Blood Moon Falling. Prüfungen der Göttin (Blood Moon Rising 2) (eBook)
383 Seiten
Impress (Verlag)
978-3-646-61148-9 (ISBN)
Liz Skadi kam 1985 im Ruhrgebiet zur Welt. Als früher Bücherwurm lernte sie mit Asterix und Obelix lesen, erlebte schaurige Abenteuer mit dem kleinen Vampir und brachte bereits als Kind ihre eigenen Geschichten zu Papier. Später studierte sie Archäologie und Politikwissenschaft und arbeitete bei den Vereinten Nationen, ehe sie ihre Leidenschaft für das Schreiben wiederentdeckte und sich dem Erschaffen fremder Welten widmete. Liz hat eine Vorliebe für eigenwillige Kick-Ass-Heldinnen, (düster-)magische Welten von High bis Urban Fantasy, Drachen und nicht-toxische Romanzen. Sie ist ein absoluter Serienjunkie und Profi im Prokrastinieren, powert sich gern beim Kickboxen aus und ohne Espresso ist sie nur ein halber Mensch. Zudem schwört sie auf die Heilkraft von Schokolade. Heute wohnt sie in Hamburg, reist am liebsten um die Welt und schreibt fantastische Geschichten für junge Erwachsene.
Liz Skadi kam 1985 im Ruhrgebiet zur Welt. Als früher Bücherwurm lernte sie mit Asterix und Obelix lesen, erlebte schaurige Abenteuer mit dem kleinen Vampir und brachte bereits als Kind ihre eigenen Geschichten zu Papier. Später studierte sie Archäologie und Politikwissenschaft und arbeitete bei den Vereinten Nationen, ehe sie ihre Leidenschaft für das Schreiben wiederentdeckte und sich dem Erschaffen fremder Welten widmete. Liz hat eine Vorliebe für eigenwillige Kick-Ass-Heldinnen, (düster-)magische Welten von High bis Urban Fantasy, Drachen und nicht-toxische Romanzen. Sie ist ein absoluter Serienjunkie und Profi im Prokrastinieren, powert sich gern beim Kickboxen aus und ohne Espresso ist sie nur ein halber Mensch. Zudem schwört sie auf die Heilkraft von Schokolade. Heute wohnt sie in Hamburg, reist am liebsten um die Welt und schreibt fantastische Geschichten für junge Erwachsene.
Kapitel 1
Mondfinsternis
»Wenn die Göttinnen ruhen, Lûna mit der Finsternis verschmilzt und Lillitús Lebenssaft erkaltet, verschieben sich die Mächte und es öffnet sich ein Fenster. Ein Fenster in eine neue Ära.«
Die alten Insel-Legenden (Chrônicá Edán I)
Heute ist einer dieser Tage, an denen ich wünschte, Alkohol würde in meinem Blut seine betäubende Wirkung entfalten. Mir all meine Sorgen nehmen, meinen Kopf von schweren Gedanken befreien und mir eine geruhsame Nacht schenken. Ich könnte mich gehen lassen, so wie alle anderen, und kompromisslos feiern. Unseren Sieg über die Königin. Meine erfüllte Rache.
Doch die Magíy Dêa in meinem Blut ist stärker als jeder Alkohol. Selbst zu Lûna Eclipse. Die nächsten acht Nächte wird meine Magie ruhen, so wie Lûna ruht nach ihrer blutigen Phase. Dennoch ist sie da. Bereit auszubrechen, wenn die Zeit gekommen ist und das nächtliche Grauen aufs Neue beginnt.
Mit einem wehmütigen Lächeln wende ich mich von meinen Frauen ab, die ihre letzten wachen Minuten singend und tanzend auf den Tischen von Ragnas Weinparadies verbringen, ehe sie ins wohlverdiente Koma fallen. Alix und Elysia haben sich schon vor Stunden abgeseilt, worüber ich ganz froh bin. Unsere Heilerin Cressida hat Elysias Armstumpf mit Heilkraut behandelt und fest abgebunden. Die Mondkämpferin wird es überleben. Ihr Hass auf mich hat allerding neue Dimensionen erreicht. Wäre Elysia nicht Alix’ aktuelle Flamme, hätte ich sie nach letzter Nacht für ihre Befehlsmissachtung aus der Gilde der Mondkämpferinnen geworfen. Ihr Angriff auf Astello war auch ein Angriff gegen mich. Wenn ich nicht rechtzeitig dazwischengegangen wäre, hätte sie ihn getötet. Dann könnten wir jetzt nicht so entspannt feiern. Stattdessen wären alle Kronenkämpferinnen Cardìanéras hinter uns her. Das Sichelviertel würde brennen für den Königinnenmord.
