Nothing but Spies 1: Nothing but Spies (eBook)

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2024 | 1. Auflage
288 Seiten
Carlsen Verlag Gmbh
978-3-646-93790-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Nothing but Spies 1: Nothing but Spies -  Mario Fesler
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Stell dir vor, dein Nachbar ist der größte Fake der Welt. Und stell dir vor, deine Nachbarin will dir die wichtigste Mission deines Lebens vermasseln. Ohne Abenteuer geht es gar nicht, findet Celia. Leider lebt sie in der wohl langweiligsten Kleinstadt des Universums. Ihr neuer Mitschüler Vincent schiebt hingegen eine ruhige Kugel. Er ist gechillt, smart, sportlich, beliebt - einfach zu perfekt, um wahr zu sein. Doch dann lockt Celia ihn aus der Reserve. Sie klaut ihm ein Kaugummi, das eine völlig andere Funktion hat, als frischen Atem zu verbreiten. Und bald wird ihr klar, dass auch Vincent eine völlig andere Funktion hat, als gechillt im Klassenzimmer rumzusitzen: Er ist Undercover-Agent und seine perfekte Familie nur ein großer Fake. Sie sind in Trockenstedt, um einen ebenso geheimnisvollen wie genialen Erfinder mit dem Decknamen Hypnos ausfindig zu machen. Vincent bleibt keine Wahl. Wenn nicht herauskommen soll, dass er von einer neugierigen Teenagerin entlarvt wurde, muss er auf Celias Forderung eingehen: Sie will bei seiner Mission dabei sein! Ausgerechnet Celia, diese unkalkulierbare Sicherheitslücke. Und auch Celia ist reichlich genervt von Bilderbuchboy und seinen Agenten-Ticks. Eins steht also von Beginn an fest: Diese Mission wird ihre erste und einzige sein. Oder etwa doch nicht  ...? Garantiert ohne Agenten-Klischees. Dafür mit jeder Menge Action, Humor und Coolness.

Mario Fesler, geboren 1978, zog es zum Studium der Theaterwissenschaft und Neueren Deutschen Literatur nach Berlin, wo er bis heute lebt, arbeitet und schreibt. Für sein Debüt wurde er als »Neues Talent« mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. 

Mario Fesler, geboren 1978, zog es zum Studium der Theaterwissenschaft und Neueren Deutschen Literatur nach Berlin, wo er bis heute lebt, arbeitet und schreibt. Für sein Debüt wurde er als »Neues Talent« mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet.  Helder Oliveira machte eine Ausbildung zum Physiotherapeuten, ehe er seinen Traum verwirklichte und Illustrator wurde. Inzwischen erreichen ihn Aufträge aus den verschiedensten Winkeln der Welt, aber seine Bilder entstehen alle im Amazonasgebiet in Brasilien, wo er zu Hause ist. Hier findet Helder Inspiration in der Natur und sammelt in seinem geheimen Skizzenbuch Ideen für neue Projekte, bei denen er mit Farben, Formen und Figuren experimentiert. 

„Celia! Jetzt komm schon! Wir müssen nicht die Letzten sein, die da auftauchen!“ Wäre es nach meiner Mutter gegangen, wären wir mit Sicherheit die Allerersten gewesen, die den Rasen unserer neuen Nachbarn betreten hätten. Aber ich hatte nicht die geringste Lust, den Rasen überhaupt zu betreten.

„Ich tauche nirgendwo auf!“, rief ich und schloss prophylaktisch meine Zimmertür ab. Keine fünf Sekunden später rüttelte es am Türknauf.

„Celie! Was soll das denn? Ständig jammerst du, dass du dich langweilst. Dann passiert endlich mal was und du machst dicht!“

Phase 1 im Mutter-Tochter-Konflikt war damit eingetreten. Gekennzeichnet durch hörbare Verstimmung, während aber noch mit Argumenten gearbeitet wurde.

Das Blöde war: Mum hatte ja recht. Nach mittlerweile fast vier Jahren in Trockenstedt war ich derart ausgehungert nach allem, was das Leben interessanter machte, dass ich normalerweise mit Freuden auf jede Party gegangen wäre. Na ja, außer vielleicht auf eine Party von Siegfried Strötz am Ende der Straße. Aber verbitterte Rassisten geben eh selten Partys.

Doch heute war selbst mir nicht nach Feiern zumute. Am Montag fing die Schule wieder an und das Aufregendste würden neue Bücher und ein paar ausgewechselte Lehrkörper sein. Meine Eltern hatten mir schon vor Ewigkeiten versprochen, in „das Land unserer Ahnen“ (Brasilien!) zu reisen. Aber auch nach diesen Ferien lagen mal wieder nur drei Wochen Schweden hinter mir. Ich konnte Köttbullar und Zimtschnecken für den Rest meines Lebens nicht mehr sehen und war völlig deprimiert. Seit fünf Wochen war ich fünfzehn, aber erlebt hatte ich in diesen fünfzehn Jahren nichts. Freiheit! Spaß! Abenteuer! Nichts davon passierte, wenn man in Trockenstedt wohnte. Warum hatte sich Mom damals auf diesen Deal eingelassen? Wir hatten früher mitten in Berlin gelebt!

