Die Reise zum Mittelpunkt der Magie (eBook)

ein magisches Abenteuerbuch für Kinder ab 10 Jahre ? Perfekt für Mädchen und Jungen, die von fantastischen Zaubergeschichten nicht genug kriegen können!
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2023 | 1. Auflage
386 Seiten
Fischer Sauerländer Verlag
978-3-7336-0512-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Reise zum Mittelpunkt der Magie -  Kathrin Tordasi
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Komm mit auf eine magische Schnitzeljagd Flo ist neu in der Stadt, und schon am ersten Tag weht ihr der Zufall eine geheimnisvolle Schatzkarte vor die Füße: Walter Wonderly's Wundersamer Wegweiser zur Quelle der Magie steht darauf. Sonst nichts. Was soll das für ein Wegweiser sein, der nicht einmal eine Richtung anzeigt? Bestimmt nur irgendeine von Erwachsenen organisierte Schnitzeljagd. Gemeinsam mit ihrer neugierigen Nachbarin Malú und dem chaotischen George begibt Flo sich auf eine  magische Erkundungstour, begegnet einer Kryptozoologin, echten Feen und verzauberten Koboldkatzen. Doch auf Wonderlys Fährte lauern auch Gefahren, und bald stellt sich heraus, dass Flo das Abenteuer nur mit Hilfe der stärksten Zauberkraft überstehen wird ... »Nicht umsonst zählt Kathrin Tordasi zu meinen Lieblingsautorinnen. Mit ihren Worten erschafft sie bunte und vielfältige Welten, die zum Verweilen einladen. Als Leser gleite ich durch die Zeilen und wünsche mir, dass die Geschichte niemals endet.«  Andreas Suchanek, Autor von ?Flüsterwald?

Kathrin Tordasi hat in Wales studiert. Sie hat sich vom Fleck weg in Land und Leute verliebt und wollte unbedingt eine Geschichte schreiben, die in dieser Gegend voller Legenden spielt. Mit dem erdigen Geruch von Moos und dem Duft von Scones und starkem Tee mit Milch in der Nase schrieb sie ihr Romandebüt »Brombeerfuchs. Das Geheimnis von Weltende«. Wenn sie nicht gerade auf  Entdeckungstour durch Großbritannien streift, lebt Kathrin Tordasi in Berlin.

Kathrin Tordasi hat in Wales studiert. Sie hat sich vom Fleck weg in Land und Leute verliebt und wollte unbedingt eine Geschichte schreiben, die in dieser Gegend voller Legenden spielt. Mit dem erdigen Geruch von Moos und dem Duft von Scones und starkem Tee mit Milch in der Nase schrieb sie ihr Romandebüt »Brombeerfuchs. Das Geheimnis von Weltende«. Wenn sie nicht gerade auf  Entdeckungstour durch Großbritannien streift, lebt Kathrin Tordasi in Berlin.

Ein Wundersamer Wegweiser


Malú


Zwei Wochen lang sollte Malú bei ihrer Oma wohnen. Ihr Zimmer befand sich direkt unter dem Dach, hatte eine verblichene himmelblaue Tapete und einen plüschigen Teppich.

Nach dem Tee mit Oma zog Malú sich hierhin zurück. Halbherzig begann sie, ihren Koffer auszupacken. Sie stellte ein Foto von sich und ihren Eltern auf den Schreibtisch, dann faltete sie den Stadtplan von London auf, den ihre Mutter ihr geschenkt hatte. Vergiss die Navigationsapps auf dem Handy, hatte sie gesagt. Mit echten Karten kannst du deinen Orientierungssinn viel besser trainieren.

Die Straße, in der das neue Haus stand, war mit einem Goldstern markiert. Malú presste die Lippen aufeinander und studierte die Gegend um den Stern herum. Hier und da gab es ein paar winzige grüne Flecken, die Gärten oder Parks darstellten. Aber in der Nähe des Hauses, das ihre Eltern ausgesucht hatten, befanden sich beunruhigend viele graue Quadrate.

Ein paarmal hatte Malú überlegt, ob sie ihre Eltern nach Fotos des neuen Hauses fragen sollte, in das sie ziehen würden, hatte sich dann aber nicht getraut. Was, wenn ihr neues Zuhause schrecklich aussah? Nie im Leben würde sie ihr Heimweh dann noch verbergen können.

Wir sind ein Team. Ihre Mutter sagte das oft. In der Regel war Malú stolz darauf, dass sie ein Teil des Familia Carter-Neves-Teams war. Sie hatte ihre Aufgaben im Haushalt, die sie gewissenhaft erfüllte. Sie ging ihrem Papa in der Gärtnerei zur Hand, kochte Tee und packte selbständig ihren Koffer, wenn sie ihre Großeltern in Brasilien besuchten. Nur dieses eine Mal fiel es ihr schwer, ein guter Teamplayer zu sein.

