Die Magie der 7 Göttinnen (Band 1) - Rick Riordan präsentiert (eBook)

Yuna und der letzte gefallene Stern: Fantasy-Abenteuer ab 10 Jahren

(Autor)

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2023 | 1. Auflage
278 Seiten
Karibu (Verlag)
978-3-96129-347-6 (ISBN)

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Die Magie der 7 Göttinnen (Band 1) - Rick Riordan präsentiert -  Graci Kim
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Yuna Oh hat schon immer das Gefühl, dass sie nicht wirklich dazugehört. Nicht nur, weil sie adoptiert ist, sondern auch, weil sie, anders als der Rest ihrer Familie, keine magischen Fähigkeiten besitzt. Als ihre Schwester Hattie offiziell in den Clan der Gom aufgenommen werden soll, schmieden die beiden Schwestern einen Plan: Während der Zeremonie wird Hattie einen Teil ihrer Magie auf Yuna übertragen. Doch dann passiert etwas, womit keine der beiden gerechnet hat, und Yuna muss ihr Zuhause hinter sich lassen, um ihre Schwester zu retten. Dabei erwarten sie nicht nur ihre größten Ängste, sondern auch ein düsteres Geheimnis aus ihrer Vergangenheit, das das Potenzial hat, alles zu zerstören. Der erste Band einer fantastischen Trilogie! Von Rick Riordan empfohlen und perfekt für Fans von Percy Jackson, Magnus Chase und Aru gegen die Götter. 

Graci Kim ist New York Times-Bestsellerautorin der Gifted Clans-Trilogie. In ihrem früheren Leben war Graci neuseeländische Diplomatin, Moderatorin einer Kochsendung und leitete ein Unternehmen, das Kinderzeichnungen in Kuscheltiere verwandelte. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Neuseeland.  

Graci Kim ist New York Times-Bestsellerautorin der Gifted Clans-Trilogie. In ihrem früheren Leben war Graci neuseeländische Diplomatin, Moderatorin einer Kochsendung und leitete ein Unternehmen, das Kinderzeichnungen in Kuscheltiere verwandelte. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Neuseeland.  

1.


Meine Familie heilender Hexen


Also, es ist so.

In zwei Tagen findet die Initiationszeremonie meiner Schwester statt. Noch zweimal schlafen, dann wird Hattie 13 und muss vor den Mitgliedern der magischen Clans von Los Angeles beweisen, dass sie das Zeug hat, eine Hexe zu werden. Eine heilende Hexe. Eine echte Gom.

Und sie wird das natürlich rocken. Ich meine, sie ist von Geburt an dazu bestimmt. Sie hat die heilende Magie im Blut, genau wie unsere Eltern, denn wir aus dem Gom-Clan sind Nachkommen der Höhlenbär-Göttin – der Schutzgöttin des Dienstes und der Opferbereitschaft.

Na ja, alle außer mir.

Seufz. Jepp. Mein 13. Geburtstag ist in einem Monat, aber anders als meine Eomma (das ist meine Mom), mein Appa (das ist mein Dad) oder meine Schwester bin ich ein ganz normaler, nicht magisch begabter Mensch ohne den kleinsten Funken Magie. Ich bin eine Saram.

Ich bin adoptiert. Und versteht mich nicht falsch: Meine Eltern geben sich tierisch viel Mühe, damit ich mich wie ein Teil der magischen Gemeinschaft fühle. Dafür liebe ich sie auch. Aber je mehr sie sich bemühen, desto deutlicher wird mir, was für eine Außenseiterin ich bin. Die Wahrheit ist nun mal: Ich bin anders.

Deswegen sitze ich jetzt hier, an der Rezeption der Praxis für traditionelle koreanische Medizin, die meine Eltern betreiben, und sterbe innerlich vor Langeweile. Und während ich staubtrockene Daten eingebe, übt meine Schwester nebenan Heilzauber.

Die Glöckchen über der Eingangstür bimmeln, und ich setze mich ruckartig auf, als ein alter, dunkelhaariger Mann hereingehinkt kommt. Seinem Aussehen nach könnte er Koreaner sein, aber ich habe ihn noch nie im Tempel gesehen.

»Willkommen in der Praxis!«, sage ich. »Wie kann ich Ihnen behilflich sein?«

»Guten Morgen«, erwidert er und verzieht leicht das Gesicht, während er auf wackligen Beinen auf mich zuhumpelt. »Mein Name ist Robert Choi. Ich bin gerade erst aus New York hergezogen, und mir wurde empfohlen, mich an James oder Eunha Oh zu wenden. Ich glaube, ich habe mir den Knöchel verstaucht.«

Er reibt seine Handgelenke aneinander, sodass das Wasser in seinem Gi – dem zylindrischen Glasanhänger an seinem Armband – sachte hin und her schwappt. Auf seinem rechten Handgelenk erscheint ein grünlich leuchtendes Symbol aus zwei Sonnen und zwei Monden.

