Saving 6 -  Chloe Walsh

Saving 6 (eBook)

Ausgabe ebook

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
640 Seiten
Adrian & Wimmelbuchverlag
978-3-98585-263-5 (ISBN)
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Er ist ein Junge, der verloren ist. Sie ist ein Mädchen, das vielleicht das Zuhause ist, das er nie hatte. Joey Lynch war schon immer ein Beschützer. Er baut wieder auf, was kaputt ist. Als sein älterer Bruder Darren die Stadt verlässt, stellt der zwölfjährige Joey fest, dass er auf seine jüngeren Geschwister und seine Mutter aufpassen muss. Als er in seine Teenagerjahre eintritt, verschärfen sich seine Kämpfe, wobei Joey der Sucht folgt, während er gleichzeitig seiner Familie gegenüber pflichtbewusst ist. Die Tochter seines Chefs ist das Einzige, was ihn über Wasser hält. Sie ist kompromisslos sie selbst, und obwohl er sich nicht auf sie einlassen will, kann er sich nicht von ihr fernhalten. Aoife Molloy ist lebhaft und selbstbewusst. An ihrem ersten Tag in der weiterführenden Schule trifft sie auf einen hitzköpfigen Jungen, der in ihr eine neue brennende Neugier weckt, einen Jungen, der zufällig für ihren Vater arbeitet. Es ist keine gute Idee, sich mit ihm einzulassen, aber ihr Interesse wächst von Tag zu Tag. Als eine komplizierte Freundschaft entsteht, beginnt Aoife, die Geheimnisse zu entdecken, die mit Joey Lynchs Leben verbunden sind, während er verzweifelt darum kämpft, sie davon fern zu halten.

PROLOG


DAS CHARMANTE KENNENLERNEN


30. August 1999


JOEY

»DU MUSST NUR den Kopf unten halten und dein Temperament zügeln. Du bist ein schlauer Junge. Du schaffst das. Halt einfach deine Zunge im Zaum und lass dich nicht von irgendwelchem Unsinn provozieren. Willst du, dass ich mit dir reingehe?«

»Auf keinen Fall.«

»Es ist okay, nervös zu sein, Joey.«

»Ich bin nicht nervös.«

»Und es ist auch okay, Angst zu haben.«

»Sehe ich aus, als hätte ich Angst?«, knurrte ich, genervt von seiner ständigen Bemutterung. »Ich bin kein Baby, Dar.«

»Ich weiß, dass du kein Baby bist«, gab mein großer Bruder nach, als wir den Weg zur Ballylaggin Community School gingen – einen Weg, der jeden Wochentag in den letzten sechs Jahren auch seiner gewesen war. Seine Zeit an der weiterführenden Schule war jetzt vorbei, während meine gerade erst begann. »Ich will einfach, dass das hier gut für dich läuft.«

»Ja«, schnaubte ich. »Nun, wir wissen beide, das wird nicht passieren.«

»Das ist dein Neuanfang, Joey«, sagte er. »Was in der Grundschule passiert ist, liegt jetzt hinter dir. Schleppe nicht diesen ganzen Ärger mit dir herum.«

»Es gibt keine Neuanfänge«, zog ich das Wort in die Länge. »Nur verschiedene Orte voll desselben Mists.«

»Du bist zu jung, um so zynisch zu sein.«

»Und du bist zu klug, um deine Zeit und deinen Atem für diese Motivationsrede zu verschwenden«, entgegnete ich. »Ich bin nicht Shannon, Kumpel. Ich brauche weder die Worte noch das Händchenhalten.«

»Ist es so falsch von mir, dich an deinem ersten Tag an der weiterführenden Schule sehen zu wollen?«

»Das hättest du auch zu Hause machen können«, erinnerte ich ihn.

»Du musstest mich nicht zur Schule bringen. Ich bin kein Baby.«

»Du bist mein kleiner Baby-Bruder.«

»Ich war nie irgendjemandes Baby, Dar.«

»Immer so selbstständig.« Mit einem Kopfschütteln schenkte er mir ein wehmütiges Lächeln. »Vielleicht wollte ich einfach noch etwas mehr Zeit mit dir verbringen.«

»Wir teilen uns ein Zimmer«, entgegnete ich trocken und verlagerte das Gewicht meines einem Schulranzen ähnelnden Rucksacks auf die andere Schulter.

