Carlsen Klartext: Schule und dann? Berufsfindung (eBook)

Was will ich mal werden, welches Studium passt zu mir und welche Möglichkeiten gibt es noch? Dieses Sachbuch hilft bei der Orientierung
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
176 Seiten
Carlsen Verlag Gmbh
978-3-646-93518-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Carlsen Klartext: Schule und dann? Berufsfindung -  Anja Reumschüssel
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Ausführliche Informationen für alles, was nach der Schule kommen kann! Gut recherchiert, klar gegliedert und mit vielen echten Erfahrungsberichten. Endlich ist die Schule geschafft! Aber was kommt jetzt? Wie und wo möchte ich einmal arbeiten? Was begeistert mich und was macht mir Angst? Wie wichtig ist mir Karriere und wie grenze ich mich von den Erwartungen anderer ab? In diesem Buch geht die mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnete Journalistin Anja Reumschüssel wichtigen Fragen nach, die dir dabei helfen können, dir im Dschungel der Möglichkeiten die nötige Orientierung zu verschaffen. Sie stellt hilfreiche Antworten zusammen und gibt wertvolle Tipps zum Weiterrecherchieren. So bist du mit dem Wissen gerüstet, das du brauchst, um deinen eigenen Weg zu finden! Ein nützlicher Ratgeber für alle, die auf der Schwelle zu etwas Neuem stehen!

Anja Reumschüssel, geboren 1983, arbeitet als Autorin und Reporterin in Hamburg und weltweit. Sie hat Publizistik, Soziologie und Theologie studiert und war an der renommierten Henri-Nannen-Journalistenschule in Hamburg. Als freie Journalistin schreibt und produziert sie Videos, unter anderem für den STERN, GEO Wissen, ze.tt und Spiegel Online. Nach ihrem Buch über »Extremismus«, das mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet wurde, und dem ebenfalls hochgelobten Buch über »Klima- und Umweltschutz« folgt mit »Schule und dann?« nun bereits ihr drittes Buch in der Klartext-Reihe.

Anja Reumschüssel, geboren 1983, arbeitet als Autorin und Reporterin in Deutschland und weltweit. Sie hat Publizistik, Soziologie und Theologie studiert, die renommierte Henri-Nannen-Journalistenschule in Hamburg absolviert und längere Zeit in Israel gelebt und recherchiert. Als freie Journalistin schreibt und produziert sie Videos, unter anderem für den STERN, GEO Wissen, ze.tt und Spiegel Online. Für ihr Jugendsachbuch über "Extremismus" wurde sie mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. Nach weiteren ebenfalls hochgelobten Sachbüchern für Jugendliche erscheint mit "Über den Dächern von Jerusalem" ihr erster Roman.

Äußere Einflüsse (exogene Faktoren)


Eltern und andere VIPs


Als Kinder orientieren wir uns an dem, was unsere Eltern tun. Geht der Vater jeden Morgen aus dem Haus und kommt spätabends wieder, die Mutter bleibt zu Hause und versorgt Haushalt und Kinder, dann lernen wir: So ist das wohl richtig. Papa geht arbeiten, Mama irgendwie nicht.

Das Gleiche gilt auch, wenn die Mutter den ganzen Tag arbeiten geht und der Vater sich um Haushalt und Kinder kümmert, wenn beide Eltern arbeiten gehen, ein Elternteil hinter geschlossenen Türen im Homeoffice sitzt, wenn beide Eltern zu Hause sind, weil sie keine Arbeit haben – wie unsere Eltern leben, beeinflusst an erster Stelle unser Bild von der Welt. Und davon, was es bedeutet, einen Beruf zu haben (oder eben keinen).

Auch was wir sonst als Kinder und Jugendliche kennenlernen und erleben, beeinflusst, wie wir über Berufe und das Arbeitsleben denken. So sehen dann auch die ersten Berufswünsche im Kindergarten aus: Müllmann, weil die morgens immer mit so einem großen Auto an unserem Haus vorbeifahren. Polizistin, weil die Menschen retten. Arzt, weil die viel Geld verdienen.

Später entwickeln Kinder und Jugendliche aus diesen und vielen anderen Erfahrungen ihre eigene Meinung: Dass Papa den ganzen Tag arbeiten muss und kaum Zeit mit seinen Kindern hat, ist doch ungerecht, so will ich nicht leben. Dass Mama den ganzen Tag kocht und Staub wischt, ist doch langweilig, so will ich nicht leben. Oder auch: Ein Job bei der Müllabfuhr ist ganz schön anstrengend, als Polizistin sitze ich auch ganz oft am Schreibtisch, ohne jemanden zu retten. Und bis ein Arzt viel Geld verdient, muss er sich erst einmal viele Jahre ohne großen Verdienst abrackern.

