Disney - Dangerous Secrets 4: Elsa und Anna: DER WALD DER SCHATTEN (Die Eiskönigin) (eBook)

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2022 | 1. Auflage
384 Seiten
Carlsen Verlag Gmbh
978-3-646-93762-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Disney - Dangerous Secrets 4: Elsa und Anna: DER WALD DER SCHATTEN (Die Eiskönigin) -  Kamilla Benko,  Walt Disney
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Die Schatten der Vergangenheit holen Anna ein: Band 4 der erfolgreichen Reihe 'Dangerous Secrets' Anna wünscht sich nichts mehr, als ihrer Schwester Elsa zu helfen. Doch Elsa kommt nicht nur wunderbar allein zurecht, sondern will auch noch zu einer Weltreise aufbrechen. Erst als eine mysteriöse Krankheit im Königreich ausbricht bietet sich Anna endlich die perfekte Gelegenheit zu helfen. Sie entdeckt im Schloss einen geheimen Raum, findet einen Zauberspruch und hofft, dass sich mit ihm ihr Traum erfüllt, das Königreich von der Krankheit zu befreien. Doch stattdessen erwacht ein vollkommen anderer, entsetzlicher Traum zum Leben. Kann Anna den Schatten ihrer Vergangenheit entkommen?

Walt Disney (1901-1966) war einer der einflussreichsten und meistgeehrten Filmproduzenten und Trickfilmzeichner des 20. Jahrhunderts. Dafür sorgten Figuren wie Micky Maus oder Donald Duck. 1937 erschien mit »Schneewittchen und die sieben Zwerge« ein Meilenstein der Filmgeschichte: der erste abendfüllende Zeichentrickfilm. Viele weitere folgten und begeistern noch heute ein Milliardenpublikum jeder Altersklasse. Disneys Name entwickelte sich zu einer internationalen Marke, die für ein umfassendes Spektrum an Produkten der Unterhaltungsindustrie steht.

Walt Disney (1901-1966) war einer der einflussreichsten und meistgeehrten Filmproduzenten und Trickfilmzeichner des 20. Jahrhunderts. Dafür sorgten Figuren wie Micky Maus oder Donald Duck. 1937 erschien mit »Schneewittchen und die sieben Zwerge« ein Meilenstein der Filmgeschichte: der erste abendfüllende Zeichentrickfilm. Viele weitere folgten und begeistern noch heute ein Milliardenpublikum jeder Altersklasse. Disneys Name entwickelte sich zu einer internationalen Marke, die für ein umfassendes Spektrum an Produkten der Unterhaltungsindustrie steht. Nina Ohlmann wurde 1977 in Bremen geboren. Durch ihre Ausbildung zur Hotelbetriebswirtin lebte sie viele Jahre in Frankreich und England. Ihre Liebe zu Fremdsprachen und zur deutschen Sprache brachten sie dazu, mit dem Übersetzen von Jugendbüchern zu beginnen. Sie lebt mit ihrem Mann und Sohn in Norddeutschland.

PROLOG

DER HIMMEL WAR WACH, und der Wald war es auch.

Anna von Arendelle umklammerte fest ihren Mantel, als die kahlen Äste wie Zähne über ihr klapperten und der Wind an ihren Zöpfen zerrte. Sie spähte in einen Busch. Soweit sie wusste, sollten Büsche keine Augen haben. Aber fünfjährige Prinzessinnen sollten sich nachts auch nicht allein außerhalb des Schlosses aufhalten. Und doch war sie hier … obwohl die Nacht für Anna nicht allein begonnen hatte. Ihre Schwester Elsa war auch irgendwo hier draußen im verschneiten Wald. Möglicherweise versteckte sie sich genau in dem Busch, an den Anna in diesem Moment auf Zehenspitzen heranschlich.

Drei Jahre älter als Anna, mit großen blauen Augen und einem schüchternen Lächeln, war Elsa die Art von Mädchen, die stundenlang still sitzen konnte, ohne mit den Beinen zu schwingen, und deren gepflegter weißblonder Zopf immer ganz gerade an ihrem Rücken herabhing. Erwachsene bemerkten oft, wie wohlerzogen Annas große Schwester war. Aber sie kannten Elsa nicht so, wie Anna sie kannte. Unter dem höflichen und ausgeglichenen Äußeren steckte ein schelmischer Sinn für Spaß. Alles, was Elsa brauchte, war eine Ausrede, und Anna war glücklich, genau das zu sein: Elsas Ausrede, um in ihren Mantel zu schlüpfen und sich aus dem Schloss zu schleichen, um einen Schneemann zu bauen und unter den Nordlichtern Verstecken zu spielen. Und genau das taten sie gerade. Anna suchte Elsa schon seit einer gefühlten Ewigkeit … oder zumindest seit fünf Minuten.

