Die Muskeltiere und die verflixte 13 (eBook)

Die großen Abenteuer mit den Muskeltieren

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023
184 Seiten
cbj (Verlag)
978-3-641-31354-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Muskeltiere und die verflixte 13 - Ute Krause
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Oh nein! Es ist Freitag, der Dreizehnte!
Oh nein! Es ist Freitag, der Dreizehnte! Der abergläubische Mäuserich Picandou weiß genau, dass dieses Datum Unglück bringt. In der gemütlichen Höhle der Muskeltiere im Keller unter Frau Fröhlichs Feinkostgeschäft läuft auch prompt schief, was nur schieflaufen kann. Hamster Bertram stößt sich den Kopf und denkt, er sei ein anderer. Und Pomme de Terre, der dem armen Hamster helfen will, verschwindet spurlos ... Können Gruyère und Picandou die Serie von Pleiten, Pech und Pannen stoppen und ihre Freunde retten? Dazu brauchen sie allerdings eine Extraportion Glück!

Ute Krauses Dein Spiegel-Bestsellerreihe ist wunderbar warmherzig erzählt und mit zahlreichen opulenten Illustrationen ausgestattet; sie eignet sich zum Vorlesen für Kinder ab 5 Jahren und zum Selbstlesen ab 8 Jahren. Die mutigen Muskeltiere stehen für Freundschaft, Mitgefühl und Hilfsbereitschaft - große Themen für kleine Helden!

Ute Krause, 1960 geboren, wuchs in der Türkei, Nigeria, Indien und den USA auf. An der Berliner Kunsthochschule studierte sie Visuelle Kommunikation, in München Film und Fernsehspiel. Sie ist als Schriftstellerin, Illustratorin, Drehbuchautorin und Regisseurin erfolgreich. Ihre Bilder- und Kinderbücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und für das Fernsehen verfilmt. Ute Krause wurde u.a. von der Stiftung Buchkunst und mit dem Ver.di-Literaturpreis ausgezeichnet und für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert.

Kapitel 1

Freitag, der Dreizehnte

Seit Freitag, dem Dreizehnten, ging alles schief. Jedenfalls war Mäuserich Picandou Camembert Saint Albray felsenfest davon überzeugt, dass es am Freitag, dem Dreizehnten, lag.

Dabei hatte der Abend in der Mäusehöhle unter der Treppe begonnen wie jeder andere auch. Die Freunde lagen gemütlich in ihren Betten, und wie so oft in letzter Zeit ging Bertram allen ­gehörig auf die Nerven.

»Diese Langeweile«, stöhnte der Hamster zum wiederholten Mal und betrachtete missmutig seinen Degen, der neben dem Schwammbett lag und bereits mit einer dünnen Staubschicht bedeckt war. »Diese schreckliche Langeweile! Keine Maus zu retten, keine Ratte in Not. Nicht mal eine Ameise, die Hilfe braucht!«

»Ameisen brauchen keine Hilfe, sie kommen ganz gut alleine zurecht«, brummelte Pomme de Terre im Hamburger Tonfall aus der anderen Sardinen­dose.

Aber Bertram hörte mit dem Gejammer nicht auf, bis es auch Picandou zu viel wurde. »Was ist eigentlich das Problem?«, rief er. »Wir essen gut, wir schlafen gut, bei mir kommt da beim besten Willen keine Langeweile auf. Keine Sekunde!«

»Das Leben besteht aus mehr als Essen und Schlafen!«, lispelte der Hamster düster. »Sind wir überhaupt noch echte Muskeltiere, wenn es nichts mehr gibt, wofür wir kämpfen? Wenn es niemanden gibt, der unsere Hilfe braucht? Die Wahrheit ist: Wir sind vollkommen überflüssig.« Er schüttelte den Kopf und hob ein drohendes Krällchen Richtung Höhlendecke. »Schrecklich, schrecklich, diese Schmach! Ich verdiene den Namen Backenbart nicht mehr. Nein, ich werde ihn abgeben müssen.«

»Nu mach mal halblang, Jongchen«, näselte Pomme de Terre.

»Halblang?! Du beliebst zu scherzen, mein Guter!« Der Hamster funkelte den braunen Mäuserich an und ließ sich mit einem em­pörten Seufzer aufs Schwammbett sinken.

Als er sich wieder gefasst hatte, murmelte er: »Du verkennst den Ernst der Lage. Aber deine gedankenlosen Worte seien dir verziehen, denn wüsstest du vom Schwur der Backenbarts, würdest du gewiss anders reden.«

»Hassu noch nie erwähnt«, gab der braune Mäuserich zurück und wechselte einen vielsagenden Blick mit seinen Kollegen.

