Zeitenliebe: Zwei Seelen in einem Herz (Band 2) (eBook)

Historischer Liebesroman über eine arrangierte Ehe in adligen Kreisen und unerwartete Gefühle

(Autor)

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2018 | 1. Auflage
470 Seiten
Impress (Verlag)
978-3-646-30088-8 (ISBN)

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Zeitenliebe: Zwei Seelen in einem Herz (Band 2) -  Ewa A.
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Eine arrangierte Ehe im tiefsten Mittelalter **Über eine Liebe, die alles überwindet** Die bildhübsche Erzherzogin Helena Maria von Thanen wird ungefragt einem der begehrtesten Junggesellen ihres Landstrichs versprochen. Was erst wie ein wahrgewordener Traum erscheint, kehrt sich jedoch bald ins Gegenteil um. Der sonst so gütige Frauenheld Alexander von Gerwulf hat für seine Braut nichts als Hass übrig und entflieht ihrer Gegenwart, sooft er kann. Dass er durch politische Machenschaften ausgerechnet mit der Frau verheiratet sein muss, die für den Tod seines Bruders Nickolas verantwortlich ist, raubt ihm nachts den Schlaf und tagsüber den Verstand. Doch dann beginnen sich rund um die Burg einige ungewöhnliche Vorfälle zu häufen, die alles in ein anderes Licht tauchen und Gefühle aufkommen lassen, wo man sie kaum vermutet hätte... Ewa A.s romantische Zeitenliebe-Trilogie macht die Nacht zum Tag und lässt alle Herzen schmelzen. //Dies ist ein Roman aus dem Carlsen-Imprint Dark Diamonds. Jeder Roman ein Juwel.// //Alle Bände der »Zeitenliebe«-Reihe:  -- Zeitenliebe 1: Nur zu zweit sind wir eins  -- Zeitenliebe 2: Zwei Seelen in einem Herz  -- Zeitenliebe 3: Zwei Leben für eine Liebe//  Alle Bände der Reihe können unabhängig voneinander gelesen werden und haben ein abgeschlossenes Ende.

Ewa A. erblickte 1970 als fünftes Kind eines Verlagsprokuristen und einer Modistin das Licht der Welt. Im Jahr 2014 erfüllte sie sich den Traum, das Schreiben von Geschichten zu ihrem Beruf zu machen, und wurde selbständig freiberufliche Autorin. Nach wie vor lebt sie mit ihrem Ehemann und den zwei gemeinsamen Kindern in der Nähe ihres Geburtsortes, im Südwesten Deutschlands.

Ewa A. erblickte 1970 als fünftes Kind eines Verlagsprokuristen und einer Modistin das Licht der Welt. Im Jahr 2014 erfüllte sie sich den Traum, das Schreiben von Geschichten zu ihrem Beruf zu machen, und wurde selbständig freiberufliche Autorin. Nach wie vor lebt sie mit ihrem Ehemann und den zwei gemeinsamen Kindern in der Nähe ihres Geburtsortes, im Südwesten Deutschlands.

KAPITEL 2


Auf dem langen Gang hob Helena die Röcke an und hetzte die Stufen hinunter bis vor die Tür des Rittersaals. Obwohl die Burgmauern eine frostige Kälte ausstrahlten, spürte Helena, wie ihr der Schweiß ausbrach. Sie richtete ihre Kleider, straffte die Schultern und atmete zweimal tief durch, bevor sie den Saal betrat. Die vielen Kerzen der Kronleuchter und der Kandelaber erhellten den Raum. Im Kamin, der der einzige in der ganzen Burg war, brannte ein Feuer, das angenehme Wärme verströmte. Der Rittersaal war der übliche Aufenthaltsort des anwesenden Adels. Hier nahm man gemeinsam die Mahlzeiten ein, spielte und sang abends zur Unterhaltung. Da es an der Zeit für das Mittagsmahl war, saß die Großzahl der Ritter und Edelfrauen bereits an ihren Tafeln.

Eine Gruppe von sieben wohlhabend gekleideten Männern stand abseits vor einem Fenster. Die Edelleute, die Helena allesamt unbekannt waren, sprachen miteinander in leisem Ton und verstummten, als sie sie bemerkten.

Wilhelm kam Helena entgegen und begrüßte sie mit ungewöhnlich lauter Stimme, um den Neuankömmlingen jeden Zweifel an ihrer Identität zu nehmen.

»Erzherzogin Helena, darf ich Euch Euren Vormund, Herzog Syxt von Dietzlin, vorstellen?«

Erleichtert, dass Wilhelm ihr nicht von der Seite weichen würde, nickte Helena und folgte ihm zu den fremden Männern. Der Größte von ihnen, der die Erzherzogin um fast zwei Köpfe überragte, trat vor und deutete eine Verbeugung an.