Die Blätter raschelten wieder, und Anna legte ihre Hände vor ihren Mund, um ein Kichern zu unterdrücken. Ja, da war auf jeden Fall jemand, der sie aus dem schneebedeckten Dickicht beobachtete. Sie hielt den Atem an und trat näher heran. Auch wenn sie sich ziemlich sicher war, dass es Elsa war, bestand immer die Möglichkeit, dass es ein Huldrefólk war. Jemand von den verborgenen Völkern, die in den Bächen lebten, unter den Felsen und in den Gutenachtgeschichten, die ihre Mutter, Königin Iduna, ihnen erzählt hatte. Annas Herz schlug schneller. Wenn es ein Huldrefólk war, musste sie einfach seinen Schweif sehen. Sie hatte sich immer gefragt, ob ihre Schweife wallend wie der eines Pferdes, buschig wie der eines Fuchses oder lang und dünn wie der einer Maus waren.

Sie drückte die Blätter auseinander und erhaschte im bunten Schein des tanzenden Himmels einen Blick auf blondes Haar. Also kein Huldrefólk. Nur eine Schwester.

Lachend schüttelte Anna den Busch. „Ich habe dich gefunden! Du bist dran mit Suchen!“

Elsa antwortete nicht.

„Ich sagte, ich habe dich gefunden.“ Anna spähte durch das Laub. „Ich bin mit Verstecken dran. Komm raus!“

Annas Schwester drehte den Kopf, und in dem Moment erkannte Anna ihren Fehler. Es war kein blondes Haar, das sie im wechselnden Licht gesehen hatte.

Es war weißes Fell.

Annas Schrei blieb ihr in der Kehle stecken, als ein riesiger weißer Wolf mit ungewöhnlicher Anmut aus dem Dickicht schlich. Sein grimmiger gelber Blick war auf sie gerichtet. Annas Augen fuhren an dem pferdegroßen Körper hinunter bis zu den vier furchterregenden Pfoten, jede so groß wie einer der großen Schilde ihres Vaters, König Agnarr.

Aber das war nicht das Schlimmste daran. Nein, das Schlimmste war das rot gefleckte Fell um seine Krallen und seinen Kiefer.

Rot. Die Farbe von Blut.

Was ist mit meiner Schwester geschehen?

„Elsa!“, schrie Anna. „Wo bist du?“

Der Wolf sprang.

Anna rannte.

Ihr Herz raste in ihrer Brust, jeder Atemzug war wie ein scharfes Messer, als sie versuchte, schneller und schneller zu rennen. Aber sie wusste, dass sie einem Wolf nicht entkommen konnte. Sie entdeckte einen umgestürzten Baumstamm, tauchte dahinter ab und presste ihre Knie an die Brust, um sich so klein wie möglich zu machen. Obwohl ihre Lungen nach Luft rangen, hielt Anna ihren Atem an, um sich nicht mit dem kleinsten Atemzug zu verraten.

Eine Sekunde verging, dann noch eine und noch eine. War sie dem Wolf entkommen?

Elsa. Wo war Elsa?

Vorsichtig spähte Anna um den Baumstamm herum und erwartete fast eine direkte Begegnung mit dem Wolf. Stattdessen sah sie nur eine Armee von Bäumen, die Schatten auf den schneebedeckten Boden warfen. Als der Wind auffrischte, wuchs auch Annas eiskalte Angst. Wenn sie durch den frischen Schnee lief, würde der Wolf ihre Spuren sehen können. Und wenn sie nicht durch den Schnee ging, würde sie ihre Schwester vielleicht nie wiederfinden.

Rot auf Weiß.

Blut auf Fell.

Anna konnte nicht ewig hinter dem Baumstamm bleiben. Sie legte ihren Mantel auf dem Boden aus und bündelte ihn in der Form eines fünfjährigen schlafenden Mädchens. Dann kauerte sie sich so klein wie möglich zusammen und machte einen langsamen, ruhigen Schritt rückwärts. Und dann noch einen und noch einen. Vorsichtig schlängelte sie sich zwischen den Bäumen hindurch, so wie die Huldrefólk in den Gutenachtgeschichten ihrer Mutter, damit sie ihre Schweife verstecken konnten. Aber Anna hatte keinen Schweif zum Verstecken. Stattdessen hinterließ sie eine frische Spur Fußabdrücke im Schnee. Fußabdrücke, die immer davon wegführten, wo sie war.

„Elsa …“, flüsterte sie dabei, „du hast das Versteckspiel gewonnen. Bitte komm jetzt raus.“

Aber es kam immer noch keine Antwort. Der Schnee fiel schneller, also bewegte sich Anna auch schneller, flitzte zwischen Bäumen hindurch, tauchte hinter Felsbrocken ab und suchte die ganze Zeit den verschneiten Wald nach einem Zeichen ihrer Schwester ab – nach irgendeinem Zeichen. Aber es war kein einziger Fußabdruck zu sehen. Es war, als wäre ihre Schwester ausgelöscht worden. Als ob … aber der Gedanke war zu schrecklich, als dass Anna ihn zu Ende denken konnte.

