The Maze Cutter - Das Erbe der Auserwählten (The Maze Cutter 1) (eBook)

Das Spin-Off zur nervenzerfetzenden MAZE-RUNNER-Serie
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
330 Seiten
Carlsen Verlag Gmbh
978-3-646-93692-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

The Maze Cutter - Das Erbe der Auserwählten (The Maze Cutter 1) -  James Dashner
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Die Menschheit kämpft ums Überleben. Nur auf einer kleinen Insel, wo Isaac mit seinen Freunden lebt, ist scheinbar noch alles in Ordnung. Bis eines Tages ein rostiges Schiff am Ufer anlegt. Mit einem Haufen Leichen an Bord und einer Frau, die verzweifelt auf der Suche nach Isaac und seinen Freunden ist. Denn nur mit deren Hilfe ist es möglich, ein Heilmittel gegen den Brand zu entwickeln. In all den Jahren ist nicht nur das Virus mutiert, auch die Cranks haben sich verändert: Sie sind schlauer, schneller und gefährlicher als jemals zuvor ... Packend und dystopisch: Die Spin-off-Trilogie zur MAZE-RUNNER-Serie spielt 70 Jahre nach Labyrinth, Brandwüste und Todeszone. Band 2 erscheint im Januar 2024.

James Dashner wuchs in einer Kleinstadt in Georgia, USA, auf. Der dichte Wald in dieser Gegend lieferte ihm bereits als Kind viele Ideen für seine späteren Geschichten. Nach seinem Studium arbeitete James zunächst in der Wirtschaft. Doch schon bald fühlte er sich als »kreativer Mensch im Körper eines Buchhalters« gefangen und wandte sich dem Schreiben zu. Seitdem ist er Autor zahlreicher Bücher. Seine Serie »Maze Runner - Die Auserwählten« eroberte weltweit die Bestsellerlisten und hat sich inzwischen mehr als 25 Millionen Mal verkauft. Die ersten beiden Bände wurden von 20th Century Fox verfilmt, unter anderem mit Dylan O'Brien und Thomas Brodie-Sangster in den Hauptrollen. James Dashner lebt mit seiner Frau und seinen vier Kindern inmitten der Rocky Mountains, behauptet er zumindest. Weitere Informationen unter: www.jamesdashner.com

James Dashner wuchs in einer Kleinstadt in Georgia, USA, auf. Der dichte Wald in dieser Gegend lieferte ihm bereits als Kind viele Ideen für seine späteren Geschichten. Nach seinem Studium arbeitete James zunächst in der Wirtschaft. Doch schon bald fühlte er sich als »kreativer Mensch im Körper eines Buchhalters« gefangen und wandte sich dem Schreiben zu. Seitdem ist er Autor zahlreicher Bücher. Seine Serie »Maze Runner - Die Auserwählten« eroberte weltweit die Bestsellerlisten und hat sich inzwischen mehr als 25 Millionen Mal verkauft. Die ersten beiden Bände wurden von 20th Century Fox verfilmt, unter anderem mit Dylan O'Brien und Thomas Brodie-Sangster in den Hauptrollen. James Dashner lebt mit seiner Frau und seinen vier Kindern inmitten der Rocky Mountains, behauptet er zumindest. Weitere Informationen unter: www.jamesdashner.com Birgit Niehaus, geboren im äußersten Norden Deutschlands, studierte Romanistik, Hispanistik und Sprachlehrforschung in Hamburg und Bordeaux, war etliche Jahre in der Verlagspressearbeit tätig und lebt heute mit ihrer Familie als Autorin, Übersetzerin und Lektorin in Berlin.

