von Überweiungen in seiner Zweigstelle an mich weiter. Nach einiger Zeit stellte sich der Personalchef der neuen großen Bank, mit der fusioniert werden sollte in der Filiale vor. Der Personalchef der kleineren Bank sagte zu seinen Kollegen und zu mir, dass der Oberste der Bankangestellten „Komplexe“ hätte. Der Personalchef der Großbank, der Komplexe hätte, teilte mich dann für den Kundenservice und für die Kasse in der Hauptstelle der Bank ein, die 40 Kilometer von meinem Heimatort entfernt war. Von nun an durfte und mußte ich zu dieser Hauptstelle der Bank, nachdem dann die Fusion vollzogen war, fahren, um hier meine Tätigkeit als Bankangestellter auszuüben. Die „Große Bank“ verfügte über 10 Filialen, die nun auch von meiner Wenigkeit als Banker betreut werden mussten. Zunächst erhielt ich die Aufgabe, in einer Zweigstelle der Bank zu arbeiten, in der sich der Filialleiter nicht großartig um mein Dasein in der Zweigstelle kümmerte. Der Personalchef meiner letzten Zweigstelle, sagte, als ich damals noch bei ihm beschäftigt war, dass ich ohne Bankwissen nicht weiterarbeiten könne, er sagte zu mir wörtlich: „dann rudrersch aus“. Ich hätte sozusagen nichts mehr zu rudern, oder meine Arbeit in der Bank wäre beendet. Der Filialleiter der Zweigstelle in der ich zunächst beschäftigt war, brachte mir nichts bei. Am Nachmittag musste ich, nachdem es der Personalchef der Großbank befohlen hatte, zu einer weiteren Zweigstelle wechseln. Dort war ich nicht so angesehen, da man mich in dieser Zweigstelle nicht kannte, und da mich der Filialleiter dort nicht mochte. Notgedrungen nahm mich der Filialleiter der Nachmittagsfiliale einmal zu einem Beratungsgespräch dazu, aber ich lernte in diesem einem Beratungsgespräch nicht sehr viel. Als ich den Filialleiter der zweiten Filiale der Großbank, in der ich arbeiten musste zufällig einmal in der Hauptstelle mit weiteren Kollegen antraf, grüßte er nicht zurück und verachtete mich. Das tat sehr weh, da ja noch andere Bankangestellte anwesend waren. Vormittags und Nachmittags wechselte ich also von diesen beiden Filialen hin und her, in denen die Filialleiter nur das eigene Weiterkommen im Sinn hatten. Eines Tages brachte mir der Personalchef der Großbank am Telefon bei, ich könne nun in einer dritten und vierten Zweistelle weiter arbeiten. Wie angeordnet, war ich nun in der dritten Zweigstelle der großen Bank tätig. In dieser Filiale beachtete mich der Filialleiter nicht besonders. Als ich einmal einen Kebap als Mittagessen in die Filiale mitbrachte, meinte er nur: „Wenn´s gut riecht“. Ansonsten war das Verhalten des Filialleiters in dieser dritten Filiale nur „Von oben herab“ und wortkarg. Nachmittags sollte ich dann, laut Personalchef, wieder in einer weiteren Filiale arbeiten, also in der vierten Filiale. In der vierten Filiale war der Betriebsrat der Großbank tätig. Er lachte tierisch, als ich mit meinem vornehmen Bankanzug dastand, die Kollegin, die schon Jahre dort beschäftigt war, aber nur mit einem billigen „Bauernkostüm“. Das war im groben gesagt schon alles, was diese vierte Filiale zu bieten hatte. Weiter wurde ich dann in der Hauptstelle der großen Bank und in einer sozusagen bevorzugten fünften Zweistelle beschäftigt. In meiner Tätigkeit, die ich hier zu verrichten hatte, durfte ich, wie auch in den Zweigstellen zuvor, Kunden bedienen und Ein- und Auszahlungen vornehmen. Auch dort brachte man mir nichts bei.

