Bloodsong 2. Oonas Traum (eBook)

Band 2 der mitreißenden Romantasy-Reihe voller Rivalität, Abenteuer und Liebe für Young-Adult-Fans ab 14 Jahren

(Autor)

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2024 | 1. Auflage
450 Seiten
Verlag Friedrich Oetinger
978-3-96052-386-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Bloodsong 2. Oonas Traum -  Isabell May
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Wenn aus Rivalität Feindschaft wird Seit sie denken können, buhlen die Blutjägerin Oona und ihr Konkurrent Xaron um die Anerkennung ihres Oberhauptes und Ziehvaters Marus. Als Xaron Oona zusammen mit Prinzessin Odine ausliefern will, wird aus der Rivalität Feindschaft. Doch Oona weiß, was Marus wirklich im Schilde führt. Sie schwört, Odine um jeden Preis zu beschützen. Als sie sich gegen ihren Ziehvater stellt, gerät auch Xarons Weltbild ins Wanken. Ist er mutig genug, alles zu vergessen, woran er je geglaubt hat, und sich seinen wahren Gefühlen zu stellen? Band 2 der Bloodsong-Reihe für junge Leser*innen ab 14 Jahren erzählt die spannende Geschichte einer starken Blutjägerin, die sich ihrem Oberhaupt und ihrem ewigen Rivalen entgegenstellt, um ihre Freundin zu schützen. Wird sie am Ende alles verlieren? Bloodsong 2. Oonas Traum: Band 2 der packenden Fantasy-Reihe - Spannend und magisch: Eine mitreißende Romantasy voller Blutmagie, Liebe und Abenteuer für Fantasy-Fans ab 14 Jahren. - Ständeunterschiede und erbitterte Rivalität: Mit einer starken Protagonistin, die gegen ihren Ziehvater und ihren ewigen Rivalen kämpft. - Voll angesagt: Mit den beliebten Tropes 'enemies to lovers' und 'forced proximity'. - Mitreißend und dramatisch: Zwei Liebesgeschichten, die es niemals geben darf - in einem von Aberglauben beherrschten und von Bestien geplagten Land.Der fantastische Young-Adult-Roman entführt Leser*innen ab 14 Jahren in ein düsteres Land voller Blutmagie und Rivalitäten. Die fesselnde Geschichte um die starke Blutjägerin Oona eignet sich perfekt für Fans von Sarah J. Maas und Leigh Bardugo.  

Isabell May wurde 1985 in Österreich geboren. Sie studierte u. a. Germanistik und widmet sich seit 2014 ganz dem Schreiben. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihrer Collie-Hündin lebt sie heute in NRW.

Isabell May wurde 1985 in Österreich geboren. Sie studierte u. a. Germanistik und widmet sich seit 2014 ganz dem Schreiben. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihrer Collie-Hündin lebt sie heute in NRW.

Kapitel 3


Oona

Wenigstens kann ich aufrecht auf Xarons Pferd sitzen und muss nicht quer über dem Sattel hängen wie ein Sack Mehl. Oder wie Odine. Ich will mir gar nicht ausmalen, wie unbequem und schmerzhaft diese Haltung sein muss. Ohne jegliche Körperspannung liegt sie vor Gira auf dem Pferd. Bei jedem Galoppsprung muss Odines Bauch aufs harte Leder prallen.

Allerdings weiß ich nicht, wie viel Odine davon überhaupt mitbekommt. Die meiste Zeit sind ihre Augen geschlossen, und die Lider zucken, als hätte sie aufwühlende Träume. Wenn ihre Augen doch geöffnet sind, starrt sie teilnahmslos ins Leere, ins Nichts, als wäre sie gar nicht richtig da.

Gira weicht meinem Blick aus, genauso wie die anderen Jägerinnen und Jäger. Für uns alle ist das eine neue Situation. Noch nie hat sich eine Jägerin gegen ihre Gilde gestellt. Ich bin die Erste. Mich auszuliefern, scheint ihnen allen nicht zu behagen. Was sie natürlich nicht daran hindert, ihre Befehle auszuführen.

Nur Xaron hat natürlich keinerlei Problem damit, mich in Ketten zu legen und zu Marus zu schleifen. Vermutlich ist sein größter Traum wahr geworden, als Marus ihm aufgetragen hat, mich – die Ungehorsame – gefangen zu nehmen.

Wie gern würde ich jetzt den Kopf hochreißen und eine saftige Kopfnuss in Xarons Gesicht platzieren. Es wäre ganz leicht, ich bin ihm ganz nah. Direkt vor ihm sitze ich auf dem Pferd, seine Arme fassen links und rechts an mir vorbei und halten die Zügel.

Würden wir einander nicht bis aufs Blut hassen, wäre diese Pose regelrecht romantisch: Als wäre ich eine zarte Prinzessin und er mein Prinz, der mich auf seinem Ross einer traumhaften Zukunft entgegenführt. Die Wahrheit könnte nicht weiter davon entfernt sein. Er will mich kontrollieren und sichergehen, dass ich nicht entkomme. Keinen Moment will er mich aus seinen Klauen lassen.

