Schutzhof Schwalbennest (eBook)

Ein Zuhause für die Minis. Band 2

(Autor)

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2022 | 1. Auflage
192 Seiten
Baumhaus (Verlag)
978-3-7517-2788-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Schutzhof Schwalbennest -  Sarah Lark
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Auf dem Schwalbennesthof ist immer was los! Neue Tiere, spannende Aufgaben und wunderschöne Ausritte mit ihrer besten Freundin Fee - die 12-jährige Olivia kann sich über Langeweile nicht beklagen. Als die zuckersüßen Miniponys Wolke und Faxi ein neues Zuhause brauchen, sind die Bewohner des Hofes gleich Feuer und Flamme. Sie tun alles, damit sich die beiden schnell eingewöhnen. Doch andere Geschehnisse trüben den Frieden: Ein Mädchen, das zuvor noch um die Aufnahme ihres Pflegepferdes gebeten hatte, verschwindet mit dem Pony. Olivia und ihre Freundin Fee glauben zu wissen, wo die beiden zu finden sind, und machen sich auf eigene Faust auf die Suche ...

Ein abenteuerlicher Pferderoman mit viel Fachwissen und Glossar im Anhang


Gelistet bei Antolin



Sarah Lark, geboren 1958, ist Bestsellerautorin und verfügt über jahrzehntelange Erfahrung und Expertise zu allem, was Pferde betrifft. Sie hat zahlreiche Pferderomane für junge Leser:innen sowie Ratgeber zu Umgang und Haltung von Pferden veröffentlicht. Da sie auch selbst einen Schutzhof für Pferde und andere Tiere leitet, weiß sie bestens über die Arbeit auf einem Schutzhof Bescheid. Ihr größtes Anliegen ist immer das Wohl der Pferde.

Sarah Lark, geboren 1958, ist Bestsellerautorin und verfügt über jahrzehntelange Erfahrung und Expertise zu allem, was Pferde betrifft. Sie hat zahlreiche Pferderomane für junge Leser:innen sowie Ratgeber zu Umgang und Haltung von Pferden veröffentlicht. Da sie auch selbst einen Schutzhof für Pferde und andere Tiere leitet, weiß sie bestens über die Arbeit auf einem Schutzhof Bescheid. Ihr größtes Anliegen ist immer das Wohl der Pferde.

Ein toller Start


»Bist du aufgeregt?«, fragte Fee.

Olivia kam eben mit einem Halfter in der Hand aus einem der Ställe des Schutzhofes Schwalbennest und sah, wie ihre Freundin von ihrer Schimmelstute Nixe stieg.

»Vielleicht … vielleicht ein bisschen …«, gab sie zu, was nicht ganz der Wahrheit entsprach. Tatsächlich zitterten ihr die Knie, und sie hatte in der vergangenen Nacht schlecht geschlafen.

»Wird schon gut gehen«, erwiderte Fee.

Olivia folgte Fee noch einmal in den Stall und wies ihr eine der Boxen mit Auslauf zu, in der Nixe warten konnte, bis Olivias Abenteuer ausgestanden war. Sie hatten geplant, später noch zusammen auszureiten und damit den freien Tag mitten in der Woche zu feiern. Lehrerausflug. Sie und Fee gingen in eine Klasse. Sie fuhren früh morgens mit ihren Fahrrädern zum Bahnhof und von dort mit dem Zug weiter nach Mainz. Die Fahrt dauerte nur zwanzig Minuten. Als Fee noch im Schwalbennest gewohnt hatte, hatten sie gemeinsam radeln können, nach dem Umzug ihrer Familie trafen sie sich am Bahnhof.

»Hast du das schon mal gemacht?«, wollte Olivia wissen, während Fee ihr Pony absattelte.

»Ein Pferd zugeritten?«, fragte Fee. »Nöö … also nicht direkt. Ich hab wohl schon junge Pferde geritten. Aber das erste Mal … das lässt meine Mutter eigentlich immer Thomas machen, der lässt sich nicht so schnell abbuckeln.«

Fees und Thomas’ Mutter bildete Pferde und Reiter aus und hatte immer Pferde in Beritt, mitunter auch solche, die erst an Sattel und Reiter gewöhnt werden mussten. Thomas war ein verwegener Reiter, der sich nicht davor fürchtete.

Olivia schluckte. »Buckeln sie … oft?«, fragte sie verzagt.