»Wir verbringen doch schon genug Zeit miteinander.«

»Ich hab dich lieb, Joey«, platzte er heraus. »Das weißt du doch, oder?«

»Du hast mich lieb?« Mit taumelnden Schritten drehte ich mich zu ihm um und sah zu ihm hoch. »Was zum Teufel ist los mit dir?«

»Nichts«, antwortete er mit emotionsgeladener Stimme. »Ich … ich musste es dir einfach sagen.«

»Warum?«, verlangte ich zu wissen, beunruhigt von seiner plötzlichen Liebeserklärung. Sie kam völlig unerwartet und fühlte sich einfach falsch an. »Was ist hier los?«

»Nichts.« Lächelnd griff er nach unten und wuschelte mir durchs Haar.

»Es ist nichts los, du Dummkopf. Ich wollte es dir nur sagen.«

»Okay …« Ich musterte ihn misstrauisch, nicht sicher, ob ich ihm wirklich glaubte. »Aber wag es bloß nicht, auch nur daran zu denken, mich vor all diesen Leuten zu umarmen, sonst trete ich dir in die Eier.«

»Deine Stimme fängt an zu brechen.« Er lachte. »Mein kleiner Bruder wird langsam erwachsen.«

»Ich brauche keine tiefe Stimme, um dir in den Hintern zu treten«, konterte ich, während sich meine Nackenhaare sträubten.

Er verdrehte die Augen. »Schon klar, Quietschie.«

»Tragen hier alle Mädchen so kurze Röcke?« Meine Augen weiteten sich, als ich beobachtete, wie eine Gruppe von Mädchen aus einem Schulbus stieg und auf den Gehweg vor uns zusteuerte. »Ich nehme alles zurück, Dar.« Ich grinste meinen Bruder an. »Ich glaube, die weiterführende Schule wird mir gefallen.«

»Denk nicht mal dran.« Darren lachte und stieß mich mit dem Ellbogen an. »Diese Mädchen sind in der Abschlussklasse. Für die bist du nur ein kleines Baby im ersten Jahr.«

»Ich habe dir doch schon gesagt, ich war nie ein Baby«, entgegnete ich zwinkernd, bevor ich meine Aufmerksamkeit wieder dem herrlichen Anblick nackter Beine und toller Hintern zuwandte.

»Bist du nicht ein bisschen jung, um schon an Mädchen zu denken?«

»Ich bin dreizehn.«

»Erst im Dezember.«

»Ich wette, ich hab schon mehr Brüste gesehen als du.«

»Mams zählen nicht.«

Wir lachten beide, was einige der Mädchen vor uns dazu brachte, sich umzudrehen.

»Oh mein Gott! Darren Lynch!«, kreischte eine der Blondinen und strahlte meinen Bruder an, als sie direkt auf ihn zukam. »Was machst du denn hier? Hast du nicht letztes Jahr beim Abschlussexamen tausend Punkte erreicht? Es gibt keine Chance, dass du die Abschlussklasse wiederholst.«

»Nein, ich wiederhole nicht. Ich bringe nur meinen kleinen Bruder an seinem ersten Tag her«, antwortete Darren und erwiderte die halbe Umarmung des Mädchens. »Und ich könnte dich dasselbe fragen. Was machst du in einer BCS-Uniform, Mädchen aus Tommen?«

»Ich, äh, bin hierher gewechselt. Ich werde die Abschlussklasse an der BCS beenden«, antwortete die Blondine angespannt. »Es ist wohl das Beste, alles in allem, weißt du?«

»Ja.« Mein Bruder nickte und sein Blick war voller Mitgefühl, was mich total verwirrte. »Das tue ich.«

»Und wie läufts Dar?« Sie wollte sich wohl schnell seinem mitfühlenden Blick entziehen. Ich verdrehte die Augen und unterdrückte den Drang zu kotzen. »Ich habe dich seit diesem Wochenende nicht gesehen.«

»Ich war unterwegs«, erklärte er ihr und kratzte sich am Nacken. »Ich versuche klarzukommen, weißt du?«

»Ja.« Ein weiterer bedeutungsvoller Blick wurde ausgetauscht. »Das weiß ich.«

»Ich nicht«, entschied ich, mich einzuschalten, denn warum zum Teufel auch nicht? »Könnt ihr mir erklären, worüber ihr beide gerade sprecht?«

