Grand Hotel Wunder (Band 1) - Liebeszauber sind gefährlich (eBook)

Magische Freundschaftsgeschichte ab 10 Jahren über die erste Liebe
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2023 | 1. Auflage
288 Seiten
Karibu (Verlag)
978-3-96129-342-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Grand Hotel Wunder (Band 1) - Liebeszauber sind gefährlich -  Katharina Schöde
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Charlie, Paulina und Mia sind die 'Wunder-Mädels' - sie leben alle drei mit ihren Familien bei der exzentrischen Lady Lou im Grand Hotel Wunder. Dabei ist in dem vornehmen Luxushotel am See nichts so, wie es von außen scheint, und es ranken sich düstere Sagen und Gruselgeschichten um das alte Gemäuer. Ob die Geister, Flüche, magischen Plätze und verwunschenen Zimmer im Hotel wirklich existieren? Die Wunder-Mädels sind skeptisch und beschließen kurzerhand, dem Spuk auf den Grund zu gehen. Als sich Paulina verliebt, will sie es ganz genau wissen und sucht magische Hilfe: beim Liebeszauber-Rosenstrauch im Garten des Hotels! Ob das wohl gut geht? 

Katharina Schöde, geboren in Köln, studierte an der Hochschule für Fernsehen und Film in München. Seitdem realisiert sie als Drehbuchautorin und Regisseurin erfolgreich Kinofilme wie z. B. die Romanverfilmung 'Rubinrot'. Zuletzt setzte sie einen der ersten deutschen Filme für Netflix um. Gerade die junge Zielgruppe liegt ihr besonders am Herzen. Katharina Schöde lebt mit ihrer Familie in Berlin.

Katharina Schöde, geboren in Köln, studierte an der Hochschule für Fernsehen und Film in München. Seitdem realisiert sie als Drehbuchautorin und Regisseurin erfolgreich Kinofilme wie z. B. die Romanverfilmung "Rubinrot". Zuletzt setzte sie einen der ersten deutschen Filme für Netflix um. Gerade die junge Zielgruppe liegt ihr besonders am Herzen. Katharina Schöde lebt mit ihrer Familie in Berlin. Marco Guadalupi macht nichts lieber, als Geschichten zu erzählen. Er arbeitet sowohl als Autor als auch als Illustrator in der Verlagsbranche und lebt in Italien. Marco liebt Pommes, Lakritze und Harry Potter und mag Videospiele und Fotografie. Er glaubt ganz fest an die Kraft der Fantasie – denn die Welt braucht sie!

2


Bei Nacht und Nebel


Mias Herz klopfte wie wild, als sie mitten in der Nacht mit ihrer Mutter den Weg hinunter zum See lief. Durch den Nebel konnte sie kaum etwas erkennen. Ihre Schritte knirschten unheimlich auf dem Schotter. Der Schrei einer Eule verriet ihre Ankunft. Mia fröstelte, am liebsten wäre sie sofort wieder umgekehrt, aber das Taxi, das sie vor der Einfahrt rausgelassen hatte, war schon im Nebel verschwunden. Ihr war, als sähe sie Schatten umherhuschen. Oder waren das Fledermäuse, die über ihnen durch den Himmel sausten?

Sie gingen weiter, und langsam wurden die Umrisse eines großen, alten Gebäudes deutlich. Wie ein Schloss sah es aus, oder ein Museum. Doch über dem mächtigen Portal prangte in goldenen Buchstaben:

Mehrere Türmchen mit grünen Kupferdächern kamen zum Vorschein, Balkone mit verwobenen Geländern, alte Fensterläden. Die dunklen Fenster sahen aus, als blickten düstere Augen durch den Nebel. Das also sollte ihr neues Zuhause sein? Es kam ihr völlig irreal vor.

»Und, wie gefällt dir unser neues Zuhause?«, fragte prompt ihre Mutter Marlen, während sie mühsam die vollgepackten Koffer Richtung Eingangstreppe schob.

»Spukt es wirklich da drin?«, entgegnete Mia besorgt.

»Ja, aber sag es keinem weiter.« Marlen zwinkerte ihr zu und lachte.

Mia runzelte die Stirn. War das jetzt ein Scherz, oder meinte ihre Mutter es ernst? Wäre es nicht absolut beängstigend und furchterregend – wahrscheinlich sogar ernsthaft gefährlich! –, sich hier aufzuhalten, wenn es wirklich Geister im Hotel gab? Ein Schauer lief ihr über den Rücken. In was war sie da nur hineingeraten? Sie zog ihre Kapuze hoch. Ihre leichte Sweatjacke war völlig unzureichend für dieses miese deutsche Wetter.

