Unsere Welt ist bezaubernd, vielfältig und bunt. Claudia Mathis geht mit offenem, neugierigem Blick durchs Leben und hat eine Menge Leidenschaften entwickelt: Natur, Musik, Psychologie, Geschichte, Philosophie und einiges mehr. Doch die größte Begeisterung hegt sie für Kinder und Bücher. Als Mama und Pädagogin sieht sie ihre Aufgaben unter anderem darin, Kinder auf ihren individuellen Wegen wertschätzend zu begleiten, deren Fantasie und Kreativität herauszukitzeln und ihr Selbstvertrauen zu stärken. Seit dem Jahr 2021 spielen Bücher in Claudias Leben eine ganz besondere Rolle. Sie hat ihren Kindheitstraum in die Tat umgesetzt und bereits drei Bücher veröffentlicht: den historischen Abenteuerroman „Geschichten des Windes“, die Erzählung „Die Schatulle der unerfüllten Erwartungen“ sowie den historischen Roman „Das Blut der Erle“. Sie liebt es, mit Worten Welten zu erschaffen, denn dem Einfallsreichtum sind dabei keine Grenzen gesetzt. Mit „Das geheimnisvolle Kribbeln“ ergreift Claudia nun die Chance, die beiden Leidenschaften Kinder und Bücher zu verbinden.

Bereits als Kind faszinierten Melanie Gunz kreative Herausforderungen aller Art und sie brachte mit ihren besonderen Werken immer wieder Menschen zum Staunen. Sie begann mit Seidenmalerei und Kalligraphie, und später fanden ihre belieb-ten Portraits aus Bleistift und Kohle großen Anklang. Zwei weitere Leidenschaften kam dazu: das Wirken mit Acrylfarben und die Töpferei. So entwickelte sie sich zu einer vielseitig talentierten Künstlerin und widmet sich heute in ihrem Atelier am liebsten Skulpturen aus Ton und der Malerei. Ihr unverwechselbarer Stil mit Acrylfarben auf Leinwand – raffiniert ergänzt durch Naturmaterialien – kombiniert realistische Details mit magischen Elementen und Motiven. Auf außergewöhnliche Art spricht sie mit diesem Buch somit Menschen jeden Alters an. Melanie sieht das Besondere überall und lässt sich davon inspirieren, um Neues und Schönes zu kreieren. „Das geheimnisvolle Kribbeln“ ist ihr erstes Kinderbuch.

Seine Wut verwandelte sich in Verzweiflung. Der kleine Stern hing ganz krumm am Himmel und traute sich nicht, aus den verweinten Äuglein zu schauen. Als sein Gesicht schon ganz nass von den vielen Sternentränen war, stupste ihn etwas in die Seite. Erschrocken schaute der kleine Stern auf und bemerkte ein ungewöhnliches, goldenes Wesen neben sich. „Warum weinst du, du schöner glitzernder Stern?“ Die Stimme des fremden We-sens klang glockenhell und wunderschön. Sie hatte den kleinen Stern völlig in ihren Bann gezogen. Nach zwei Herzschlägen zog er seine Sternennase schniefend hoch und antwortete verlegen: „Ach, ich weine doch gar nicht.“ „Es sieht aber ganz danach aus. Was ist denn los?“ Der kleine Stern antwortete nicht, sondern fragte neugierig: „Was für ein Stern bist du eigentlich? Du siehst seltsam aus.“ Das Wesen plusterte sich auf und reckte stolz seinen goldenen Schnabel in die Höhe. „Ich bin gar kein Stern, sondern ein Phönix.“ Der kleine Stern wischte sich die letzte Sternenträne weg und fragte verblüfft: „Ein Was?“ Der Phönix überlegte. „Vögel kennst du?“ „Ich kenne die Eule. Sie jagt nachts und schläft am Tag.“ Das goldene Wesen nickte zufrieden. „Phönixe sind besondere Vögel. Wir werden jeden Morgen neu geboren und haben die Macht des Feuers in uns.“ Die kleinen Sternenaugen weiteten sich ehrfurchtsvoll. „Was soll das bedeuten?“ „Das wirst du schon sehen.“ Der Phönix lächelte verschmitzt. „Aber wie heißt du eigentlich?“ „Fulu.“ Jetzt lachte der Phönix. „Das ist ein lustiger Name.“ Doch als er das beleidigte Gesicht seines Gegenübers sah, verbesserte er sich. „Ein besonderer Name.“ Fulus Blick hellte sich auf. Dann fiel ihm etwas ein. „Hast du auch einen Namen?“ „Ja. Ich bin Seraphina.“ „Auch ein besonderer Name.“ Fulu lächelte. Dann wurde sein Gesicht ernster. „Wie hast du mich eigentlich entdeckt? Mich sieht doch niemand.“ Er schniefte. „Ich habe ein ganz leichtes Glitzern wahrgenommen und wurde neugierig.“ Nun fing Fulus Sternengesicht an zu strahlen.