Charlottes Traumpferd 1: Charlottes Traumpferd (eBook)

Pferderoman von der Bestsellerautorin

(Autor)

eBook Download: EPUB
2012 | 1. Auflage
176 Seiten
Planet! in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
978-3-522-65147-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Charlottes Traumpferd 1: Charlottes Traumpferd -  Nele Neuhaus
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#LeseChecker*in - einfach Spaß haben!? # Von Bestsellerautorin Nele Neuhaus # Aufgelockertes Layout erleichtert das Lesen # Große Schrift und zahlreiche Illustrationen # Mit bezaubernden Pferde-Stickern # Daumenkino zeigt Lesefortschritt an Der Bestseller jetzt auch für ungeübte Leser*innen Als Charlottes Pflegepferd Gento verkauft wird, ist sie am Boden zerstört. Nie wieder will sie reiten - bis sie auf der französischen Insel Noirmoutier ihr Pferdeparadies findet. Den Strand entlanggaloppieren mit dem Wind in den Haaren: So hat Charlotte sich die Sommerferien gewünscht. Und dann begegnet sie ihrem Traumpferd. Nur leider ist Won Da Pie völlig verängstigt und lässt niemand an sich heran. Niemand außer Charlotte. Nach und nach kann sie sein Vertrauen gewinnen. Aber ob es reichen wird, um gemeinsam das wohl gefährlichste Abenteuer in Charlottes Leben zu bestehen? ***Gekürzte Textversion mit tollen Zeichnungen*** Extra: mit pferdestarken Belohnungsstickern im Galopp durchs Buch Begeisterte Leserstimmen zu den LeseCheckern: 'Passend mit der übersichtlichen Schriftgröße ist das #LesecheckerIn-Paket super abgerundet. Wenn das Bücher nicht interessant macht, weiß ich auch nicht!' (blaxy87) 

Nele Neuhaus, geboren in Münster/Westfalen, lebt heute im Taunus. Sie reitet seit ihrer Kindheit und schreibt bereits ebenso lange. Mit ihren Erwachsenenkrimis schaffte sie es auf die Bestsellerlisten und verbindet nun ihre zwei größten Leidenschaften: Schreiben und Pferde. Ihre eigenen Pferde Fritzi und Won Da Pie standen dabei Pate für die gleichnamigen vierbeinigen Romanfiguren. Kat Rücker-Weininger studierte nach einer turbulenten Kindheit in einem Künstlerhaushalt mit vielen Tieren, der Lehrzeit zur Handbuchbinderin und einem prägenden Wanderjahr bei einem Designer Bookbinder in London, letztlich Grafik in München. Heute lebt sie mit Familie, Hund, Katze und Pferden auf dem Land und arbeitet als Illustratorin, Autorin sowie Buchrestauratorin.

Heute war der letzte Schultag vor den großen Ferien. Früher einmal hatte ich diesen Tag herbeigesehnt, bedeutete es doch, dass wir für vier herrliche, lange Wochen nach Frankreich an die Atlantikküste auf die Insel Noirmoutier fahren würden. Aber in diesem Jahr war alles anders. Ich freute mich kein bisschen auf die Ferien, und mir graute geradezu davor, vier Wochen lang nicht in den Reitstall gehen zu können.

Als wir vor drei Jahren von Paderborn nach Bad Soden gezogen waren, war ich von uns Kindern als Einzige glücklich darüber gewesen, denn unser neues Haus lag keine fünfzig Meter vom Reitstall entfernt. Mein Traum war in Erfüllung gegangen, als ich mit dem Reiten anfangen durfte, und seitdem verbrachte ich jede freie Minute im Stall. Die Reitanlage lag am Rand des Eichwalds und war ziemlich klein und altmodisch. Es gab gerade mal vierzig Boxen und nur eine Reithalle, die sich die Privatreiter mit dem Schulbetrieb teilen mussten, was im Winter manchmal etwas eng wurde. Die wöchentliche Reitstunde bildete zweifellos den Höhepunkt, aber auch so war es jeden Tag aufregend und lustig, denn es war immer etwas los. Es störte weder mich noch meine Freunde, dass wir als Schulreiter von den Besitzern der Privatpferde kaum wahrgenommen wurden. Wir alle liebten es, im Stall zu sein, und ich hatte seit ein paar Monaten einen neuen, ausgesprochen wichtigen Grund, noch mehr Zeit im Reitstall zu verbringen. Dieser Grund hieß Gento. Gento war ein neunjähriger brauner Wallach, der Herrn Lauterbach, einem Springreiter aus unserem Reitverein, gehörte. Er stand in einer der Außenboxen und war für mich das tollste Pferd der Welt. Herr Lauterbach kümmerte sich leider ziemlich wenig um sein Pferd, denn angeblich ließ ihm die Arbeit in seiner Firma nur wenig Zeit. Die anderen Privatpferde wurden von ihren Besitzern gehätschelt und auf Hochglanz gestriegelt, nicht so Gento, der von Herrn Lauterbach nur zum Reiten aus der Box geholt wurde. Ich bedauerte das Pferd insgeheim, wenn es mal wieder mit schweißverklebtem Fell und schmutzigen Hufen dastand, und fand, es wirkte immer ein bisschen traurig. Vielleicht sehnte es sich ja auch nach jemandem, der es regelmäßig putzte und verwöhnte. Dieser Jemand wäre ich gerne gewesen.

