George Augustus Wallis
Ein Klassizist Zeichnet auf dem Weg zur Romantik
Seiten
2021
H. W. Fichter Kunsthandel e.K. (Verlag)
978-3-943856-74-3 (ISBN)
H. W. Fichter Kunsthandel e.K. (Verlag)
978-3-943856-74-3 (ISBN)
George August Wallis‘ (geboren 1761 in Merton bei London- gestorben 1847 in Florenz) Œuvre ist bestimmt von zumeist großformatigen Landschaften, die von einer intensiven Beschäftigung mit der Natur und deren Wirkung durch und auf den Betrachter zeugen. Sein Schaffen fällt in eine Zeit des lebhaften Diskurses um die Stellung der Landschaft innerhalb der Gattung der Malerei. Zugleich bekunden seine Darstellungen eine Hinwendung zur Autonomisierung der Zeichnung, die lange gegenüber der Malerei zurückzutreten hatte.
Wie viele seiner Künstlerkollegen faszinierte ihn Italien, das, bis auf wenige Jahre der Reisen, zeitlebens seine Heimat bleiben sollte. Die Vergänglichkeit der antiken Ruinen und der Natur in Form von verfallenen Bauwerken und maroden Bäumen bestimmen immer wieder Wallis‘ Kompositionen. Die Architektur selbst tritt dabei häufig zugunsten der Natur in den Hintergrund.
Auch der immer lauter werdenden Forderung des ausklingenden 18. und frühen 19. Jahrhunderts nach rauer, authentischer Natur verleiht er bildhaft Ausdruck. So entstanden Darstellungen von (bewusst) verwilderten Parks, urtümlichen Quellen, Grotten und Felsformationen. Trotz scheinbarer Authentizität im Hinblick auf eine genaue Abbildung der Landschaft, greift Wallis zugunsten des Ausdrucks ordnend ein. Die Linie behauptet sich und immer wieder weicht die Detailtreue einer stimmungsvollen Skizzenhaftigkeit. Figuren spielen innerhalb der Werke hingegen nur selten und am Rande eine Rolle. Doch selbst in der Absenz von identifikationsstiftenden Staffagen wird der Betrachter durch kompositorische Zugänge mit einbezogen.
Ein neuartiges Naturverständnis innerhalb der Philosophie, Literatur und der wissenschaftlichen Erforschung bestimmte zunehmend Wallis‘ Landschaftsdarstellungen und lassen eine Genese nachvollziehen. Auf die sukzessive Loslösung von barocken Vorbildern folgte eine Hinwendung zum klassizistischen Ideal einer erhabenen Antike hin zu einer Einheit von Kunst und Natur. Schließlich greift der Künstler immer freier komponierend auf tradierte Elemente zurück und erweitert sie um solche eines empfindsamen, subjektiven romantischen Naturbegriffes.
Jene Vielschichtigkeit innerhalb des künstlerischen Ausdrucks lässt sich nicht zuletzt auf den intensiven Austausch mit Künstlern und Schriftstellern unterschiedlichster Geistesströmungen zurückführen, denen er zumeist in Rom begegnete. Zu diesem Kreis zählten beispielsweise die deutschen Maler Gottlieb Schick (1776-1812) oder Johann Christian Reinhart (1761-1841), die sich gleichermaßen in einem Übergang vom Klassizismus zur Romantik bewegten, sowie der dänische Bildhauer Berthel Thorvaldsen (1770-1844), der die Staffagefiguren in einigen von Wallis‘ Werken ergänzte. Doch auch Wallis wirkte seinerseits auf seine Zeitgenossen ein. Gerade in Heidelberg, wo er von 1827 bis 1817 weilte, regte er durch seinen eigenen Zugang zur Landschaft in der Kunst eine ganze Generation junger Romantiker an, das traditionelle Verständnis von Kunst im Lichte der romantischen Entwicklungen neu zu denken.
Dass Wallis heute in den Museen und in der Kunstgeschichte wenig präsent ist, mag auch an den vielen verlorenen Gemälden liegen. Doch in seinen Zeichnungen ist er noch greifbar und gerade eine Sammlung wie die präsentierte, verdeutlicht den hohen Stellenwert, den Wallis in seiner Zeit zurecht innehatte. Hier lassen sich das Kunstwollen und die ideellen Beweggründe des Künstlers deutlich verfolgen. Darüber hinaus zeugen gerade die großformatigen Zeichnungen aus dem Nachlass des Künstlers von einem ausgeprägten Kompositionsbewusstsein, das die Zeichnungen zu eindrucksvollen und vollwertigen Bildwerken werden lässt.
