Thrones and Curses – Für die Krone geboren (eBook)
Die Prinzessinnen Daphne, Beatriz und Sophronia wurden in die benachbarten Königreiche geschickt, um die Länder ihrer Verlobten zu Fall zu bringen. Doch die Prinzessinnen haben ihre eigenen Wege gefunden und die Pläne ihrer machthungrigen Mutter dabei völlig durchkreuzt - auf teils tragische Weise. Sophronia hat sich für die Liebe entschieden, und dafür ihr Leben gelassen. Daphne und Beatriz können kaum glauben, dass ihre Schwester tot ist, aber beide sind wild entschlossen, sie zu rächen. Und nun, durch einen Kontinent - und die Lügen ihrer Mutter - getrennt, erkennen sie mit jedem Tag deutlicher, dass sie vielleicht nicht auf dasselbe Ziel hinarbeiten. Die Sterne flüstern von Tod, aber Daphne und Beatriz beginnen gerade erst, die wahre Macht zu verstehen, die durch ihre Adern fließt. Und ihre Mutter tut alles, um sie weiter unter ihrer Kontrolle zu halten - selbst wenn das bedeutet, sie alle zu töten.
Die fesselnde Fortsetzung der »Thrones and Curses«-Reihe über drei Prinzessinnen und das Schicksal, für das sie geboren wurden: Verführung, Eroberung und die Krone.
Die Thrones-and-Curses-Reihe:
Thrones and Curses - Von den Sternen berührt (Band 1)
Thrones and Curses - Für die Krone geboren (Band 2)
Laura Sebastian, geboren im südlichen Florida, hat schon immer gern Geschichten erzählt. Nach ihrem Schauspiel-Abschluss am Savannah College of Art and Design hat sie sich in New York niedergelassen. Wenn sie nicht schreibt, liest sie, probiert neue Cookie- oder Cupcake-Rezepte aus, kauft Klamotten, obwohl ihr Schrank aus allen Nähten platzt, oder überredet ihren faulen und sehr wuscheligen Hund Neville, mit ihr spazieren zu gehen. Ihr Debüt »Ash Princess« wurde ein New York Times-Bestseller.
Beatriz
In der cellarischen Schwesternschaft, hoch oben im Alder-Gebirge, geht Beatriz in ihrer Zelle auf und ab – immer zehn Schritte, von Wand zu Wand. Fünf Tage ist es her, dass sie weggesperrt wurde, in dieser kargen Kammer, mit nichts als einem schmalen Bett, einer verschlissenen Decke und einem Krug Wasser auf einem kleinen Holzschemel. Fünf Tage ist es her, dass sie die Stimmen ihrer Schwestern in ihrem Kopf hörte, so klar und deutlich, als stünden sie im Zimmer neben ihr. Fünf Tage, seit sie hörte, wie Sophronia starb.
Nein. Nein, das weiß sie doch gar nicht, jedenfalls nicht mit Sicherheit. Beatriz fallen ein Dutzend möglicher Erklärungen ein, ein Dutzend möglicher Auswege, um sich einzureden, dass ihre Schwester noch da ist – noch am Leben ist. Immer wenn sie die Augen schließt, sieht sie Sophronia vor sich. In der Stille ihrer Zelle hört sie ihr Lachen. Und wenn es ihr doch einmal gelingt, für ein paar Stunden zu schlafen, wird sie in ihren Albträumen von Sophronias letzten Worten heimgesucht.
Sie jubeln über meine Hinrichtung … Es steht so viel mehr auf dem Spiel, als wir ahnten. Ich verstehe immer noch nicht alles, aber bitte seid vorsichtig. Ich liebe euch beide so sehr. Ich liebe euch bis zu den Sternen. Und ich …
Das war alles.
Es ist ihr immer noch ein Rätsel, durch welches magische Wirken dieser letzte Kontakt zustande gekommen ist, auch wenn es Daphne zuvor schon einmal gelungen war, auf diese Weise mit Beatriz allein in Verbindung zu treten. Auch damals war die Magie abrupt versiegt. Doch diesmal ist es anders gewesen, Beatriz hat Daphnes Anwesenheit noch ein paar Sekunden länger wahrgenommen, ihr fassungsloses Schweigen hat sich in Beatriz’ Kopf ausgebreitet, bis die Verbindung endgültig abriss.
Aber Sophronia kann nicht tot sein. Allein die Vorstellung ist unbegreiflich. Sie sind gemeinsam auf die Welt gekommen: Beatriz, Daphne, dann Sophronia. Undenkbar, dass eine von ihnen die beiden anderen einfach so zurücklassen könnte.
Wie oft Beatriz sich das auch sagt, ein letzter Zweifel bleibt. Sie hat es schließlich gespürt. Es war, als hätte man ihr das Herz aus der Brust gerissen. Als wäre etwas Lebenswichtiges verloren gegangen.
