Goethes Rätselparodie der Romantik

Eine neue Lesart der "Wahlverwandtschaften"
Buch | Hardcover
VIII, 217 Seiten
1997 | 1. Reprint 2012
De Gruyter (Verlag)
978-3-484-32090-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Goethes Rätselparodie der Romantik - Gabrielle Bersier
109,95 inkl. MwSt
Die Buchreihe Untersuchungen zur deutschen Literaturgeschichte deckt das gesamte Spektrum der germanistischen Literaturforschung ab und umfasst Monographien und Sammelbände über einzelne Epochen vom ausgehenden Mittelalter bis zur Gegenwart. Sie versammelt Beiträge zur Erklärung zentraler Begriffe der Literaturgeschichte, zu einzelnen Autoren und Werken.
Die Untersuchung gründet sich auf einen flexiblen Begriff der Parodie als intertextuelle und metaliterarische Schreibweise, deren Ursprünge von der Parodietheorie der Gegenwart über den russischen Formalismus bis zur Literaturtheorie der Frühromantik und deren Kenntnisnahme durch Goethe zurückverfolgt werden. Entgegen der einschränkenden Assoziation der Parodie mit der Satire wird die Anwendbarkeit des Begriffs auf Goethes subtilen Roman aus der Affinität der Parodie zum Begriff der romantischen Ironie deduziert. Die Textanalyse geht von der auffallenden Metatextualität der Namengebung aus, um deren parodistische Machart aus den Belegen einer bisher nicht ausgewerteten, weil nicht namentlich ausgetragenen Fehde zwischen dem zum Katholizismus bekehrten Wortführer der Jenaer Romantik Friedrich Schlegel und dem Weimarer Klassiker abzuleiten. Obwohl die unmittelbare Provokation in den Schriften des Konversionsjahres lag - F. Schlegels Abhandlung "Über die Sprache und Weisheit der Inder" und seine Rezensionen für die "Heidelberger Jahrbücher" -, hatte der Romantiker bekannterweise den Kampf gegen den Klassizismus auf kunsttheoretischem Feld bereits in seinen Pariser "Gemäldebeschreibungen" eröffnet. Die versteckte Art der Schlegelschen Polemik bestimmte die verrätselte Art der Goetheschen Replik. Gezeigt wird, wie raffiniert sein parodistischer Roman sämtliche sprach- und kunsttheoretischen Verbote und Gebote des Gegners buchstäblich zu erfüllen und gleichzeitg ironisch umzuwandeln vermochte. Anhand dieses intertextuellen Vorgehens kann nicht nur die Schreibweise der "Wahlverwandtschaften" präzis beschrieben werden, sondern Goethes rätselhafter Roman läßt sich auch erstmalig in seine literaturhistorischen Zusammenhänge konkret einordnen.
Erscheint lt. Verlag 2.3.1997
Reihe/Serie Untersuchungen zur deutschen Literaturgeschichte ; 90
Verlagsort Tübingen
Sprache deutsch
Maße 155 x 230 mm
Gewicht 469 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Anglistik / Amerikanistik
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturgeschichte
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Schlagworte 19th century • Analyse • Bayern • Die Wahlverwandtschaften (Goethe) • Englische Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft • European • Frühromantik • Gegenwart • German • Goethe • Goethe, Johann Wolfgang von • Goethe, Johann W. von • Hardcover, Softcover / Englische Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft • HC/Englische Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft • intertextualitat • Intertextualität • Intertextualität • IV • Johann Wolfgang von Goethe • Klassik • Klassiker • Literarische Gest • Literarische Gestalt • Literary criticism • Literatur • Literaturgeschichte • Namengebung • NS-Zeit • Parodie • Rezension • Roman • Romantik • Textanalyse • Weimarer Klassik
ISBN-10 3-484-32090-7 / 3484320907
ISBN-13 978-3-484-32090-1 / 9783484320901
Zustand Neuware
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Mehr entdecken
aus dem Bereich
Poetik eines sozialen Urteils

von Nora Weinelt

Buch | Hardcover (2023)
De Gruyter (Verlag)
59,95
A Norton Critical Edition

von William Faulkner; Michael Gorra

Buch | Softcover (2022)
WW Norton & Co (Verlag)
20,90