Moonlight Academy. Feenzauber (eBook)

Spiegel-Bestseller
Feenzauber

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024
400 Seiten
Impress (Verlag)
978-3-646-93916-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Moonlight Academy. Feenzauber -  Julia Kuhn
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Endlich der langersehnte Lesenachschub von der SPIEGEL-Bestseller-Autorin Julia Kuhn!
Eine irische Feen-Academy, dunkle Geheimnisse und eine verbotene Liebe
Die Moonlight Academy an der Küste Irlands zählt zu den geheimnisvollsten Orten der Feenwelt. Doch für Elanor bedeutet sie vor allem eins: einen Neuanfang. Dieser gestaltet sich allerdings schwerer als gedacht, denn auf einmal steht ihr wieder Elijah gegenüber - der Junge, der für sie verboten ist. Im Gegensatz zu dem mysteriösen Kylian, der mit seinen Tattoos und der anziehenden Art eine neue Seite in ihr weckt. Fest entschlossen, sich davon nicht ablenken zu lassen, konzentriert sich die Mondfee ganz auf ihre magische Ausbildung. Diese hält jedoch unerwartete Herausforderungen für sie bereit, denn das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse gerät ins Wanken und droht die Feenwelt in ihren Grundfesten zu erschüttern ...

»Moonlight Academy. Feenzauber« ist ein in sich abgeschlossener Einzelband.

Weitere Bände aus der magischen Ravenhall-Welt:
Ravenhall Academy 1: Verborgene Magie
Ravenhall Academy 2: Erwachte Magie
Diese Reihe ist abgeschlossen.

Julia Kuhn wurde 1996 in Süddeutschland geboren und lebt auch heute noch dort mit ihrem Ehemann. Wenn sie nicht gerade an neuen Geschichten schreibt oder Welten in Büchern entdeckt, tanzt sie stundenlang durch den Nebel und lauscht dem herunterprasselndem Regen und dem Flüstern des Windes. Auf ihrem Instagram- und TikTok Account @july_reads teilt sie Buchempfehlungen und erzählt über ihren Alltag als Autorin. Sie ist bekannt für ihre Storys über kalte Herbsttage, Halloween, Vollmond-Vibes und für die Liebe zu ihrer Herzensstadt London.

Persönliche Leseempfehlung von der Autorin und Buchbloggerin Elle Ellis (@thebookelle): »Romantisch, knisternd und magisch. Eine herzzerreißende Geschichte an der Küste Irlands, die mich verzaubert hat.«

Prolog

Mein Atem ging stoßweise und ich wagte es nicht, mich zu rühren. Mein Körper … er fühlte sich so schwer an. Als würde eine unsichtbare Kraft mich erdrücken. Und da war diese Schwärze, die nach mir griff und mich zu verschlucken drohte. Ein beklemmendes Gefühl gemischt mit aufkommender Panik breitete sich in mir aus und schnürte mir unnachgiebig die Kehle zu. Atmen, ich musste atmen. Mühsam kämpfte ich dagegen an, Sekunde um Sekunde, bis sich die Dunkelheit um mich herum endlich zurückzog. Umrisse, die sich nach und nach zu einem Raum formten, den ich noch nie zuvor gesehen hatte, traten an ihre Stelle. Karge Einrichtung, Wände gefertigt aus altem Mauerwerk und keine Anzeichen von Technik ließen darauf schließen, dass er einem längst vergangenen Jahrhundert entsprungen war. Genau wie die junge Frau, die über ein Buch gebeugt auf einem Stuhl kauerte. Zeile für Zeile schien sie darin zu lesen, bis ihr Murmeln teilweise für mich verständlich wurde.

»… Wenn das neunzehnte Lebensjahr zweier Mitglieder … Havswood und Lightwell verstrichen ist und … Akt der Liebe zwischen ihnen … diese für sieben Jahre verflucht und von Pech verfolgt. So soll es geschehen …«

Ich machte einen zaghaften Schritt auf die Frau zu, die mit ihrem langen schwarzen Kleid aus Seide fast wie die Personifizierung der Dunkelheit selbst wirkte. Im nächsten Moment erhob sie sich, klappte das Buch zu und kam auf mich zu. Sie schien mich nicht zu sehen und mit jedem Schritt, den sie tat, begann mein Herz schneller zu schlagen. Aber bevor sie durch mich hindurchtreten konnte, umspielte mich ein kühler Windhauch, der mit einem Sog einherging und mir das Gefühl gab, den Halt unter den Füßen zu verlieren. Ich fiel immer schneller und schneller …

»Elanor!«, erklang es aus der Ferne, wurde immer deutlicher und riss mich schließlich aus der alles durchdringenden Schwärze.

