Lumpi (eBook)
116 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7584-3867-7 (ISBN)
Sabrina Fohr-Baus lebt gemeinsam mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Trier, Rheinland-Pfalz. Sie war schon immer eine begeisterte Leserin und hatte stets eine blühende Fantasie. Bereits als Kind bereitete ihr das Erzählen erfundener Geschichten große Freude. Auf Wunsch ihrer Kinder brachte sie ihre erste Kindergeschichte zu Papier. Seitdem und nach einem Genrewechsel ist das Schreiben für Sabrina eine große Leidenschaft geworden. Mit ihren ersten selbstpublizierten Geschichten hat sie schon viele Leser/innen für sich gewonnen.
Sabrina Fohr-Baus lebt gemeinsam mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Trier, Rheinland-Pfalz. Sie war schon immer eine begeisterte Leserin und hatte stets eine blühende Fantasie. Bereits als Kind bereitete ihr das Erzählen erfundener Geschichten große Freude. Auf Wunsch ihrer Kinder brachte sie ihre erste Kindergeschichte zu Papier. Seitdem und nach einem Genrewechsel ist das Schreiben für Sabrina eine große Leidenschaft geworden. Mit ihren ersten selbstpublizierten Geschichten hat sie schon viele Leser/innen für sich gewonnen.
Kapitel 1
Kennst du schon die Weihnachtswichtel? Durfte eines der Weihnachtswichtel vielleicht schon über die Weihnachtszeit bei dir einziehen? Würdest du gerne mal einen Blick hinter die Kulissen der Wichtelwelt werfen? Damit meine ich, würdest du gerne wissen, wie die Wichtel sich auf die Weihnachtszeit bei einem Kind zuhause vorbereiten? Ja genau, die Wichtel müssen sich auf die Zeit in der Menschenwelt vorbereiten. Es gibt Regeln, die sie befolgen sollen, die allerdings nicht immer eingehalten werden.
Ich möchte dir von einem Wichtel erzählen, der davon träumt, der lustigste und beste Weihnachtswichtel aller Zeiten zu werden. Er bereitet sich schon sehr lange auf die Zeit in der Menschenwelt vor und kann es kaum erwarten, sich endlich eine Tür zu schnappen und ein echtes Menschenkind zu sehen. So manch anderer Wichtel nennt dieses fleißige Kerlchen Streber, doch sein richtiger Name ist Lumpi. Warum nennt man ihn also Streber? Ich erkläre es dir. Lumpi kennt alle Regeln auswendig, schreibt die besten Noten, seine Mitarbeit ist ausgezeichnet und er hat bereits eine große Liste, in der er die tollsten Ideen und Streiche für ein Menschenkind festhält. Er ist ein ungeduldiger Wichtel mit sehr viel Selbstvertrauen. Selbstvertrauen ist eine tolle und wichtige Sache, aber manchmal neigt man dazu, sich selbst zu überschätzen.
Jetzt in diesem Moment ist Lumpi vollkommen aufgeregt, da die Ältesten eine wichtige Entscheidung treffen müssen. Es geht darum, ob der aufgeregte Wichtel schon dieses Jahr in die Menschenwelt darf oder ob sein großer Tag erst in einem Jahr sein wird. Bei dieser Entscheidung geht es eigentlich nie um das Können, sondern um das Alter. Denn ginge es um das Können, dürfte Lumpi selbstverständlich in die Menschenwelt gehen. Jedoch legte irgendwer eines Tages fest, dass man ein bestimmtes Alter erreichen muss, um in die Menschenwelt gehen zu dürfen. Seither wurde diese Entscheidung nie infrage gestellt, sondern einfach akzeptiert. Ob der Streber ... entschuldige, ich meine natürlich Lumpi ihre Entscheidung akzeptieren wird, werden wir bald erfahren. Fakt ist, man muss 111 Jahre alt sein. Du fragst dich jetzt sicherlich, – was, 111?- Ja so ist es. Allerdings muss ich an dieser Stelle sagen, dass die Wichtel, wenn man ihr Wichtelalter mit dem Alter des Menschen vergleichen würde, in etwa 18 Jahre alt wären.
In dem Gespräch der Ältesten geht es heute darum, ob Lumpi in die Menschenwelt darf. Eigentlich gibt es da nichts zu entscheiden, denn wenn man, so wie Lumpi, 110 Jahre alt ist, ist man noch ein Jahr zu jung. Allerdings wird Lumpi an Heiligabend 111. Es fehlen ihm also nur ein paar Tage bis zu seinem Geburtstag. Seine Eltern finden, dass man bei ihm eine Ausnahme machen sollte, da er besser vorbereitet ist, als jeder andere Weihnachtswichtel, der dieses Jahr zum ersten Mal in die Menschenwelt gehen darf.
