Land of Stories: Das magische Land - Die Suche nach dem Wunschzauber (eBook)

Fantasy-Kinderbuch ab 10 Jahre voller Abenteuer und Magie

(Autor)

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2019 | 1. Auflage
480 Seiten
Fischer Sauerländer Verlag
978-3-7336-5148-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Land of Stories: Das magische Land - Die Suche nach dem Wunschzauber -  Chris Colfer
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»In Colfers magischen Reichen steckt mehr, als Disney je zu träumen wagte.« USA Today Als Alex und ihr Zwillingsbruder Conner ein altes Buch zum Geburtstag geschenkt bekommen, ahnen sie nicht, dass der dicke Schmöker ein Portal in ein magisches Reich ist. Sie geraten in eine Welt, in der es nicht nur gute Feen und verwunschene Prinzen gibt, sondern auch ein böses Wolfsrudel und eine noch viel bösere Königin. Doch ganz so einfach ist die Sache mit Gut und Böse leider nicht. Denn in all den Jahren nach dem Happy End haben die Märchenwesen einige Marotten entwickelt, was die Zwillinge in so manche verzwickte Lage bringt. Außerdem haben sie nicht den blassesten Schimmer, wie sie wieder nach Hause finden sollen. In einem geheimnisvollen Tagebuch steht die Lösung - doch hinter dem ist auch die böse Königin her ...

Chris Colfer ist Schauspieler und Autor. Bekannt wurde er durch die Serie »Glee«, für die er unter anderem mit dem Golden Globe ausgezeichnet wurde. Alle »Land of Stories«-Bände sind auf der »New York Times«-Bestsellerliste erschienen und begeistern ebenso wie seine Kinderbuchserie »Tale of Magic« weltweit unzählige Fans. Mit »Roswell Johnson« startet Chris Colfer nun ein neues Abenteuer der Extraklasse.

Chris Colfer ist Schauspieler und Autor. Bekannt wurde er durch die Serie »Glee«, für die er unter anderem mit dem Golden Globe ausgezeichnet wurde. Alle »Land of Stories«-Bände sind auf der »New York Times«-Bestsellerliste erschienen und begeistern ebenso wie seine Kinderbuchserie »Tale of Magic« weltweit unzählige Fans. Mit »Roswell Johnson« startet Chris Colfer nun ein neues Abenteuer der Extraklasse. Fabienne Pfeiffer, geboren 1990, studierte Anglistik, Amerikanistik und Germanistik mit Schwerpunkt Kinder- und Jugendliteratur in Frankfurt am Main. Seit 2016 übersetzt sie alles vom Bilderbuch bis zum Jugendroman aus dem Englischen, darunter Werke von Chris Colfer (Land of Stories) und Kelly Oram (Cinder & Ella), Ben Brooks und Lynette Noni sowie Sach- und Mitmachbücher für junge Leser*innen. Brandon Dorman wurde in Washington im Westen der USA geboren und zeichnet bereits seit seiner Kindheit Drachen, Piraten und Fabelwesen. Das hat sich nach seinem Kunst- und Designstudium nicht geändert. Als freier Illustrator und Autor erschafft er überbordend phantasievolle Bilderwelten für Groß und Klein.

Prolog Das Treffen der Königinnen


Der Kerker war ein elender Ort. Fackeln an den Steinwänden spendeten spärliches, flackerndes Licht, und von der Decke tropfte faulig riechendes Wasser aus dem Graben, der den über dem Kerker liegenden Palast umgab. Ratten jagten auf der Suche nach Nahrung über den steinernen Fußboden. Kein Ort für eine Königin.

Es war kurz nach Mitternacht, und bis auf das gelegentliche Rasseln einer Kette war kein Laut zu hören. Durch die schwere Stille hallten leise klackernde Schritte, als jemand die gewundene Treppe in den Kerker hinabstieg.

Eine junge Frau, von Kopf bis Fuß in einen langen, smaragdgrünen Umhang gehüllt, erschien am Fuß der Stufen. Bedächtig ging sie an den Zellen entlang und zog dabei die Aufmerksamkeit der Gefangenen auf sich. Mit jedem Schritt wurde sie langsamer, zugleich zitterten ihre Hände immer stärker.