Fee lachte. »Ach komm, Olivia, du hast deine Mutter doch gehört! Julia sagt, wenn sie richtig vorbereitet sind, buckeln sie nicht. Und du arbeitest jetzt schon so lange mit Lucie.«

Olivias Mutter Julia und Fees Mutter Frau Kesselbrink waren beide erfahrene Pferdefrauen, aber nur sehr selten einer Meinung, was die Ausbildung und den Turniereinsatz von Pferden anging. Fee bewunderte Julia, die früher für Pferdezeitschriften geschrieben hatte und jetzt den Schutzhof Schwalbennest leitete. Olivia dagegen hatte größten Respekt vor Frau Kesselbrink. Sie nahm Reitunterricht bei ihr und verdankte ihr sicher einen großen Teil der Turniersiege und -platzierungen, die sie mit ihrem Pony Partygirl erzielte.

Fee strahlte, als Olivias Mutter nun den Stall betrat. »Hallo, Julia!«, grüßte sie.

»Hallo, Fee! Na, kommst du zuschauen an Lucies großem Tag?«, fragte Olivias Mutter mit einem Gähnen. Es war noch sehr früh am Morgen, aber Olivia hatte es nicht abwarten können anzufangen.

Julia war eine schlanke Frau mit freundlichen blauen Augen und braunem, halblangem Haar. Im Gegenteil zu Olivias war es völlig glatt, und Olivia pflegte sie darum zu beneiden. Sie mochte ihre dunkle Hautfarbe, die sie ihrem ghanaischen Vater verdankte, aber ihre Kräusellocken fand sie schrecklich. Meist fasste sie sie zu einem Pferdeschwanz zusammen, und gleich würde sie die Reitkappe aufsetzen und sie damit noch ein bisschen mehr bändigen. »Wolltest du dein Pferd nicht schon reinholen, Olivia?«, wandte Julia sich nun an sie.

Der Stall auf dem Schwalbennesthof war bis auf Nixes Box leer. Die Pferde waren alle auf der Weide.

»Ich bin auf dem Weg«, antwortete Olivia und an Fee gewandt: »Kommst du mit?«

Fee schloss sich ihr natürlich an. Sie beide waren unzertrennlich, seit sie sich in den Osterferien kennengelernt hatten. »Dann können wir Party auch gleich reinbringen«, regte sie an und lief rasch in den Stall, um noch ein Halfter zu holen. »Sie kann Nixe Gesellschaft leisten. Nachher wollen wir ja sowieso ausreiten.«

»Wenn ich dann noch kann …«, unkte Olivia.

Ihre Mutter hatte das gehört und runzelte die Stirn. »Hast du jetzt doch ein bisschen Angst?«, fragte sie verständnisvoll. »Also wenn du es nicht machen möchtest, steige ich als Erste auf. Ich habe volles Vertrauen zu Lucie.«

Olivia schämte sich ein bisschen, dass sie selbst das nicht hatte. Aber weder ihre frühere Reitlehrerin Frau Helwig noch Frau Kesselbrink hatten je von Vertrauen zu Pferden gesprochen. Eher von Kontrolle über Pferde. Erst seit sie aus Berlin zu ihrer Mutter gezogen war und mit ihr auf dem Schwalbennesthof wohnte, lernte Olivia umzudenken. Sie ließ Partygirl mehr Freiheit, traute sich gemeinsam mit ihrem Pony mehr zu – und jetzt war da eben Lucie.

Die kleine Schimmelstute war mit einem großen Transport verwahrloster und misshandelter Pferde und anderer Tiere auf den Hof gekommen. Sie war fünf Jahre alt und außer einer Allergie und Hautparasiten hatte sie keine gesundheitlichen Probleme gehabt. Lediglich unterernährt war sie gewesen, doch nachdem sie zugenommen hatte und bis auf die Allergie auskuriert war, sprach nichts dagegen, sie zu reiten. Olivia hatte sich sofort in sie verliebt – ebenso wie ihre Mutter in den dunklen Wallach Hobo, der ebenfalls gesund und erst sechs Jahre alt war. Sie hatte vorgeschlagen, beide Pferde anzureiten, und Olivia bei der Vorbereitung von Lucie geholfen. Und heute sollte es nun so weit sein – das erste Aufsitzen stand an.

»Du willst doch jetzt nicht wirklich kneifen!«, meinte Fee. »Nach all der Arbeit!«

Olivia schüttelte den Kopf. Ihre Freundin hatte in den letzten Wochen fasziniert beobachtet, wie sie Lucie zunächst beigebracht hatte, sich ordentlich führen zu lassen – rückwärts und vorwärts und auch über Bodenhindernisse, wie etwa durch ein aus Stangen gebildetes L. Danach hatte ihre Mutter ihr geholfen, sie anzulongieren, zunächst an der einfachen Longe und dann an der Doppellonge, mit deren Hilfe die Stute schon mal lernte, die Trense anzunehmen und auf Zügelhilfen zu reagieren. Lucie war an den Longiergurt gewöhnt worden, dann an den Sattel. Olivia und ihre Mutter hatten mit ihr und Hobo Spaziergänge gemacht, damit sie lernten, nicht vor Autos, Traktoren, Fahnen oder wehenden Planen zu scheuen. Zuletzt hatten sie mit ihnen geübt, neben einem Stuhl als Aufstiegshilfe ruhig stehen zu bleiben und ihren künftigen Reiterinnen zu erlauben, sich schon mal über den Sattel zu lehnen, um ihn damit ein bisschen zu belasten. »Meine Mom longiert die Pferde nur mit Sattel, und wenn sie damit nicht mehr buckeln, steigt Thomas auf«, hatte Fee die eher kurze Vorbereitung der Pferde im Stall Kesselbrink erklärt. »Das kannst du nicht damit vergleichen, wie Julia sie aufs Aufsitzen vorbereitet.«

