Lillys magische Schuhe, Band 8: Die glitzernde Insel (eBook)

Band 8: Die glitzernde Insel

*****

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023
224 Seiten
Ravensburger Buchverlag
978-3-473-51204-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Lillys magische Schuhe, Band 8: Die glitzernde Insel -  Usch Luhn
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Mutig in die Meerestiefen Levi und Mia sind sich sicher: Wenn sie es schaffen, die versunkene Stadt im Meer zu entdecken, dann wird alles gut. Ihre Archäologeneltern werden sich nicht mehr streiten und ihre Familie wird nicht auseinanderbrechen. Zum Glück bekommen sie Unterstützung von der magischen Schuhmacherin Lilly und dem Drachen Monsieur Archibald. Denn ohne magische Schwimmflossen wäre ihr Vorhaben viel zu gefährlich ...

Entdecke alle Abenteuer in der magischen Schuhwerkstatt:
Band 1: Die geheime Werkstatt
Band 2: Die verbotenen Stiefel
Band 3: Die zauberhaften Flügel
Band 4: Der tanzende Drache
Band 5: Der funkelnde Berg
Band 6: Die verschwundene Schildkröte
Band 7: Das kostbare Pferd
Band 8: Die glitzernde Insel
Adventskalender: Das Meer der Wünsche

Usch Luhn ist in einem kleinen österreichischen Dorf geboren und zur Schule gegangen. Schon damals erfand sie Geschichten, zumeist Schwindelgeschichten, wenn sie mal wieder was ausgefressen hatte. Später zog sie nach Deutschland, studierte in Berlin und arbeitete eine ganze Weile beim Radio und Kinderfernsehen, bis sie begann, selber zu erzählen. Mittlerweile lebt sie als Schriftstellerin abwechselnd in der Hauptstadt und auf einem einsamen Deich an der Nordsee. Sie unterrichtet an einer Filmschule und hat sich fast hundert Kinder- und Jugendbücher ausgedacht, die sie am allerliebsten auf ihren Lesereisen vorliest.

„Ich hab ein gutes Gefühl!“, rief Lilly fröhlich. „Mit dem Kompass auf Frau Wus Panzer kann uns nichts passieren.“ Sie hüpfte auf dem Rücken des Drachen unternehmungslustig auf und ab. „Und ich liebe den Mond und die Sterne.“

Die Schildkröte ließ ein ungehaltenes Grummeln hören. „Ich habe kein besonders gutes Gefühl dabei, als lebendige Landkarte herzuhalten. Mir wäre lieber, ich könnte mich auf eine stabile Navigation verlassen. Um diese Stunde schlafe ich normalerweise. Lilly, guck bitte genau hin, damit sich Monsieur nicht verfliegt.“

Der Drache Monsieur Archibald, auf dessen Rücken Lilly und die Schildkröte durch die Lüfte reisten, schnaubte genervt.

„Madame, wos röden Sie fürr oine dumme Quatsch? Isch glaub, Sie wollten nür ein Kömpliment oinhoimsen. Äs gibt nirrgendwo jömand, der Wäge bösser finden kann als Sie. Warum die Klage also? Non, non, non. La tortue est prétentieuse. Eingebild’ Schildkröt. Und, Lilly: Mit diese In- und Ergeüpf machst du mir das Flügen noch viel schwärer, als es ohnein ist. Also alt die Zähen still.“

Lilly kicherte schuldbewusst und setzte sich ordentlich zurück auf ihren Po. Aber mit den Zehen wackelte sie trotzdem weiter, die konnten einfach nicht ruhig bleiben, so aufgeregt war sie.

Sie waren mitten in der Nacht aufgebrochen, denn nur das Mondlicht machte die Wegbeschreibung auf Frau Wus Panzer sichtbar. Das hatte Amelie herausgefunden, für die Lilly magische Reitstiefel genäht hatte. Ihr kam diese Reise ein bisschen wie eine Schnitzeljagd vor. Sie hatten keine Ahnung, wohin sie gelenkt wurden, aber sie hofften, ihrem Ziel näher zu kommen.

Lilly war tief im Herzen noch ein wenig traurig, dass ihr Onkel und sie den gemütlichen Bauernhof von Agnes Streu so schnell wieder verlassen mussten. Sie hatte Amelie und ihre Stute Silber nämlich in der kurzen Zeit richtig liebgewonnen.

Aber nun wusste sie wenigstens, dass es einen Funken Hoffnung gab, ihre Eltern aus den Fängen der GIERIGEN zu befreien. Und es war höchste Eile geboten, denn diese fiesen Gestaltwandler hatten gedroht, ihre Eltern für immer an einen Ort zu bringen, von dem sie nie wieder zurückkehren konnten. Bei diesem Gedanken seufzte Lilly tief.