„Och Cilly-Billy, bittebittebitte“, flehte meine Mutter.

Phase 2. Wie immer, wenn die autoritäre Tour versagte, griff Mum zu weinerlichem Tonfall und albernen Spitznamen. „Du kannst mich nicht mit Christian alleine dahin lassen!“

Das war zugegebenermaßen ein gutes Argument. Papa konnte sich in Gesellschaft einfach nicht benehmen.

„Und was soll ich denn Sophia sagen?“, fragte Mum nun. „Sie wird bestimmt enttäuscht sein.“

Auch ein guter Versuch. Aber da kannte ich meine beste Freundin besser.

„Soff ist garantiert nicht auf dieser Party“, stellte ich klar.

Ich wusste, dass Sophia Partys nicht mochte – na ja, eigentlich hatte sie sogar Angst davor. Sie hatte so ziemlich vor allem und jedem Angst. Und außerdem hätte ihr Vater sie da niemals hingelassen. Kurt Cauder war der Letzte – außer dem alten Strötz vielleicht –, der sich von neuen Nachbarn zu einer Feier einladen ließ. Schon gar nicht, wenn keine achtundvierzig Stunden zwischen Event und Einladung lagen. Die Lurkings hatten die Einladung nämlich erst gestern allen aus der Nachbarschaft gebracht – zusammen mit einer Flasche Sekt und einem (zugegebenermaßen total leckeren) Gugelhupf. Eine Beamtenseele wie Herr Cauder brauchte mindestens vier Wochen, um Vorteile, Nachteile und natürlich Risiken einer solchen Feier vernünftig analysieren zu können.

„Doch, Sophia ist da!“, widersprach Mum. „Sie ist gerade mit ihrem Vater zum Gartentor rein.“

Ich schwang meine Beine vom Bett und ging zum gekippten Fenster, durch das bereits vereinzeltes Lachen und lahme Swingmusik drangen.

Tatsächlich, unter dem Birnbaum und den noch ausgeschalteten Lichterketten entdeckte ich Soff und ihren Vater. Herr Cauder musterte die bisher recht überschaubare Menge an Gästen. Man stand etwas ratlos mit einem Glas Sekt um den Pool herum, als könnte sich unter den Anwesenden ein Alien verstecken.

Sophia schaute hoch zu meinem Fenster. Ihr Blick sagte (oder schrie eher): RETTE MICH!

Das konnte ich als beste Freundin wohl kaum ignorieren.

„Celia, ich kann dir sagen …“

Bevor meine Mutter in Phase 3 – Drohung – einsteigen konnte, hatte ich die Tür schon aufgeschlossen und einen Spalt geöffnet.

„Ich zieh mich noch um. Bin in zwei Minuten unten. Geht ruhig schon rüber.“

Sie schaute mich verblüfft an und schüttelte den Kopf. „Manchmal verstehe ich dich einfach nicht.“

„Mum, du verstehst mich meistens nicht. Mach dir keinen Kopf deswegen. Das soll zwischen Eltern und Kindern in meinem Alter häufiger vorkommen.“

Sie grinste, zwickte mich in die Wange – was man weder mit fünf noch mit fünfzehn gut findet – und hüpfte dann summend die Treppe hinunter.

„Endlich“, raunte Sophia mir zu, als ich mich neben ihr auf der Bierbank niederließ. „Ich dachte schon, du kommst gar nicht mehr.“

„Sorry, du bist die Letzte, die ich hier erwartet habe. War ja bestimmt nicht deine Idee. Was uns zu dem noch größeren Rätsel bringt, was deinen Vater hierhergetrieben hat.“

Herr Cauder stand an der Salattheke neben dem riesigen Gasgrill. Er überlegte anscheinend sehr genau, in welcher Schüssel die Wahrscheinlichkeit für einen Giftanschlag am geringsten war.

„Modellbau“, seufzte Sophia. „Herr Lurking hat in unserem Flur eines von Papas Schiffsmodellen entdeckt. Da sind sie ins Fachsimpeln gekommen. Die Aussicht, sich die Sammlung hier mal angucken zu können, hat Papa wohl irgendwie verlockt.“

Ich konnte ein anerkennendes Nicken nicht unterdrücken. Da hatte der neue Hausbesitzer wohl das einzige Knöpfchen gefunden, mit dem man Sophias Vater zu einer Veranstaltung wie dieser locken konnte.