Während wir auf die Entscheidung der Ältesten warten, sitzt Lumpi in seiner Schulklasse und kann sich zum ersten Mal nicht so richtig auf den Unterricht konzentrieren. Na ja, er antwortet zwar noch immer mehr als alle anderen, aber für ihn ist es dennoch untypisch, sich so wenig zu melden.
In der Zwischenzeit möchte ich dir noch zwei weitere Personen vorstellen, die für unsere heutige Geschichte eine ganz wichtige Rolle spielen. Vielleicht kannst du dir schon denken, in welcher Welt diese zwei leben. Genau, es handelt sich um zwei Kinder, die natürlich in der Menschenwelt leben. Ihre Namen sind Mali und Niko.
Mali ist ein achtjähriges, schlaues und kreatives Mädchen. Leider zeigt sie ihre besonderen Fähigkeiten nur selten, da sie wahnsinnig schüchtern und ängstlich ist. Hier wäre etwas mehr Selbstvertrauen wichtig.
Nun kommen wir zu Niko. Niko ist ein neunjähriger, abenteuerlustiger Junge, der gerne Streiche spielt und unglaublich mutig ist. Allerdings ist er dickköpfig und gibt nicht zu, dass er ohne eine Brille nicht allzu gut sehen kann. Nicht selten bekommt er von seinen Erzieherinnen ärger, weil er wieder einmal die Brille nicht aufsetzen möchte oder weil er ihnen erneut einen Streich spielte. Sicherlich fragst du dich, warum er seine Brille nicht tragen will. Das liegt daran, dass die anderen Kinder ihn auslachen und ärgern, wenn er sie trägt. Ich nenne dir ein Beispiel, das du sicherlich schon einmal gehört hast. Man nennt ihn hin und wieder Brillenschlange. Das ist nicht nett und meiner Meinung nach auch nicht lustig.
Mali und Niko leben seit etwa fünf Jahren in einem Waisenhaus. Niko wurde ein Jahr vor ihr aufgenommen. Sie waren zwar noch klein, aber sie mochten sich von Anfang an ganz doll. Sie fühlen sich wie Bruder und Schwester.
Zurzeit leben genau sieben Kinder in diesem Waisenhaus, doch noch heute Abend wird eines davon ausziehen. Die sechsjährige Anna durfte in den letzten Tagen ihre zukünftigen Eltern kennenlernen. Aufgeregt packt sie ihren Koffer, da ihre Adoptiveltern bereits auf dem Weg zu ihr sind. »Wir werden dich vermissen, Anna.«, sagt Mali und macht ein trauriges Gesicht. Allerdings gibt es noch einen weiteren Grund, weshalb Mali traurig ist. Du kannst es dir sicher denken ... Schon seit so langer Zeit wünscht sie sich, dass jemand Niko und sie zusammen adoptiert. Denn die beiden sind sich einig, es gibt sie nur im Doppelpack. Doch leider haben sie das nicht zu entscheiden.
»Ich werde euch auch vermissen, aber meine Eltern haben gesagt, dass ich euch besuchen kann, wenn wir zufällig in eurer Nähe sind.«, antwortet Anna. »Auf was freust du dich am meisten?«, will ein anderes Kind wissen.
Niko schaut traurig aus dem Fenster. Er ist davon überzeugt, dass Mali und er, bis sie volljährig sind, in diesem Waisenhaus leben müssen. Weder er noch sie fühlen sich dort wohl. Die Erzieher sind streng, verstehen keinen Spaß und zwingen einen, das Gemüse aufzuessen.