»Noch nie erwähnt?!« Der Hamster wedelte erregt mit der Pfote. »Tatsächlich nicht? Dann ist es höchste Zeit, dass ich von den Backenbarts erzähle, jenen Altländern, die für ihren Mut und ihre Tapferkeit weit über Hamburg hinaus berühmt waren.«

»Oha«, machte Pomme de Terre.

»Onkel Sigmund allen voran«, fuhr Bertram fort. »Oh, Onkel Sigmund kämpfte wie ein Löwe, war schnell wie ein Reh und klug wie ein alter Fuchs.«

»Klingt anstrengend«, brummte Picandou, der mit seinen Gedanken längst bei den Leckereien war, die schon ewig im Innenhof auf sie warteten. Die Kirchturmuhr hatte bereits elf Mal geschlagen, doch Margarethe und Frau Fröhlich trödelten heute noch immer im Laden.

»Wisst ihr«, fuhr Bertram fort, »als ich noch ein Winzling war, sagte Onkel Sigmund immer: Vergiss nie, dass du ein echter Backenbart bist und mach uns Altländern bloß alle Ehre. Aber nun …« Er seufzte schwermütig.

Picandou, der hörte, wie Frau Fröhlich endlich die Ladentür abschloss, setzte sich auf. »Also, wenn du mich fragst, gibt’s für uns Keine-Ahnung-welche-Länder-Leute da draußen demnächst einen vortrefflichen Müllsack.« Sein Magen gluckerte in freudiger ­Erwartung, denn gleich würde Frau Fröhlich sich von Margarethe verabschieden, das Licht löschen, und einem herrlichen Abendessen stand nichts mehr im Weg.

»Mach dich nur lustig«, erwiderte Bertram verschnupft. »Du hast wirklich keine Ahnung.«

In diesem Moment war ein Schrei aus dem Laden zu hören.

»Um Himmels willen. Morgen ist ja Freitag, der Dreizehnte«, rief Margarethe. »Ich werde am besten den ganzen Tag im Bett bleiben!«

»Aber Margarethe, das ist doch nur Aberglaube«, versuchte Frau Fröhlich sie zu beruhigen. »Du kannst morgen nicht im Bett bleiben. Ich brauche dringend deine Hilfe, sonst werden wir mit der Bestellung für Frau Maiers Geburtstagsfeier nicht fertig. Was soll denn da schon passieren?«

»Hast du vergessen, welcher Tag es war, als du dir den Fuß gebrochen hast?«, erwiderte Margarethe aufgebracht. »Es war Freitag, der Dreizehnte! Und weißt du noch, an welchem Tag dein Heinrich in den Himmel gegangen ist?«

»Freitag, der Dreizehnte«, gab Frau Fröhlich kleinlaut zu.

»Siehst du? Und als ich beinahe von diesem Verrückten überfahren worden wäre? Natürlich war es Freitag, der Dreizehnte! Also, erzähl mir bitte nicht, dass ich abergläubisch bin! Ab sofort werde ich alle notwendigen Vorsichtsmaßnahmen ergreifen! Und du solltest das ebenfalls tun. Es ist nämlich gleich Mitternacht.«

»Aber Margarethe!«, rief Frau Fröhlich. »Ergreif so viele Maßnahmen, wie du willst, bloß komm bitte morgen in den Laden.«

Margarethe unterbrach sie. »Nur wenn du versprichst, auch deiners­eits alle Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. Man darf diesen Tag nicht auf die leichte Schulter nehmen!«

Die Stimmen entfernten sich und kurz darauf fiel die Tür ins Schloss. Die Muskeltiere entspannten sich wieder.

»Freitag, der Dreizehnte, was für ein Blödsinn«, kicherte ­Bertram. Gruyère und Pomme de Terre stimmten zu.

Allein Picandou nagte nervös an seinen Krallenspitzen. »Das ist kein Blödsinn«, sagte er mit Grabesstimme. »Margarethe hat vollkommen recht!«

»Denk lieber an unseren Müllsack«, erwiderte Gruyère, um ihn abzulenken, doch Picandou ließ sich nicht ablenken, denn jetzt schlug die Turmuhr Mitternacht. Freitag, der Dreizehnte hatte begonnen!

»Frau Fröhlich und ihr verkennt den Ernst der Lage«, rief er aufgeregt und begann heftig mit dem Hinterteil zu wackeln. Die Freunde beobachteten ihn verblüfft, denn nun wedelte er auch noch mit dem rechten Bein.

»Wat soll dat werden?«, fragte Pomme de Terre.

Picandou schwang seinen wohlgerundeten Po erneut in die Luft und drehte sich so zur Seite, dass er das rechte Hinterbein hinausstrecken konnte. Dann erhob er sich umständlich und erwiderte würdevoll: »Eine von Margarethes Vorsichtsmaßnahmen. Ich stehe mit dem rechten Fuß auf.«

»Nich dein Ernst. Is der linke nich gut genuch?«, fragte Pomme de Terre.