Ich müsste nur meinen Kopf zurückschnellen lassen … Genüsslich male ich mir das Knacken aus, das mein Hinterkopf auf seiner Nase auslösen könnte. Würde ich sie ihm brechen? Mit einer schiefen Hakennase wäre es vorbei mit seinem Dasein als Schönling. Wobei es mich nicht wundern würde, wenn ihn das für die Damenwelt nur noch interessanter machen würde: ein Charaktergesicht anstelle seiner jetzigen glatten Schönheit.

Oder würde ich sein Kinn treffen? Würde er sich auf die Zunge beißen und Blut schmecken?

»Versuch besser nichts Dummes«, warnt er mich, als hätte er meine Gedanken gelesen. »Du weißt, du bist mir hoffnungslos unterlegen.«

»Und du weißt so gut wie ich, dass Marus mich lebend wiedersehen will.«

Ich kann mir nur zu gut vorstellen, wie sehr mein einstiger Mentor und Ziehvater darauf wartet, mir ins Gesicht zu sehen und von mir selbst zu hören, warum ich, die ehemalige Lieblingsschülerin, mich gegen ihn gestellt und ihn verraten habe.

Bei der Vorstellung, vor ihn geführt zu werden und mich ihm stellen zu müssen, zieht sich meine Kehle zusammen. Er war mein Alles, meine Welt. Die Entscheidungen, die ich aus dem Bauch heraus getroffen habe, sind mir alles andere als leichtgefallen. Trotz allem, was ich in letzter Zeit über ihn erfahren habe, widerstrebt es mir mit jeder Faser meines Daseins, ihn enttäuschen zu müssen. Ihn, den ich doch immer stolz machen wollte.

»Lebend, ja. Aber ich schätze, er besteht nicht darauf, dich unversehrt vor sich zu sehen«, knurrt er.

Kurz kalkuliere ich das Risiko, ein geheimes Gespräch mit Xaron zu führen. Wir alle reiten nah beisammen, doch nicht so nah, dass die anderen Jägerinnen und Jäger unsere Unterhaltung mithören könnten. Nicht einmal mithilfe ihrer Sinne, die schärfer sind als jene von normalen Menschen, könnten sie mich verstehen. Jedenfalls nicht, wenn ich leise spreche. Das dumpfe Trommeln der Pferdehufe auf dem Schnee und das Pfeifen des Windes, der unsere Gesichtszüge erstarren lässt und uns kalte Flocken entgegenpeitscht, würden meine Worte übertönen.

Also senke ich die Stimme, um ganz sicherzugehen, dass nur Xaron mich hört. »Du hast nicht gefragt, warum ich es getan habe. Warum ich mich auf die Seite der Prinzessin und ihres Begleiters geschlagen habe. Gegen Marus’ Befehl.«

»Das muss ich nicht fragen. Du hast es getan, weil du untreues Geschmeiß bist. Eine tollwütige Hündin, der man nicht trauen kann und die die Hand beißt, die sie füttert.«

Ich verdrehe ungeduldig die Augen, auch wenn er das nicht sehen kann, weil ich ihm den Rücken zuwende. Ich lehne mich zurück, gegen seinen Bauch, und drehe den Kopf zur Seite. Meine Wange ist jetzt an seine Brust gedrückt, die von einem dicken Wollumhang eingehüllt ist. So eng bin ich an ihn gepresst, dass ich ganz schwach seinen Geruch wahrnehmen kann. Ich wünschte, ich könnte behaupten, er würde unangenehm riechen. Die Wahrheit aber ist, Xaron duftet schwach nach Wald und Winter, kalt und frisch. Jetzt ist unsere Pose noch romantischer, ich bin richtiggehend an ihn gekuschelt. Doch der Sinn und Zweck ist nur, ihm besser die Informationen zuflüstern zu können, ohne dass die anderen etwas davon hören. Etwas sagt mir, dass ich bessere Chancen habe, ihn allein zu überzeugen, als mit der ganzen Gruppe zu sprechen.

»Bisschen theatralisch, oder?«, zische ich. »Denk noch mal scharf nach. Du weißt, dass ich das nicht einfach so gemacht habe. Dass mehr dahintersteckt. Dass ich einen Grund hatte. Willst du diesen Grund nicht wissen?«

Er schweigt kurz. »Es interessiert mich nicht. Du hast einen Fehler gemacht, und für den wirst du bezahlen. Deine verworrenen Motive könnten mir nicht egaler sein.«

Ich lasse mich nicht beirren. »Marus ist nicht der, für den du ihn hältst. Ich weiß, was du denkst, und auch ich habe ihm immer blind vertraut. Er hat uns großgezogen, war das Zentrum unserer Welt. Aber er hat schlimme Dinge getan, und wenn er Odine in seine Finger bekommt …«

Mit seinen Armen, mit denen er mich links und rechts einkesselt, verstärkt er den Druck um meinen Körper. Grob stößt er mir in die Seite. »Hast du mich nicht verstanden? Es interessiert mich nicht. Ich bin ohnehin schon viel zu nett zu dir. Halt die Klappe, oder ich stopfe sie dir.«

Langsam reicht es. Das lasse ich mir nicht gefallen, schon gar nicht von ihm.