Ich bin tatsächlich überrascht, dass Astellos Autorität im Palast so weitreichend ist, dass wir den ganzen Tag unbehelligt feiern können. Ich habe mich heute auf das Schlimmste vorbereitet. Immerhin liegt meine Magíy Dêa im Koma und ich könnte das Viertel nicht mit meiner Magie verteidigen. Die Frage allerdings ist, wie lange Astellos Einfluss anhält. Denn genauso wenig, wie ich momentan Magie besitze – tut es der Prinz.
Mit einem schweren Seufzer betrachte ich Finley, der lautstark schnarchend neben mir liegt, über zwei Barstühlen ausgestreckt. Beneidenswert. Noch verschwendet niemand einen Gedanken an die Zukunft. An die zwei Dekaden, die uns bald erwarten. Doch das werden sie. Früher oder später.
Ich schiebe Finley einen weiteren Stuhl unter den Hintern, damit er sich nicht den Rücken bricht, und suche in dem Chaos von Ragnas Bar nach der letzten Flasche Blutmondburgunder. Dann steige ich über die dösenden Frauen und Mädchen, die auf dem versifften Boden des Weinparadieses ihren Rausch ausschlafen, und stoße die Tür auf.
In der Gasse schlägt mir die vertraute schwülwarme Luft des Spätherbstes ins Gesicht. Sie duftet würzig, nach gegrilltem Fleisch, Alkohol und den letzten Rauchfetzen der Blutmondopfer, die wir am frühen Morgen verbrannt haben. Die Sonne ist schon untergegangen und die sanfte Finsternis von Lûna Eclipse empfängt mich. Tief atme ich sie ein und recke mein Gesicht dem sternenbehangenen Himmel entgegen. In den Nachthimmel zu blicken, mit der sicheren Gewissheit, dass keine Gefahr dort oben lauert, ist ein seltenes Privileg.
In der Ferne vernehme ich die rhythmischen Trommelschläge auf dem Marktplatz und das Jauchzen der Frauen und Männer, die ihre gemeinsame Freizeit genießen. Eine ungewohnte Geräuschkulisse. Ein paar Jungs hocken auf dem Dach des gegenüberliegenden Wohnhauses und lassen ihre Beine baumeln. Einem von ihnen entgleitet die Weinflasche und sie zerschellt vor meinen Füßen. Daraufhin brechen sie in schallendes Gelächter aus, das jedoch augenblicklich verstummt, sobald sie mich erkennen.
»Melinoé!« Quill, der Sohn unseres Edelsteinschleifers Soréen, wirft mir eine Kusshand zu. »Du bist unsere Königin, Melinoé!«
Die anderen johlen begeistert, gefolgt von einem losgelösten Lachen, das man selten in unserem Viertel hört. Üblicherweise gibt es hier nicht viel zu lachen. Schon gar nicht für die Männer der Schöpfung.
»Er steht auf dich!« Quills Freund erntet dafür einen Hieb in die Seite.
»Stell dich hinten an!«, rufe ich hinauf.
Tatsächlich habe ich heute so viele Liebesbekundungen erhalten wie in meinem ganzen Leben nicht. Ich habe die Leute immer beschützt, seit meinem dreizehnten Lebensjahr, seitdem ich zur Anführerin der Mondkämpferinnen des Sichelviertels ernannt wurde. Jeder hier kennt mich. Den meisten von ihnen rettete ich mindestens einmal das Leben. Sie wissen, was ich leiste und was sie mir zu verdanken haben. Aus der anfänglichen Furcht vor meiner Magie entwickelte sich Akzeptanz und schließlich eine Selbstverständlichkeit. Der gestrige Königinnenmord aber hatte eine ganz andere Wirkung auf die Menschen des Viertels. Die Nachricht unseres Sieges schlug auf dem Marktplatz ein wie eine Mondbombe. Die Menschen hoffen, dass sich nun alles ändern wird. Dass sie keine Angst mehr haben müssen, weil ich nun die mächtigste Frau Cardìanéras bin und über die Stadt herrschen und sie alle beschützen werde.