Schwer atmend schlug ich die Lider auf und blickte benommen in lavendelfarbene Augen, die meinen so ähnlich waren. Ich brauchte einen Moment, um zu realisieren, dass meine Mutter tatsächlich in meinem Zimmer stand. Was in Anbetracht unseres angespannten Verhältnisses wirklich seltsam war.

»Was tust du hier?« Langsam richtete ich mich etwas auf und stützte mich mit den Ellbogen auf meinem Bett ab.

»Ich habe dich schreien gehört und dann hast du etwas vor dich hingemurmelt«, drangen ihre Worte an mein Ohr. »Elanor, du hattest eine Vision, oder?« Bedächtig ließ sich meine Mutter neben mich auf das Bett sinken.

Was? Eine Vision? Mühsam versuchte ich mich daran zu erinnern, was Sekunden zuvor geschehen sein musste. Allein von dem Gedanken beschleunigte sich mein Herzschlag. Ich hatte zwar gewusst, dass Mondfeen Visionen bekommen konnten, aber bisher hatte ich nie eine gehabt und war ehrlich gesagt froh darum gewesen. Schließlich bedeuteten Visionen in den seltensten Fällen etwas Gutes. Und genau das war nun auch der Grund, weshalb ich mich dazu zwang, die Bilderfetzen in meinem Kopf zusammenzufügen. Da war diese Frau gewesen … ihre Worte, die wie ein dunkles Versprechen in mir nachhallten … und … ungläubig starrte ich zu meiner Mutter, in deren Blick ich nun einen Hauch von Enttäuschung gemischt mit Gewissheit erkannte.

»Du scheinst langsam wieder zu dir zu kommen. Schön, dann kannst du mir ja vielleicht mal erklären, was hier vor sich geht.« Ihre Stimme war ruhig. Viel zu ruhig. Abwartend ruhig. Wie die Ruhe vor dem Sturm.

Ich schluckte schwer und überlegte fieberhaft, was ich antworten sollte, da ich es selbst noch nicht ganz verstand. Hatte die Vision etwas mit Elijah und mir zu tun? Doch sie hatte von Havswood und Lightwell gesprochen … und von einer Liebe. Und da sich unsere Familien nicht ausstehen konnten, blieb nur eine Möglichkeit … Wir waren gemeint. Unwillkürlich fiel mir das Atmen schwerer und die Sicht verschwamm vor meinen Augen. Nein, nein, nein. Bitte nicht! Schließlich hatte ich es fünf Jahre lang geschafft, Elijah und mein Geheimnis zu bewahren.

»Elanor, du hast vor dich hingemurmelt, als du die Bilder gesehen hast. Ich weiß Bescheid«, erklärte meine Mutter kühl und durchbrach damit die bedrückende Stille, die sich über uns gelegt hatte. Dann stand sie ruckartig auf und verschwand aus meinem Zimmer.

Wie benommen schaute ich ihr nach, kaum in der Lage zu begreifen, was hier gerade geschah. Doch bevor ich überhaupt richtig durchatmen konnte, erklang ein Poltern aus dem Nebenraum, das von der Leiter unserer hauseigenen Bibliothek stammen musste. Kurze Zeit später trat meine Mutter mit einem ledergebundenen Buch in der Hand wieder in mein Sichtfeld.

»W-was ist das?«, fragte ich leise, obwohl ich nicht mal wusste, ob ich die Antwort überhaupt hören wollte. Noch immer fühlte ich mich, als wäre ein Teil von mir in der Vision gefangen, während die grausame Wahrheit in der Realität lauerte.

»Ein uraltes Tagebuch, das mir meine Großmutter vererbt hat. Es erzählt die Geschichte von Lisea Brennan. Sie hat damals einen Fluch über die Familien verhängt. Den Fluch aus deiner Vision.«

Verwirrt blickte ich von meiner Mutter zu dem Buch und wieder zurück. Meine Lippen versuchten zwar Worte zu formen, aber ich schaffte es nicht, einen vernünftigen Satz zu bilden. Das hielt meine Mutter natürlich nicht davon ab weiterzusprechen.

»Weißt du, ich hatte schon oft den Verdacht, dass zwischen dem Havswood-Jungen und dir mehr ist. Elanor, ich bin enttäuscht von dir. Wie konntest du uns so belügen und eine Beziehung mit einem von ihnen eingehen? Wo du doch weißt, dass unsere Familien seit vielen Jahrzehnten verfeindet sind! Sie haben uns damals das Stück Land mithilfe von Feenmagie genommen und, und …« Aufgebracht fuhr sich meine Mutter mit der Hand über ihr Gesicht, bevor sie mich wieder anschaute. »Und Fakt ist, eure Beziehung ist nun Vergangenheit. Denn der Fluch existiert wirklich. Da du heute neunzehn wirst, gewinnt er an Wirksamkeit. Denn das ist genau das Alter, in dem einst deine Vorfahrin war, als der Fluch ausgesprochen wurde. Und dieser würde uns alle in den Abgrund reißen!«

Hörbar atmete ich ein und aus, nicht in der Lage, die vielen Gedanken zu sortieren, die jetzt in meinem Kopf umherschwirrten.