Ich weiß, du magst keine Veränderungen. Das stimmte, da hatte ihre Mutter sie durchschaut. Aber ihre Mutter vertraute ihr auch. Sie glaubte daran, dass Malú mit dem Umzug in die Stadt klarkam.

Malú straffte die Schulter. Sie würde ihre Mutter nicht enttäuschen. Sie musste ihr Unbehagen einfach hinunterschlucken und sich an London gewöhnen.

Malú ließ den Stadtplan auf das Bett fallen und öffnete das kleine Fenster, das nach hinten führte. Draußen erstreckten sich Dächer, so weit das Auge reichte. Schornsteine standen in Reih und Glied, und in der Ferne drängten sich Baukräne neben verglasten Hochhäusern. Nur hier und dort entdeckte Malú Baumkronen, die sich in die Kuhlen zwischen den Gebäuden duckten.

Wieder dachte sie an den Nachmittag, an dem sie von der anstehenden Veränderung erfahren hatte. Sie hatte sich wieder beruhigt, war aber immer noch unter ihrem Lieblingsbaum gekauert, als ihr Papa sich zur ihr gesetzt hatte.

»Das wird besser, als du dir es jetzt vorstellst, minha abelhinha«, hatte er versprochen. Abelhinha bedeutete Bienchen auf Portugiesisch. Das war sein Spitzname für Malú, seit sie mit ihren kleinen Händchen das erste Mal geholfen hatte, Unkraut aus seinen Beeten zu zupfen.

Er hatte einen Stängel Lavendel abgezupft und sie damit an der Wange gekitzelt. »Wir können hinter dem neuen Haus auch einen kleinen Garten anlegen. Der wird zwar viel kleiner, aber du und ich, wir werden dort pflanzen, was das Zeug hält. Wenn du willst, können wir auch deinen Johannisbeerbusch mitnehmen.«

Der Gedanke an dieses Gespräch ließ Malús Herz ein kleines bisschen leichter werden. Wenn sie sich diese Stadt so ansah, konnte sie sich zwar nur schwer vorstellen, wie man hier einen Garten anlegen sollte, aber sie vertraute ihrem Papa. Wenn er sagte, dass sie sich hier ein grünes Fleckchen schaffen konnten, dann stimmte das auch.

Der Lärm von Autos und das Knattern eines Motorrads drang zu ihr hinauf. Malú schloss die Augen. Du wirst dich schon an die Stadt gewöhnen, sagte sie sich.

Entschlossen ging sie zum zweiten Fenster und hoffte, dort einen etwas freundlicheren Ausblick zu finden. Nur einen halben Meter unter ihrem Fenstersims begann ein flaches Dach, das wie eine Brücke zum Nachbarhaus führte.

Malú stieß das Fenster auf und lehnte sich hinaus. Regenpfützen hatten sich auf dem Flachdach gesammelt und die Luft roch fast frisch. Sie lehnte sich nach links, um an einem Schornstein vorbeizuschauen … und entdeckte ein Mädchen. Malú stutzte. Das Mädchen stand direkt am Rand des Daches, vor einer gerade mal hüfthohen Brüstung. Sie hielt sich ein Fernglas vor die Augen und spähte über die Stadt.

Was, zum Geier?, dachte Malú. Laut rief sie: »Hey, Vorsicht!«

Das Mädchen fuhr zu ihr herum, und Malús Magen verkrampfte sich. Wenn sie das Gleichgewicht verlor und vom Dach stürzte! Doch das Mädchen grinste nur breit, winkte ihr zu und kam herübergelaufen.

»Hi«, sagte sie zur Begrüßung. »Wer bist denn du? Wohnst du hier?«

Malú war überrumpelt. »Ähm, ja, nein, ich meine, nur vorübergehend.« Sie brach ab, erinnerte sich an die zweite Frage und schob schnell hinterher: »Ich heiße Malú.«

Das Mädchen grinste wieder. Sie hatte schulterlange rotblonde Haare, die zu zwei zerzausten Zöpfen zusammengebunden waren. Ihr Gesicht war blassrosa und übersät mit Sommersprossen. Auf der Nase trug sie eine grasgrüne Brille und auch ihre Strickjacke hatte grüne Streifen. »Ich heiße Flo«, sagte sie. »Ich wohne da drüben.« Sie zeigte auf das Haus auf der anderen Seite des Flachdachs. »Für immer. Also, zumindest haben wir das vor.«

Die Worte sprudelten so schnell aus ihr heraus, dass Malú Mühe hatte, ihr zu folgen. Außerdem war sie abgelenkt von dem gelben Plastikfernglas, das Flo an einer Kordel um den Hals trug.

»Papa und ich sind am Donnerstag eingezogen«, plapperte Flo weiter. »Vorher waren wir in Saint Andrews. Kennst du dich mit Schatzkarten aus?«

»Mit Schatz… was?«, fragte Malú verständnislos.