»Versteh doch – es bringt Unglück, mit dem linken Fuß aufzustehen. Vor allem heute. Ich empfehle euch dringend, ebenfalls den rechten zu benutzen.«

»So ein Quatsch aber auch«, knurrte Hamster Bertram.

Picandou sah ihn zornig an. »Margarethe weiß, wovon sie spricht. Die Sache ist äußerst ernst. Hört auf sie.«

Doch die Freunde standen mit dem Fuß auf, der gerade passte, was Picandou noch mehr auf die Palme brachte.

»Wie könnt ihr nur so leichtsinnig sein!«, schimpfte er.

»Leichtsinn ist besser als Langeweile«, antwortete Bertram, wo­rauf der graue Mäuserich resigniert abwinkte. »Euch ist echt nicht zu helfen«, rief er und marschierte, ohne auf die anderen zu warten, zum Waschbecken. »Zwei, eins, drei, fünf, sechs, acht, neun …«, murmelte er und machte kleine merkwürdige Hüpfer dazu; mal trippelte er nach links, mal nach rechts.

»Wat soll denn dat nu wieder werden?«, fragte Pomme de Terre, der ihm gefolgt war. »Ein Tänzchen?«

»Ich zähle«, erwiderte Picandou kühl.

»Wieso?«, fragte Gruyère.

»Damit ich die Dreizehn rechtzeitig erkenne. Alles mit dreizehn bringt Unglück, vor allem heute.«

»Aha, verstehe.« Pomme de Terre grinste breit. »Also is die Hopserei auch wegen der Dreizehn?«

»Ich hopse nicht. Ich verhindere ein weiteres Unglück.«

»Dat versteh ich nu nich.«

»Weil, wenn ich nicht auf die Ritzen trete, verhindere ich das Unglück. Ist doch logisch«, erwiderte Picandou und deutete auf die Bodenfliesen. »Wie gesagt, es wäre ratsam, wenn ihr das Gleiche tätet.«

Was aber niemand tat, worauf Picandou mit finsterer Stimme wiederholte: »Euch ist echt nicht zu helfen.«

Den Müllsack betrat er natürlich auch mit rechts. Überhaupt machte er alles mit der rechten Pfote und ermahnte auch die anderen ständig dazu. Gruyère und Pomme de Terre taten ihm um des lieben Friedens willen schließlich den Gefallen.

Nur Bertram knurrte: »Lass mich doch mit deinem Gequatsche in Ruhe. Ein bisschen Unglück wäre mir ganz recht, bei so viel Lange­weile.«

»Oh, das hättest du nicht sagen dürfen!« Der graue Mäuserich blickte ihn entsetzt an. »Damit lädst du das Unheil ja geradewegs ein!«

»Dann erlebe ich wenigstens etwas«, gab der Hamster zurück, aber es geschah natürlich rein gar nichts, außer dass Frau Fröhlichs Müllsack wie immer ganz herrlich schmeckte. Picandous Befürchtungen hatten sich als völlig unbegründet erwiesen, was Bertram dazu brachte, seine altbekannten Klagelieder anzustimmen: »Oh, diese Ödnis, diese Eintönigkeit. Ach, hätte ich doch nur ein spannenderes Leben. Selbst eine winzigste Aufregung wäre besser als diese schreckliche Gleichförmigkeit.«

Pomme de Terre stöhnte. »Sag mir bitte,...

Erscheint lt. Verlag 20.9.2023
Reihe/Serie Die Muskeltiere-Reihe: Die großen Abenteuer mit den Muskeltieren
Die Muskeltiere-Reihe: Die großen Abenteuer mit den Muskeltieren
Illustrationen Ute Krause
Zusatzinfo Mit fbg. Illustrationen
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte 2023 • ab 8 • Abenteuergeschichte • Antolin • Bücher • bücher bestsellerliste • Buecher • eBooks • Einer für Alle • Erstleser • Freundschaft • Geschenk • Geschenke • Geschenke für Mädchen • Gute Kinderbücher • Hamburg • Kinderbuch • Kinderbücher • Kinderkrimi • Mädchen Geschenke • Mäuse Hamster • Minus Drei • Musketiere • mutige Helden • Neuerscheinung • Paul Maar • Schultüte • Vorlesebuch • Weihnachtsgeschenke • Weihnachtsgeschenke für Kinder • weinachtsgeschenke • zum Selberlesen • Zum Vorlesen
ISBN-10 3-641-31354-6 / 3641313546
ISBN-13 978-3-641-31354-8 / 9783641313548
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