Die Armleuchter haben mir zwar den Neuntöter abgenommen, mich aber nicht durchsucht. Im Stiefelschaft trage ich noch ein kleines Messer bei mir. Außerdem habe ich die Kralle der Kraya, die ich damals erlegt habe, in einer flachen Ledertasche unter der Kleidung um meinen Körper geschnallt. Mein letzter Auftrag vor jenem, der mein Schicksal in neue Bahnen gelenkt hat. Nur kurz erwäge ich, eine dieser beiden Waffen zu zücken und sie Xaron zwischen die Rippen zu jagen. Mit der kurzen Klinge des Messers würde ich ihn schwer verletzen, aber vermutlich nicht töten. Das Gift der Kraya hingegen könnte größere Verheerungen anrichten. Wenn ich ihn damit in der Nähe seines Herzens verletzen würde, gäbe es nichts und niemanden, der die Ausbreitung des Giftes schnell genug stoppen könnte.

Aber was dann? Ein Jäger wäre dann tot. Aber fünf stünden mir immer noch gegenüber. Fünf Jägerinnen und Jäger, die mich bekämpfen würden und umso sicherer gehen würden, dass ich kein Unheil mehr anrichten kann. Immer noch sind meine Handgelenke und Knöchel mit schmalen, aber starken Ketten gefesselt. Ich hätte keine Chance. Also versuche ich gar nicht erst, ihn ernsthaft anzugreifen.

Aber eine Lektion will ich ihm erteilen. Zumindest könnte ich ihn erschrecken. Damit er kapiert, dass ich zwar vorerst unterlegen, aber nicht endgültig besiegt und wehrlos bin. Und um ihm das ekelhaft siegessichere Grinsen aus dem Gesicht zu wischen, das ihm mit Sicherheit gerade auf den Lippen liegt.

Die anderen Jägerinnen und Jäger bemerken nicht, dass ich mich geschmeidig um die eigene Achse winde, nur ein wenig, um mich weiter zu Xaron zu drehen. Die dicke Decke, in die ich gewickelt bin und aus der nur mein Kopf ragt, verbirgt meine unauffälligen Bewegungen.

Zwischen uns ist nur der dünne Stoff seines Hemdes und der Hose. Seine Jagdkleidung aus Leder trägt er nicht, weil es sich so – in Stoffkleidung und dickem Umhang – bequemer reist. Was für ein Fehler. Er ist und bleibt eben ein Einfaltspinsel.

Meine aneinandergefesselten Hände wollen schon hoch zu seiner Kehle schnellen. Wenn ich dort, an dieser empfindlichen Stelle, zudrücke … Nein, nicht nachdrücklich genug. Ich entscheide mich anders. Rascher, als er reagieren kann, ändere ich die Richtung und fasse ihm grob in den Schritt.

»Du tätest gut daran, mir zuzuhören«, zische ich.

Xarons Atmung wird schneller, ich spüre seine Atemzüge auf meiner Stirn und in meinen Haaren. Er tut nichts, um mich zu stoppen – kann er auch nicht, denn meine Hand an seiner empfindlichsten Stelle macht klar, was passieren würde, wenn er versuchen würde, sie da einfach wegzureißen. Ich würde ganz bestimmt nicht loslassen, sondern ihm wehtun. Sehr weh.

Stattdessen packt er hart meine Hand und raunt ganz dicht in mein Ohr: »Tu nichts, was du später bereuen würdest.«

Ich ziehe die Augenbrauen zusammen und verstärke meinen Griff. »Diese Empfehlung kann ich nur zurückgeben.« Unsanft drücke ich zu.

Ein schmerzerfülltes Zischen kommt über seine Lippen. Sein Atem wird noch schneller, nervöser. Er ist mit einem Mal ganz angespannt. Ein Schauer geht durch seinen Körper. Durch das Hemd spüre ich, wie hektisch sich sein Brustkorb unter seinen Atemzügen hebt und senkt. Mich berauscht die Macht, die ich plötzlich über ihn habe.

»Oona«, presst er heiser zwischen den Zähnen hervor. Seine Stimme klingt drohend und gleichzeitig...

Erscheint lt. Verlag 2.8.2024
Reihe/Serie Bloodsong
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte ab 14 • Abenteuer • Düstere Fantasy voller Magie • Enemies-to-Lovers • Fantasy • forced proximity • Für Fans von Sarah J. Maas • Jugendbuch • Only one bed • Romance • Spannung • Wenn aus Rivalität Liebe wird • wie GrishaVerse • Young Adult • Zeitgenössische Liebesromane
ISBN-10 3-96052-386-6 / 3960523866
ISBN-13 978-3-96052-386-4 / 9783960523864
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