1   A L E X A N D R A


In einer Gegend namens Alaska stand Alexandra Romanov auf dem Balkon ihres Hauses und blickte über die im Dunkeln liegende Stadt. Nur in den Fenstern der Häuser und an Straßenkreuzungen flackerte das gelbliche Licht der Gaslaternen. Nicht eine einzige Wolke verdeckte die Sterne, die wie glühende Speerspitzen am Himmel funkelten. Die saubere Luft schmiegte sich um Alexandra wie unsichtbarer Nebel, warm und feucht. Sie benetzte ihr Haar, ihre Haut, ihre Kleidung. Alexandra atmete tief ein und genoss den Panoramablick auf die Welt, die sich unter ihr ausbreitete.

Ihre Welt. Alaska. Es gab noch andere … Welten … dort draußen. Die Rest-Nation, irgendwo in den Ebenen Nebraskas. Und es gab die verrückten Ärzte in Kalifornien. Sie taten Dinge, die kein vernünftiger Mensch tun sollte, aber sie waren weit weg. Und Alaska gehörte ihr.

Es spielte keine Rolle, dass sie es mit zwei anderen teilen musste. Mit Nicholas. Und Mikhail. Nicholas und Mikhail. Denn sie fühlte sich so mächtig und kraftvoll, als wäre es alles ihres. Und das würde es eines Tages ja wohl auch sein. Bis dahin würde sie all die Verbesserungen, Erweiterungen und Intensivierungen, die die Evolution ihr beschert hatte, noch optimaler zu nutzen lernen. Vielleicht würde sie die anderen beiden ein bisschen sabotieren, aber ihnen dennoch von Zeit zu Zeit das ganze Gewicht ihres furchtbaren Vorhabens auf die Schultern legen. Schrecken mit Schrecken bekämpfen. Tragik mit Tragik beenden.

Hieß es nicht, aller tragischen Dinge seien drei? Todesfälle, Erdbeben, Tornados. Sie hatte in ihrem Leben bislang nur ein einziges solches Schreckens-Trio erlebt, aber dafür waren diese drei Kinder auch wirklich die Hölle auf kleinen Füßen gewesen. Ihre durchdringenden Schreie in der Evolutionsnacht zerrten noch immer an ihren Nerven, sobald sie nur daran dachte. Zwar hatte nicht sie den Schreien ein abruptes Ende gesetzt, aber sie war kurz davor gewesen, es zu tun. Etwas anderes zu behaupten, wäre eine glatte Lüge. Und diese süße Stille danach! Wie hatte sie die genossen!

Aller schlechten Dinge sind drei. Diese Weisheit war so alt wie die Zeit. Und sie waren drei: Zu dritt bildeten sie die höchstentwickelte Gottheit überhaupt. Mit Gedanken, die so schnell waren, als würden sämtliche Worte eines Menschenlebens auf einmal ausgesprochen, in derselben Sekunde. Mit maschinenartiger Kontrolle über die Sinne, die Physiologie, die Biochemie, die Endorphine, all das. Mit der mentalen Kapazität eines Universums, das alles Licht und Wissen in sich aufsaugt. Sie hatten sich weiterentwickelt, daran bestand kein Zweifel. Aber sie – Alexandra – war noch weiter als die anderen beiden. Sie war sogar weiter als beide zusammen. Dessen war sie sich sicher. Aber im Moment waren sie noch zu dritt.

Ihre Gedanken überschlugen sich, Erinnerungen über Erinnerungen, alles in einem Augenblick. Der Brand und seine vielen Varianten. Die Mutationen, die Verstandeskraft hervorbrachten, der keine Grenzen gesetzt sind.

Vielleicht war es ja alles zu irgendetwas gut gewesen? Vielleicht sollten all die Katastrophen-Trios, die die Menschheit über Jahrtausende in Angst und Schrecken versetzt hatten, nur auf das vorbereiten, was jetzt entstanden war? Was ins Leben getreten war, um Angst und Schrecken mit allen Mitteln auszurotten.

Die dreieinige Gottheit.

Ja, verdammt, für Alexandra funktionierte sie.