Das Geräusch eines Riegels, der zurückgeschoben wird, lässt Beatriz aufschrecken, und sie dreht sich um, in der Erwartung, eine der Schwestern mit ihrer nächsten Mahlzeit in der Tür zu sehen. Aber die Frau, die nun ihre Zelle betritt, kommt mit leeren Händen.
»Mutter Ellaria«, sagt Beatriz. Ihre Stimme ist rau, in den letzten Tagen hat sie kaum ein Wort gesprochen.
Mutter Ellaria hat Beatriz bei ihrer Ankunft in der Schwesternschaft begrüßt, sie zu ihrer Zelle geführt und ihr Kleidung zum Wechseln ausgehändigt, die genauso aussieht wie jene, die die ältere Frau selbst trägt. Bisher hat Beatriz nur das graue Wollkleid angezogen. Die Schwesternhaube liegt immer noch am Fußende ihres Bettes.
In Bessemia galt es als große Ehre für eine Novizin, die Haube zum ersten Mal anzulegen, es gab eigens eine Zeremonie, um diesen Anlass zu begehen – Beatriz selbst hat an mehreren solcher Rituale teilgenommen. Es war eine Feier zu Ehren einer Frau, die sich entschied, ihr Leben ganz den Sternen zu widmen.
Aber Beatriz hat sich für nichts entschieden, also wird sie auch keine Haube tragen.
Mutter Ellaria scheint das nicht zu entgehen – ihr Blick wandert von Beatriz’ nachlässig geflochtenen rotbraunen Haaren zu der Haube auf dem Bett. Sie reagiert mit einem Stirnrunzeln, ehe sie Beatriz erneut anschaut.
»Du hast Besuch«, sagt sie mit unverhohlener Missbilligung in der Stimme.
»Wer ist es?«, fragt Beatriz, aber Mutter Ellaria dreht sich nur wortlos um und geht hinaus, sodass Beatriz nichts anderes übrig bleibt, als ihr in den dunklen Korridor zu folgen. Ihre Gedanken überschlagen sich.
Einen Moment lang stellt Beatriz sich vor, dass es Sophronia ist – dass ihre Schwester aus Temarin angereist ist, um ihr zu versichern, dass sie lebt und es ihr gut geht. Doch vermutlich ist es nur ihre einstige Freundin Gisella, die gekommen ist, um ihre Schadenfreude auszukosten, oder deren Zwillingsbruder Nico, der wissen will, ob ein paar Tage in der Schwesternschaft schon ausgereicht haben, damit Beatriz ihre Haltung zu seinem Heiratsantrag ändert.
Wenn das so ist, wird er enttäuscht wieder abziehen müssen. Sosehr Beatriz ihren erzwungenen Aufenthalt hier auch verabscheut – besser, als in den Palast von Cellaria zurückzukehren, ist es allemal. Denn auch Pasquale wird wohl den Rest seines Lebens in der Bruderschaft auf der anderen Seite des Flusses Azina verbringen.
Ihre Brust zieht sich zusammen bei dem Gedanken an Pasquale und daran, dass er nur deshalb enterbt und eingesperrt wurde, weil er auf ihr Anraten hin den falschen Menschen vertraut hat.
Wir sind noch nicht fertig mit ihnen, hat Pasquale gesagt, nachdem sie beide wegen Hochverrats verurteilt worden waren. Und schon bald werden sie sich wünschen, sie hätten uns getötet, als sie die Chance dazu hatten.
Beatriz lässt seine Worte in ihrem Kopf nachhallen, während sie Mutter Ellaria den spärlich beleuchteten Korridor hinunter folgt und im Geiste verschiedene Möglichkeiten durchgeht, wie sie die gebrechliche ältere Frau überwältigen und fliehen könnte … Die Frage ist nur: wohin? Das Alder-Gebirge ist ein tückisches Terrain, selbst für diejenigen, die mutig genug sind, es zu erklimmen. Wenn Beatriz dieses Wagnis eingehen würde, ganz allein, mit nichts als ihrer Kutte und den Baumwollpantoffeln, würde sie die nächste Nacht nicht überleben, so viel steht fest.
Ihre Mutter hat sie stets zur Geduld ermahnt, und auch wenn es nie Beatriz’ Stärke gewesen ist, sich in Geduld zu üben, weiß sie, dass genau das jetzt notwendig ist. Also lässt sie die Arme locker an ihren Seiten herabhängen und folgt Mutter Ellaria um eine Ecke, dann um eine weitere, bis die Vorsteherin schließlich vor einer hohen Holztür stehen bleibt und Beatriz mit einem abschätzigen Blick mustert, als wäre ihr der Geruch von etwas Verdorbenem in die Nase gestiegen. Diese Frau kann sie nicht leiden, das weiß Beatriz, und dennoch beschleicht sie das Gefühl, dass nicht sie selbst es ist, die diesen Blick hervorruft.