Mein Bruder seufzte resigniert, bevor er mit dem Vorstellen begann. »Caoimhe, dieser vorlaute Mistkerl hier ist mein kleiner Bruder.« Er wandte sich an mich und deutete auf das Mädchen. »Joe, das ist Caoimhe Young. Du bist wahrscheinlich zu jung, um dich an sie aus der Grundschule zu erinnern, aber ihre kleine Schwester ist mit Shannon befreundet.«

Ihre blauen Augen richteten sich auf mein Gesicht und sie lächelte. »Also bist du der nächste Lynch in der Rangfolge, was?«

»Offensichtlich.« Ich zuckte gleichgültig mit den Schultern, bevor ich mich wieder Darren zuwandte. »Bist du fertig mit der Reise in die Vergangenheit, oder muss ich noch weitere zehn Minuten hier rumstehen?«

»Oh Mann, Dar«, sagte sie lachend. »Mit dem hier hast du alle Hände voll zu tun, was?«

»Sag mir was Neues«, erwiderte mein Bruder seufzend. »Es war schön, dich zu sehen, Caoimhe.« Er packte mich am Nacken und führte uns an der Gruppe von Mädchen vorbei den Weg zur Schule hinauf. »Pass auf dich auf!«

»Du auch, Dar«, rief sie uns nach. »Wir bleiben im Kontakt.«

»Wir bleiben im Kontakt?« Ich schüttelte den Kopf und befreite mich aus seinem Griff. »Was soll das denn heißen?«

»Wer weiß«, murmelte Darren. »Du kennst doch Mädchen.«

»Hattest du was mit ihr?«

»Was?« Er blieb stehen und drehte mich zu sich herum. »Nein, ich hatte nichts mit ihr. Wie kommst du überhaupt darauf?«

»Stell dich nicht so an.« Ich lachte und schubste ihn spielerisch gegen die Brust. »Ich weiß doch, du hattest schon was mit Mädchen.«

Darren seufzte tief. »Aber nicht so.«

»Naja, ich glaube, sie steht auf dich«, meinte ich und ging wieder neben ihm her. »Sie hat dich mit diesen verliebten Augen angesehen.«

»Verliebte Augen.« Darren lachte. »Du spinnst.«

»Hat sie wohl!« Ich lachte. »Ich bin überrascht, dass sie nicht in Ohnmacht gefallen ist, als sie dich sah.« Ich räusperte mich, legte eine Hand an meine Stirn und imitierte: »Oh, Darren Lynch. Bist du es wirklich, den meine Augen erblicken? Still, mein pochendes Herz!«

»Du bist so ein kleiner Arsch.« Mein Bruder lachte.

»Und du ein stilles Wässerchen«, schoss ich zurück mit einem Zwinkern und neckte ihn mit meinem Ellenbogen. Schleichen da noch mehr Blondinen in der Schule rum, die sich dir zu Füßen werfen wollen? Weil ich mich freuen würde, sie dir abzunehmen.«

»Lass gut sein«, winkte er kopfschüttelnd ab. »Es ist wirklich nicht so, wie du denkst. Sie ist nur eine gute Freundin.«

»Mach dir keinen Kopf, Dar. Ich weiß, dass du schwul bist. Ich zieh dich nur auf.«

»Jesus Christus, Joey!«, zischte Darren und griff nach meiner Schulter. Er blickte sich um, seine Augen unruhig und panisch, bis er dann erleichtert ausatmete und murmelte: »Nicht so laut, okay?«

»Warum machst du das?«, verlangte ich, während meine gute Laune verschwand, als ich seine Hand abschüttelte und ich bemerkte, wie meine Wut hochkam. »Warum versteckst du, wer du bist?«

Er schüttelte seinen Kopf, seine blauen Augen von Schmerz durchzogen. »Joey.«

»Nein, das ist Bullshit, Dar«, legte ich nach, nicht bereit, das so stehen zu lassen. »Ich schäme nicht für dich und du solltest das auch nicht tun.«

»Ich schäme mich nicht für mich«, antwortete er leise.

»Okay, gut«, schnappte ich. »Weil du dich für nichts schämen musst.«

»Naja, laut Dad schon.«

»Naja, auf den kannst du scheißen«, spuckte ich aus. »Er ist derjenige, der sich für sich schämen sollte,...

Erscheint lt. Verlag 1.10.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch
ISBN-10 3-98585-263-4 / 3985852634
ISBN-13 978-3-98585-263-5 / 9783985852635
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