An der Abendschule für Bankkaufleute machte ich nebenher den Bankkaufmann nach, mit dem Ziel, dass ich dann einen sicheren Arbeitsplatz in der unkollegialen Bank hatte. Der Vorstand dieser Großbank brachte mir dann, als die Abschlußprüfungen zum Bankkaufmann anstanden, bei, dass er mich nicht weiter beschäftigen könne. Ich könnte aber noch mit dem zweiten Vorstand der Großbank darüber reden. Der zweite Vorstand der Großbank verschaffte mir dann, nachdem ich mit ihm geredet hatte, eine Arbeitsstelle in einer kleinen Bauernbank, die auch zu diesem arbeitnehmerverachtenden System gehörte. Nachdem ich gar nicht mehr wusste, mit welchen Kollegen ich eigentlich in der Vorgänger-Bank zu tun hatte, da sie sehr egositisch waren, war ich also nun in der kleinen Bauerbank tätig, bei der sich ein Misthaufen eines Bauernhofs gleich neben der Schalterhalle befand. Der Vorstand dieser Minibank gab mir folgende Aufgaben: Kundenbedienung, Überweisungen eingeben, Wechsel von einer zweiten Filiale und Hauptfiliale an Vor- und Nachmittagen hin und her und Kassenabschluß am Abend. Diese Arbeiten erledigte ich für die Bank zur vollsten Zufriedenheit, es wurde mir auch im Arbeitszeugnis bestätigt. Als der Filialleiter im Urlaub war, führte ich die Geschäftsstelle drei Wochen alleine. Nach einem Jahr durfte ich die Kündigung von der Bank entgegennehmen, weil zwei Mitarbeiter, die schon seit Jahren dort beschäftigt waren „nicht zufrieden“ mit mir waren. In Wirklichkeit wollten sie aber nur ihre eigene Haut retten, da auch dort eine Fusion bevorstand. Die Bezeichnung Bankkaufmann habe ich in der Zeit, in der ich in dieser Bank beschäftigt war, nach bestandener Prüfung noch erhalten, aber das verschaffte mir in dieser Bank keinen sicheren Arbeitsplatz mehr.

Nachdem ich einen Monat arbeitslos war, beschäftigte mich, nachdem ich mich auf ein Stellengesuch beworben hatte, eine weitere ländliche Bank in der Nähe meines Heimatsortes. Diese ländliche Bank, oder sagen wir, diese etwas größere Bank, denn zu den Kunden gehörten zahlreiche Bauern mit sehr großem Vermögen, beschäftigte mich mit dem Ziel, dass ich in allen drei Bankfilialen präsent sein sollte, und mit den Kunden der Filialen umgehen sollte. Einmal gab ich seltene 10-DM-Silbermünzen aus, einmal verkaufte ich besondere Aktienfonds und ein weiteres Mal verkaufte ich Sparbriefe mit einer langen Laufzeit. All das tat ich mit einem Arbeitseifer, den die Bank auch mündlich belohnte. Es sprach sich in dem Kreditinstitut herum, dass die Chefs, also die Bankvorstände, sehr zufrieden mit mir waren. In der Bank, die zusätzlich noch über zwei Zweigstellen verfügte, durfte ich für ein Jahr meine Arbeit erledigten, was sehr überraschend ist, denn ich war dort ein angesehener und fleißiger Bankkaufmann. Für die Bank zuvor, die sehr kleine Bank, mit nur einer Zweigstelle, arbeitete ich ebenfalls ein Jahr, und für die Bank, bei der ich mein Arbeitsleben als Bankangestellter begonnen hatte, hatte ich das Vergnügen, zwei Jahre beschäftigt zu sein.

Über eine Fusion schloß sich eine Großbank, die in der Stadt ansäßig ist, in der ich geboren bin, mit meinem derzeitigen Arbeitgeber zusammen. Somit hatte die Großbank, die ihren Hauptsitz in der Stadtmitte hatte, ein noch viel größeres Filialnetz. Da große, reiche Firmen zu den Kunden der neuen Bank gehörten, ist diese Bank sehr bedeutend und zudem hat die Bank großen Einfluß. Einfluß über einige Mitspracherechte im Stadtgeschehen, aber auch Einfluß auf die Bankzinsen, die für die Kunden ja sehr wichtig sind. Der eine Bankkunde möchte einen günstigen Zinssatz für seinen Autokredit, der nächste Bankkunde möchte zufriedenstellende Guthabenzinsen. Nun war also das überraschende, dass sich die Bank, deren Vorstände mich sehr mochten, sich dafür entschied, mich zu der neuen Bank abzuschieben. Ich glaube,...

Erscheint lt. Verlag 7.4.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Kunst / Musik / Theater Malerei / Plastik
ISBN-10 3-7562-4910-7 / 3756249107
ISBN-13 978-3-7562-4910-7 / 9783756249107
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