Sie konnte nicht begreifen, dass es Wesen gab, die so böse wie DIE GIERIGEN waren. Magische Schuhe waren doch etwas absolut Wunderbares! Sie schenkten Kindern Mut und Stärke. Mit dem Selbstvertrauen, das die magischen Schuhe ihnen gaben, gelang es den Kindern, ihre Probleme zu lösen und gut gelaunt in die Welt zu blicken. Sie konnten neue Freunde gewinnen, sich mit ihren Eltern wieder vertragen und jede Menge Spaß haben.

DIE GIERIGEN wollten das magische Wissen nicht etwa stehlen, um Gutes damit zu tun. Sie hatten vor, Neid in die Herzen der Menschen zu schmuggeln und ihre Gedanken zu vergiften. Deshalb war es nicht nur wichtig, Lillys Eltern zu befreien. Die gemeinen GIERIGEN mussten für immer gestoppt werden! Noch hatten sie allerdings keine Ahnung, wie ihnen das gelingen sollte.

Lilly warf einen prüfenden Blick auf das verstaute Gepäck. Hatten sie auch wirklich nichts vergessen? Wenn man so kreuz und quer durch die Welt reiste, konnte man schon mal etwas liegen lassen.

Plötzlich runzelte Lilly die Stirn. „Der Koffer. Der rote Koffer! Wo ist der rote Koffer?“ Ihr Herz begann, heftig zu klopfen. Sie konnte ihn nirgends entdecken. Der Koffer war ein Erbstück ihres Urgroßvaters. Was er enthielt, wussten Lilly und ihr Onkel Clemens nicht, denn sie durften ihn erst öffnen, wenn es wirklich nötig war. Aber eines war klar: Er war ein wichtiges Hilfsmittel, um Lillys Eltern zu finden und DIE GIERIGEN unschädlich zu machen.

So ähnlich stand es in den Aufzeichnungen von Lillys Urgroßvater. Zwar hatte dieser damals nicht ahnen können, dass Gestaltwandler versuchen würden, die Magie an sich zu reißen, und selbst vor einer Entführung nicht zurückschreckten. Aber dass das magische Wissen geschützt werden musste wie ein zartes Pflänzchen, hatte auch der Urgroßvater schon gespürt. Wenn sie den Koffer nicht mitgenommen hatten …

„Isch ab koine Koffer aufgepackt“, meldete der Drache.

„Wenn wir den Koffer vergessen haben, müssen wir sofort umkehren!“, rief Lilly panisch.

„Alors, was tun? Wenden?“ Der Drache verlangsamte seine Fluggeschwindigkeit.

Frau Wu ruderte mit den Armen. „Lilly, Monsieur, jetzt beruhigt euch bitte. Ich vermute, dass Clemens den Koffer bei sich trägt. So einen wichtigen Gegenstand packt man doch nicht zwischen Kleidungsstücke und das Teegeschirr. Wobei mein Teegeschirr ausgesprochen wertvoll ist. Mindestens so kostbar wie dieser Koffer. Meine Mutter hat es von Kaiser Kangxi höchstpersönlich überreicht bekommen, das war eine große Ehre für unsere Familie“, berichtete sie.

„Mon Dieu, Madame Kröt, Papperlapapp. Äs gäht jetzt nischt um ein paar olte Scherben, sondern um oine Rettungskoffer. Also, was tun?“, wiederholte Monsieur Archibald.

Frau Wu presste beleidigt die Lippen aufeinander und schwieg.

„Das kann nur Onkel Clemens entscheiden“, erwiderte Lilly. „Wo ist er überhaupt? Meint ihr, er ist schon da? Er hat doch als Einziger unser neues Ziel auf Frau Wus Panzer entschlüsselt. Es war sowieso nicht nett, dass er uns auf eine Schnitzeljagd geschickt hat, anstatt uns zu verraten, wohin es geht.“

Clemens Wunder reiste immer mit der magischen Werkstatt voraus und bereitete das neue Zuhause schon vor. Wenn Lilly dann später mit Frau Wu und dem Drachen landete, war alles fertig eingerichtet und Lilly musste nur noch beim Auspacken der Werkzeuge und magischen Essenzen helfen.

Dabei weihte ihr Onkel Clemens sie jedes Mal genauer in die Geheimnisse der magischen Werkstatt ein. Es gab so vieles, was man beachten musste. Die Extrakte waren nämlich nicht ungefährlich und manchmal schwer zu kontrollieren.