Kaum zu glauben, dass sie vor weniger als 24 Stunden noch in der Karibik gewesen war. Sie sehnte sich jetzt schon zurück auf die Queen Esmeralda, das Kreuzfahrtschiff, auf dem sie bisher zusammen mit ihren Eltern gelebt hatte. Ihre Mutter Marlen war dort Küchenchefin und ihr Vater der Kapitän. Sie überquerten Ozeane, kreuzten durch die Südsee und ankerten in jedem Winkel der Erde. Mia kannte die ganze Welt. Also, fast jedenfalls. Denn von einem wichtigen Teil dieser Welt verstand sie gar nichts: Sie hatte noch nie an Land gelebt, war nie in eine normale Schule gegangen und hatte nie richtige Freundinnen gehabt.

Das alles sollte sich jetzt ändern. Nach einem großen Streit hatten ihre Eltern beschlossen, vorerst getrennte Wege zu gehen. Das war schon schlimm genug. Aber dann war ihre Mutter auch noch übereilt und ohne Vorwarnung mit ihr abgereist. Und jetzt stand sie hier, mitten in der Nacht, müde und verängstigt am gruseligen Arsch der Welt.

Mia schaute sich um. Das Hotel war umgeben von dem dichten Wald, durch den sie von der Straße aus gekommen waren. Die Eule hatte aufgehört zu schreien, stattdessen hörte Mia jetzt tiefes, knarzendes Quaken. Waren das Frösche? Leises Geplätscher verriet, dass sich hinter dem Haus der sagenumwobene Blankensee verbarg. Oder stammten die Geräusche von dem großen Springbrunnen mit der Seejungfrauenstatue, der mitten in der Einfahrt stand? Ängstlich suchte sie den Blick ihrer Mutter. Warum war es hier nur so verdammt unheimlich?

Im nächsten Augenblick wurde die massive Eingangstür vor ihnen mit einem gewaltigen Stoß aufgerissen.

Mia erschrak so heftig, dass ihr Koffer die Eingangstreppe fast wieder hinuntergepurzelt wäre. Mit einer Taschenlampe leuchtete ihnen jemand direkt ins Gesicht. Der Lichtstrahl war so hell, dass Mia nicht mal erahnen konnte, wer sich dahinter verbarg. War das ein Geist? Oder vielleicht irgendein psychopathischer Gruselclown?

»Hmpf! Verflixter Nebel! Und dann auch noch mitten in der Nacht! Marlen? Marlen Wunder?«, fragte eine Männerstimme hinter der Taschenlampe. Mia versteckte sich hinter ihrer Mutter und blinzelte. Schemenhaft erkannte sie einen grimmigen älteren Herrn im karierten Morgenmantel.

»Ritchi!«, jubelte ihre Mutter und fiel dem Alten erstaunlicherweise um den Hals. Das gefiel ihm gar nicht, so viel konnte Mia erkennen.

Er räusperte sich, löste sich aus der Umarmung und musterte Mia, indem er sie von oben bis unten mit der Taschenlampe ableuchtete. »Und was ist das?«

»Das ist Mia Wunder, meine Tochter. Sie ist zwölf. Mia, das ist Richard, der Hotel-Concierge. Wir kennen uns schon, seit ich so alt war wie du, nicht wahr?«

Er nickte, dann räusperte er sich wieder, dieses Mal noch unzufriedener. »In der Mail stand aber nichts von einer … Tochter. Die Wohnung wird zu klein sein für Sie und … eine Tochter.«

»Das lassen Sie mal unsere Sorge sein«, sagte Marlen und schob Mia mitsamt den Koffern durch die Tür.

Na toll, dachte Mia. Nicht nur, dass es hier total gruselig war, anscheinend war sie auch total unerwünscht. Sie sehnte sich zurück auf die Queen Esmeralda. Wie gerne würde sie jetzt am Pool liegen, die Füße ins Wasser baumeln lassen und den karibischen Sternenhimmel bewundern. Oder ihretwegen bei Regen und Sturm um Kap Horn steuern … Alles war besser als das hier.

Nachdem sie die schweren Koffer vier Stockwerke hinauf bis unters Dach geschleppt hatten, schloss Richard die Tür zur Dienstwohnung auf und verabschiedete sich umgehend. Alles Weitere wollten sie morgen früh besprechen. Die beiden hörten, wie er im Hinuntergehen schimpfte: »Verfluchtes Hotel. Jetzt noch so ein furchtbares Kind. Als wenn die anderen nicht reichen würden.«

Marlen schaute ihm kopfschüttelnd hinterher. »Der hat sich kein bisschen verändert, der griesgrämige alte Ritchi.« Dann wandte sie sich zu Mia. »Na dann, herzlich willkommen im Grand Hotel Wunder, du furchtbares Kind!« Sie machte eine einladende Geste und zog Mia über die Türschwelle. »Wir freuen uns sehr, dass Sie unser Gast sind. Treten Sie ein, staunen Sie, lachen Sie, leben Sie. Alle Wunder stehen Ihnen offen. Haben Sie schon mal in einem Schloss geschlafen? «

