Vom Übel. Teilband 2

(Autor)

Rolf Schönberger (Herausgeber)

Buch | Hardcover
VIII, 405 Seiten
2010 | 1. Auflage
Meiner, F (Verlag)
978-3-7873-1912-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Vom Übel. Teilband 2 -  Thomas von Aquin
98,00 inkl. MwSt
In den 16 Quaestionen zur Erörterung der Frage nach dem Ursprung und dem Wesen des Schlechten und Bösen in der Welt und im Handeln der Menschen, also des Übels, versucht Thomas zu zeigen, dass das Übel (ipsum malum) nicht als die andere Seite oder der Antipode des Guten aufzufassen ist, sondern als eine akzidentiell bewirkte Verfehlung des Guten, nach dem alles strebt: Das Übel wirkt nicht aus eigener Kraft, der wir ausgeliefert sind und der wir begegnen müssen, sondern es ist die Folge falschen Handelns - ein vermeidbarer Defekt.

Im Anschluss an die Quaestionen 6 und 7 des ersten Teilbandes von De malo, in denen es um die Willensfreiheit und die sogenannten »lässlichen » Sünden ging, setzt im zweiten Teilband mit Quaestio 8 eine Reihe von 8 Quaestionen ein, die dem Umfang nach das Gros der Schrift darstellen und die sieben Hauptlaster bzw. Todsünden zum Gegenstand haben, deren Liste Thomas aus den Moralschriften Gregors des Großen übernahm. Hauptlaster, vitia capitalia, sind für Thomas selbstverschuldete, das heißt mit Zustimmung des Verstandes willentlich eingeübte falsche Grundhaltungen, von denen her andere Laster oder schlimme moralische Verfehlungen ihren Anfang nehmen. In den 16 Quaestionen zur Erörterung der Frage nach dem Ursprung und dem Wesen des Schlechten und Bösen in der Welt und im Handeln der Menschen, also des Übels, versucht Thomas zu zeigen, dass das Übel (ipsum malum) nicht als die andere Seite oder der Antipode des Guten aufzufassen ist, sondern als eine akzidentiell bewirkte Verfehlung des Guten, nach dem alles strebt: Das Übel wirkt nicht aus eigener Kraft, der wir ausgeliefert sind und der wir begegnen müssen, sondern es ist die Folge falschen Handelns - ein vermeidbarer Defekt.

Im Anschluss an die Quaestionen 6 und 7 des ersten Teilbandes von De malo, in denen es um die Willensfreiheit und die sogenannten »lässlichen » Sünden ging, setzt im zweiten Teilband mit Quaestio 8 eine Reihe von 8 Quaestionen ein, die dem Umfang nach das Gros der Schrift darstellen und die sieben Hauptlaster bzw. Todsünden zum Gegenstand haben, deren Liste Thomas aus den Moralschriften Gregors des Großen übernahm. Hauptlaster, vitia capitalia, sind für Thomas selbstverschuldete, das heißt mit Zustimmung des Verstandes willentlich eingeübte falsche Grundhaltungen, von denen her andere Laster oder schlimme moralische Verfehlungen ihren Anfang nehmen.

Thomas von Aquin kommt um 1225 in Roccasecca bei Aquino zur Welt. Gegen den Willen seiner adeligen Familie tritt er während des Studiums in Neapel dem Dominikanerorden bei. Weitere Studienjahre in Paris und Köln bei Albertus Magnus folgen. 1252 beginnt Thomas die eigene Lehrtätigkeit zunächst in Paris, später in Italien, schließlich in Rom mit verschiedenen Ämtern im Vatikan. In seinen Vorlesungen stellt er bedeutende Kommentare zu Aristoteles vor, die bis heute grundlegend für die christliche Glaubenslehre sind. Hatte Thomas bereits in dem Frühwerk Über Seiendes und Wesenheit die Grundzüge seines philosophischen Denkens – den Realunterschied zwischen „Sein“ und „Wesen“ -dargelegt, folgt mit der Summe der Theologie eine didaktisch-systematische Darlegung fast aller philosophisch-theologischen Lehrgebiete. Dieses Handbuch zur Ausbildung der Dominikaner soll das Ungleichgewicht zu ungunsten der Dogmatik beheben und sich nicht auf Moraltheologie und Beichtpastoral beschränken. Die Einbeziehung aristotelischer Lehren in die Philosophie und Theologie hat bereits zu Lebzeiten Thomas von Aquins heftigen Widerspruch zur Folge, mehrere Sätze werden als häretisch verurteilt. Dennoch setzt sich seine Lehre durch, 1323 wird er heiliggesprochen und im 16. Jahrhundert in den Rang eines Kirchenlehrers aufgenommen. Thomas von Aquin hinterläßt mehr als 80 Schriften und stirbt 1274 auf einer Reise zum Konzil in Lyon.

»Es ist ein hohes Verdienst aller Beteiligten (des Verlages, der Herausgeber und Übersetzer), das Wagnis eines solch gewaltigen und zugleich in Teilen ungewöhnlichen Editionsprojektes einzugehen, das auch vielen Lesern außerhalb der professionellen Zunft einen Zugang zum Denken dieses wichtigen Denkers des Abendlandes ermöglicht, dem auch außerhalb der philosophiegeschichtlichen Beschäftigung eine bleibende Aktualität, Relevanz und Attraktivität zukommt.«
Journal für Religionsphilosophie 1/2012

Erscheint lt. Verlag 1.12.2010
Reihe/Serie Quaestiones disputatae ; 12
Übersetzer Christian Schäfer
Sprache deutsch
Original-Titel De malo
Maße 154 x 229 mm
Gewicht 703 g
Einbandart Halbleinen
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Philosophie des Mittelalters
Schlagworte Metaphysik • Philosophie des Mittelalters • Scholastik • Theologie
ISBN-10 3-7873-1912-3 / 3787319123
ISBN-13 978-3-7873-1912-1 / 9783787319121
Zustand Neuware
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