Familientreffen

Zum 100. Geburtstag des Grand Hotel in Sils Maria inszeniert Christoph Marthaler in den Räumen des Hotels ein Theaterstück. Es war Jürg Kienbergers Idee, denn der Spross der Hotelierfamilie ist langjähriges Mitglied von Marthalers Ensemble. Teppiche werden eingerollt, Möbel zugedeckt, ein Grand Hotel in den Engadiner Bergen geht in die Zwischensaison. Doch dann dringt schwermütiger Gesang durch die leeren Flure, und mit endlosen Singproben rauben Regisseur Christoph Marthaler und seine Theaterfamilie dem Hotel den wohlverdienten Schlaf. Sechs Wochen geht das so, dann ist Premiere, und das Hotel erwacht vor seinen Gästen. Der Film lädt zu einem musikalisch-poetischen Fest ein und lässt die Zuschauer Teil der Marthalerschen Theaterfamilie werden.

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'In einem zauberhaften und zugleich beunruhigenden Rahmen nehmen wir an einem einmalig stattfindenden Ritual teil. Die Poesie des Kinos verbindet sich mit derjenigen des Theaters und des Gesangs. Es geht hier nicht um die Dokumentation über die Entstehung eines Schauspiels, sondern um die Kreation an und für sich, die sich von Marthaler und dessen Truppe inspirieren lässt.'

Teppiche werden eingerollt, Möbel zugedeckt, ein Grand Hotel in den Engadiner Bergen geht in die Zwischensaison. Doch dann dringt schwermütiger Gesang durch die leeren Flure, und mit endlosen Singproben rauben Regisseur Christoph Marthaler und seine Theaterfamilie dem Hotel den wohlverdienten Schlaf. Sechs Wochen geht das so, dann ist Premiere, und das Hotel erwacht vor seinen Gästen.

Nur einer fehlt auf den Proben: Jürg Kienberger, Sohn der Hotelierfamilie und Musiker des Marthaler-Ensembles seit Beginn an. Nach einer Knieoperation schlägt er in einer Rehabilitationsklinik die Zeit tot und macht den Trainingsraum zu seiner einsamen Bühne. Mit selbstironischer Leichtigkeit reflektiert der Musiker tennisballschlagend die Entstehung einer Marthaler-Inszenierung, lüftet dabei das grosse Geheimnis des Theatermeisters – ohne es ganz zu verraten. Währenddessen lassen die Schauspieler Geister aus der hundertjährigen Hotelgeschichte aufleben, und zwischen Heiterkeit und Melancholie finden sich die skurrilen Einzelgänger in ihren Liedern zusammen.

Der Film lädt zu einem musikalisch-poetischen Fest ein und lässt die Zuschauer Teil der Marthalerschen Theaterfamilie werden.