Hey, Milla! (Band 3) - Mein geniales Glücksgeheimnis (eBook)

Kinderbuch für Mädchen und Jungen ab 8 Jahre
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
224 Seiten
Loewe Verlag
978-3-7320-1568-9 (ISBN)
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Hey Leute, Milla ist zurück! Endlich wieder Ferien in Bergaudorf! Milla freut sich riesig. Doch dann wird die Madonnenstatue gestohlen, der man nachsagt, dass sie Wünsche erfüllen kann. Dabei hätte Milla doch gerade jetzt einen ganz wichtigen Wunsch! Ihr Papa soll unbedingt mit seiner netten Kollegin zusammenkommen, damit sie zu dritt eine richtige Familie sind. Schnell nimmt Milla mit ihrem besten Freund Fritz die abenteuerlichen Ermittlungen nach dem Dieb auf ... Die wundervolle Abenteuerreihe geht weiter! ' In diesem mitreißenden dritten Teil erlebt ein starkes Mädchen nicht nur Ferien in den Bergen, sondern auch das größte Abenteuer überhaupt: Sie überwindet ihre Lese-Rechtschreibschwäche und lernt lesen! Fantasie, Mut, Familie und Freundschaft stehen dabei im Mittelpunkt der realistischen Geschichte. Die witzige und einfühlsame Ich-Erzählerin Milla begeistert vor allem Kinder ab 8 Jahren.  Dank lustiger Illustrationen wird es mit dieser Reihe nicht so schnell langweilig!

Katharina Schöde, geboren in Köln, studierte an der Hochschule für Fernsehen und Film in München. Seitdem realisiert sie als Drehbuchautorin, Regisseurin und Produzentin erfolgreich TV-Produktionen und Kinofilme wie z.B. die Romanverfilmung 'Rubinrot'. Gerade die junge Zielgruppe liegt ihr besonders am Herzen. Katharina Schöde lebt mit ihrer Familie in Berlin.

Katharina Schöde, geboren in Köln, studierte an der Hochschule für Fernsehen und Film in München. Seitdem realisiert sie als Drehbuchautorin, Regisseurin und Produzentin erfolgreich TV-Produktionen und Kinofilme wie z.B. die Romanverfilmung "Rubinrot". Gerade die junge Zielgruppe liegt ihr besonders am Herzen. Katharina Schöde lebt mit ihrer Familie in Berlin.

Montag,


noch 5 Tage und 23 Schulstunden bis zu den Ferien

Oh Mist, das war die Schulklingel! Ich sprinte die Treppen hoch zur 4b. Unser Klassenraum liegt im 3. Stock (!) und ich bin schon wieder zu spät. Und das ausgerechnet heute, wo unsere Klassenlehrerin Frau von Teufel (ja, die heißt wirklich so: Constanze von Teufel) uns eine Überraschung versprochen hat. Also los, nur noch zwei Treppenabsätze.

Oh, ’tschuldigung, in der Hektik habe ich ganz vergessen, mich vorzustellen, also kurz und knapp: Ich bin Milla. Ich wohne mit meinem Papa Max und meinem Hund Lupo in München. Meine Ferien verbringe ich am liebsten bei meinem Indianeronkel Charlie in den Bergen. Ich kann ziemlich große Kaugummiblasen machen und meine Lieblingsfarbe ist Lila. Und ich habe eine Lese-Rechtschreib-Schwäche, das heißt, mit der Zusammensetzung von Buchstaben stehe ich auf Kriegsfuß. Grummel! Sonst noch was?

Hetz! Noch ein Treppenabsatz und ich muss auch noch den Turnbeutel mit hochschleppen. Schnauf! Das war das zweite Klingeln! Mist Katze! Alle Türen sind schon zu. Verflixt!

»Mit dir wird es nie langweilig«, sagt Papa immer. Ich weiß nicht, ob er das immer so gut findet, aber es stimmt. Ich bin immerhin in, Schatzsucherin, Indianernichte und Geschichtenerfinderin.

So, endlich oben, nur noch den Gang runterlaufen. Ich werde euch alles verraten, also macht euch auf was gefasst – denn jetzt kommt eine wirklich unglaubliche Geschichte, die aber genau so passiert ist! Großes ehrenwort!

Aber erst mal stehe ich vor der Tür zu unserem Klassenraum und höre, wie drinnen gelacht wird. Ich atme einmal tief durch und drücke die Klinke runter. Langsam mache ich die Tür auf – vielleicht hat Frau von Teufel ja noch gar nicht bemerkt, dass ich fehle, und ich kann mich ganz unauffällig hineinschleichen? In der Klasse herrscht ein totales Chaos, alle rufen, lachen und turnen durcheinander. Angie (meine liebste, beste, coolste Freundin for ever) trägt eine Krone auf dem Kopf, Finn einen roten Umhang und Nayra und Louis einen angeklebten Bart und bunte Perücken. Frau von Teufel schreibt irgendwas an die Tafel. Niemand bemerkt, dass ich zu spät komme . Ich gehe gleich zu Angie und frage, was denn hier abgeht.