Die neun Schulpferde des Vereins wurden morgens von den Pflegern geputzt, außerdem hatte jedes von ihnen einen wahren Fanclub. Ich mochte Liesbeth, eine kupferfarbene Fuchsstute mit einer breiten Blesse, einem hellen Schweif und heller Mähne und durfte sie immerhin jeden Donnerstag putzen. Die älteren Jugendlichen wachten mit Argusaugen über »ihre« Pferde, und nicht selten kam es vor, dass sie mich vergaßen und ich gar keine Gelegenheit bekam, Liesbeth zu putzen.

Wochenlang hatte ich gegrübelt, wie ich es anstellen konnte, Gento als Pflegepferd zu bekommen. Es war schon eine atemberaubende Ungeheuerlichkeit für eine dreizehnjährige Schulreiterin, die ungeschriebene Stallhierarchie zu umgehen und den Besitzer eines Privatpferdes anzusprechen, und ich war mir beinahe sicher gewesen, dass ich eine Abfuhr bekommen würde. Doch irgendwann hatte ich meinen ganzen Mut zusammengenommen und Herrn Lauterbach gefragt, ob ich Gento pflegen dürfte. Der Mann hatte mich amüsiert gemustert.

»Ich bin jeden Nachmittag hier im Stall«, hatte ich als Argument vorgebracht. »Ich wohne gleich um die Ecke. Und da dachte ich, ich könnte Gento jeden Tag putzen und vielleicht auch mal grasen lassen, weil Sie doch so wenig Zeit für ihn haben.«

Ich hatte ihm nicht gesagt, dass ich Gento schon seit Monaten mit Möhren und Äpfeln verwöhnte und er sogar schon wieherte, wenn er mich kommen sah.

»Tja, warum eigentlich nicht?«, hatte Herr Lauterbach schließlich geantwortet. »Ich hab ja wirklich zu wenig Zeit. Aber dass du mir keine Dummheiten mit ihm machst, er ist ziemlich wertvoll!«

Mir war vor Glück ganz schwindelig geworden.

»Nein, natürlich nicht«, hatte ich noch gehaucht. Insgeheim hatte ich befürchtet, Herr Lauterbach würde mich auslachen, denn ich wusste, dass sogar Simon und Dani, die Wortführer unter den Jugendlichen, ihn schon wegen Gento gefragt hatten. Damals hatte er abgelehnt. Und es war noch besser gekommen, denn Herr Lauterbach hatte mir einen Zweitschlüssel für seinen Spind gegeben, in dem das Putzzeug für Gento stand. Ein eigener Spind in der zweiten Sattelkammer war ein Privileg, das eigentlich nur den Pferdebesitzern vorbehalten war. Natürlich waren die anderen beinahe vor Neid geplatzt, und erst, als sie merkten, dass ich Gento nur putzen, aber nicht reiten durfte, wurde es ihnen gleichgültig.

Ich war glücklich. Von meinem gesparten Taschengeld kaufte ich anständiges Putzzeug, Schweifspray und Huffett, denn mit den alten Wurzelbürsten, die Herr Lauterbach hatte, konnte man nichts mehr anfangen. Seitdem führte mein Weg vom Schulbus mittags nicht direkt nach Hause, sondern erst bei Gento vorbei. Er stand in einer Außenbox, deshalb konnte ich zu ihm, auch wenn der Stall über Mittag geschlossen war. Ich putzte ihn jeden Tag, schrubbte und fettete seine Hufe, verlas seinen prachtvollen Schweif und ließ mir zeigen, wie man eine Mähne verzieht. Mindestens einmal in der Woche putzte ich das Sattelzeug, das bis dahin schrecklich ausgesehen hatte. Die Möhren und Äpfel für Gento wusch ich gründlich und schnitt sie in kleine Stücke, außerdem goss ich immer etwas Sonnenblumenöl über die Möhren, weil ich gehört hatte, dass dadurch das Fell mehr Glanz bekam. Ich führte den braunen Wallach herum, ließ ihn grasen oder saß in seiner Box und unterhielt mich mit ihm.

Musste ich für die Schule lernen, nahm ich meine Schulbücher mit und las ihm vor, und schon bald war es nicht mehr zu bestreiten, dass Gento auf mich wartete.

Eines Tages traf ich Herrn Lauterbach, und er lobte mich für die gute Pflege.

»So hat Gento wirklich noch nie ausgesehen«, stellte er fest und ich wurde vor Glück rot. »Er glänzt ja wie eine reife Kastanie!«

Hin und wieder wurde ich von Simon und den anderen älteren Jugendlichen im Stall verspottet.