Aha, er ist also ein Tokki – ein Aromatiker. Das Symbol, das jedes Mal erscheint, wenn Magie benutzt wird, ist bei allen Hexen gleich. Nur die Farbe unterscheidet sich je nach dem, welchem Clan sie angehören. Uns hilft es zu erkennen, welche Patienten magische Fähigkeiten haben und welche nicht. Wenn wir es mit Saram zu tun haben, dürfen sie nämlich auf keinen Fall mitbekommen, dass wir mit Magie heilen. Dafür stellen die Aromatiker spezielle Tränke her, die danach das Gedächtnis auslöschen.

Ich weiß, was ihr jetzt denkt: Warum halten wir so eine abgefahrene Fähigkeit vor der Welt geheim? Tja, Appa sagt, wenn die Saram von der Existenz magischer Clans erfahren würden, würde das unsere Gemeinschaft in große Gefahr bringen. Die Menschen lehnen alles ab, was sie nicht verstehen. Es macht ihnen Angst, und wer Angst hat, reagiert unberechenbar. Was ich irgendwie nachvollziehen kann.

»Da sind Sie hier richtig«, sage ich und lächle freundlich. »James und Eunha sind meine Eltern. Das mit Ihrem Fuß tut mir leid, Mr. Choi. Mein Appa ist gerade mit einem anderen Patienten fertig und hätte jetzt für Sie Zeit, wenn Sie möchten.«

»Ah, dann musst du Hattie sie.« Er nickt mir wissend zu. »Wie ich höre, findet deine Initiationszeremonie bald statt. Ich hoffe, du bist gut vorbereitet.«

Ich schüttle den Kopf. »Hattie ist meine Schwester. Ich bin keine … Also, ich kann nicht …« Ich breche ab, und Mr Choi runzelt die Stirn.

»Seltsam. Es hieß, die Ohs hätten nur eine Tochter.«

Uff. Seine Bemerkung bohrt sich wie Speer in meine Brust, doch ich bleibe ganz ruhig und setze ein perfekt eingeübtes künstliches Lächeln auf. Am liebsten würde ich mein Gi-Armband (wenn ich eins hätte) hervorholen und seinen Knöchel gleich hier und jetzt heilen, um ihm zu beweisen, dass ich genauso eine Oh bin wie alle anderen. Oder zumindest würde ich gern für mich einstehen und ihm verklickern, dass ich ebenso Teil der Familie bin, auch ohne magische Kräfte. Das würde Hattie an meiner Stelle tun.

Aber ich bin nicht wie meine Schwester. Ich bin nicht so mutig wie sie. Ich ziehe lieber den Kopf ein und halte mich raus. Glaubt mir, so ist es einfacher.

Eine warme Hand legt sich auf meine Schulter und drückt sie sanft. Als ich mich umdrehe, steht Appa hinter mir. Ich habe ihn gar nicht kommen gehört. »Das ist Yuna, eindeutig unsere Tochter und die engagierteste Gom, die ich kenne.« Appa strahlt mich an und reicht Mr Choi die Hand. »Willkommen in unserer bescheidenen Praxis, Robert. Und willkommen in L.A. Folgen Sie mir, dann sehe ich mir Ihren Knöchel einmal an.«

Appa führt den humpelnden Mr Choi davon. Ich spüre ein warmes Prickeln hinter den Augenlidern. Seufz. Ein weiterer Tag im Leben von Yuna Oh – der Möchtegernhexe in einer Welt voller richtiger Hexen.

»Yuna!« Hattie kommt zur Rezeption gerannt, stützt die Ellbogen auf den Tresen und ihr Kinn in die Hände. Ihre runden Wangen sind gerötet, und ihr Haar ist verschwitzt. »Bitte rette mich. Eomma macht mich fertig. Andauernd lässt sie mich die Sprüche wiederholen, obwohl ich sie schon mindestens eine Milliarde Mal aufgesagt hab. Ich weiß schon gar nicht mehr, was sie bedeuten. Wörter? Was sind Wörter?«

»Sie will doch nur, dass du fit für deine Initiation bist.«

Hattie verdreht die Augen, auch wenn sie natürlich weiß, dass ich recht habe.

Eine erfolgreiche Initiationszeremonie ist das wichtigste Ereignis im Leben einer Hexe. Sie muss drei Zauber anwenden, die die Ältesten im magischen Rat zufriedenstellen, und dann vor der versammelten Gemeinde im Tempel einen Eid ablegen. Das sind Hunderte Leute aus fünf verschiedenen Clans, ganz zu schweigen von unserer Schutzgöttin, die aus dem Reich der Götter zusehen wird.