»Theaterprojekt«, flötet sie mir entgegen, macht eine Pirouette und fügt hinzu: »Egal welches Stück, ich spiel die Prinzessin

»Prinzessinnen sind langweilig«, sage ich und schiele dabei auf ihre Krone. Die ist schon ziemlich schön (mit Glitzer und bunten Steinen!) und die würde mir mit meinen dunklen Locken bestimmt auch super stehen.

»Egal«, sagt Angie noch mal und wirft mir eine Kusshand zu. »Sag ›Königliche Hoheit‹ zu mir.« Ich tippe mir an die Stirn und kann gerade noch Louis abwehren, der mir einen Räuberschlapphut aufsetzen will. Da schlägt Frau von Teufel auf ihren Gong. Das ist das Zeichen, dass wir still sein sollen. Funktioniert manchmal – heute aber auf jeden Fall nicht. Also versucht sie es noch mal. Jetzt haben es alle gehört, halten die Klappe, setzen sich auf ihre Plätze und schauen erwartungsvoll zu unserer Superlehrerin. Und das ist sie wirklich! Natürlich müssen wir auch all das langweilige Schulzeug lernen, aber Frau von Teufel findet einfach immer einen Weg, dass es Spaß macht und aufregend ist. Wir machen Experimente, denken uns Sachen aus und dürfen alles ausprobieren, was uns interessiert. Einmal sind wir auf den Alten Peter* gestiegen (*das ist ein Kirchturm in München direkt neben dem Viktualienmarkt) und haben ausprobiert, was passiert, wenn man ein Ei und eine Kartoffel gleichzeitig nach unten wirft. Ist das Ei schneller unten oder die Kartoffel? Ich verrate jetzt nicht, was passiert ist – außer, dass Frau von Teufel mächtig Ärger bekommen hat, weil das Ei auf dem Kopf eines Polizisten und die Kartoffel in der Sahnetorte einer feinen Dame gelandet ist. Sorry!

Also: Wir sind alle gespannt, was die Teufel sich für unser Theaterprojekt ausgedacht hat.

»Guten Morgen, 4b«, sagt sie feierlich.

»Guten Morgen, Frau von Teufel«, antworten wir im Chor.

»Hey, ; Milla ist auch schon da, dann können wir ja anfangen.«

, sie hat wohl doch gemerkt, dass ich zu spät war. Oder sagt sie das nur, weil ich relativ häufig (also fast immer) zu spät komme? Bei Papa und mir ist morgens einfach zu viel los, erst stehen wir zu spät auf und dann kommt eins zum anderen und es wird immer schlimmer, also immer später. Egal. Ich versuche es einfach wegzulächeln – und Frau von Teufel zwinkert mir zu.

»Ihr fragt euch sicher schon, welches Theaterstück ich für uns ausgesucht habe?«, fängt sie an.

Ja, und wie. Die Theaterstücke, die die vierten Klassen am Ende des Schuljahres aufführen, sind immer legendär. Ein Riesenspektakel, letztes Jahr gab es sogar einen Bericht in der Zeitung darüber – mit Bild.

Aber unsere Lehrerin macht es spannend. »Ich würde mal sagen, es ist ein echter Klassiker – jeder von euch kennt es.«

»Romeo und Julia«, rät Helena und alle lachen.

»Das fliegende Klassenzimmer«, schlägt Louis vor.

»Das wäre !«, bestätigt sein Kumpel Abdul.

»Nee, gar nicht, es muss auf jeden Fall eine Prinzessin haben«, erklärt Angie, immer noch mit dem Krönchen auf dem Kopf. Aber die Jungs stöhnen laut auf und sagen, sie haben weder Bock auf Prinzessinnen noch auf Königinnen. Da protestiert Angie natürlich entschieden und alle beginnen laut durcheinander zu diskutieren.

Frau von Teufel beobachtet das Ganze höchst amüsiert und grinst.

»Soll ich es verraten?«, fragt sie ganz leise.

»Ja!«, rufen alle, »ja, klar, bitte!« Und dann wird es so still, dass man eine Stecknadel fallen hören könnte.