Olivia war immer noch etwas verzagt. Sie fühlte sich erst besser, als die Mädchen nun die weitläufigen Weiden des Schwalbennesthofes erreichten und gleich mehrere Pferde zu ihrer Begrüßung wieherten. Die kleine Rappstute Partygirl löste sich sofort aus der Herde und trabte auf ihre Freundin Olivia zu, und Lucie tat es ihr mit einem jubelnden Wiehern gleich.

Fee wollte bei ihrem Anblick aber erst mal umfallen vor Lachen. »Was habt ihr denn mit der gemacht? Habt ihr sie als Zebra verkleidet?«

Tatsächlich trug Lucie eine netzartige Decke im Zebradesign und eine dazu passende Haube über dem Kopf.

»Das ist wegen der Insekten«, erklärte Olivia. »Sie reagiert doch allergisch auf Mückenstiche. Die Decke und das Gesichtsnetz halten die Biester fern. Angeblich wirkt die Zebrazeichnung zusätzlich abschreckend. Julia hat für alle empfindlichen Pferde solche Decken gekauft.«

»Besser, als die Pferde einzusperren«, meinte Fee, als sie sah, dass etliche »Zebras« die Weide bevölkerten – eine Meinung, die Fees Mutter nicht teilte. Frau Kesselbrinks Beritt- und Turnierpferde durften nie auf die Weide. »Vielleicht würde so eine Decke ja auch gegen das Ausbleichen helfen.«

Während Olivia Lucie begrüßte, legte Fee Partygirl das Halfter an. Frau Kesselbrink hatte bei der letzten Reitstunde tadelnd angemerkt, dass Partygirls vormals lackschwarzes Fell ausblich. Durch die Sonne, der es auf der Weide ausgesetzt wurde, verfärbte sich das Haar an den Spitzen bräunlich.

Olivia zuckte mit den Schultern. »Bestimmt, aber da macht Julia nicht mit. Ein gesundes Pferd braucht keine Weidedecke, meint sie. Schlimm genug, dass die Allergiker nicht ohne rausdürfen. Sie müssen doch schwitzen, bei dem warmen Wetter.«

Die Decken bestanden zwar aus Materialien, die das weitgehend verhinderten, ein bisschen unbequem waren sie trotzdem für die Pferde.

Die Mädchen führten die beiden Stuten nun zum Stall, banden sie an, und Olivia befreite Lucie von ihrer Decke. Sie war darunter ganz sauber, aber sie striegelte sie trotzdem noch, um ihr vor dem Satteln eine Massage zu gönnen. Fee putzte die ziemlich staubige Party und stellte sie dann in eine Paddockbox neben Nixe. Die Stuten begrüßten sich über den Zaun hinweg.

Fee beobachtete sie, während Olivia Lucie aufsattelte und -trenste. Ihre Mutter nickte ihr anerkennend zu – sie hatte den Hallenboden noch mal geglättet und stieg nun von dem kleinen Trecker, den sie dafür benutzte.

»Dann gehen wir es mal an«, sagte sie fröhlich. »Was ist nun, Livvie? Willst du oder soll ich?« Ihre Mutter war die Einzige, die sie Livvie nannte.

Olivia schluckte. »Ich mach’s«, entschied sie und holte ihren Reithelm und die Sicherheitsweste aus der Sattelkammer.

Ihr Vater bestand darauf, dass sie eine Schutzweste trug, wenn sie allein mit Partygirl zum Reitunterricht in den nahe gelegenen Stall der Kesselbrinks ritt. Er war damit nicht einverstanden. Ihm wäre es lieber, Partygirl wäre gemeinsam mit den Pferden der Reitlehrerin in deren neue Anlage umgezogen, und Olivia...

Erscheint lt. Verlag 28.10.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Artgerechte Pferdehaltung • Freundschaft • Gnadenhof • Kinderbücher • Mutter-Tochter • Pferde • Pferdebuch ab 10 • Pferdewissen • Ponyhof • Ponys • Schutzhof • Tierschutz • Turnierreiten
ISBN-10 3-7517-2788-4 / 3751727884
ISBN-13 978-3-7517-2788-4 / 9783751727884
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