»Ich …«, setzte ich kopfschüttelnd an und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Mir wurde das alles zu viel. Die Worte meiner Mutter, die Vision, all die Geheimnisse der letzten Jahre. Vielleicht war es endlich Zeit für die Wahrheit. Und bevor ich mich bremsen konnte, sprudelten die Worte aus mir heraus.

»Ja, ich bin mit Elijah zusammen. Und das seit fünf Jahren!« Ihre Reaktion abwartend blickte ich wieder zu ihr und versuchte mir nicht anmerken zu lassen, dass ich kurz davor war, innerlich zu zerbrechen.

»Du warst mit ihm zusammen«, korrigierte sie mich und zog dabei den Kragen ihres Morgenmantels fast schon grob zurecht.

»Aber wie kann das sein, dass dieser Fluch überhaupt existiert?« Ihre Aussage ignorierte ich vorerst, weil ich noch immer nicht verstand, was es mit diesem Fluch auf sich hatte.

»Das kannst du alles in dem Tagebuch nachlesen.« Meine Mutter reichte mir das Exemplar, das offensichtlich die besten Jahre schon hinter sich hatte. Zumindest ließen die vergilbten, brüchigen Seiten und das abgenutzte Leder darauf schließen.

»Wieso hast du mir nie davon erzählt?« Vorsichtig fuhr ich mit dem Zeigefinger die filigranen Muster auf dem Einband nach.

»Wieso hast du mir nie davon erzählt, dass du dich auf einen Havswood eingelassen hast?«, schoss sie zurück, doch bevor ich darauf eingehen konnte, fuhr sie fort. »Weil es nicht akzeptabel ist. Nicht in deiner Position. Und genau aus dem Grund hatte ich angenommen, dass dieser Tagebucheintrag niemals relevant werden würde. Jetzt lies die erste Seite, wir sprechen uns morgen früh.« Meine Mutter schenkte mir noch einen letzten vernichtenden Blick, dann wandte sie sich ab und verließ den Raum.

Fassungslos blickte ich ihr hinterher und war erst nach einigen Minuten in der Lage, das Tagebuch aufzuschlagen. Dann begann ich zu lesen.

13. Mai 1795

Schon lange Zeit bevor die Menschen unsere Feenstadt überfielen, habe ich die Bedrohung gespürt. Der Wind hat vor der sich anbahnenden Gefahr gewarnt, während düstere Wolken Unheil versprachen. Ich hingegen habe die Vorzeichen ignoriert, denn ich war vollends gefesselt von dieser einen Liebe.

Erwin Havswood. So heißt der Mann, den ich begehre und eines Tages heiraten sollte. Doch ich weiß schon seit Langem, dass er eine Liebschaft mit der Lightwell-Erbin verbirgt. Unzählige Male habe ich beobachtet, wie sie heimlich unter den Obstbäumen des Dorfes verliebte Blicke tauschen und sich an der Gegenwart des anderen erfreuen. Dabei würden ihre Familien niemals zulassen, dass sie den Bund der Ehe eingehen. Aber an dem heutigen Tage sind sie zu weit gegangen. Sie haben einen Plan geschmiedet, um gemeinsam die Stadt zu verlassen. Um durchzubrennen und vermählt in die Arme ihrer Familien zurückzukehren. Lightwells und Havswoods miteinander vereint. Eine Familie, ein Land, ein Anwesen. Und ich, die so viele Jahre um das Ansehen der Familie Havswood gekämpft hat, wäre leer ausgegangen. Ohne die Reichtümer, die mir nun einmal zustehen. Das konnte ich nicht zulassen.

Und so bin ich aus meinem Versteck gekommen und habe sie in einer Gosse abgefangen. Verhüllt in einen schwarzen Umhang habe ich mein Gesicht vor ihnen verborgen und dann den Fluch ausgesprochen, den ich mir fein säuberlich zurechtgelegt...

Erscheint lt. Verlag 27.6.2024
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte academy liebesromane fantasy • Buch Liebesroman • Fantasy Liebesromane • Fantasy Liebesromane Erwachsene • fantasy romance deutsch • Feenakademie • Hexen Academy • imperss ebooks • impressfantasy • Irland • Romantasy Bücher • romantische Fantasy Bücher • young adult bücher deutsch • Zeitgenössische Liebesromane
ISBN-10 3-646-93916-8 / 3646939168
ISBN-13 978-3-646-93916-3 / 9783646939163
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