Schwungvoll öffnet Frau von Teufel beide Seiten der Tafel. Ta-da! Ich starre, wie alle anderen, nach vorne und versuche, möglichst schnell zu begreifen, was dort steht. Eigentlich kann ich mittlerweile trotz meiner Lese-Rechtschreib-Schwäche ganz gut lesen, ich bin ja auch schon in der 4. Klasse und zehn Jahre alt. Aber wenn ich aufgeregt bin, verwandeln sich die Buchstaben vor meinen Augen trotzdem immer noch in kleine, fiese Ameisen. Sie grinsen mich an, machen sich über mich lustig und wollen mich ärgern. Voll nervig! Die gemeinen Krabbelviecher verdrehen vor meinen Augen Buchstaben, lassen andere verschwinden oder tauschen sie aus, bis die Wörter gar keinen Sinn mehr ergeben. Deshalb bin ich nicht so schnell im Lesen wie die anderen und höre schon das Stöhnen und Grummeln meiner Klassenkameraden, bevor ich endlich entziffert habe, dass dort steht. Echt jetzt? Das soll unser Theaterstück sein?

»Cinderella heißt doch Aschenputtel auf Englisch«, ruft die schlaue Helena.

»Aschenputtel?«, protestiert Angie, die neben mir sitzt. »Nicht Ihr Ernst, Frau von Teufel, oder? Das ist doch was für Babys!«

»Ja, wir sind doch nicht im Kindergarten!«, beschwert sich jetzt auch Nayra. Unmut und Enttäuschung macht sich in der Klasse breit. Voll blöd! So ein Babykram! Langweilig!

»Nur weil du eine Prinzessin wolltest«, schimpft Louis und wirft Angie seine blaue Lockenperücke entgegen. Ich kann sie gerade noch aufhalten, als sie ihm im Gegenzug die Kirschtomaten aus ihrer Brotbox an den Kopf pfeffern will – stattdessen streckt sie ihm dann die Zunge raus. Ich lache, dabei bin ich genauso enttäuscht wie die anderen. Ich mein, Aschenputtel? Das soll unser Abschluss-Theaterstück sein? Menno! Das ist ja wohl nicht wahr! Ich bin maßlos enttäuscht. Wir wollten ein anspruchsvolles Stück, nicht so ein Baby-Märchen-Quatsch. Warum dann nicht gleich Hänsel und Gretel? Oder Schneewittchen und die sieben Zwerge? Wer will denn so was sehen? Damit kommen wir ganz sicher nicht in die Zeitung. Höchstens in der Rubrik: Peinlichstes Theaterstück einer vierten Klasse ever!

Alle regen sich fürchterlich auf. Nur unsere Lehrerin lächelt immer noch still in sich hinein. Ich wette, Frau von Teufel hat einen genialen Plan. Also besser gesagt, ich hoffe inständig, sie hat irgendeinen Plan!

Schließlich holt sie tief Luft und fragt: »Wisst ihr eigentlich, was Klischees sind?«

Schlagartig sind alle still und starren sie an. Was soll das denn jetzt? Ich dachte, es geht um das Theaterstück. Die schlaue Helena meldet sich und antwortet: »Klischees sind, wenn man sagt: Mädchen verstehen nichts von Fußball oder Jungen können besser Sachen am Computer machen.«

»Was verstehst du denn von Fußball?«, mischt sich Abdul ein und alle lachen. Alle außer unserer Lehrerin, die gibt Helena recht. »Ja, , genau solche Vorurteile sind Klischees. Aber wie bei einem Vorurteil stimmt ein Klischee nicht unbedingt mit der Wirklichkeit überein, man nennt es deshalb auch ein ›Stereotyp‹.«

»Was für’n Typ?«, fragt mich Angie. Ich zucke mit den Schultern.

»Ein Typ mit einer Stereoanlage?«, sage ich und alle lachen.

» Stereotype sind vereinfachte Vorstellungen, die wir über eine bestimmte Gruppe von Leuten haben. Zum Beispiel, dass in Bayern alle die ganze Zeit Lederhosen tragen, Bier trinken und bayrisch sprechen – das ist ein Stereotyp. Fallen euch noch mehr Klischees oder Stereotypen ein?«

»Mädchen...

Erscheint lt. Verlag 21.7.2021
Reihe/Serie Hey, Milla!
Hey, Milla!
Illustrationen Lisa Hänsch
Verlagsort Bindlach
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Abenteuergeschichte für Mädchen • Bücher wie Heidi modern • Bücher wie mein Lotta-Leben • Cooles Buch für Mädchen ab 8 acht Jahren • Freundschaftsgeschichten für Mädchen • Heldin mit Leseschwäche LRS Leserechtschreibschwäche • Kinderbücher mit starken Mädchen Protagonistinnen • Kinderbuch über Legasthenie Leseschwäche • lustige Kindebücher ab 8 acht Jahren • Moderne Mädchenbücher ab 8 Jahre
ISBN-10 3-7320-1568-8 / 3732015688
ISBN-13 978-3-7320-1568-9 / 9783732015689
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