Das weiße Quadrat
ciconia ciconia (Verlag)
978-3-945867-17-4 (ISBN)
Diesen ersten Zeilen des neuen Werks von Vladimir Sorokin bleibt nur noch hinzuzufügen, dass es dem unter Hausarrest stehenden Regisseur Kirill Serebrennikow gewidmet ist.
Vladimir Sorokin geboren 1955 in Bykovo, bei Moskau. Er gilt als der bedeutendste zeitgenössische Schriftsteller Russlands. Nach seinem Ingenieurstudium arbeitete Sorokin zuerst als Buchillustrator, bevor er Mitte der siebziger Jahre erste literarische Anerkennung erfuhr. Bekannt wurde er mit Romanen wie Marinas dreißigste Liebe, Die Herzen der Vier, Die Schlange oder Der himmelblaue Speck, für den er im Jahr 2002 in Russland wegen Pornografie angeklagt wurde. Bis heute ist er einer der schärfsten Kritiker der politischen Machtsysteme Russlands und sieht sich regelmäßig Angriffen regimetreuer Gruppen ausgesetzt. Sorokin lebt und arbeitet in Moskau und Berlin.
Ivan Razumov geboren 1972 in Moskau und wuchs in einer Künstlerfamilie auf. Ausbildung als Zeichner an der Staatlichen Surikov-Akademie der Künste. In Russland ist er vor allem für seine Karikaturen und grafische Arbeiten bekannt, die seinen Status als »den schärfsten Bleistift beider Hauptstädte« rechtfertigen. Er illustrierte die Bücher von zahlreichen Autoren u.a. von Mayakovsky, Puschkin und Pepperstein sowie wissenschaftliche und pädagogische Literatur. Razumov lebt und arbeitet in Moskau und St. Petersburg.
F.A.Z. - FEUILLETON:
Sorokin vermag wie kaum ein anderer eine entmenschlichte, zu Stilmasken erstarrte oder orgiastisch zerfallende Sprache zur poetischen Zeitsignatur zu machen. Sein Stück, das der Moskauer Comiczeichner Ivan Razumov mit kongenialen Illustrationen ausgestattet hat, schildert ein neues IT-Mittelalter mit Fernsehshows als elaborierter Droge, deren Veranstalter Gewalteskalationen einkalkulieren, testen und kanalisieren. [...] Da „Quadrat“ im russischen Drogenjargon das Wort für Dosis ist, verknüpft der Titel diese Sphäre mit Malewitschs malerischer Aussperrung der gegenständlichen Welt. [...] Die Regie dieses Zirkus nimmt das unerwartete Versuchsergebnis mit olympischer Heiterkeit zur Kenntnis, zitiert amüsiert die Schindung des Marsyas. Im retrofuturistischen Finale feiert Sorokin, der bekennt, er wäre eigentlich froh, wenn dieses Buch nicht hätte geschrieben werden müssen, die Figur des Alex aus Kubricks „Clockwork Orange“, der schon vor einem halben Jahrhundert wusste, wie es jetzt auch einige europäische Fußball-Ultras tun, dass „Horrorshow“ nicht nur klingt
wie das russische Wort für gut („choroscho“), sondern eigentlich sein Synonym ist.
Erscheinungsdatum | 12.06.2018 |
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Illustrationen | Ivan Razumov |
Übersetzer | Christiane Körner |
Zusatzinfo | Mit Zahlreichen Abbildungen |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Maße | 180 x 180 mm |
Themenwelt | Literatur |
Kunst / Musik / Theater | |
Schlagworte | Gefängnis • Kirill Serebrennikow • Putin • Putinismus • Russland • Serebrennikow • Show • Theater • Velminski • Wladimir Velminski |
ISBN-10 | 3-945867-17-7 / 3945867177 |
ISBN-13 | 978-3-945867-17-4 / 9783945867174 |
Zustand | Neuware |
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