Mitteilungen zur Spätantiken Archäologie und Byzantinischen Kunstgeschichte
Hierfür wird die Expertise von Wissenschaftlern zusammenzutragen, die in den letzten zehn Jahren wichtige Forschungen in Kilikien oder Isaurien durchgeführt haben. Durch einen diachronen Überblick über archäologische Funde von der hellenistischen Zeit bis zur Spätantike fördert dieser Band vergleichende Analysen zwischen dem rauen und dem ebenen Kilikien. Dabei werden Ergebnisse archäologischer Regionalstudien, die zu oft isoliert bleiben, miteinander in Verbindung gesetzt, um die Faktoren zu untersuchen, die zu Akkulturationsprozessen in Kilikien beitrugen und die die lokale Identität der Region prägten.
Die Publikation Identity and Cultural Exchange in Ancient Cilicia-New Results and Future Perspectives das Ergebnis einer Konferenz an der Universität München im Jahr 2018 ist eine Arbeit, die den Forschungsstand über Kilikien zwischen der Römerzeit und der Spätantike beleuchtet. Die vielfältigen Studien tragen zur Aufwertung der Region als einzigartiges kulturelles Gebiet bei.
Welche Aspekte können analysiert werden, um die Identität einer facettenreichen Region zu definieren, die wie Kilikien in der Spätantike vielfältige Landschaften, multikulturelle Gemeinschaften und verschiedene kulturelle Einflüsse aufweist?
Um diese Hauptfrage zu beantworten, stellen international renommierte Experten aus verschiedenen Forschungsbereichen, die ihre jahrelange Arbeit in der Region verbindet, die jüngsten Ergebnisse ihrer Ausgrabungen oder Forschungen vor.
Der Band besteht aus acht illustrierten Artikeln, die einen thematischen und chronologischen Bogen von der hellenistischen Zeit bis zur Spätantike spannen. Die ersten beiden Beiträge analysieren die Entstehung des Phänomens der Urbanisierung in ganzem Kilikien und die Entstehung der Geldproduktion und des Geldumlaufs in der glühenden Cilicia Tracheia.
In den folgenden beiden Kapiteln werden die zahlreichen in jüngster Zeit in Kilikien gefundenen epigraphischen Quellen sowohl in Gebäuden als auch im Zusammenhang mit Bestattungen berücksichtigt, um zu zeigen, wie die Migrationsprozesse und der kulturelle Austausch die Region zu einem Treffpunkt zwischen Menschen und Kulturen werden ließ.
Wie trägt die Ankunft des Christentums dazu bei, Kilikien zu einem wichtigen Ort der Begegnung und zu einem bewusst gestaltetem Durchgangsgebiet zu machen?
Die letzten vier Beiträge betonen, die Bedeutung der Region in der Spätantike ausgehend von einer Analyse ihrer Sakralbauten. Die archäologischen Funde aus den seit 2011 durchgeführten Grabungskampagnen in der Stadt Olba und in ihrem Kloster belegen die Kontinuität der Nutzung der Stadt in der Spätantike und die Beziehung zu den umliegenden Städten.
War die Stadt Korykos, in der Spätantike berühmt für ihren Hafen, zugleich Kultstätte für einen oder mehrere lokale Heiligen? Der folgende Artikel befasst sich mit dieser Frage und der Neubewertung der Bedeutung der Stadt in der Spätantike. Hierzu werden einige Inschriften aus der Nekropole und besonders der Basilika, deren architektonischer Aufbau eine bestimmte Funktion suggeriert, im Detail untersucht analysiert sind.
Der letzte Beitrag befasst sich mit dem soziologischen Konzept des "Gathering", das auf den bekannten Wallfahrtsort der Hl. Thekla in Meryemlik angewendet wurde, um zu zeigen, wie Architektur und Landschaft dazu beitragen, das Pilgererlebnis eines spätantiken Ortes zu erleben.
Dieser Band stellt somit einen wichtigen Beitrag zur Geschichte und Archäologie der Region dar. Er bietet durch die Präsentation jüngster Studien zu Kilikien, deren Ergebnisse bislang häufig nur auf Türkisch veröffentlicht wurden, einen Überblick über die Vergangenheit Kilikiens, der auf dem neuesten Stand der Forschung ist und als Grundlage für zukünftige Studien herangezogen werden kann.
Arabella Cortese ( 1983) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Regensburg. Sie studierte Mittelalterarchäologie an der Universität Pisa. Ihr Masterstudium schloss sie mit einer Arbeit über die architektonische Entwicklung der Kirche S. Andrea in Foriporta in Pisa ab, einem für die Geschichte der Seerepublik im Mittelalter entscheidenden Bauwerk. Nach einem Forschungsaufenthalt an der Universität Malta hat Cortese an der LMU München ihr Dissertationsprojekt zur sakralen Topographie von Kilikien in der Spätantike angefangen und ist seit 2017 wissenschaftliche Mitarbeiterin im GRK 2337 "Metropolität in der Vormoderne". Durch die archäologische Analyse der wichtigsten Wallfahrtsorte und Sakralbauten der Region und die Untersuchung der literarischen Quellen seiner Heiligen wird die Sakrallandschaft von Kilikien in der Spätantike rekonstruiert. Dabei wendet untersucht sie Strategien antiker Erinnerungskultur (nach. M. Halbwachs, J. Assmann, P. Nora) und bindet diese in aktuelle Konzepte der Stadtforschung (nach E. Soja) ein. Forschungsinteressen: Frühchristlicher Heiligen- und Märtyrerkult; die Stadt in der Spätantike (mit Schwerpunkt auf Kleinasien); Pilgerwege und Wallfahrtsorte in der Spätantike; Stadtraum, Gedenkstätten und Sakrallandschaft in der Spätantike.
Erscheinungsdatum | 17.02.2020 |
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Reihe/Serie | Mitteilungen zur Spätantiken Archäologie und Byzantinischen Kunstgeschichte ; 7 |
Verlagsort | Wiesbaden |
Sprache | englisch |
Maße | 170 x 240 mm |
Gewicht | 458 g |
Themenwelt | Kunst / Musik / Theater ► Kunstgeschichte / Kunststile |
Geisteswissenschaften ► Archäologie | |
Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► Altertum / Antike | |
Schlagworte | Byzanz • Christentum • Christianisierung • Griechisch • Hellenismus • Identität • Judentum • Latein • Mittelalter • Romanische Völker • Siedlung • Spätantike • Stadt |
ISBN-10 | 3-95490-428-4 / 3954904284 |
ISBN-13 | 978-3-95490-428-0 / 9783954904280 |
Zustand | Neuware |
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