Lilly hatte das magische Fingerspitzengefühl geerbt und ihr Onkel brachte ihr nach und nach das Handwerk bei. Jeden Tag lernte sie dazu und war auf dem besten Wege, eine richtig gute Schusterin zu werden. Allerdings brachte ihre magische Fähigkeit sie in Gefahr, denn DIE GIERIGEN waren nun auch hinter ihr her. Aber inzwischen war Lilly daran gewöhnt und fand es sogar ein wenig aufregend. Häufig verhielt sie sich geradezu leichtsinnig, fand Onkel Clemens. Aber bis jetzt war immer alles gut gegangen – na ja, fast alles.

Auch das Reisen gefiel ihr sehr gut, und dass sie ständig neue Kinder kennenlernte. Aber wenn sie abends im Bett lag, ohne Gutenachtkuss von Mama und Papa, spürte sie eine tiefe Sehnsucht, an einem festen Ort zu verweilen und Freundschaften zu knüpfen, die sie nicht nach ein paar Wochen wieder aufgeben musste. Gemeinsam in einem Haus zu leben musste wunderbar sein. Wie ein ganz normales Mädchen! Und sie war wild entschlossen, dafür zu sorgen, dass diese Sehnsucht kein Traum blieb.

„Reg dich nicht auf, Lilly, das schaffen wir doch auch alleine“, sagte Frau Wu. „Und ich bin sicher, dass Clemens an alles gedacht hat. Obwohl er natürlich immer alle Hände voll zu tun hat, wenn er den Umzug der Werkstatt beaufsichtigen muss.“

Aber Lillys Entscheidung stand fest. „Sie haben auch nicht immer recht, Frau Wu“, begehrte sie auf. „Und Onkel Clemens ist momentan ganz schön durcheinander. Los, Archie“, sagte sie entschlossen, „wir kehren um. Vermutlich steht der Koffer noch bei Agnes auf dem Hof.“

„Doin Wünsch ist mir Bäfähl!“, schnaubte der Drache und drehte eine gewagte Kurve zurück.

„Agnes wird staunen, wenn wir wieder auftauchen“, sagte Lilly grinsend.

Zum Glück war die Bäuerin nicht so schnell aus der Ruhe zu bringen. Selbst als DIE GIERIGEN ihren Hof angegriffen hatten, war sie besonnen geblieben.

Plötzlich färbte sich der Panzer der Schildkröte feuerrot und begann zu blinken wie eine Signallampe.

„Ups“, sagte Lilly erschrocken. „Alles okay bei Ihnen, Frau Wu?“

„Nein! Überhaupt nicht. Stopp, Archibald, auf der Stelle machen Sie wieder kehrt“, befahl Frau Wu. „Die Navigation dreht durch, weil wir uns plötzlich in die Gegenrichtung bewegen. Die Kommandos an Bord gebe immer noch ich!“

„Isch bin där Pilot!“, widersprach der Drache. Aber er bremste heftig und flatterte auf der Stelle.

Lilly plumpste von ihrem Sitz und fiel auf die Schildkröte. „’tschuldigung!“, rief sie. „Wir brauchen den roten Koffer unbedingt, Frau Wu. Ohne ihn können wir meine Eltern nicht befreien, das wissen Sie doch!“ Ihre Stimme klang verzweifelt.

„Lilly hat rescht, Madame“, stimmte der Drache zu. „Ohne die rote Ding sind wir umgeschmissen!“

Trotz ihrer Sorgen um den Koffer musste Lilly kichern. „Aufgeschmissen, Archie. Ich fürchte, du wirst unsere Sprache nie lernen.“

Der Drache spie nervös Pfefferminzblasen in den Nachthimmel. Das Feuerspeien hatte er schon vor langer Zeit aufgegeben, weil es die Menschen erschreckte.

„Ünsinn“, widersprach er. „Isch bin auf Alarm. Da verliere isch die Buxstaben.“

Lilly war so aufgeregt, dass ihr Tränen in die Augen schossen. „Wenn nur Onkel Clemens hier wäre“, klagte sie. „Der wüsste, was zu tun ist.“

Die Schildkröte richtete sich energisch auf. „Ich weiß es auch“, verkündete sie streng. „Schluss mit dem Gejammer. Clemens und die Werkstatt werden uns finden, wenn wir unser Ziel erreicht haben. Und der...

Erscheint lt. Verlag 1.11.2023
Reihe/Serie Lillys magische Schuhe
Illustrationen Alica Räth
Mitarbeit Cover Design: Alica Räth
Verlagsort Ravensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte ab 8 Jahren • Antolin • Behinderung • Buch • Bücher • Drache • Freundschaft • Geschenk • Geschenkidee • Kinder-Buch • Lesen • Literatur • Mädchen • Magie • Mut • Mutter-Tochter-Buch • Pferd • Reiten • Rollstuhl • Schildkröte • Schuhe • Schule • Schule der magischen Tiere • Selbstvertrauen
ISBN-10 3-473-51204-4 / 3473512044
ISBN-13 978-3-473-51204-1 / 9783473512041
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