Ashwood Academy - Das Geheimnis des Phönix (Ashwood Academy 2) -  Karin Müller

Ashwood Academy - Das Geheimnis des Phönix (Ashwood Academy 2) (eBook)

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2023 | 1. Auflage
172 Seiten
arsEdition GmbH (Verlag)
978-3-8458-4899-0 (ISBN)
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Mystisches Fantasy-Abenteuer für Mädchen und Jungen ab 10 Jahren Band 2 der fantastischen Reihe von Bestseller-Autorin Karin Müller für Jungs und Mädchen ab 10 Jahren. Ein geheimes Wald-Internat, rätselhafte Tierwesen und die magische Heldenreise eines mutigen Mädchens ... Der Wald lebt - und er steckt voller Geheimnisse!  Ein geheimes Wald-Internat und wundersame Tierwesen: Lenyas Leben ist vollkommen auf den Kopf gestellt, seit sie auf die Ashwood Academy geht. Kaum ist der Angriff der Trolle überstanden, stolpert sie in ein neues gefährliches Abenteuer, in dem die Grenzen zwischen Freund und Feind immer mehr verschwimmen. Was hat es mit dem Patienten auf sich, den ihr Vater heimlich versorgt und von dem niemand wissen darf? Wie kann sie der verletzten Waldnymphe Silva helfen? Was wollten die Trolle eigentlich - und hängt am Ende womöglich alles zusammen? Lenya muss dringend lernen, ihre magischen Fähigkeiten zu nutzen. Wie gut, dass die sprechende Kröte Penelope und Lenyas Freund Benu immer an ihrer Seite stehen ... - Magie im Wald: Mystisch, spannend und geheimnisvollmit einer Prise Romantik - Ideales Geschenk für Naturliebhaber und Fantasyfans: Magische Tiere, Pflanzen mit Zauberkräften und ganz viel Abenteuer - Kurze Kapitel und unerwartete Wendungen: Perfekter Lesestoff für alle ab 10 Jahren

Schon als Kind ist Karin Müller am liebsten mit Hund oder Pferd durch Ruinen, Felder, Wald und Wiesen gestromert und hat sich Geschichten ausgedacht. Viele Jahre später hat sie das Schreiben zum Beruf gemacht. Bevor sie sich als Buchautorin selbstständig machte, arbeitete sie in einer Tierarztpraxis, studierte Angewandte Kulturwissenschaften, wurde Radioredakteurin und schrieb für Zeitungen und Zeitschriften. Inzwischen wurden von ihr über 100 Kinder- und Jugendbücher, Tier-Ratgeber und Romane für Erwachsene veröffentlicht. Karin Müller lebt auf dem Land bei Hannover und steht für Lesungen zur Verfügung. Und wenn sie nicht schreibt, ist sie immer noch am liebsten in der Natur unterwegs.

Kapitel 2


»Wurzelchen«. Hmpf.

»Chefsache«. Pff.

Unzufrieden starre ich zuerst die Tür und dann die Zimmerdecke an. Ich erinnere mich jetzt wieder. Ringel hat mich darüber aufgeklärt, dass mein Dad gar kein Hausmeister ist, sondern magische Waldwesen behandelt. Von wegen Hausmeister – er ist ein medizinischer Berater – für Fragen rund um mythologische Kreaturen aus aller Welt. So was wie ein Spezialtierarzt, schätze ich also. Ausgerechnet mein Dad, der ohne mich keinen Nagel in die Wand bekommt, ohne sich den Daumen blau zu hauen, und der nicht mal Blut sehen kann. Wer hätte das gedacht – ich jedenfalls nicht. War das etwa alles nur Tarnung? All die Jahre meiner Kindheit?

Ein leises Klopfen am Fenster lenkt mich ab. Dort stemmt sich eine Kröte auf ihren kurzen Hinterbeinen an der Glasscheibe hoch und zeigt mir ihre helle Bauchunterseite.

»Runzelige Koralle, Penelope!«, rufe ich glücklich und befreie mich umständlich von der festgesteckten Bettdecke. Die kurze Strecke bis zum Fensterbrett werde ich doch wohl schaffen, oder? »Gib mir nur zwei Minuten. Ich komme.«

Die kleine Wechselkröte ist seit der ersten Minute in Ashwood meine Freundin. Und Gedanken lesen kann sie auch, genau wie ich offenbar neuerdings – zumindest funktioniert das, was Penelope und Wanda angeht. Wanda ist Zoes Gleithörnchen.

»Nein, ich finde dich überhaupt nicht runzelig, bezieh doch nicht immer alles auf dich … Was soll das heißen, ich wäre eine lahme Kröte? Das ist ziemlich unhöflich, findest du nicht? … Krötenhumor? … Sehr witzig, ha, ha … Ja, natürlich liegt das am Sirup!«

Empört halte ich in der Bewegung inne, froh, am Bettpfosten durchatmen zu können. Die ersten dreißig Zentimeter sind schon mal geschafft. Ich fühle mich noch genauso wackelig wie vorhin. Mein Fuß pocht, mein Kopf auch.