»Königliche Hoheit, Eure Schönheit ist nicht in Worte zu fassen und ich kann mich glücklich schätzen Euch mein Mündel nennen zu dürfen.«

Syxt hatte seine blonden Haare mit einem blauen Band im Nacken zu einem Zopf gebunden. Sein Rock, der sich um seine breiten Schultern spannte, hatte denselben Farbton wie die Haarschleife. Die engen Kniehosen zeigten kräftige Männerbeine, die wegen seiner Körpergröße endlos erschienen. Neugierig betrachtete Helena das formvollendete Gesicht des Herzogs. Die lange Nase und die Kerbe in seinem Kinn unterstrichen seine beeindruckend männliche Aura.

Obwohl seine schmalen Lippen freundlich lächelten, musterten seine braunen Augen sie auf unverschämte und zugleich abschätzende Weise. Es schien, als saugten sie jede Einzelheit von Helenas Antlitz auf, um weiter an ihrem Hals entlangzugleiten und dann ihre Figur abzutasten. Angesichts dieses Gebarens verschlug es Helena den Atem, denn noch nie hatte ein Mann es gewagt, sie auf diese dreiste Art zu begutachten. Wäre ihr Vater noch am Leben, hätte sich der Herzog dies niemals erlaubt. Nein, das stimmte so nicht ganz, denn wäre ihr Vater noch hier, bestände überhaupt kein Grund für Syxts Anwesenheit.

Übelkeit stieg in Helena auf, als sie Syxt mit einer unguten Vorahnung ihre Hand reichte. Ohne den Blickkontakt abreißen zu lassen, küsste dieser ihren Handrücken und voller stummem Entsetzen spürte Helena für den Bruchteil einer Sekunde seine Zungenspitze auf ihrer Haut. Ein teuflisches Blitzen und ein schief verzogener Mundwinkel in Syxts überheblichem Mienenspiel offenbarten, dass er den Schrecken durchaus beabsichtigt hatte.

»Als ich am Fenster stand, durfte ich beobachten, dass Ihr eine ausgezeichnete Reiterin seid.«

Mit einer zynischen Bewegung seiner hellen Braue gab der Herzog dem Kompliment einen zweifelhaften Beigeschmack, den Helena nicht ganz durchschaute. Dennoch nahm sie ihn wahr und traute sich deswegen nur zu nicken.

»Habt Ihr noch andere Talente, die einen Ehemann beglücken könnten?«

Wilhelms Gesichtsfarbe wechselte von Weiß zu Rot, was Helena die Gewissheit gab, dass sie sich nicht getäuscht hatte – in der unterschwelligen Unverschämtheit, die in den Sätzen des Herzogs verborgen lag.

Als gut behütetes Edelfräulein hatte sie nie ein Ritter bedrängt. Zwar hatte es oft Feste gegeben, wo Gäste oder die Ritter ihres Vaters sich betranken und ausgelassen feierten, doch niemals hätte sich einer der Männer getraut sie auf diese Weise anzusprechen.

Wilhelm versuchte mit einem Räuspern das Gespräch in gesittete Bahnen zu lenken. »Die Erzherzogin verfügt über vielerlei Wissen. Es reicht von der Haushaltsführung über Handarbeit bis zur Arithmetik, Rhetorik und Philosophie.«

Syxts Blick verdüsterte sich, als er sich Wilhelm zuwandte. »Was Ihr nicht sagt? Recht ungewöhnlich für eine Frau, findet Ihr nicht?«

Helena schnaufte ungehalten. Unter keinen Umständen würde sie dulden, dass die Erziehung ihres Vaters infrage gestellt wurde. Dieser hatte ihr sowohl das Wissen einer Edelfrau zuteilwerden lassen als auch das Studium, welches gewöhnlich nur einem Edelmann zustand. Es war wohl notwendig, ihren Vormund in die Schranken zu weisen.

»Mein Vater vertrat die Meinung, dass Wissen nie von Nachteil sein könne, besonders nicht für seine Tochter. Oder würdet Ihr in einer dummen Ehefrau eine Bereicherung sehen?«

Schnell wie eine Schlange drehte Syxt seinen Kopf in ihre Richtung. »Was ich als Bereicherung empfinde, unterscheidet sich offensichtlich in höchstem Maße von Euren Ansprüchen. Aber eines seid Euch gewiss: Kein Mann will ein vorlautes Eheweib. Gehorsamkeit und Demut sind wünschenswerte Tugenden einer Ehefrau. Es scheint, dass Eure Erziehung diesbezüglich vernachlässigt wurde. Ich wäre untröstlich, wenn ich zu Strafen greifen müsste, um Euch diese zu lehren.«

Unnachgiebige Härte spiegelte sich in Syxts Augen wider, der Helena nur zu gern getrotzt hätte. Allein Wilhelms unauffälliges Kopfschütteln und sein warnender Blick ließen sie verdrießlich schweigen.

»Wie ich sehe, seid Ihr vernünftig. Lasst uns mit dem Mahl beginnen.«

Syxt bot Helena den Arm dar, doch sie schenkte ihm lediglich einen bissigen Blick und stolzierte an ihm vorbei.