Später merken Menschen, dass es noch viel mehr gibt als das, was sie aus ihrer Kindheit und Jugend kennen. Dass es zum Beispiel in manchen Berufen möglich ist, von zu Hause aus zu arbeiten. Dass man auch mit Gelegenheitsjobs und wenig Geld glücklich sein kann. Dass es Menschen gibt, die nur im Sommer arbeiten und den Rest des Jahres in Länder reisen, in denen die Lebenshaltungskosten günstiger sind. Dass man auch ohne Abitur noch studieren oder trotz des Studiums in einem Ausbildungsberuf arbeiten kann.

Wie wir das Leben der Erwachsenen als Kinder kennengelernt haben, beeinflusst uns oft eher unbewusst. Etwa indem wir denken, dass manche Berufe nur für Frauen, andere nur für Männer geeignet sind, weil wir das nie anders kennengelernt haben. Um eine freie Berufswahl zu treffen, ist es wichtig, dir diese unbewussten Einflüsse bewusst zu machen (s. S. 68). Denn nur, wenn dir bewusst ist, was dich beeinflusst, kannst du diese Einflüsse zulassen oder sie abwehren.

Weniger unbewusst ist sicherlich der Einfluss, den deine Eltern oder andere Menschen, die dir wichtig sind, mit Worten und Ratschlägen auf deine Berufswahl nehmen. Vielleicht rät dir deine Mutter zu einer kaufmännischen Ausbildung, weil du damit – ihrer Meinung nach – immer Arbeit findest und dann ja immer noch studieren kannst. Vielleicht sagt dein Vater, du solltest deiner kreativen Begabung folgen und Kunst studieren, er hätte das ja damals auch gern gemacht. Auch wenn ihr wahrscheinlich nicht immer einer Meinung seid, selbst wenn ihr euch gerade sehr oft streitet (das ist völlig normal zwischen Eltern und Jugendlichen), kann es sich lohnen, deinen Eltern zuzuhören. Nur zuhören. Ob du ihre Ratschläge umsetzt oder nicht, bleibt immer noch deine Entscheidung. Eltern (oder auch Großeltern und andere Verwandte) können sehr wichtige Berater bei der Berufswahl sein. Weil sie mehr Lebenserfahrung haben, weil sie dich in der Regel länger kennen als sonst irgendein Mensch, weil sie dich lieben und bestimmt nur dein Bestes wollen. (Haben sie das vielleicht schon öfter genau so gesagt?)

Trotzdem darfst und solltest du ihre Ratschläge hinterfragen. (Das gilt übrigens für jeden Ratschlag, den dir jemand gibt.) Warum empfehlen sie dir eine Ausbildung, warum raten sie dir von einer anderen ab?

Manche Eltern wollen, dass du den Beruf wählst, den sie auch gewählt haben (weil sie damit sehr glücklich sind). Oder dass du gerade den nicht wählst (weil sie damit keine guten Erfahrungen gemacht haben).

Manche Eltern motivieren ihre Kinder, die Träume zu verwirklichen, die sie selbst früher einmal hatten, aber nicht verwirklichen konnten.

Manche Eltern haben Angst, dass ihre Kinder mal keinen guten Job finden. Sie wollen unbedingt, dass aus den Kindern »etwas wird«. Sie haben Status- oder Abstiegsangst.

Andere drängen ihre Kinder gar in bestimmte Berufe, als Nachfolger für die eigene Praxis oder Firma oder in einen Beruf mit hohen Ansehen, das dann auch auf die Eltern zurückfällt. Oder sie erwarten, dass du aus deinen Fähigkeiten besonders viel herausholst, dass du zum Beispiel Medizin oder Jura studierst, weil du eine besonders gute Abi-Note hast.

Wenn du magst, notiere dir die Empfehlungen deiner Eltern (und natürlich die deiner Freundinnen, Lehrer und anderer), damit du sie bei deiner Entscheidung berücksichtigen kannst. Wenn du sie aufschreibst, hast du sie immer parat und kannst später in Ruhe darüber nachdenken, welche Ratschläge für dich passen und welche du verwirfst.

Frag also deine Eltern, Lehrer, Freunde, Verwandte, was sie sich für dich vorstellen könnten. Als Inspiration, nicht als Erwartung.

Denn die Menschen, die dir nahestehen und deine Berufswahl aufgeregt verfolgen, wollen zwar sicher dein Bestes. Aber deine Eltern oder andere aus den Generationen vor dir wissen oft nicht genau, was im Moment an Berufen gefragt ist, welche neuen Berufe und Ausbildungsmöglichkeiten es gibt – und schon gar nicht, was du dir insgeheim wünschst.

Das ist ohnehin ein Tipp fürs Leben: Am glücklichsten wirst du, wenn du dich von der Meinung anderer frei machen kannst. Ein Mann als Erzieher oder Altenpfleger? Eine Frau als Flugzeugingenieurin oder Lastwagenfahrerin? Ein Einser-Abiturient als Schreiner? Warum denn nicht?