»Der Lauterbach nutzt dich doch nur aus«, sagte Simon an einem Nachmittag, als ich Gento am Halfter auf dem schmalen Grünstreifen neben dem Springplatz grasen ließ, damit sein frisch gewaschener Schweif in der Sonne trocknen konnte. »Wenn er dich wenigstens für deine Sklavendienste reiten lassen würde, dann könnte ich das noch verstehen, aber so …«

Auf den Gedanken, Gento reiten zu wollen, wäre ich im Traum nicht gekommen. Das Pferd war ein sehr gutes Springpferd und ich leider keine besonders gute Reiterin. Das Gespött von Simon, Dani, Annika und den anderen Älteren prallte an mir ab. Sie waren ja nur neidisch. Ich war glücklich mit Gento und wenn meine Eltern nicht verlangt hätten, dass ich abends nach Hause kam, so hätte ich glatt bei ihm in der Box geschlafen.

Alles war wunderbar, wäre da bloß nicht der Urlaub in Frankreich gewesen!

An der Bushaltestelle in Bad Soden wartete ich auf meine Schwester Cathrin, die ein Jahr jünger war als ich und mit Pferden genauso wenig am Hut hatte wie meine Brüder Phil und Florian. Cathrin war mit demselben Bus gekommen wie ich, aber sie brauchte eine halbe Ewigkeit, um sich lautstark und tränenreich von all ihren Freundinnen zu verabschieden. Irgendwann ergriff ich ihren Arm und zog sie mit. Sie stolperte rückwärts neben mir her und winkte schluchzend den Mädchen aus ihrer Klasse, als ob sie morgen nach Amerika auswandern und sie niemals wiedersehen würde.

»Kannst du meine Tasche mit nach Hause nehmen?«, fragte ich sie. »Dann kann ich schnell noch in den Stall und mich für eine Reitstunde eintragen.«

Meine Schwester drehte sich um, wischte sich mit dem Handrücken die Tränen von den Wangen und überlegte kurz. Ein berechnender Ausdruck trat in ihre Augen.

»Aber nur, wenn ich heute Nachmittag mitkommen und dir zugucken kann«, entgegnete sie.

Das passte mir gar nicht und das wusste Cathrin genau. Ich mochte es nicht, wenn meine Schwester mich in den Reitstall begleitete. Es mochte eigenartig klingen, aber im Stall war ich ein anderer Mensch und schämte mich in Grund und Boden, wenn meine Geschwister alberne Fragen stellten und mich damit vor den anderen blamierten. Aber heute war Ferienanfang und deshalb zeigte ich mich großmütig. Wahrscheinlich hatte sie es sich in ein paar Stunden sowieso schon wieder anders überlegt, denn meine Schwester änderte ihre Pläne oft innerhalb von Minuten.

»Klar«, sagte ich also. »Wenn ich überhaupt noch einen Platz kriege.«

Cathrin grinste zufrieden über ihr ganzes sommersprossiges Gesicht. An der zweiten Straßenecke ergriff sie meine Tasche, wir trennten uns, und ich marschierte die wenigen Meter weiter zum Reitstall.

Auf dem großen Reitplatz mit der weißen Umzäunung ritten ein paar Privatreiter auf ihren eigenen Pferden. Die mächtigen Bäume rings um den Platz spendeten Schatten, sodass man auch im Sommer nicht in der prallen Sonne reiten musste. In den sorgfältig geschnittenen Rosenbüschen und dem Kirschlorbeer summten die Bienen. Ich ging langsamer und warf den Reitern sehnsüchtige Blicke zu. Es musste herrlich sein, reiten zu können, wann immer man Lust und Zeit hatte.

»Hallo, Herr Kessler!«, rief ich dem Reitlehrer zu, als er auf Abros, dem großen Fuchswallach, der dem Vater meiner Freundin Bille gehörte, an mir vorbeitrabte.

»Hallo, Charlotte.« Der Reitlehrer parierte das Pferd neben mir durch. »Na, habt ihr endlich Ferien?«

»Ja.« Ich blieb stehen. »Kann ich heute Nachmittag um drei Uhr die Reitstunde mitreiten?«

»Natürlich. Trag dich nur im Buch ein.« Herr Kessler ließ die Zügel lang und fuhr sich mit einer Hand durch das kurz...

Erscheint lt. Verlag 17.2.2012
Reihe/Serie Charlottes Traumpferd
Charlottes Traumpferd
Mitarbeit Designer: Maria Seidel
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur
Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Abenteuer • Ausritt • Bestseller • Bibi und Tina • Bücher für Mädchen • Elena • Elena-Reihe • Ferien • Frankreich • Freundschaft • Galoppieren • Insel • Jugendbuch • Leseförderung • Lesemotivation • LESEMUFFEL • Meer • Nele Neuhaus • Ostwind • Pferd • Pferde • Pferde-Bilder • Pferdebuch • Pferdebuch für Mädchen • Pferdeflüsterer • Pferdemädchen • Pferdeparadies • Pferde-Sticker • Pferdezeichnungen • Pony • Reiten • Reiterhof • Sommer • Sommerferien • Spannung • SPIEGEL-Bestseller • Strand • Traumpferd
ISBN-10 3-522-65147-2 / 3522651472
ISBN-13 978-3-522-65147-9 / 9783522651479
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