»Göttin Romanov?«

Mist. Sie hatte gehofft, ein bisschen mehr Zeit für sich zu haben. Zeit, die sie verschwenden konnte. Sie wandte sich von der Schönheit ihrer Stadt ab und trat dem Mann entgegen, der sie angesprochen hatte. Ein großer, schlaksiger Typ, der sie immer an einen wandelnden Stock erinnerte. Dass seine Gelenke nicht bei jedem Schritt knackten und splitterten, wunderte sie jedes Mal aufs Neue.

»Was gibts, Flint?« Der Mann hieß nicht Flint, sie nannte ihn nur so – einfach, weil es ihr Spaß machte. Der Name ließ ihn irgendwie … schrumpfen, und das war gut so. Es war sogar perfekt.

»Es gibt Unregelmäßigkeiten im Pilgerstrom.« Seine Stimme klang, als würde eine Schubkarre mit Roherz ausgeschüttet. »Noch stimmen die Zahlen, aber bis morgen früh werden wir in jedem Teil der Stadt um mindestens acht Prozent danebenliegen. Alles wird aus dem Ruder laufen.«

Alexandra musterte ihn, wobei sie verschiedene Techniken der Brand-Meditation nutzte, die sie sich antrainiert hatte: Das geringste Zucken seiner Muskeln, die kleinste Augenbewegung, jede noch so winzige Regung seines Körpers speiste sie in ihren hyperleistungsfähigen Denkapparat ein. Er verschwieg ihr etwas. Er verschwieg, weshalb er eigentlich gekommen war.

»Spucks aus, Flint. Was zum Teufel ist passiert?«

Er blinzelte langsam und seufzte resigniert. Er hatte erkannt, wie sinnlos es war, seine Gefühle hinter einer Maske zu verbergen, die für sie komplett durchsichtig war. »Sieben Pilger wurden an den Färbebecken getötet … gewaltsam.«

»Gewaltsam?«

»Extrem gewaltsam.« Er hatte sein Klemmbrett mit den Tabellen schon gezückt, bereit, die genauen Daten zu liefern. Doch dann ließ er den Arm wieder sinken. »Vier Männer. Zwei Frauen. Ein Kind. Ein Junge. Sie waren …«

»Ausgehöhlt«, sagte sie. »Sie waren ausgehöhlt, stimmts?«

Er war etwas blasser geworden. »Ja, Göttin. Ich sollte vielleicht hinzufügen, dass es ziemlich fachmännisch gemacht war. Sie waren ausgeweidet. Der … äh … Abfall wurde nirgends gefunden. Nur die Rippen sind noch übrig.«

»Verflucht sei dieser Mann!«, zischte sie. Wut drohte das Taktgefühl wegzufegen, das sie sich mithilfe der Brand-Meditation angeeignet hatte. Schnell ging sie ihre Ziffern durch, diese präzise Zahlenfolge, die sie als Gefolgsfrau gelernt hatte. Sie brachte ihr Ruhe und Frieden, weil ihr Gehirn gezwungen wurde, die entsprechenden chemischen Botenstoffe auszuschütten. »Weißt du, wo er ist?«

Flint wusste genau, von wem sie sprach – sie konnte in seinen Augen ebenso lesen wie in den Tabellen und Diagrammen, die er die ganze Zeit mit sich herumtrug. Natürlich war ihr klar, was er sich gerade ausmalte: wie die armen Opfer in den Färbetümpeln der Länge nach aufgeschlitzt und mit grauenhafter Brutalität und Präzision ihrer Lebenssubstanz beraubt wurden. Das Blut, der Gestank, der ganze Horror … nur einer war dazu in der Lage, ohne dabei den Verstand zu verlieren. Und sie beide hatten sofort auf den Richtigen getippt.

»Äh, ich glaube, er ist zum …« Flint räusperte sich. Es war ihm sichtlich unangenehm, einer Gottheit eine so persönliche Information über eine andere Gottheit zu verraten.