»Schneckenförmiger Öhrling!«, schnaufe ich und schließe kurz die Augen, weil sich alles dreht. Ich bin wirklich eine lahme Kröte.

Die kleine Wechselkröte trillert amüsiert.

»Nicht lustig, Penelope!«

Ich muss das bei der Gelegenheit noch mal kurz erklären: Von meinem Dad habe ich einen Spleen übernommen: Als ich sprechen lernte, ging er dazu über, Pilznamen zu fluchen. Er meinte, wenn Kinder schon etwas nachplappern, dann sollten sie dabei auch etwas lernen. Das habe ich! Der Schneckenförmige Öhrling etwa, kurz Schneckenöhrling, heißt lateinisch Otidea cochleata. Das ist ein schwach giftiger, in Büscheln zwischen Laub und Moos, aber auch auf Brandstellen in Wäldern vorkommender Pilz. Auf den ersten flüchtigen Blick sieht er aus wie ein weggeworfener, zerknüllter und feucht gewordener Lederlappen. Und bei genauerem Hinsehen ähnelt er lauter kleinen Schüsselchen mit eingerollten Rändern.

Fast alle von Dads Fluchpilzen sind giftig. Aber die meisten sehen bizarr bis wunderschön aus – zumindest in den Augen eines Nerds, wie mein Vater einer ist. Irgendwann habe ich seine Art zu fluchen übernommen. Es ist ein Familien-Insiderscherz, sozusagen. Schon komisch, dass ich nie infrage gestellt habe, wieso sich ein Hausmeister in der Großstadt so fantastisch mit Pilzen auskennt.

»Leg dich wieder hin!«, höre ich auf einmal eine Stimme von draußen, und dann taucht Benu hinter Penelope auf. Mit geschickten Fingern schiebt er das Fenster auf und quetscht sich gleich nach der Kröte herein.

»Wieso benutzt du nicht die Tür?«, frage ich und taumle erleichtert von meinem Bettpfosten zurück zu meiner Matratze. »Und müsstest du nicht in der Schule sein?«

»Der Nachmittagsunterricht ist schon längst vorbei«, sagt er, schiebt seine Hoodiekapuze zurück und grinst mich an. Seine dunkelbraunen Augen mit den goldgrünen Sprenkeln glitzern. »Die haben nach dem Trollangriff einen Hochsicherheitstrakt aus der Academy gemacht. Außerdem wusste ich nicht, wie Mrs Claybottom zu Kröten im Krankenzimmer steht.«

»Wieso, wie spät ist es denn?«

Reflexartig will ich nach meinem Handy greifen, aber es liegt nicht auf dem Nachttisch. Stimmt ja. In Ashwood gibt es kein Internet, und Handys sind sowieso verboten. Darum habe ich keine Ahnung, wo ich das nutzlose Ding gelassen habe. Ich runzle die Stirn. Es ist wirklich spannend, wie schnell hier manche Sachen nebensächlich geworden sind.

Ich krabble zurück unter die Decke und ziehe sie mir bis unter die Achseln. Mir ist kalt, dabei ist Sommer und ich habe nie zu den Frostbeulen gehört.

»Das ist eine Nebenwirkung von dem …«

»Ich weiß. Fängst du jetzt auch schon an, meine Gedanken zu lesen?«, frage ich und rolle mit den Augen.

Benu starrt mich verdattert an und ich könnte schwören, dass Penelope schon wieder leise kichert. Nach allem, was ich bisher weiß, gehört das Gedankenlesen eher zu den Talenten von Taglauschern, aber noch eine Frage mehr, und dann platzt mir wirklich der Schädel.

Behutsam setzt er die marmorierte Kröte auf meine Bettdecke, wo sie ihre Farbe passend zur Bettwäsche von Dunkelgrünbraun nach Blassgelblichweiß wechselt.

»Entschuldigung«, sage ich schnell. »Das sollte nicht so schroff rüberkommen. Ich glaube, meine Nerven liegen ein wenig blank.«

»Kein Ding.« Benu lächelt und jetzt wird mir doch ein wenig warm, zumindest in der Magengegend. »Ich hab dir was mitgebracht, Lichtwandlerin.« Er greift in die Kängurutasche seines Hoodies und holt ein zusammengefaltetes Stück Papier heraus. »Dein neuer Stundenplan. Mit lieben Grüßen von Saliah.«

»Von Saliah?«

Sie gehört wie Benu zu den Nachtaugen und ist bei der Turmzeremonie vor ein paar Tagen vom Metallturm aufgenommen worden. Bisher hatte ich noch nicht viel mit ihr zu tun, aber sie scheint mich zu mögen. Sie hat mich nicht verpfiffen, als ich mich unerlaubterweise in den unterirdischen Gängen herumgetrieben habe. Ich bewundere Saliah für ihre ruhige Klarheit – und am meisten dafür, dass Demir Farrons Stecknadelblick sie nicht mal mit einer Wimper zucken lässt. Mir stellt der Leiter der Schattenhüter mit diesen strengen, stahlblauen Augen sämtliche Nackenhärchen auf. Ich finde den kompletten silbernen Metallturm ziemlich unheimlich Aber ich schweife ab.

