Adhara's Universum Band 2 -  Andreas Neuhold

Adhara's Universum Band 2 (eBook)

Die Gefahr der Macht
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2021 | 1. Auflage
myMorawa von Dataform Media GmbH (Verlag)
978-3-99125-949-7 (ISBN)
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Der zweite Band von Adhara´s Universum erzählt, wie Atair, Adhara und die vierzehnjährige Solie von den Gejagten zu weitreichenden Befugnissen und Macht gelangen. Adhara wird als Frau in einer männerdominierenden Welt zur Oberbefehlshaberin ernannt. Sie kehrt mit ihrer Familie und einem kleinen Trupp Soldaten nach Mingard zurück, um gegen das Unrecht anzukämpfen. Als sie jedoch die ersten Urteile sprechen und vollstrecken muss, erkennt Adhara, dass das gar nicht so einfach ist...

Andreas Neuhold wurde 1957 geboren und lebt heute mit seiner Frau und drei Katzen auf dem Land. Er hat zwei erwachsene Kinder und ist zweifacher Großvater. Er schreibt leidenschaftlich gerne Geschichten mit Tinte. 2013 entsprangen seiner Feder ein paar Zeilen, deren Zauber bis heute alle in seinem Bann hält.

Prolog


„Atair bitte küsse mich, ich will sicher sein, dass ich nicht träume. Es ist so schön hier, viel zu schön, um wahr zu sein. Bitte, nimm mich auch ganz fest in deine starken Arme.“ Liebend gern folgte Atair dieser Bitte. Auch er wollte herausfinden ob er in der Realität verweilte.

Demonstrativ und verschmitzt lächelnd, drehte sich Solie zur Seite, als Atair seine Adhara an sich drückte und innig küsste. „Sagt mir, wenn ihr fertig seid“, grinste Solie. Liebevoll umarmte Adhara mit ihrer freien Hand das Mädchen und drückte es an sich. Einige Minuten standen die drei nun engumschlungen in dem großen und wunderschönen Palastpark von Baidua.

Glücklich sah Adhara in das Gesicht von Atair. „Haben wir es wirklich geschafft?“, fragte sie mit leuchteten Augen. „Sind wir jetzt tatsächlich frei?“ Adhara sah sich um. Sie waren umringt von Dienstboten, welche sich dezent weggedreht hatten, als sich das Paar küsste. „Ja“, gab sich Adhara selbst die Antwort, da Atair und Solie den Moment schweigend genossen.

Der strahlend blaue Himmel und der laue Wind, der mit den Blättern der vielen Bäume spielte, wirkte wie ein Traum. Der Park hatte aufwendig angelegte Wege, die mindestens eine Kutschenbreite hatten.

Große Kastanien und ähnliche Bäume spendeten Schatten. Kunstvoll geschnittene Sträucher und kleinere Bäume standen dazwischen. Skulpturen in allen Größen waren zu bewundern. Kleine Wasserwege durchzogen den ganzen Park und luden zu einer gemütlichen Bootsfahrt ein.

Spontan fasste Adhara Solie an den Händen und tanzte mit ihr auf dem breiten Weg im Sonnenschein. „Solie, mein Kind“, rief sie dabei froh, „lass diesen Traum auf dich wirken und hoffen wir, dass er nie zu Ende geht.“

Langsam schlenderten die drei weiter und wurden vom Personal begleitet. Die Dienstboten waren von der Herrschaft beauftragt worden, für das Wohl der kleinen Familie zu sorgen und darauf zu achten, dass sie sich in dem Areal nicht verirrten. Schwäne und Enten kamen herangeschwommen, als sich die drei dem Ufer näherten. Die Tiere wussten, dass es für sie immer Futter gab.

Eine Dienstbotin zog aus ihrer Tasche einen kleinen Beutel hervor und entnahm ihm einige Brotstücke. Diese warf sie zu den Enten und Schwänen ins Wasser und gab den Beutel an Solie weiter. Mit Hingabe fütterte das Mädchen nun die Tiere und beobachtete dabei, wie sie sich um die Krumen stritten. Solie blieb fasziniert am Ufer stehen und eine Dienstbotin blieb bei ihr, während die anderen weiterschlenderten.