Flo zog ein zerknittertes Papier aus ihrer Tasche und hielt es Malú hin. »Schatzkarten! Die hier habe ich gefunden.«

Stirnrunzelnd nahm Malú das Papier entgegen und strich es glatt. Es hatte tatsächlich Faltstellen wie eine alte Landkarte, aber darauf zu sehen war nur ein einziger kleiner Straßenabschnitt. Und eine Überschrift.

»Walter Wonderlys Wundersamer Wegweiser zur Quelle der Magie«, las Malú vor.

»Cool, oder?«, fragte Flo und lehnte sich über die Karte.

Malú wendete die Karte vor und zurück, fand aber keine weiteren Informationen. »Hast du die gezeichnet?«

Flo schüttelte so heftig den Kopf, dass ihre Zöpfe hin und her wippten. »Nee, ich sag doch, die hab ich gefunden. Ich will herausfinden, wo der Ort ist, der da unten aufgemalt ist. Vorher habe ich gedacht, ich hätte was entdeckt. Bin mir aber nicht sicher. Schaust du mal?«

Ohne abzuwarten, wirbelte sie herum und lief zurück zum Rand des Daches.

Malú hatte keine Ahnung, wie sie auf all das reagieren sollte. Sie sah sich die Karte genauer an. Mit seinen unebenen Rändern sah der kleine Ausschnitt fast aus wie ein Brandfleck. In einem Kästchen stand ein Text aus winzigen, schrägen Buchstaben. Malú musste die Karte dicht vor ihre Augen halten, um zu lesen, was dort stand:

Finde die weißen Türme, die von einem Zaunkönig erbaut wurden. Folge der westlichen Spur der Königin zum Pfad des Bauers, der keine Felder pflügt. Betritt den Garten des schlafenden Wurms und benenne die Kerze, deren Docht keine Flamme entfacht.

Malú runzelte wieder die Stirn. Welche Kerze brannte denn nicht? Und was war das für ein schlafender Wurm?

»Kommst du?«, rief Flo von der Seite des Daches.

Vielleicht geht’s um eine Kerze, deren Docht bereits heruntergebrannt war, grübelte Malú. Sie fuhr mit der Fingerspitze Zeilen entlang und blieb an der Stelle mit dem Garten hängen.

Kurzentschlossen kletterte sie aus dem Fenster und ging zu Flo. Allerdings blieb sie in sicherer Entfernung zum Abgrund stehen.

Flo zeigte mit ausgestrecktem Arm über die Dächer. »Ich dachte, das könnte vielleicht einer der Türme sein«, sagte sie. »Was denkst du?«

Malú trat einen vorsichtigen Schritt näher und Flo überreichte ihr ohne Umschweife das Fernglas.

»Da, der Turm direkt neben dem Hochhaus, das aussieht wie ein Ei«, sagte Flo.

Malú drehte das Fernglas in die Richtung, in die Flo zeigte. Da war das Ei-Gebäude und daneben stand ein Büroturm, dessen verspiegelte Fenster silbern glänzten. »Ich finde nicht, dass das weiß aussieht«, sagte Malú zweifelnd und gab das Fernglas zurück.

Flo hängte sich das Fernglas wieder um den Hals und seufzte. »Ja, ich eigentlich auch nicht«, sagte sie. »Wir bräuchten mehr Hinweise, um den Ort zu finden. Ich weiß nicht, wo dieser kleine Ausschnitt auf der Karte überhaupt sein soll.« Sie warf einen Blick über die Stadt, zwirbelte einen ihrer Zöpfe um den Finger und sah kurz so aus, als wollte sie das fransige Ende in ihren Mund stecken. »Vielleicht funktioniert die Schatzkarte so nicht«, sagte sie. »Sie sieht so aus, als wäre sie nicht fertig gemalt worden.«

»Kann sein.« Malú betrachtete die Karte. Irgendetwas an der Farbe der Schrift rüttelte an ihrer Erinnerung. Da war doch dieses eine Experiment gewesen, das sie in der Schule durchgeführt hatten. Konnte es sein …? Neugierig schnupperte sie an der Karte und tatsächlich: An dem Papier haftete ein schwacher angekokelter Geruch.

Malú hob den Kopf. »Vielleicht wurde die Karte mit unsichtbarer Tinte...

Erscheint lt. Verlag 30.8.2023
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Brombeerfuchs • Bücher wie Duftapotheke • Buch geschenk für Jungen • Buchgeschenk für Jungs • Buchgeschenk für Mädchen • Buch Geschenk für Mädchen • Freundschaft für Kinder • Geocaching • GUMU • lindwürmer • London • Magie Fantasy Abenteuer Geschichten für Kinder • Magisches Abenteuer für Kinder ab 10 • Quelle der Magie • Schatzkarte • Schnitzeljagd • Unsicherheit • Zauberei
ISBN-10 3-7336-0512-8 / 3733605128
ISBN-13 978-3-7336-0512-4 / 9783733605124
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