„Oh, voll die schöne Jacke!“, flötete ein fremdes Stimmchen. Ein kleines Mädchen, das seine Arme um einen Stoffigel geschlungen hatte, stand plötzlich vor uns. Auch wenn ich Kinder eigentlich vor allem eins fand – nervig –, musste ich zugeben, dass sie ganz niedlich aussah mit den zwei Zöpfchen, die über ihre Schultern hingen. Wirklich tragisch, dass dieses süße Ding unter fortgeschrittener Geschmacksverirrung litt. Denn meine Freundin Sophia war wahrscheinlich die einzige Jugendliche der Welt, die ausgerechnet Grau zu ihrer Lieblingsfarbe auserkoren hatte und deshalb von den Idioten an unserer Schule „Mäuschen“ genannt wurde.

„Danke“, sagte Sophia und strahlte. Sie liebte Kinder. Vermutlich, weil sie sich bei ihnen sicherer fühlte. Ein Bedürfnis, das ich irgendwie so gar nicht kannte.

„Wie heißt du denn?“, fragte Sophia fast schon gesprächig. Sie war echt nicht wiederzuerkennen, wenn Kinder ins Spiel kamen.

„Siri“, sagte das Mädchen.

Nun, da Siri uns kannte, glaubte sie wohl, unverschämte Forderungen stellen zu können.

„Wollt ihr was mit mir spielen?“

Ich wollte keinesfalls. Dummerweise rief Sophia aber schneller „Na klar!“, als ich mir eine Ausrede einfallen lassen konnte.

Immerhin: Siri hatte echt ’ne Menge Spielzeug. Unmengen von Kuscheltieren, Harry-Potter-Fanartikeln, Puppen, Lego, Playmobil und vieles mehr. Ich bereute beinahe, kein Kind mehr zu sein. Aber Sophia war umso besser darin, das Kind in sich wiederzubeleben. Deshalb waren wir fünf Stunden später immer noch in Siris Zimmer, als wir eine Stimme aus Richtung der Tür hörten: „Ach, da steckst du! Ich wollte dich schon als vermisst melden.“

„Das ist doch mein Zimmer!“, protestierte Siri. „Wo soll ich denn sonst sein?“

Der blonde Junge in der Tür klatschte sich übertrieben an die Stirn. „Stimmt“, sagte er. „Irgendwie logisch. Du bist einfach die Klügere von uns beiden.“

Er kam ins Zimmer, ließ sich neben Siri auf den Boden fallen und strich ihr übers Haar. Sie lächelte geschmeichelt.

Ich unterdrückte einen Würgereiz. Ältere Brüder, die total nett zu ihren kleinen Schwestern sind, fand ich schon in Filmen ziemlich creepy. Er musste ja wohl ihr Bruder sein, auch wenn die beiden sich nicht gerade ähnlich sahen. Sie war dunkelhaarig mit asiatisch anmutenden Zügen. Er hatte eine viel zu kleine Nase, war blond und auf eine öde Art hübsch, bei der Sophia vermutlich jetzt schon dahinschmolz. Er erinnerte mich an irgendjemanden, ich wusste aber nicht, an wen.

„Das sind Sophia und Celia“, krähte Siri.

„Vincent“, sagte er und hielt erst Sophia und dann mir seine Hand hin.

Sophia schüttelte sie ehrfürchtig und ich widerwillig.

„Und, wie läuft die Party da draußen?“, fragte ich, da ich für Sophia und mich den höflichen Small Talk übernehmen musste.

„Ganz gut, glaube ich“, antwortete er. „Aber echt ’ne ganze Masse neue Gesichter. Ist für mich eigentlich too much.“

„Das kann ich mir vorstellen“, raunte Sophia, die schon einen Einkauf im Kiosk als soziale Herausforderung empfand.

„Keine Sorge“, sagte ich. „Zu viel Neues ist ein Phänomen, das du in Trockenstedt nicht allzu oft erleben wirst.“

Er grinste. „Klingt ja nicht so begeistert.“

„Kommt halt drauf an, was man erwartet“, redete ich weiter. „Wenn du noch vor deiner Volljährigkeit wissen willst, wie sich eine ruhige Rente anfühlt, bist du hier goldrichtig.“

„Ich mag’s hier“, warf Sophia kraftlos ein.

„Ein bisschen Ruhe tut unserer Familie gut“, erklärte Vincent. „Wir sind die letzten Jahre ständig von Land zu Land gezogen. Erst die USA. Dann Frankreich. Dubai. Chile. Es ist schön, mal irgendwo anzukommen.“

„Ihr seid aber dummerweise an dem Ort angekommen, bei dem selbst Google Maps Mühe hat, ihn zu...

Erscheint lt. Verlag 29.4.2024
Reihe/Serie Nothing but Spies
Nothing but Spies
Illustrationen Helder Oliveira
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte action buch ab 12 • Agenten Buch ab 12 • Buch Freundschaft ab 11 • Detektivgeschichten ab 12 Jahre • Ermittler Buch Teenager • Kinderbuch Spione • Lustige Bücher für Teenager • spannende Bücher ab 11 • Spionage Buch Kinder • Undercover Agent Buch
ISBN-10 3-646-93790-4 / 3646937904
ISBN-13 978-3-646-93790-9 / 9783646937909
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