Anna antwortet: »Ich freue mich natürlich am meisten auf den Weihnachtswichtel.« Alle schauen sie mit großen Augen an und wollen von ihr wissen, was sie damit meint. Sie erklärt es ihnen. »Na heute Nacht wird in meinem neuen Zuhause ein Weihnachtswichtel einziehen. Sie kommen zu lieben Kindern und bleiben die gesamte Weihnachtszeit bei ihnen. Auf magische Weise wird eine kleine Tür in der Wand erscheinen. Die Weihnachtswichtel sind sehr kleine Wesen. Sie sind so groß wie mein Zeigefinger. Hinter der Wichteltür befindet sich die Wohnung des Wichtels. Am Tag bleibt er in seiner Wohnung und schläft. Aber sobald die Kinder schlafen gehen, erwachen sie und kommen heraus.« Niko steht weiterhin am Fenster. Selbstverständlich hört er, was Anna erzählt. Zuerst hat sie sein Interesse geweckt, doch je mehr sie sagt, desto verrückter klingt ihre Geschichte. Ein Weihnachtswichtel soll in der Wand leben? Und warum kommt er denn nicht am Tag heraus, wenn die Kinder wach sind? Was haben sie denn voneinander, wenn sie sich gar nicht sehen? - So ein Quatsch! Das hat sie sich nur ausgedacht. Oder ihre Adoptiveltern erlauben sich einen Scherz mit ihr.-, denkt Niko sich.
Alle Kinder knien sich nun vor Anna und wollen natürlich noch mehr wissen. Mali stellt sich dieselbe Frage wie Niko, nur dass sie Anna auch wirklich fragt. »Aber warum kommen sie nur raus, wenn die Kinder schlafen? So werdet ihr euch doch nie sehen und könnt euch nicht kennenlernen.«
»Wir müssen uns nicht sehen, wir haben auch so Spaß. Um ehrlich zu sein, dürfen wir die Wichtel gar nicht sehen. Deshalb schreiben wir uns gegenseitig Briefe und stellen uns gelegentlich etwas zum Naschen oder trinken hin. Meine Eltern sagen, dass man manchmal sogar für die Wichtel zaubern muss. Sie haben mir auch verraten, dass die Wichtel einem manchmal sogar Streiche spielen. Das wird lustig, es gibt noch so viel mehr, was sie alles machen, das kann ich jetzt gar nicht alles aufzählen. Oh ich freue mich so sehr.« Malis Augen leuchten, während sie sich von Herzen wünscht, dass auch für sie und die anderen morgen früh ein Wichtel angekommen ist.
Anna wird von einer Erzieherin abgeholt, doch bevor sie das Waisenhaus für immer verlässt, umarmt sie alle ein letztes Mal. Bei Mali angekommen sagt sie: »Ich werde meinem Wichtel schreiben, dass ihr euch auch einen Weihnachtswichtel wünscht. Vielleicht schickt er jemanden vorbei.« Mali freut sich sehr über Annas Vorhaben. »Das wäre lieb, dankeschön.«
»Ach mach ihr doch keine Hoffnungen.«, mischt Niko sich ein. Er umarmt Anna ebenfalls zum Abschied. Daraufhin verlässt Anna den Raum. Die Kinder teilen sich auf und spielen mit ihren Spielsachen.
Mali stellt sich vor die Wand neben ihrem Bett und räumt den Fußboden frei. Niko geht zu ihr und fragt sich, seit wann sie freiwillig aufräumt. »Was machst du da, Mali?«
»Na was denn schon? Ich mache für den Weihnachtswichtel Platz. Wenn er aus seiner Tür kommt, soll er doch nicht über meine Spielsachen stolpern.« Der Junge verdreht die Augen. »Du glaubst doch nicht wirklich an sowas, oder?« Mali steht auf und schaut ihren Bruder skeptisch an. »Glaubst du denn etwa nicht daran?«
»Nein, denn wenn es diese Wichtel wirklich geben würde, warum war denn nie einer hier?« Hm ... Irgendwie hat Niko ja recht. Aber wie bereits erwähnt, ist das Mädchen sehr klug. Sie zuckt mit den Schultern und antwortet: »Das ist doch klar, hier leben eindeutig zu viele Kinder auf einmal. Bestimmt haben die Wichtel Angst davor, gesehen zu werden. Bei so vielen Kindern ist die Gefahr groß, dass jemand nachts wach wird und den Wichtel dann sieht.« Niko schüttelt den Kopf und sagt: »Glaub doch was du willst. Sei nur nicht allzu enttäuscht, wenn du morgen wach wirst und du bemerkst, dass ich recht hatte.« Ganz egal, was Niko sagt, er kann ihr nicht die gute Laune verderben. Voller Hoffnung räumt Mali weiter auf,...
Erscheint lt. Verlag | 2.12.2023 |
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Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch ► Kinderbücher bis 11 Jahre |
Schlagworte | Abenteuer • Magie • Weihnachten • Weihnachtswichtel • Wichtel • Wichtelstreiche • Zauber |
ISBN-10 | 3-7584-3867-5 / 3758438675 |
ISBN-13 | 978-3-7584-3867-7 / 9783758438677 |
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Größe: 2,4 MB
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