»Aufgrund des … besonderen Ranges, den dein Besucher innehat, stelle ich mein eigenes Arbeitszimmer für ein Gespräch zur Verfügung, werde jedoch in zehn Minuten zurückkehren, und keine Sekunde später.«
Beatriz nickt, nun vollends überzeugt, dass es sich entweder um Gisella oder Nicolo handelt. Immerhin ist Nicolo jetzt König von Cellaria und Gisella nimmt als seine Schwester nun ebenfalls eine höhere Stellung ein. Was nicht heißt, dass Mutter Ellaria den beiden mehr Achtung zollen würde als Beatriz.
Beatriz schiebt ihre Gedanken beiseite, stößt die Tür auf und tritt ein. Abrupt bleibt sie stehen und kneift die Augen zusammen, als könnte die Gestalt vor ihr sich allein durch ein Blinzeln in Luft auflösen.
Doch egal wie oft sie blinzelt, Nigellus ist immer noch da. Der Himmelsdeuter ihrer Mutter hat es sich auf Mutter Ellarias Stuhl gemütlich gemacht und beobachtet Beatriz über die zusammengelegten Fingerspitzen seiner erhobenen Hände hinweg. Da Beatriz’ Zelle fensterlos ist, hat sie bereits kurz nach ihrer Ankunft jedes Zeitgefühl verloren, aber jetzt kann sie sehen, dass es Nacht ist: Der Vollmond scheint durch das Fenster hinter Nigellus, die Sterne leuchten heller und kühner als sonst.
Es ist das erste Mal seit fünf Tagen, dass sie den Nachthimmel sieht, das erste Mal, dass sie wieder das Licht der Sterne über ihre Haut tanzen spürt. Ihr wird schwindelig und sie ballt die Hände zu Fäusten. Magie, denkt sie, obwohl sie es immer noch nicht so recht glauben kann, auch nachdem sie ihre besonderen Kräfte jetzt schon zweimal eingesetzt hat, um die Sterne zu Hilfe zu rufen, wenn auch versehentlich.
Nigellus entgeht nicht, dass sie ihre Finger so fest in die Handballen gräbt, dass ihre Knöchel weiß werden, aber er sagt nichts. Die Tür schließt sich hinter Beatriz und die beiden bleiben allein in dem Raum zurück. Einen Moment lang sehen sie sich nur an, keiner ergreift das Wort.
»Sophronia ist tot, nicht wahr?«, bricht Beatriz schließlich das Schweigen.
Nigellus antwortet nicht sofort. Nach einer gefühlten Ewigkeit nickt er.
»Königin Sophronia wurde vor fünf Tagen hingerichtet«, bestätigt er mit einer ausdruckslosen Stimme, die nichts von seinen Gedanken verrät. »Zusammen mit einem Großteil des Adels von Temarin. Eure Mutter hatte Soldaten an der Grenze aufmarschieren lassen und inmitten der entstandenen Unruhen sind sie bis zur Hauptstadt vorgedrungen und haben sie eingenommen. Da sie keinen Regenten vorfanden, der sich hätte ergeben können, hat die Kaiserin den Thron kurzerhand für sich beansprucht.«
Beatriz sinkt vor dem Schreibtisch auf einen Stuhl. Alles Leben scheint in diesem Moment aus ihr zu weichen. Sophronia ist tot. Damit hätte sie rechnen müssen, nichts anderes war zu erwarten gewesen. Hat ihre Mutter nicht immer gesagt, sie solle nie eine Frage stellen, auf die sie die Antwort nicht bereits kennt? Aber zu hören, dass ihre größte Angst bestätigt wird, raubt ihr jede Kraft. Von einem Moment auf den anderen fühlt es sich an, als sei von ihr nur noch ein Schatten übrig.
»Sophie ist tot«, wiederholt sie. Alles andere kümmert sie wenig, weder ihre Mutter noch deren Armee oder die neue Krone, die die Kaiserin ihrer beträchtlichen...
Erscheint lt. Verlag | 16.10.2024 |
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Reihe/Serie | Die Thrones-and-Curses-Reihe |
Übersetzer | Petra Koob-Pawis |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Castles in their bones #2 of 3 |
Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch ► Jugendbücher ab 12 Jahre |
Schlagworte | 2024 • ab 14 • All Age • Ash Princess • castles in their bones • Court Romance • Das Reich der sieben Höfe • Die rote Königin • Drillinge • eBooks • enemies to lovers • Epic Fantasy • Fantasy • Feministische Fantasy • Geschwister • High Fantasy • Holly Black • Intrigen • Jennifer Benkau • Jugendbuch • Jugendbücher • Kendare Blake • Liebe • Liebesgeschichte • Magie • Neuerscheinung • poison in their hearts • Pubertät • Romance • Romantasy • Sarah J. Maas • Schwestern • Slow Burn • stardust in their veins deutsch • starke Heldin • Trilogie • Verrat • Victoria Aveyard • Young Adult |
ISBN-10 | 3-641-28319-1 / 3641283191 |
ISBN-13 | 978-3-641-28319-3 / 9783641283193 |
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