Erst dann erhält Hattie die Erlaubnis, ihr Gi ohne Aufsicht eines Erwachsenen am Handgelenk zu tragen, und kann damit endlich ihre Magie nutzen. Das Ganze ist also eine echt große Sache. Aber bloß keinen Stress.

Hattie fummelt an dem mit Erde gefüllten Anhänger herum, der an einem goldenen Kettchen um ihr Handgelenk hängt. Eomma bewahrt das Gi meiner Schwester normalerweise in ihrem verzauberten Safe auf, und Hattie darf es nur tragen, wenn sie mit unseren Eltern Zaubersprüche übt. »Okay, aber kannst du trotzdem mitkommen? Eomma ist nervös und schlecht gelaunt, und ich brauche dringend moralische Unterstützung. Bitte?«

Ich mache ein ernstes Gesicht und tue so, als müsste ich mich tierisch auf die Patientendatenbank konzentrieren. »Ich hab zu tun.«

»Biiiiitteeeee, bitte?« Sie bringt ihr Gesicht ganz dicht vor meins und setzt ihren herzerweichendsten Dackelblick auf. »Du kannst auch meinen Lieblingspullover ausleihen. Und ich übernehme eine Woche lang deine ganze Hausarbeit. Komm schon, Yuna, hab ein bisschen Mitleid!«

Ich bleibe standhaft, solange ich kann, muss dann aber doch lachen. »Okay, okay, überredet.« Ich schiebe ihre verschwitzte Rübe aus meinem Blickfeld. »Ich wollte dich bloß betteln sehen. Steht dir gut.«

»Das wirst du mir büßen!« Sie haut mir auf die Schulter, grinst dabei aber und zieht mich von meinem Stuhl durch den Flur in Eommas Behandlungszimmer.

Drinnen läuft Eomma mit dem Familienzauberbuch vor der Nase hin und her. Ihre Brille ist beschlagen, und ihre schwarze Dauerwelle wippt wie ein Heiligenschein um ihren Kopf herum. »Da bist du ja, Hattie! Komm her und üb den Wundverschlusszauber noch mal.« Sie zeigt mit dem Finger auf ein koreanisches Wort in ihrem Buch. »Und denk diesmal dran, das p deutlich auszusprechen. Keine falsche Bescheidenheit – lass dein ganzes Zwerchfell mitarbeiten. Phh! Phh! Siehst du? So – phh!«

Hattie schlägt die Hände vors Gesicht und zieht sie langsam nach unten, wobei sie mir einen genervt-verzweifelten Blick zuwirft. Ich unterdrücke ein Lachen. Eomma ist mal wieder in Bestform. Sie kriegt diesen Ich-steh-übrigens-unter-Starkstrom- und Ausruhen-ist-was-für-Schwächlinge-Look besser hin als irgendwer sonst.

Während Hattie widerstrebend Eommas Anweisungen folgt und versucht, ihr phh deutlich auszusprechen, betrachte ich zum millionsten Mal die Gesichter der beiden und wünsche mir, ich würde mehr aussehen wie sie.

Mir wurde gesagt, dass meine biologischen Eltern ebenfalls koreanischer Herkunft waren. Aber das waren dann auch schon alle Gemeinsamkeiten. Eomma und Hattie sind zierlich, mit runden Gesichtern und makelloser Haut. Ich bin groß und sommersprossig, mit einem spitzen Kinn und hohen Wangenknochen, und überhaupt habe ich mehr Ecken als alles andere. Ich bin diejenige, bei der die Leute immer die Augenbrauen hochziehen, wenn sie mich auf Familienfotos entdecken.

Ta-daa, schon wieder brennen meine Augen. Ich wische sie heimlich trocken. Hrmpf. Das ist mal wieder typisch. Mein bester Freund Emmett nennt das mein »Augen-Inkontinenz-Problem«. Dazu muss man wissen, dass ich vielleicht einen Hauch zu nah am Wasser gebaut bin. Wenn ich traurig bin, weine ich. Wenn ich wütend bin, weine ich. Wenn ich frustriert bin, weine ich. Man könnte sagen, wenn ich ein Talent habe, dann ist das Weinen.

Hattie behauptet, das sei...

Erscheint lt. Verlag 6.5.2023
Reihe/Serie Die Magie der 7 Göttinnen
Die Magie der 7 Göttinnen
Übersetzer Ulrike Köbele
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte bücher über götter • Bücher wie Percy Jackson • Buch starke Mädchen • Fantastisches Kinderbuch für Jungs • Fantastisches Kinderbuch für Mädchen • Fantasy für Kinder • Fantasy für Mädchen • Kinderbuch ab 10 • Kinderbuch Fantasy • Kinderbuch über Freundschaft • Kinderbuch über Geschwister • Kinderbuch über Mut • Rick Riordan
ISBN-10 3-96129-347-3 / 3961293473
ISBN-13 978-3-96129-347-6 / 9783961293476
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