In welcher Zelle ein Gefangener untergebracht wurde, richtete sich nach dem Verbrechen, das er begangen hatte: Je tiefer die junge Frau in den Kerker vordrang, desto grausamer und gefährlicher wurden die Insassen, an denen sie vorbeischreiten musste. Ihr Blick war auf die Zelle ganz am Ende des Ganges geheftet, in der sich eine besondere Gefangene befand, die von einer eigens abgestellten, großgewachsenen Wache beaufsichtigt wurde.

Die Frau war gekommen, um dieser Gefangenen eine Frage zu stellen. Es war eine einfache Frage, und doch hatten sich Tag für Tag all ihre Gedanken darum gedreht; viele Nächte hatte sie deshalb wach gelegen, und wenn sie doch ein wenig Schlaf gefunden hatte, konnte sie von nichts anderem träumen.

Nur ein Mensch konnte ihr die Antwort geben, die sie brauchte, und dieser Mensch saß auf der anderen Seite der Eisenstäbe, auf die sie nun zuging.

»Ich möchte sie sehen«, sagte die in den Umhang gehüllte Frau zu der Wache.

»Niemand darf sie sehen«, erwiderte die Wache und schien von der Bitte beinahe belustigt. »Ich habe strikte Anweisungen der königlichen Familie.«

Die Frau nahm ihre Kapuze ab, so dass ihr Gesicht zu erkennen war. Haut weiß wie Schnee, Lippen rot wie Blut und Haar schwarz wie Ebenholz. Ihre Schönheit war im ganzen Land bekannt und ihre Geschichte sogar weit über dessen Grenzen hinaus.

»Euer Majestät, bitte vergebt mir!«, entschuldigte sich der bestürzte Wachposten. Hastig senkte er den Kopf zu einer übertrieben tiefen Verbeugung. »Ich hatte niemanden aus dem Palast erwartet.«

»Eine Entschuldigung ist nicht vonnöten«, sagte sie. »Aber bitte sorgt dafür, dass niemand von meiner Anwesenheit erfährt.«

»Natürlich«, versicherte die Wache mit einem Nicken.

Die Frau wandte sich den Gitterstäben zu und wartete, dass der Wachposten sie öffnen würde, doch er zögerte.

»Seid Ihr sicher, dass Ihr hineingehen wollt, Euer Majestät?«, fragte er. »Unmöglich, abzuschätzen, wozu sie in der Lage ist.«

»Ich muss sie sehen«, antwortete die Frau. »Koste es, was es wolle.«

Die Wache machte sich daran, an einer großen, kreisrunden Winde zu drehen, und die Stäbe wurden langsam nach oben gezogen. Die Frau nahm einen tiefen Atemzug und schritt darunter hindurch.

Sie ging einen noch längeren, noch dunkleren Gang entlang, und eine ganze Reihe weiterer Stangen und Absperrungen hoben sich und wurden hinter ihr wieder herabgelassen. Schließlich gelangte sie ans Ende des Ganges, eine letzte Gittertür wurde emporgekurbelt, und sie betrat die Zelle.

Die Gefangene saß in der Mitte auf einem Stuhl und starrte zu einem kleinen Fenster hinauf. Nie zuvor war jemand zu ihr in die Zelle gekommen, und die Gefangene musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, wer hinter ihr stand – denn es gab nur einen Menschen, der das wagen würde.

»Hallo, Schneewittchen«, sagte die Gefangene sanft.

»Hallo, Stiefmutter«, erwiderte Schneewittchen mit zitternder Stimme. »Ich hoffe, es geht dir gut.«

Obwohl Schneewittchen sich zuvor genau überlegt hatte, was sie sagen wollte, brachte sie nun kaum ein Wort heraus.

»Ich habe gehört, du bist inzwischen Königin«, sagte ihre Stiefmutter.

»Das stimmt«, antwortete Schneewittchen. »Ich habe den Thron geerbt, so wie mein Vater es wollte.«

»Nun, wie komme ich dann zu dieser Ehre? Bist du hier, um dir anzusehen, wie ich dahinsieche?«, fragte die Stiefmutter. Ihre Stimme klang herrisch und kraftvoll; selbst die stärksten Männer konnte sie damit mühelos einschüchtern.