Adhara hakte sich glücklich bei Atair ein und versicherte ihm: „In meinem bisherigen Leben habe ich noch nie etwas Schöneres gesehen. Hier ist es so herrlich.“

Solie war inzwischen den beiden nachgelaufen und rief: „Mama, Papa, hier gefällt es mir und ich möchte für immer hierbleiben!“ Adhara nahm ihre Tochter in Empfang und fragte sie grinsend: „Was meinst du, sollen wir am Nachmittag Venice besuchen? Sie hat zu unserem Glück so viel beigetragen.“

„Ja“, war Solies begeisterte Antwort, „mir fehlt Susanna. Ich möchte ihr so viel erzählen.“

Von weitem sah man, dass jemand vom Gesinde heraneilte, sich verbeugte und feierlich mitteilte: „Werte Gäste, der Mittagstisch wäre für Euch gedeckt. Die Herrschaft lässt sich entschuldigen und bittet Euch, das Mahl allein einzunehmen. Bitte, wenn Ihr mir folgen wollt, so geleite ich Euch zu Tisch.“

Wenig später betraten sie einen kleinen liebevoll eingerichteten Raum. Auf blumigen Stofftapeten hingen aufwendig genähte Gobelinbilder, welche den Frühling darstellten. Durch die geöffneten Fenster drang der frische Wiesenduft herein, welcher sich mit dem Duft der Speisen vereinte.

Während die drei von den ausreichend vorhandenen Speisen naschten, unterhielten sie sich über die schönen Eindrücke, welche sie im Park erleben durften. Nachdem der ohnehin nicht sehr große Hunger gestillt war, wollten sie Venice aufsuchen. Diese bewohnte derzeit mit ihrer Tochter Susanna in einem anderen Trakt des Palastes ein großes Zimmer. An ihrem neuen Haus, welches ihr als Belohnung von der Herrschaft versprochen wurde, wurde noch gebaut.

Bevor die drei jedoch satt und zufrieden den Raum verlassen konnten, betrat ein Diener der Herrschaft diesen. Er verbeugte sich huldvoll und sagte: „Ich bin beauftragt, Frau Adhara von Yvain und ihre Tochter Solfina zur Herrschaft zu geleiten.“ Verwundert wechselten Adhara und Atair einen Blick, bevor Adhara mit Solie an der Hand dem Boten folgte. Obwohl es Atair sehr seltsam vorkam, dass er nicht dabei sein durfte, dachte er nicht weiter darüber nach. Während die beiden Frauen hinter dem Boten herliefen, schlenderte Atair mit einigen Bediensteten durch die Gänge des Schlosses. Er betrachtete die schmucken Gemälde, welche zahlreich an den Wänden hingen. Er entdeckte dabei die Portraits der bereits verstorbenen Herrschaft und der zurzeit regierenden. Neugierig las er von jedem einzelnen den darunter vermerkten Namen halblaut vor.

Als er „Katharina von Baidua“ gelesen hatte, trat erschrocken ein Bediensteter an ihn heran und raunte ihm leise zu: „Psst, werter Atair von Schedar, diesen Namen darf man nicht laut aussprechen. Nur Herrscherin oder Herrin sind erlaubt.“

~ * ~

Zur gleichen Zeit eilten Adhara und Solie hinter dem Boten her, welcher sie in einen Trakt des Schlosses führte, den sie noch nicht kannten. Vor einer prunkvoll verzierten Tür, vor der zwei Wachen standen, hielten sie an und der Bote deutete ihnen, zu warten. Unbemerkt konzentrierte sich Adhara auf die Personen in dem Zimmer. Sie spürte ganz deutlich Baiduas Aura und die von einigen Dienstboten.

Da sie aber wusste, dass sie die Aura der Herrscherin nicht fühlen konnte, da diese ebenfalls von Gianmarun abstammte (Band 1-Das Frühstück mit der Herrscherin), nahm sie an, dass sie anwesend war. Nachdem der Bote geklopft hatte, betrat er den Raum. „Euer Hoheit, Frau Adhara von Yvain und ihre Tochter Solfina von Yvain!“, kündigte er die beiden laut an und winkte sie heran.

Nun wurde Adhara ein wenig unruhig, denn der Bote benutzte die Anrede nur für einen Teil der Herrschaft. Zaghaft betrat sie nun mit Solie den großen Raum und blickte in das strahlende Gesicht von Baidua.

