"Friedel" ist die Geschichte eines Professors in der frühen Zeit der großen naturwissenschaftlichen Entdeckungen, der sich im geheimen Selbstversuch mit einem von ihm entwickelten Trank um rund 10 Jahre verjüngen will, sich aber dabei dummerweise in einen 40 Jahre jüngeren 12jährigen Jungen verwandelt und dann - gefangen in der damaligen Zeit - notgedrungen in ein Waisenhaus muss ... Ein 50jähriger Professor im Körper eines Schulbuben.Dies ist die verworrene Geschichte um Wünsche, Träume und das Leben an sich. Es ist eine Geschichte für Grundschüler:innen, die einen "kleinen" Nebeneffekt besitzt: Man kann sie lesend mithören ... ein Hörbuch der besonderen Art. Denn die Seite und die Spalte wird im Hörtext angesagt, sodass man sich mit den einzelnen Seiten-mp3-Dateien zum Download leicht im Buch zurechtfindet. Das Ziel: Lauschlesen, Lauschlesen, Lauschlesen, Lauschlesen ... Denn was altmodisch klingt, ist auch heute noch Realität: Flüssig lesen lernt man durch Üben, Üben, Üben ... bei den einen geht das RuckZuck, bei den anderen langsamer ... Nur dass die anderen heutzutage Hörbücher in riesiger Zahl zur Auswahl haben ... Die aber leider keine Lauschlesen-Bücher sind, die man leicht mitlesen kann. Und Hören ist leider viel leichter als Lesen, weil man ja das Hören durch Üben, Üben Üben schon frühzeitig als Kleinkind gelernt hat. Der kleine Mensch will natürlich lernen, dabei sein und über das Hören die Welt drumherum verstehen. Manche Babys und Kleinkinder lernen das RuckZuck, andere eben langsamer ... aber am Ende hören alle wunderbar, verstehen es und können mitreden. Hören und Sprechen hat die Evolution geschickt eingepackt, ohne dass man als Mensch merkt, welche Höchstleistung dahintersteckt. Lesen lernen dagegen ist eine Höchstleistung der Moderne, die man heftig merkt, weil man sie zu Beginn sehr bewusst und meist als sehr mühsam empfindet. Lesen ist keine natürliche Fähigkeit, sie muss trainiert werden. Hörbücher nehmen jungen Menschen das natürliche Ziel ab, wundervolle Geschichten nicht nur vorgelesen zu bekommen, sondern selbst lesen zu können. Fernsehen und andere Medien tun ihr Übriges. Wer es in der Grundschule nicht mit RuckZuck schafft, der gehört leicht zu den 25% von Menschen, die nach der 4. Klasse nicht genügend lesen können, um Texte zu verstehen und denen damit die Türe in die Welt der Bildung häufig verschlossen bleibt. Nach der neuesten IGLU-Studie ist das tatsächlich jede:r vierte Viertklässler:in.
Heinz Bayer, alias Otto Kraz, war früher 40 Jahre Mathe- und Physiklehrer am Faust-Gymnasium in Staufen i.Br. und Schulentwickler, heute ist er immer noch Schulentwickler - außerdem Vierfach-Opa. Wie so viele Pädagog:innen versucht er weiterhin, Lösungen für moderne Schule voranzubringen. Sein "offenes Tagebuch" über ein Sammelsurium an Ideen und Projekten findet man auf www.aufeigenefaust.com. Seine aktuelle Arbeitsbasis ist die Hochschule für agile Bildung in Zürich www.hfab.ch.
Zur Idee des Lauschlesens kam er durch seine Enkelkinder und durch die Lust am Schreiben. Außerdem fand er die aktuelle IGLU-Studie peinlich für ein Bildungsland wie Deutschland und im Rückblick ärgert es ihn noch heute, dass seine Mathe- und Physik-Schüler:innen bis zum Abitur oftmals Aufgaben nur deshalb nicht lösen konnten, weil sie den Text nicht richtig gelesen hatten. Also wohl einfach in der Grundschule nie richtig lesen gelernt hatten. So gelernt, dass Text verstehen und lesen eine Einheit bilden konnten.