»Ganz im Gegenteil«, sagte Schneewittchen. »Ich bin gekommen, weil ich verstehen will.«

»Was willst du verstehen?«, fragte ihre Stiefmutter barsch.

»Warum«, Schneewittchen zögerte. »Warum du getan hast, was du getan hast.«

Und als sie es endlich ausgesprochen hatte, spürte Schneewittchen, wie ihr eine Last von den Schultern genommen wurde. Endlich hatte sie die Frage gestellt, die sie so sehr beschäftigte. Damit war der schwierigste Teil bereits geschafft.

»Es gibt vieles zwischen Himmel und Erde, das du nicht verstehst«, entgegnete die Gefangene und drehte sich zu ihrer Stieftochter um.

Zum ersten Mal seit langem sah Schneewittchen das Gesicht ihrer Stiefmutter. Es war das Gesicht einer Frau, die einmal makellos schön gewesen war – das Gesicht einer ehemaligen Königin. Nun jedoch war diese Frau, die vor Schneewittchen saß, nicht mehr als eine Gefangene, deren einst anmutige Gesichtszüge sich zu einer finsteren, verhärmten Miene verhärtet hatten.

»Das mag sein«, sagte Schneewittchen. »Aber kannst du es mir zum Vorwurf machen, dass ich versuche, irgendeine Erklärung für deine Taten zu finden?«

Die letzten Jahre waren die skandalträchtigsten gewesen, die das Königreich je erlebt hatte. Jeder kannte die Geschichte der hübschen Prinzessin, die vor ihrer eifersüchtigen Stiefmutter geflohen war und bei den sieben Zwergen ein Versteck gefunden hatte. Alle wussten von dem berüchtigten vergifteten Apfel und dem kühnen Prinzen, der Schneewittchen aus ihrem Scheintod errettet hatte.

Das Geschehene an sich war nicht weiter kompliziert – ganz im Gegensatz zu den Ereignissen, die es nach sich gezogen hatte. Denn selbst als Schneewittchens Zeit schließlich vollends mit ihrer Ehe und ihrem Dasein als Königin ausgefüllt war, fragte sie sich noch immer, ob es tatsächlich – wie allgemein gemunkelt wurde – nur Eitelkeit gewesen war, die ihre Stiefmutter angetrieben hatte. Tief in ihrem Herzen wollte die neue Königin nicht glauben, dass jemand so boshaft und niederträchtig sein konnte.

»Weißt du, wie man dich dort draußen nennt?«, fragte Schneewittchen. »Außerhalb dieser Kerkermauern spricht die Welt von dir als die böse Königin

»Wenn die Welt mir diesen Titel verliehen hat, dann werde ich lernen müssen, damit zu leben«, gab die böse Königin zurück. »Wenn die Welt erst einmal eine Entscheidung getroffen hat, lässt sich kaum etwas dagegen tun.«

Schneewittchen war verblüfft, wie wenig ihr schlechter Ruf die Stiefmutter zu kümmern schien – doch die junge Königin wollte, dass er sie kümmerte. Sie wollte einen Beweis dafür, dass die Frau, die ihr nun gegenübersaß, noch ein wenig Menschlichkeit in sich hatte.

»Sie wollten dich hinrichten lassen, als sie von deinen Verbrechen gegen mich hörten! Das ganze Königreich wollte deinen Tod!« Schneewittchens Stimme wurde zu einem schwachen Flüstern; sie musste gegen die Gefühle ankämpfen, die in ihr hochkochten. »Aber das habe ich nicht zugelassen. Ich konnte es nicht …«

»Soll ich dir nun dafür danken, dass du mich verschont hast?«, fragte die böse Königin. »Wenn du willst, dass jemand sich dir zu Füßen wirft und seinen Dank bekundet, bist du in die falsche Zelle gekommen.«

»Ich habe es nicht für dich getan. Ich habe es für mich selbst getan«, sagte Schneewittchen. »Ob es dir gefällt oder nicht: Du bist die einzige Mutter, die ich je gekannt habe. Ich weigere mich, zu glauben, dass du das seelenlose Ungeheuer bist, zu dem der Rest der Welt dich erklärt. Vielleicht habe ich recht, vielleicht auch nicht, aber ich glaube, dass du tief in deinem Innern ein Herz hast.«

Tränen liefen Schneewittchen über die blassen Wangen. Sie hatte sich selbst geschworen, stark zu bleiben – doch nun, da sie ihrer Stiefmutter tatsächlich gegenüberstand, hatte sie die Kontrolle über ihre Gefühle verloren.