Fatal wäre es, wenn du einen Beruf vor allem deshalb wählst, um die Erwartungen deiner Eltern oder anderer Menschen zu erfüllen. Denn diese Erwartungen werden dich später nicht mit einem Beruf versöhnen, für den du dich quälen musst. Um mit den Erwartungen von Eltern oder anderen Menschen, die dir wichtig sind, umzugehen, ist es wichtig, sie zu erkennen.

Haben alle in deiner Familie studiert, und du würdest jetzt gern eine Ausbildung machen? Oder hat noch nie jemand studiert, du möchtest aber an die Uni? Du hast ein Einser-Abi, mehrere Mathematik-Wettbewerbe gewonnen und willst Busfahrer werden? Sich gegen Erwartungen anderer durchzusetzen und eigene Entscheidungen zu treffen, kann ganz schön schwer sein. Erst recht, wenn bisher immer andere für dich entschieden haben, weil du eben bis vor Kurzem noch ein Kind warst. Aber es gehört zum Weg ins Erwachsenenleben dazu, sich frei zu machen von den Entscheidungen und dem Druck anderer – auch wenn das heißt, dass du deinen Weg erst einmal allein gehst, weil niemand versteht, warum du Metzger werden willst. Oder du dir einen Nebenjob suchen musst, weil deine Eltern das Anthropologiestudium nicht finanzieren wollen. Die Entscheidung liegt bei dir, du musst später mit ihr leben. Es ist eben dein Leben!

So ganz können wir die Meinung anderer Menschen natürlich nicht ausblenden. Ihr Einfluss prägt uns. Umso wichtiger ist es, dass wir beeinflussen, wer uns prägt. Als Kind kannst du das schlecht steuern, die Familie suchen wir uns nicht aus. Aber je älter du wirst, desto mehr Freiheiten hast du, dich umzuschauen, wer so ist, wie du werden willst.

Deswegen ist ein wichtiger Schritt zu einer freien Berufswahl, dass du dir deine Weggefährten genau anschaust. Wer hilft dir weiter, wer hemmt dich? Mit wem solltest du noch viel öfter über deine Berufswahl und deine Wünsche sprechen, mit wem lieber nur über Sport oder Politik?

Wenn du von deinem Weg überzeugt bist, dann such dir Menschen, die dich darin unterstützen. Aber schiebe Kritik und Mahnungen nicht völlig beiseite. Wenn deine Eltern dagegen sind, dass du dich als Buchautor versuchst, dann sicherlich nicht, weil sie dir die Freude am Schreiben nicht gönnen. Aber sie sagen wahrscheinlich, dass es schwer ist, als Autor genug Geld zum Leben zu verdienen. Solche Kritik ist wichtig und richtig, denn tatsächlich ist das Einkommen als hauptberuflicher Autor nicht üppig. Aber du könntest dir eine Tätigkeit suchen, die dir auch Spaß macht und genug Geld zum Leben einbringt. Und nebenbei schreiben. Oder dir einen Beruf suchen, der auch mit Literatur und Schreiben zu tun hat, in dem du aber mehr verdienst (etwa als Journalist oder Lektor) – und nebenbei an deinem ersten Roman arbeiten. Um diesen Traum nicht aus den Augen zu verlieren, können wiederum Menschen helfen, die dich dabei unterstützen – und sei es, indem sie immer mal wieder nachfragen, wann sie deine erste Kurzgeschichte lesen können.

Ratschläge von anderen Menschen, Tipps aus Büchern und von Webseiten sind nützlich. Aber: Jeder Mensch ist einzigartig. Was für andere Menschen passt, muss dich nicht glücklich machen. Die Kunst ist, deinen eigenen Weg zu finden.

Ansehen, Einkommen, Arbeitsplätze


Die meisten Menschen, die eine Ausbildung beginnen, entscheiden sich für Kauffrau oder Kaufmann im Einzelhandel, sie werden Kraftfahrzeugmechatroniker, Elektroniker oder Medizinische Fachangestellte (ehemals Arzthelferin).1

Unter Studierenden sind die Fächer BWL, Informatik und Rechtswissenschaft am beliebtesten, gefolgt von Maschinenbau, Medizin und...

Erscheint lt. Verlag 26.5.2021
Reihe/Serie Carlsen Klartext
Carlsen Klartext
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Abitur • Au Pair • Au Pair Buch • Ausbildung • Ausbildung und Beruf Buch • Auslandsjahr • Berufseinstieg • Berufsfindung • Berufsfindung Jugendliche • Berufsorientierung Jugendliche • Berufswunsch • Carlsen Klartext • Carlsen Sachbuch • Ende der Schulzeit • Freiwilliges Soziales Jahr • Für die Zeit nach der Schule • Gap Year • Jobwahl • Nach dem Abitur • Praktikum • Realschulabschluss • Reisen • Schulabschluss • Schule • Studienwahl 2021/2022 • Studium • Welcher Beruf passt zu mir
ISBN-10 3-646-93518-9 / 3646935189
ISBN-13 978-3-646-93518-9 / 9783646935189
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