Wie viele seiner Künstlerkollegen faszinierte ihn Italien, das, bis auf wenige Jahre der Reisen, zeitlebens seine Heimat bleiben sollte. Die Vergänglichkeit der antiken Ruinen und der Natur in Form von verfallenen Bauwerken und maroden Bäumen bestimmen immer wieder Wallis‘ Kompositionen. Die Architektur selbst tritt dabei häufig zugunsten der Natur in den Hintergrund.
Auch der immer lauter werdenden Forderung des ausklingenden 18. und frühen 19. Jahrhunderts nach rauer, authentischer Natur verleiht er bildhaft Ausdruck. So entstanden Darstellungen von (bewusst) verwilderten Parks, urtümlichen Quellen, Grotten und Felsformationen. Trotz scheinbarer Authentizität im Hinblick auf eine genaue Abbildung der Landschaft, greift Wallis zugunsten des Ausdrucks ordnend ein. Die Linie behauptet sich und immer wieder weicht die Detailtreue einer stimmungsvollen Skizzenhaftigkeit. Figuren spielen innerhalb der Werke hingegen nur selten und am Rande eine Rolle. Doch selbst in der Absenz von identifikationsstiftenden Staffagen wird der Betrachter durch kompositorische Zugänge mit einbezogen.
Ein neuartiges Naturverständnis innerhalb der Philosophie, Literatur und der wissenschaftlichen Erforschung bestimmte zunehmend Wallis‘ Landschaftsdarstellungen und lassen eine Genese nachvollziehen. Auf die sukzessive Loslösung von barocken Vorbildern folgte eine Hinwendung zum klassizistischen Ideal einer erhabenen Antike hin zu einer Einheit von Kunst und Natur. Schließlich greift der Künstler immer freier komponierend auf tradierte Elemente zurück und erweitert sie um solche eines empfindsamen, subjektiven romantischen Naturbegriffes.
Jene Vielschichtigkeit innerhalb des künstlerischen Ausdrucks lässt sich nicht zuletzt auf den intensiven Austausch mit Künstlern und Schriftstellern unterschiedlichster Geistesströmungen zurückführen, denen er zumeist in Rom begegnete. Zu diesem Kreis zählten beispielsweise die deutschen Maler Gottlieb Schick (1776-1812) oder Johann Christian Reinhart (1761-1841), die sich gleichermaßen in einem Übergang vom Klassizismus zur Romantik bewegten, sowie der dänische Bildhauer Berthel Thorvaldsen (1770-1844), der die Staffagefiguren in einigen von Wallis‘ Werken ergänzte. Doch auch Wallis wirkte seinerseits auf seine Zeitgenossen ein. Gerade in Heidelberg, wo er von 1827 bis 1817 weilte, regte er durch seinen eigenen Zugang zur Landschaft in der Kunst eine ganze Generation junger Romantiker an, das traditionelle Verständnis von Kunst im Lichte der romantischen Entwicklungen neu zu denken.
Dass Wallis heute in den Museen und in der Kunstgeschichte wenig präsent ist, mag auch an den vielen verlorenen Gemälden liegen. Doch in seinen Zeichnungen ist er noch greifbar und gerade eine Sammlung wie die präsentierte, verdeutlicht den hohen Stellenwert, den Wallis in seiner Zeit zurecht innehatte. Hier lassen sich das Kunstwollen und die ideellen Beweggründe des Künstlers deutlich verfolgen. Darüber hinaus zeugen gerade die großformatigen Zeichnungen aus dem Nachlass des Künstlers von einem ausgeprägten Kompositionsbewusstsein, das die Zeichnungen zu eindrucksvollen und vollwertigen Bildwerken werden lässt.
Erscheinungsdatum | 08.04.2021 |
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Co-Autor | Ulrich Pfarr |
Verlagsort | Frankfurt am Main |
Sprache | deutsch |
Maße | 297 x 210 mm |
Gewicht | 700 g |
Themenwelt | Kunst / Musik / Theater ► Malerei / Plastik |
Schlagworte | England • Italien • Klassizismus • Landschaft • Ossian • Romantik |
ISBN-10 | 3-943856-74-7 / 3943856747 |
ISBN-13 | 978-3-943856-74-3 / 9783943856743 |
Zustand | Neuware |
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