»Da täuschst du dich«, sagte die böse Königin. »Die einzige Seele, die ich je hatte, ist vor langer Zeit gestorben, und das einzige Herz, das ich besitze, ist ein Herz aus Stein.«

Die böse Königin besaß tatsächlich ein steinernes Herz, allerdings nicht in ihrem Körper. In einer Ecke der Zelle lag auf einem kleinen Tisch ein Stein von der Form und Größe eines menschlichen Herzens. Er war der einzige Gegenstand, den die böse Königin hatte behalten dürfen, nachdem man sie festgenommen hatte.

Schneewittchen kannte den Stein noch aus Kindertagen. Schon immer hatte ihrer Stiefmutter viel an ihm gelegen, und niemals hatte die böse Königin ihn aus den Augen gelassen. Nie hatte Schneewittchen ihn berühren oder gar in der Hand halten dürfen – doch nun konnte nichts und niemand sie daran hindern.

Sie ging durch die Zelle zu dem kleinen Tisch hinüber, nahm den Stein und betrachtete ihn neugierig. Er weckte so viele Erinnerungen in ihr. All die Vernachlässigung, die sie als Kind erfahren hatte, und auch die Traurigkeit, die die Stiefmutter in ihr ausgelöst hatte, stürzten auf sie ein.

»Mein ganzes Leben lang habe ich mir nur eines gewünscht«, flüsterte Schneewittchen. »Deine Liebe....

Erscheint lt. Verlag 13.3.2019
Reihe/Serie Land of Stories
»Land of Stories«-Serie
»Land of Stories«-Serie
Illustrationen Brandon Dorman
Übersetzer Fabienne Pfeiffer
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Kinder- / Jugendbuch Vorlesebücher / Märchen
Schlagworte Abenteuer • Abenteuergeschichten • Action Abenteuer • Aschenputtel • Bestseller • Bestseller-Autor • böse Königin • Brüder Grimm • Buch ab 10 • Bücher für Jungs • Bücher für Mädchen • Buch für Jungs ab 10 • Buch für Mädchen ab 10 • Buchgeschenk • Buch Serien fantasy • CHRONIKEN VON NARNIA • Cinderella • Der böse Wolf • Disney • DISNEY GESCHICHTEN • Dornröschen • Fantasy • Fantasy Abenteuer • Fantasy für Kinder ab 10 • Fantasy Kinderbuch • Fantasy-Roman • Fee • für 10 jährige • Gebrüder Grimm • Geschenk für Jungs • Geschenk für Kinder • Geschenk für Mädchen • Geschichten zum Vorlesen • Goldlöckchen • gute Fee • Hans Christian Andersen • Humor K • Kinder • Kinderbuchreihe ab 10 • Kobold • Königin • Land of stories • Magie • magisch • Magische Geschichten • Märchen • Märchenadaption • Märchen & Sagen • Märchenbuch • Märchenbuch Kinder • Märchen für Kinder • Märchen und Sagen • Märchen zum Vorlesen • Meerjungfrau • Moderne Märchen • New York Times Bestseller • Once Upon a Time • Prinz Charming • Rapunzel • Rapunzel neu verföhnt • Rotkäppchen • Schneewittchen • Serie • spiegel bestseller • Troll • Verfilmung • Weihnachten • Weihnachtsgeschenk • Wunschzauber • Zauber • Zauberei • Zwillinge Kinderbuch
ISBN-10 3-7336-5148-0 / 3733651480
ISBN-13 978-3-7336-5148-0 / 9783733651480
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