Benu nickt aufgeregt. »Die Schattenhüter haben lange beraten, welche Fächer für dich die geeignetsten sind – wenn du in ein paar Tagen wieder fit bist. Also für den Anfang. Weil es doch so lange her ist, dass eine Feuerwächterin …«

In meinem Gesicht breitet sich ein seliges Grinsen aus. Noch vor wenigen Tagen hatte ich mich mit Benus Hilfe als Baumläuferin ausgegeben, damit ich nicht das nächste halbe Jahr als Turmlose in den Grundkursen abhängen muss. Und jetzt gehöre ich dazu. Ich darf endlich in die weiterführenden Kurse. Nachmittagsunterricht. Wie alle anderen auch! Alle Fragen, die eben noch in mir brannten, sind auf einmal völlig nebensächlich.

Mit fliegenden Fingern nehme ich ihm den Zettel ab und falte ihn auseinander. »Mathe, Englisch, Physik, Geschichte, Musik, Werken, Sport«, lese ich vor und mein Gesicht wird immer länger.

»Vom Sportunterricht bist du die ganze Woche freigestellt«, sagt Benu hastig.

»Ja, aber ich dachte … worin unterscheidet sich das denn vom Grundniveau?«

Benu runzelt die Stirn, dann schlägt er sich mit der flachen Hand dagegen und grinst. »Ach, ich Schussel. Warte.« Er fischt einen zweiten Zettel aus seiner Tasche. »Das war der Zettel für den Stammunterricht am Vormittag. Hier, das sind die erweiterten Kurse.«

Mit klopfendem Herzen blicke ich auf die Liste der neuen Fächer. »Devakunde, Pflanzenmagie, Elixiere, Mentale Kommunikation – Moment mal, und schamanische Kunst, Tierwesen I, Räuchern?«

Benu nickt eifrig. »Saliah sagte, du solltest auch Fächer aus Nachtaugenkursen belegen, das heißt, die Hälfte der Zeit bist du bei uns. Und dann kommen später noch Spezialkurse dazu. Aber dazu muss Ringel sich mit deinem Dad beraten, wenn er wieder …«

»Wow!«, murmle ich und lese gebannt weiter. »Erzkunde … und Elementlehre II? Das klingt fortgeschritten – und nach mächtig viel Stoff, den ich nachholen muss!« Entmutigt lasse ich den Zettel sinken. »Wie soll ich das denn alles schaffen? Das sind ja doppelt so viele Fächer, wie ihr habt.«

»Dabei kann Hazel dir helfen, soll ich ausrichten, damit du den Anschluss kriegst. Du darfst diese Fächer alle belegen, Lenya. Du musst aber nicht. Solange du noch in der Krankenstation bist, können wir dir alle drei ein bisschen Nachhilfe geben und natürlich Hausaufgaben bringen, Saliah, Hazel und ich. Dann kannst du selbst entscheiden, wo du Schwerpunkte setzen willst, was du abwählst oder nach hinten schiebst. Demi, Kelvin und Zoe haben sich auch angeboten, dich zu unterstützen. Ich soll von allen schön grüßen. Du hast einen richtigen Fanklub da draußen, in allen Türmen.«

Normalerweise sind sich Taglauscher und Nachtaugen nicht besonders grün und gehen einander aus dem Weg. Die einen bewegen sich am liebsten über die Baumwipfelpfade, die anderen nutzen als Einzige die unterirdischen Gänge. Ein Fanklub in allen Türmen – das heißt also richtig was! Strahlend und mit einem flattrigen Gefühl im Magen lege ich beide Blätter auf den Nachttisch. »Danke, Benu.«

»Ich bin nur der Überbringer.« Er feixt. »Also? Womit wollen wir anfangen? Dann hole ich meine Bücher. Ich wollte nur nicht gleich alle mit herschleppen.«

»Mit einem Krankenbesuch bei Silva«, sage ich entschlossen. »Und danach muss ich zu Dad. Weißt du, was das für ein besonderer Patient ist, den er da versorgt?«

Benu schüttelt den Kopf. »Nein, aber du musst mir alles von den Trollen...

Erscheint lt. Verlag 27.3.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch
ISBN-10 3-8458-4899-5 / 3845848995
ISBN-13 978-3-8458-4899-0 / 9783845848990
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