Niemand von ihnen weiß, dass auch der Prinz Magíy Dêa besitzt. Dass er der rechtmäßige Erbe ist und den Thron besteigen wird, so die Göttinnen es wollen und die Kronenkämpferinnen und der Hofstaat ihn lassen. Natürlich wabert das Gerücht, dass der Prinz das Blutmondritual überlebt hat und die Herrschaft anstrebt, durch die Gassen, seit wir aus dem Vollmondviertel wiedergekehrt sind. Niemand aber glaubt, dass er wirklich zum König gekrönt wird. Ein Mann auf dem Thron? So etwas hat es noch nie gegeben. Dass ich ihn dabei unterstütze, stößt auf Unverständnis, nicht nur bei meinen Frauen. Ich habe heute viele Gespräche belauscht und alle sind sich einig: Ich unterstütze Astello nur, weil ich auf diese Weise die Herrschaft an mich reißen will. Mein Plan wäre bereits ins Detail ausgearbeitet. Ich heirate den Prinzen, raube seinen Samen und töten ihn anschließend, sodass ich als legitime Königinnenmutter herrschen kann.
Ein wenig erschreckt es mich, dass die Menschen denken, ich wäre zu so etwas fähig. Ich habe die Königin nicht getötet, weil ich nach ihrer Macht strebte. Sie sollten mich besser kennen. Aber vor allem sollten sie mir vertrauen. Mir und meiner Führung. Das tun sie. Noch. Doch ich frage mich, wie lange.
Ich schlendere ein Stück die Gasse hinab und suche etwas Ruhe und Abgeschiedenheit in dem schmalen Seitenpfad neben dem Weinparadies. Meine Ohren klingeln von den letzten Stunden, in denen meine Frauen aus vollem Hals geschrien, gesungen und gelacht haben. Ich habe mich schon früh ausgeklinkt. Feiern ist nicht meins. Es fällt mir schwer, mich gehen zu lassen. Alles zu vergessen und wenn es nur für einen Tag ist. Als anführende Mondkämpferin geht der Kampf des Lebens vierundzwanzig Stunden. Wird nicht gekämpft, wird geschlafen.
Doch es ist nicht Müdigkeit, die mich jetzt von der Feier wegführt. Ich sehne mich nach einer anderen Art der Ruhe. Einer anderen Art der Zerstreuung. Nach etwas, das ich ironischerweise während des Blutmondrituals fand. Eine Auszeit. Eine Ablenkung von dem, was mich spätestens in acht Nächten wieder erwartet, von den vorwurfsvollen Blicken meiner Frauen, den getuschelten Worten der Bürger und dem mörderischen Funkeln in Elysias eisblauen Augen.
Gedankenverloren spiele ich mit dem schwarzen Diamanten um meinen Hals. Die permanente Anspannung, die Verantwortung, die auf mir lastet, … hier kann sie mir niemand abnehmen. Im Gegenteil werde ich an jeder Ecke daran erinnert. Ist es verwerflich, dass ich mich nach dem Prinzen sehne? Danach, wie ich mich in seiner Nähe fühle? Ist es, wie Ragna sagt, und mir stehen solche Dinge nicht zu?
Mein Blick gleitet über das schwarze Brett an der Mauer. Blutspritzer übersäen die vielen Zettel, die darauf gepinnt sind. Der Blutregen hat die meisten ruiniert. Ein Plakat jedoch ist unversehrt, wurde ganz frisch angebracht. KÖNIGINNENMÖRDERIN GESUCHT. TOT ODER LEBENDIG. Das Porträt wurde wohl erst heute gezeichnet und ist nur skizziert, aber nicht schlecht getroffen. Ich sehe verdammt wütend aus.
Ich reiße das Papier herunter. Dann falte ich es fein säuberlich und stecke es tief in den Ausschnitt meines Lederbustiers. Ich werde das Kopfgeldplakat in mein provisorisches Heim hängen und jede freie Minute ansehen. Königinnenmörderin. Das klingt wie Musik in meinen Ohren.
»Ich habe nicht gesehen,...
Erscheint lt. Verlag | 3.10.2024 |
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Reihe/Serie | Blood Moon Rising |
Verlagsort | Hamburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch ► Jugendbücher ab 12 Jahre |
Schlagworte | enemies to lovers fantasy • Große Gefühle • High Fantasy • High Fantays • impress ebooks • Matriarchat Frauenpower Macht • New Adult Buch Liebesroman • Prüfungen der Göttin • Romantasy Bücher • Royale Fantasy • slow burn fantasy romance • starke weibliche Heldin |
ISBN-10 | 3-646-61148-0 / 3646611480 |
ISBN-13 | 978-3-646-61148-9 / 9783646611489 |
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Größe: 2,6 MB
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