Alexandra trat dicht vor ihn, kontrollierte jede ihrer Bewegungen und blieb schließlich stocksteif stehen. Dann schaute sie ihm tief in die Augen. »Sag mir, wo er ist.« Ihr Tonfall ließ ihm gar keine andere Wahl.

Flint nickte ergeben und antwortete, fast wie in Trance: »Mikhail ist zur Lichtung gegangen.«

Alexandra versuchte, ihr Entsetzen zu verbergen, aber zum ersten Mal seit einer Ewigkeit ließ die Brand-Meditation sie komplett im Stich. Ein greller Zornesblitz explodierte in ihrem Kopf, nahm ihr für einen Moment die Sicht, löschte die Welt um sie herum aus. Warum? Warum machte Mikhail das? Sie hätte am liebsten laut geschrien. Aber sie riss sich zusammen und machte stattdessen eine schnelle, ausladende Handbewegung. Und tatsächlich ließ ihre Wut nach und ihre Sicht kehrte zurück: Flint hatte eine blutende Wunde auf der Wange. Sie hatte ihn mit ihren lackierten Nägeln gekratzt. Eine Überreaktion. Verdammt, sie musste sich besser im Griff haben.

Sie sah den armen Mann an, dessen Augen vor Angst flackerten. »Na los, verbinde das, schnell! Wenn Mikhail tatsächlich auf der Lichtung ist, müssen wir uns beeilen.«

2   I S A A C


Klank.

Klank.

Klank.

Das Geräusch zog sich schon eine ganze Weile durch Isaacs Albträume. Ein regelmäßiges Klank, absolut nervtötend und unüberhörbar. Anfangs war es ein Vogel gewesen, ein schwarzes, zauseliges Ding, das oben auf dem Holzzaun von Bratpfannes Acker im Norden der Insel hockte. Der spitze Vogelschnabel klappte auf und zu und klankte dabei jedes Mal. Wobei es sich eher nach einem mechanischen Hund anhörte.

Danach hatte sich das Geräusch in das Rattern einer riesigen Maschine verwandelt, die Isaac aus den Lagerfeuergeschichten der Alten Welt kannte. Die Maschine hieß Bulldozer, und aus irgendeinem Grund versuchte sie vergeblich, über einen Berg von starren, silberglänzenden Metallbäumen hinwegzuwalzen. Klank, klank, klank, machte es jedes Mal, wenn der Bulldozer Anlauf nahm, die riesige gezahnte Schaufel weit aufgerissen.

Irgendwann schlich sich ein Mann in Isaacs Albträume, hinter sich den dunklen, sternenübersäten Himmel. Der Mann hatte weder Haare noch Augen. Und nur eine halbe Nase. Und ein Ohr. Und obwohl man es in dem Zwielicht schwer erkennen konnte, glänzten Rinnsale auf seiner Haut, die eigentlich nur Blut sein konnten, das aus unzähligen Wunden austrat. Was für ein hässlicher Scheißkerl, dachte Isaac.

Der Mann versuchte etwas zu sagen, aber der einzige Laut, der ihm über die Lippen kam, war wieder dieses nervige Klank.

Klank.

Klank.

Klank.

Dabei wölbte sich der Hals des Typen vor, als wollte er eine verschluckte Pflaume hochwürgen.

Isaac...

Erscheint lt. Verlag 9.1.2023
Reihe/Serie The Maze Cutter
The Maze Cutter
Übersetzer Birgit Niehaus
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Action & Abenteuer für junge Erwachsene • Auch für Erwachsene • Dystopie Buch • dystopie Bücher • Dystopie Jugendbücher • Horror-Action-Thriller • Horror Jugendliche ab 14 • Jugendthriller • Maze Runner • Science-Fiction-Abenteuer für junge Erwachsene
ISBN-10 3-646-93692-4 / 3646936924
ISBN-13 978-3-646-93692-6 / 9783646936926
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