Syxt war berauscht. Dieses kleine Mädchen war eine Kostbarkeit ohnegleichen. Die Frechheiten würde er ihr noch austreiben. Als der König ihm die Vormundschaft überlassen hatte und er von ihrem Reichtum in Kenntnis gesetzt worden war, war er bereits Feuer und Flamme gewesen über so viel Macht verfügen zu dürfen. Bei der Durchreise hatte er mehrere ihrer Ländereien und Besitztümer gesehen, auch Burg Thanenfeld hatte er in Augenschein genommen. Ihr Vermögen überstieg seine Vorstellungen bei Weitem, was seine ursprüngliche Idee zu einem sicheren Entschluss reifen ließ. Dass die junge Erzherzogin eine angehende Schönheit war, war das Sahnehäubchen für sein Vorhaben. Jeder Mann würde sie mit diesem Erbe zur Frau nehmen, selbst wenn sie bucklig und entstellt wäre. Ja, er würde sie selbst heiraten, so oder so. Er durfte nur keine Zeit verlieren, denn Heinrich würde sie sonst bestimmt im Hinblick auf politische Zwecke verheiraten wollen. Aber wenn er sich Helena gefügig machte, sie von ihm ein Kind erwarten würde, dann könnte Heinrich sie keinem anderen Mann mehr zur Frau geben.

Wie selbstverständlich nahm Syxt an der herrschaftlichen Tafel Platz und wählte bewusst den Stuhl, der bisher dem Erzherzog vorbehalten gewesen war. Mit abfälligem Gesichtsausdruck starrte Helena Syxt an.

Wie konnte er es wagen, schoss es der jungen Frau durch den Kopf, als sie Syxt dabei beobachtete.

Ganz nah beugte der Herzog seinen Kopf an die Seite der jungen Erzherzogin, die daraufhin stur geradeaus schaute und ihn hochmütig ignorierte.

Syxts Atem streifte ihr Ohr, was in Helena Schauder des Widerwillens auslöste. »Der Tod Eures Vaters ist bestimmt eine schwere Bürde für Euch«, sprach er und dabei umklammerte seine große Hand Helenas kalte Finger. Diese versuchte sie ihm unauffällig zu entwinden, was Syxt jedoch nicht zuließ. »Es wird mir ein vorrangiges Bestreben sein, Euch in der Trauerzeit beizustehen. Sicherlich werdet Ihr um jegliche männliche Zuwendung froh sein, die Euch Schutz und Trost spendet.«

Helenas Magen protestierte mit einem unangenehmen Drücken gegen sein angekündigtes Bemühen. Wo sie zuvor ein leichtes Hungergefühl verspürt hatte, war schlagartig Brechreiz eingetreten. Syxt vorzuwerfen, dass er sie bedrängte, war lächerlich, denn er wählte gängige Worte, die in einem Beileidsfalle angebracht waren. Und dennoch ließen die Betonung und seine kleinen versteckten Gesten eine unmoralische Aussage vermuten.

Mit viel zu süßlicher Mimik hielt Helena dagegen, um Syxt zu verdeutlichen, dass er sich nichts Unangebrachtes mit ihr erlauben konnte. »Oh, wie fürsorglich Ihr seid, Eure Hoheit. Obwohl mir doch die treu ergebenen Ritter meines Vaters eine Stütze sind, weiß ich Euer Angebot sehr zu schätzen.«

Ein durchdringendes Lächeln machte sich auf Syxts Zügen breit. »Ihr meint die Ritter, die nun mir unterstellt sind und meinen Befehlen Folge leisten müssen?«

Widerstrebend sah Helena ein, dass er recht hatte. Nicht einer ihrer Ritter konnte ihr helfen, sie war Syxt auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Selbst wenn er sie zur Strafe schlagen ließ, würde keiner der Männer einschreiten und nichts konnte Helena dagegen unternehmen. Denn es war sein Recht und seine Pflicht als Vormund, sie zu erziehen, auch mit Schlägen, wenn er es als nötig erachtete.

Eingeschüchtert von seiner Macht über sie, antwortete sie ihm leise: »Ja, diese meinte ich.«

Befriedigt grinsend ließ Syxt ihre Finger los und lehnte sich entspannt in seinem Stuhl zurück. Voller prahlerischem Stolz bediente er sich als Erster an der Fleischplatte, um sich die besten Stücke auszusuchen, was das Vorrecht des Burgherrn war.

Das Mahl ging schweigend zu Ende und sobald es die Etikette zuließ, flüchtete Helena in ihr Zimmer, wo sie sich bei Duretta den Frust von der Seele redete.

»Er ist ein Scheusal, Duretta. Er hat das Gesicht eines Unschuldsengels, aber die Gedanken eines Teufels.«

Hastig bekreuzigte...

Erscheint lt. Verlag 25.1.2018
Reihe/Serie Zeitenliebe
Zeitenliebe
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Literatur Historische Romane
Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
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ISBN-13 978-3-646-30088-8 / 9783646300888
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