Mia huschte ein Lächeln über das Gesicht. Ihre Mutter schaffte es immer wieder, selbst den furchtbarsten Situationen etwas Fröhliches abzugewinnen. Im Schein einer funzeligen Glühbirne sahen sie sich um. In der Mitte der Wohnung befand sich ein großer Raum mit einer alten Küche und eine Wohnecke mit zerschlissenen Sofas aus verschiedenen Jahrhunderten und verblichenen Samtdecken. An den Seiten gingen vier Türen ab. Sie fanden ein Badezimmer mit einer Zinkwanne auf Löwenfüßen, zwei kleine Schlafzimmer und eine vollgestopfte Abstellkammer. Von wegen zu klein! Verglichen mit ihrer Schiffskajüte auf der Queen Esmeralda war es sogar recht groß und geräumig hier oben. Und durch eine Dachluke hätte man sogar den Nachthimmel sehen können, wäre der Nebel nicht so dicht gewesen.

»Voilà, Sie sehen hier: unser neues Zuhause. Das wird großartig, Sie werden schon sehen«, jubelte Marlen, nahm Mia an der Hand und tanzte mit ihr durch die Küche. »Decken aus Samt, Böden aus Eichenholz, Möbel aus dem letzten Jahrhundert. Hier unterm Dach haben früher die Hotelpagen und Zimmermädchen gewohnt. Und schauen Sie nur, einige achtbeinige Mitbewohner haben wir auch schon.« Marlen beleuchtete mit ihrer Handytaschenlampe mehrere große Spinnennetze zwischen den Dachbalken.

Mia schüttelte sich, dann umarmte sie ihre Mutter. Sie waren ein gutes Team, alles würde gut werden, irgendwie.

Als Mia eine Stunde später in einem antiken Messingbett auf einer durchgelegenen Matratze lag, war ihre Zuversicht verschwunden. Das Schaukeln des Meeres fehlte ihr. Schlimmer, sie gruselte sich vor dem alten Grand Hotel.

Was, wenn es hier wirklich spukte? War das da ein Schatten an der Wand? Raschelte dort etwas in der Ecke? Gab es Hotelgeister, und wenn ja, wie sahen die aus? Wichtiger noch: Waren sie gefährlich? Mit aufgerissenen Augen lag sie im Bett und wagte es nicht, sich zu bewegen, aus Furcht, die Aufmerksamkeit irgendwelcher Spukgestalten auf sich zu lenken. Doch das Messingbett quietschte bei der kleinsten Erschütterung.

Einatmen – ausatmen. Warum war es so verflixt dunkel hier?

Wutsch! Da sah sie einen Silberstreif durchs Zimmer huschen. Mia hielt die Luft an.

»Hicks!«

Was war das?

Dann sah sie es noch einmal. Unter einem silbrig glänzenden Umhang war für einige Sekunden eine graue Mädchengestalt zu erahnen, die sich schwebend zwischen den Dachbalken hindurchbewegte. Ein eisiger Lufthauch umgab sie.

»Hicks!«

Ein Gespenst! Ein echtes Gespenst! Mit Schluckauf!

Mia zitterte vor Angst, und das brachte das Bett zum Quietschen. »MAMA!«, rief sie angsterfüllt. Marlen stürzte ins Zimmer und nahm sie in den Arm.

»Das ist doch nur der Nebel«, versuchte sie, Mia zu beruhigen.

»Du hast aber selbst gesagt, dass es hier spukt.«

»Ja, aber die Gespenster und Geister, die hier wohnen, sind alle absolut harmlos.«

»Woher weißt du das? Du warst doch ewig nicht hier.«

»Stimmt.«

»Also bist du nicht sicher?«

»Was ist schon sicher?«

»Mama! Du machst mir Angst.«

Marlen lachte. Mia fand das gar nicht so lustig.

»Keine Sorge, die tun dir nichts«, versicherte ihre Mutter. »Aber erzähl besser keinem davon. Dass es im Grand Hotel Wunder spukt, ist ein Geheimnis.«

Mia seufzte.

Den Rest der Nacht verbrachten sie gemeinsam in dem quietschenden Bett, und das Hicks-Gespenst tauchte nicht noch einmal auf.

Am nächsten Morgen...

Erscheint lt. Verlag 8.4.2023
Reihe/Serie Grand Hotel Wunder
Grand Hotel Wunder
Illustrationen Marco Guadalupi
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte ab 9 Jahre • Abenteuer • Buch • Erste Liebe • Fantasy • Freundschaft • Geheimnis • Gespenster • Grusel • Kinderbuch ab 10 • Mädchen • Magie • Zauber
ISBN-10 3-96129-342-2 / 3961293422
ISBN-13 978-3-96129-342-1 / 9783961293421
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