„Adhara, die schönste aller Frauen und Solfina die bezaubernde Schönheit“, begrüßte er die beiden mit überschwänglicher Freundlichkeit, „Ihr seid ohne Zweifel eine Bereicherung für ganz Baidua. Darf ich Euch etwas anbieten?“ Er deutete dabei auf ein kleines Wägelchen, welches mit allerlei verschiedenen Flaschen vollbeladen war.

Adhara wusste genau, was der Herrscher mit seinen Komplimenten vorhatte, dazu brauchte sie auch ihre besondere Gabe nicht. Der Herrscher überhäufte die beiden mit Lobeshymnen in jeder Tonart und je länger diese anhielten, desto unruhiger wurde Adhara.

Nur Solie schien die Schmeicheleien zu genießen, sie himmelte Baidua regelrecht an und dachte verträumt: „Wäre das schön, die neue Herrin zu sein.“ Wie sollte sie das auch erkennen, wo sie gerade mit ihren ersten Hormonen zu kämpfen hatte. Aber sie war erst vierzehn Jahre alt und noch ein junges unerfahrenes Kind – viel zu jung für Baiduas Vorhaben. Nachdem Adhara von den zahlreichen Fruchtsäften gekostet und sich dabei viel Zeit genommen hatte, sprach nun der Herrscher freundlich und bestimmt: „Ihr beiden Hübschen werdet mich jetzt in mein Schlafgemach begleiten.“

Adhara machte gute Miene zum bösen Spiel. Sie verbeugte sich tief vor dem Herrscher und sagte: „Es ist uns eine große Ehre, die Auserwählten zu sein, doch mein Herrscher, ich gehöre schon einem anderen Mann. Zusätzlich mache ich mir Sorgen um das Leben meiner Tochter. Sie ist noch sehr jung und unerfahren in solchen Dingen. Wenn sie Euch nun enttäuscht, dann...“

„Aber nein, wo denkt Ihr denn hin“, antworte Baidua lüstern, „das sind doch nur Gerüchte.“ Er zog die beiden bereits mit seinen Blicken aus, bevor er beiläufig erwähnte: „Ich könnte Euch von Eurer Bindung leicht befreien, dann hättet Ihr keinerlei Verpflichtung mehr.“

Adhara durchzuckte der nächste Schock und es lief ihr kalt den Rücken hinunter. „Das wird nicht nötig sein, Euer Hoheit“, beeilte sie sich zu sagen, „wenn Ihr es wünscht, so bin ich Eure Maid.“ Baidua nickte wohlwollend, denn er hatte keine andere Antwort erwartet. Solie hat diese kleine Erpressung nicht wahrgenommen, welche beinahe ihren Wahlvater das Leben gekostet hätte.

„Solfina, meine zuckersüße Maid“, wandte sich Baidua an Solie, „heute ist es an der Zeit, dir etwas Neues beizubringen. Du wirst dich immer an deinen Herrscher von Baidua erinnern, denn er macht dich zur Prinzessin.“

Verzweiflung machte sich in Adhara breit, denn sie wusste nur zu gut, was seine Worte bedeuteten. „Heuchler“, dachte sie, „das kann er auch nur der jungen Solie einreden. Er ist so hinterlistig und berechnend. Ich bin seinem Plan, mit mir ins Bett zu gehen, schon einmal entwischt (Band 1-Das Frühstück mit der Herrscherin). Jetzt versucht er es mit uns beiden und ich kann ihm nicht entkommen, weil er genau weiß, dass ich Solie niemals allein lasse. Ich will auf keinen Fall mit ihm ins Bett und der Gedanke, dass er mit Solie...“ Das konnte und wollte sie sich nicht vorstellen. Adharas Gedanken kreisten und kamen zu keiner Lösung. „Wie kann ich es nur hinauszögern, ohne dass ich Baidua erzürne? Oh, Himmel, hilf mir! Was kann ich nur tun?“

Baidua riss ungeduldig die prunkvollen Doppelflügeltüren auf, so dass die beiden Wachen sofort strammstanden und mit ihren Lanzen einmal kurz auf den Boden schlugen....

Erscheint lt. Verlag 21.5.2021
Sprache deutsch
Themenwelt Kunst / Musik / Theater Malerei / Plastik
ISBN-10 3-99125-949-4 / 3991259494
ISBN-13 978-3-99125-949-7 / 9783991259497
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