Irgendwo in der Nähe heulte der Wolf.

Anna erstarrte. Sie kannte dieses Geräusch. Es war das gleiche Geräusch, das die Jagdhunde ihres Vaters machten, wenn sie die Fährte eines Fuchses aufgenommen hatten. Der Wolf heulte wieder auf, aber dieses Mal etwas weiter weg. Annas falsche Fährte hatte funktioniert! Sie drehte sich um und rannte los. Die dicken Flocken klebten an ihren Wimpern und erschwerten ihr das Sehen.

„Elsa! Elsaaaa! El…“ Sie verschluckte sich an dem Wort.

Dort, vor ihr, stand nicht ihre Schwester, sondern der Wolf.

Einmal mehr waren seine grimmigen gelben Augen direkt auf sie gerichtet.

Wie war er ihr nur zuvorgekommen? Es gab keine Zeit zum Nachdenken – nur zum Rennen.

Annas ganze Welt bestand aus Schnee und Angst und Kälte und dann plötzlich – endlosem Himmel! Stolpernd blieb sie stehen. Sie stand am Rande einer Klippe. Vor ihr lag ein dunkles weites Nichts. Aber sie wusste, dass das, was hinter ihr lauerte, weitaus schlimmer war.

Heißer Atem.

Scharfe Krallen.

Noch schärfere Zähne.

ELSA!“, schrie sie wieder.

Aber Elsa kam nicht. Wenn ihre Schwester nicht hier war, musste etwas Schreckliches passiert sein. Schmerz breitete sich auf Annas Schultern aus. Sie hatte zu lange gezögert. Die Krallen des Wolfs hatten sich in ihren Rücken gebohrt. Anna stolperte vorwärts.

Sie stürzte über die Kante –

Und wachte auf.

Eine kühle, beruhigende Hand lag auf ihrer Stirn, und als sie blinzelte, sah Anna das Gesicht ihrer Mutter vor ihren Augen schärfer werden. Die blaugrauen Augen der Königin leuchteten vor Besorgnis, und ihr kastanienbraunes Haar fiel in Wellen über ihre Schultern herab. Iduna hatte sich einen breiten burgunderroten Schal mit violetten Fransen und aufgestickten Schneeflocken über die Schultern geworfen. Er verdeckte ein lavendelfarbenes Nachthemd.

Anna schoss hoch. „Wo ist Elsa? Hat der Wolf sie erwischt?“

„Anna, es ist alles in Ordnung.“ Ihre Mutter setzte sich auf und legte einen Arm um sie. „Alles ist gut.“

„Da war Schnee“, sagte Anna, deren Herz immer noch wild klopfte. „Und Bäume! Ich bin gerannt, und dann … bin ich ausgerutscht!“ Sie setzte sich unbeholfen auf und lehnte sich an die Kissen. „Elsa war da, und dann war sie nicht mehr da. Ich habe mir solche Sorgen gemacht!“

Ihr Vater trug ein Tablett mit Bechern heißer Schokolade zu ihnen. „Du hast schlecht geträumt“, sagte er. Sein rotblondes Haar, das er normalerweise ordentlich nach hinten gekämmt hatte, war zerzaust, als käme er gerade von einem nächtlichen Ausritt zurück. Aus irgendeinem Grund trug er seine marineblaue Uniform mit Abzeichen und goldenen Epauletten statt eines Nachthemds. Er bückte sich und stellte das Tablett auf den Nachttisch. „Elsa ist in ihrem Zimmer und schläft, wie wir alle es um diese Zeit tun sollten.“

Aber das schien nicht ganz zu stimmen. Das Letzte, woran sich Anna erinnerte, war, dass sie aus diesem Bett den tanzenden Himmel durch ihr Fenster beobachtet hatte und Elsa wecken wollte, um … etwas zu tun. Aber was?

Ihr Vater setzte sich neben ihre Mutter und reichte Anna einen warmen Becher. „Trink“, sagte er.

Dampf stieg aus dem Becher auf und bewegte sich mit der gleichen mühelosen Anmut wie der Wolf.

Anna zitterte immer noch, aber sie hatte noch nie eine heiße Schokolade abgelehnt. Sie nahm einen Schluck, und die Flüssigkeit wärmte sie von innen.

Ihre Mutter strich ihr liebevoll über das Knie....

Erscheint lt. Verlag 29.8.2022
Reihe/Serie Disney – Dangerous Secrets
Disney – Dangerous Secrets
Illustrationen Grace Lee
Übersetzer Nina Ohlmann
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Anna und Elsa Buch • Eiskönigin Buch • Elsa Buch • Fantasy Bücher ab 10 • Fantasy Bücher Erwachsene • Fantasy Bücher Jugendliche • Märchen Jugendliche • spannende Bücher ab 10 • Villains Disney Bücher • Young Adult Bücher
ISBN-10 3-646-93762-9 / 3646937629
ISBN-13 978-3-646-93762-6 / 9783646937626
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